Ich habe mir aus den USA mal die Model-Monkey Resin Kanonen der Old Ironsides bestellt.
Zum Preis von knapp 70 $ musste ich beim Postboten noch 15 Euro Zoll zahlen .. Hm.. für einen Satz (7 Stück) 12 Pfünder, einen Satz (6 Stück) 24iger plus deren Carriages sowie den Ofen ein nicht ganz billiges Vergnügen.
Von den 24er bräuchte man insgesamt schließlich 5 Sets - von den 12-Pfündern immerhin 2. Das sind ca. 150 $ + Zoll ... Dafür könnte man fast noch 2 Revell-Bausätze kaufen und die President und United States neben der Constitution bauen.
Noch will ich das aber nicht investieren - sondern erstmal vergleichen, was so geht.
Ich habe mir für meine 1804er Version 12 Pounder Blomefield 1790 "short pattern" bestellt, die ursprünglich auf dem Achterdeck platziert waren:
Man beachte den schönen Ring am Ende des Rohres .. Auch die Wappen von King George (GR) sind angedeutet.
Dazu die 12-pounder Carriages "short pattern":
Die 24-pounder Cannons, Furnace Hope 1798-1808 - die ebenfalls 1804 auf dem Gun Deck waren. Sie sind etwas kürzer als die späteren 24 Pfünder und haben dementsprechend für Ärger gesorgt - unter anderem bei der "Great Chase", bei der min. eines der Geschütze zur Achterkabine gebracht und nach hinten gefeuert wurde, was aber sofort wieder beendet wurde, weil die Druckwelle der Mündung die Verbände des darüberliegenden Spar Decks zu beschädigen begann.
Die Rohre haben keinen Schmuck - obwohl ich sicher bin, da gehört ein Adler drauf!.. Aber immerhin sind die Pfannen angedeutet.
Die Aufmerksamen unter Euch werden auch schon das Problem entdeckt haben, mit dem ich mich später ärgern werden muss ...
Noch die Lafetten für die 24-Pfünder:
Gelöst und montiert:
Ergebnis:
Das könnte einem Angst einjagen, oder? Die Bohrung geht tief in das Rohr - sehr realistisch !
Die Bauteile sind - wie nicht anders zu erwarten für Resin - sehr spröde - und das hätte mir genug Warnung sein sollen .. aber nein!
Ich habe mir auch den Ofen bestellt:
Und klar wollte ich mal sehen, wie der sich wohl an Deck ausmachen würde?
Fazit:
Rein vom optischen Vergleich mit Daniels Dafinismus-Kanonen und Lafetten, würde ich mal behaupten: die Schwäbischen Teile sind günstiger und besser. Leider hat Daniel aber bisher nur die 1812er Versionen (Karronade + 24-Pfünder "long Guns") im Angebot, die für meine 1804er Old Ironsides nicht ganz passend sind.
Das Problem:
Mit meinem alten Revell-Seitenschneider, der für normale thermoplastische Spritzguss-Angüsse bisher gut funktionierte (den hatte ich schon vor 40 Jahren!) hatte ich nie Probleme. .. war hier aber definitiv das falsche Werkzeug. Obwohl ich schon an den Kanonen bemerkte, dass das Material nicht immer an der gewünschten Stelle bricht, war mir das Ausmass eines möglichen Splitterns und eine Alternative zum Trennen nicht klar (ein Messer wäre bestimmt nicht besser, oder?).
Tja: aber die Zange war definitiv FALSCH: KLICK !
Und den filigranen Trichter am Destillationsrohr Ende (da am Haken liegend) habe ich mit meinen dicken Knubbelfingern schlicht abgebrochen, ich Grobmotoriker!
Also musste ich erst NACH dem Debakel mit Daniel Kontakt aufnehmen - und das Stichwort "Resin-Säge" genannt bekommen.
Allerdings: die Resin-Sägen, die ich im Forum gesehen oder bei Amazon gefunden habe - die sind ja "riesig". Wie komme ich mit denen an diese vielen kleinen dünnen und unter dem Bauteil liegenden Streben ran? Da wäre mal ein schön bebildeters "how-to" hilfreich. Vermutlich macht man´s wie bei der Zwiebel? Schön vorsichtig von aussen nach innen?
Und wo habt ihr Eure her? Die Revell-Säge bei Amazon scheint eine viel zu grobe Zahnung zu haben?
Man könnte auch ein 0,1 mm dickes Federstahlblatt in der Handbohrmaschine nehmen. Aber nicht die billigen aus China, die nicht ordentlich scharf und zu weich sind, sondern welche aus dem Juwelierbedarf.
Ein weitere Option wäre eine sogenannte Kneifpinzette. Diese hat an der Außenseite keine Wate, so daß keine Schneidkräfte in das Material geleitet werden. Diese Pinzetten werden von den Uhrmachern zum Abkneifen der Uhrfedern verwendet.
Ah nein, das ist etwas gabz anderes, das ist eine Castrovejo-Mikroschere aus der Augenchirurgie. Damit darf man nur Fäden o.ä. schneiden. Es gibt sie in verschiedenen Größen z.B. in der bekannten Bucht. Ich habe sie auch so vor knapp 30 Jahren, vor dem Internet, an einem Stand für medizinische Instrumente der 2. Wahl auf einer Ausstellung gekauft.
Ich nutze solch eine Castrovejo-Mikroschere und kann nur Gutes berichten. Durch die Konstruktion der Federbügel wird stets ein guter Anpressdruck der Klingen bis in die Spitze erreicht und damit sind feine