Zitat von Klabauter im Beitrag #45…üssen auf das Deck mittschiffs nicht noch die Scherstöcke aufgesetzt werden? .... ....Ich denke, das Anbringen dürfte in Deinem Baustadium keine Schwierigkeiten machen…
Anbringen könnte ich sie noch, bin aber nicht sicher ob ich soll.
Ob diese Karavellen Scherstöcke hatten oder nicht ist meines Erachtens nicht zu beantworten. In Mondfelds Buch ist ein Querschnitt durch seine Santa Maria abgebildet, da sind Scherstöcke gezeichnet. Bei den Plänen im letzten Abschnitt des Buchs sind leider keine Querschnitte oder Deckspläne enthalten, ich nehme aber an, dass Mondfelds Karavellen - Pläne alle Scherstöcke zeigen.
Der Querschnitt der Santa Maria (Hidalgo Martinez Rekonstruktion) im Buch von Xavier Pastor hat keine Scherstöcke. Die Pläne der Karavellen im gleichen Buch enthalten leider zu wenig Details (auch keine Querschnitte), Scherstöcke sind nicht zu sehen. Mondfeld äußert sich in seinem Buch zwar eher abfällig über das Fachwissen von Martinez Hidalgo und dessen Rekonstruktionen, aber das halte ich eher für Überheblichkeit, ich bin nicht überzeugt, dass alles was Mondfeld schreibt, so fundiert ist, wie er es behauptet In Brasilien wurden 1988 und 2005 Repliken der beiden Columbus Karavellen gebaut (angeblich auch nach genauester Recherche - was ja alle behaupten, die so was machen), die Bilder zeigen ein glattes Deck ohne herausragende Scherstöcke). http://www.thenina.com/building.html
In den Zeichnungen von Matthew Baker (als älteste bekannte englische Schiffspläne) sind keine Scherstöcke zu sehen. Weder William Baker noch Brian Lavery haben bei ihren Rekonstruktionen der Mayflower bzw. Susan Constant Scherstöcke vorgesehen. Modelle von englischen Yachten aus dem 17. Jahrhundert haben auch keine. War das eventuell eine Besonderheit der holländischen Bauweise?
aus dem zu Mondfeld-Buch habe ich die Info mit den erhabenen Scherstöcken. Ich muss zuhasue nochmal nachsehen, ob die Karavellenpläne von Groden Scherstöcke zeigen.
Ich kenne den Karavellennachbau aus Lagos/Portugal. Der Nachbau hat auch ein glattes Deck, ich weiß allerdings nicht wie genau man den Nachbau an historischen Vorbildern angelehnt hat. Ich kann mir vorstellen, dass die Erbauer gerne auf die »Stolperfallen« Scherstöcke verzichtet haben um Unfälle bei den Passagieren zu verhindern (wie so viele Dinge, die als berechtigte und notwendige Zugeständnisse an die heutigen Sicherheitsstandarts bei solchen Repliken anders als vor 500 Jahren ausgeführt werden). Es kann aber auch sein - wie Du schreibst – das die Bauelemente damals schon ins Deck eingearbeitet waren.
Spannende Frage, mal sehen was die Fachleute so sagen...
Klabauter
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Nun zuhause, habe ich in meinen Unterlagen aus der Vereinszeitschrift DAS LOGBUCH angesehen. In dem betreffenden Artikel aus dem Jahr 1986 stellt der Autor Heinz Gronen auf zehn Seiten eine Rekonstruktion einer zweimastigen Entdeckerkaravelle von 1450 vor. Die erhabenen Scherstöcke sind dort eingezeichnet.
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich einmal hier im Forum (ich weiß nur nicht mehr in welchem Beitrag) berichtet habe, dass mein Karavellchen ziemlich unter dem Absturz von einem Tisch gelitten hat und ich überlegt habe, ob ich den Bau einstelle, noch einmal in größerem Maßstab (1:64) beginne oder das Modell reparieren werde.
Nachdem das Schiffchen lange herum gelegen ist, habe ich gestern doch mit der Reparatur begonnen, ich bin wieder fast so weit, wie ich vor dem Absturz war. Das Spill und die Treppe (die in früheren Bildern - Beitrag #29 - zu sehen waren) waren noch nicht am Modell angeklebt):
Weiters bemühe mich, annähernd maßstabsgerechte Klampen zu fertigen (zwei davon im Bild oben). In der Nahaufnahme sehen die noch furchtbar aus, aber ich glaube, wenn sie am Modell befestigt sind und Taue drauf belegt sind, werden die Ungenauigkeiten so weit verdeckt, dass sie akzeptabel sind. Ich werde einfach einmal doppelt so viele machen, wie ich brauche und dann die besseren aussuchen.
Was mir bei diesem Maßstab am meisten Probleme macht, sind die winzigen Klebstellen bzw. die nach dem Trocknen des Klebers in allen möglichen Ecken sichtbaren Klebstoffreste zu entfernen.
Das wird die nächste Übung nach Montage des Ruders und dem Ankleben der Klampen, bevor ich dann das Auftakeln in Angriff nehme.
fein dass Du Deine Karavelle rettest! Das Modell hats verdient. Zur Frage nach der Beschlagherstellung möchte ich als Papierschnibbler Papier und Karton ins Spiel bringen. Aus Zeichenkarton lassen sich Beschläge schneiden, mit Farbe bemalen und durch Grafithabrieb wie Metall wirken lassen. Nägelköpfe könntest Du durch Durchstechen mit einer Nadel imitieren.
Obwohl der Rumpf noch nicht ganz fertig ist, beginne ich jetzt mit dem Auftakeln. Der Grund dafür ist, dass einige der Taljen für die Wanten an Ringbolzen an Stellen befestigt werden müssen (in der Ecke zwischen seitlicher Reling und Reling an der Vorderseite der Poop und zwischen Treppe und backbordseitigen Schanzkleid) die fast bis gar nicht mehr zugänglich sind, wenn die vordere Reling der Poop und die Treppe angeklebt sind. Aus diesem Grund habe mache ich zuerst die Taljen, bestehend aus zwei Blöcken (der obere davon mit Knebel zur späteren Befestigung der Wanten, der untere an einem Ringbolzen befestigt) und klebe dann den Ringbolzen mit daran befestigter Talje in die vorgebohrten Löcher.
An den beiden oben genannten Stellen sind die Ringbolzen mit den Taljen schon eingeklebt, auf den Bildern nur schwer zu sehen. Für die alle anderen Taljen der Wanten werde ich genau so vorgehen, das Einfädeln und Befestigen der Taue durch bzw. an den Ringbolzen ist (zumindest für mich) fast unmöglich, wenn diese bereits in das Deck eingelassen sind. Die Befestigung der Wanten erfolgt dann (hoffentlich) wie in Originalgröße durch Dichtholen der Taljen und Belegen an Klampen.
Am Rumpf selbst fehlen noch: die Knechte für die Fallen, einige Klampen für das laufende Gut und das Ruder. Die Teile habe ich bereits gefertigt (mit Ausnahme der Ruderbeschläge), aber noch nicht angeklebt.
Als nächstes werde ich einmal alle notwendigen Taljen anfertigen, das ist mühsamer als ich es mir vorgestellt habe. Es ist unwahrscheinlich, wie widerspenstig so dünne Fäden sind, wenn man sie an solchen Kleinteilen befestigen will!
Bei diesem Modell glaube ich manchmal ich arbeite im Pilgerschrittverfahren (3 Schritte vorwärts und dann einer oder zwei zurück)
Ich habe neulich das Schiffchen lackiert und damit versaut. Der Lack wurde nicht glatt, habe daraufhin die Luken, dass Spill und die Reling an der Vorderseite der Poop heruntergerissen und alles wieder abgeschliffen und mit einem anderen Lack nochmals lackiert. Der ergab dann eine milchige Oberfläche. Also nochmals alles abgeschliffen, was in den vielen kleinen Ecken nur mangelhaft geht. In vielen Ecken entstanden weiße Krusten, die ich nur mühsam entfernen konnte (und das nicht 100 %ig). Hat da womöglich der Lack mit dem Kleber reagiert? Ich war schon knapp dran, das Handtuch zu werfen, habe mich aber dann entschlossen, doch weiter zu machen.
Die Luken mit Abdeckungen habe ich neu gemacht, jetzt mit gewölbten Deckeln. An der vorderen Lukenumrandung habe ich Einführungen für die Ankertaue angebracht, das Spill werde ich erst später zusammen mit den Ankertauen und Ankern (die ich noch nicht gemacht habe) ankleben bzw. anbringen. Ich denke das geht leichter als die Ankertaue nachträglich um das Spill zu wickeln und in die Öffnungen einzukleben.
Am Rumpf habe ich alle Taljen für die Wanten angebracht:
Als nächstes werde ich die Knechte mit Taljen für die Fallen und noch einige Klampen anbringen und Ringbolzen setzen, dann werde ich die Wanten spannen.
Im nächsten Bild der Knecht für das Großfall und einige Blöcke (von denen ich auch noch einige machen muss):
Viel Neues von meiner Minikaravelle gibt es nicht zu berichten. Ich habe das Ruder mit Beschlägen versehen und montiert und heute die Decks mit Klarlack lackiert. Nach dem Trocknen werde ich noch einmal schleifen und nochmals lackieren, ich hoffe dass dann die Oberfläche einigermaßen zufriedenstellend ausfällt.
Die bereits angefertigten Knechte für Groß- und Besanfall mit zugehörigen Ringbolzen und Klampen habe ich neulich irgendwo so gut verstaut (bei solchen Miniteilen muss man ja höllisch aufpassen, dass man sie nicht verliert), dass ich sie nicht mehr finde, jetzt überlege ich, ob neu machen oder weiter suchen weniger Aufwand ist.
Die bereits angefertigten Knechte für Groß und Besanfall mit zugehörigen Ringbolzen und Klampen habe ich neulich irgendwo so gut verstaut (bei solchen Miniteilen muss man ja höllisch aufpassen, dass man sie nicht verliert), dass ich sie nicht mehr finde, jetzt überlege ich, ob neu machen oder weiter suchen weniger Aufwand ist.
Klaus
Hallo Klaus, viele Grüße vom Alois
wenn ich was ordentlich wegräume, find ich´s dann auch nicht mehr......
Aber das du mit der 128er noch zwei 64er Karavellen baust.....Hut ab.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
mit auf einen abgeschrägten Stab geklebtem Naßschleifpapier. Danke für das Lob, aber du kommst eben nicht so wie ich unter die von mir vorgegebene Mindestdistanz an das Modell! Und das kennst du ja sicher auch: beim eigenen Modell sieht man immer Fehler, wo andere ihn nicht sehen.
Für diesen Maßstab ist das Seile schlagen schon eher als Snobismus anzusehen, die dicksten Taue sind ca. 0,3 mm, da sieht man eigentlich fast bis gar nicht, dass es sich um gedrehte Taue handelt.
Bei der Anbringung der Wanten kommen die ersten Fragezeichen im Hinblick auf die Takelage auf. Wie waren die Wanten am Mast befestigt? Gemäß Mondfelds Buch über die Columbusschiffe waren sie mittels Wurfschlinge (ich kenne das, was er so bezeichnet als Mastwurf bzw. Webleinstek) am Masttop befestigt. Das erscheint mir eher unwahrscheinlich. Der Webleinstek hält eigentlich nur dann richtig, wenn auf beiden Seiten Zug ist und der sollte möglichst seitlich gehen und nicht wie bei den Wanten steil nach unten. Außerdem sollen bei den Karavellen die Wanten oft leeseitig losgemacht werden und das spricht auf nicht gerade für einen Webleinstek, der dabei immer wieder locker wird. Was haltet ihr davon?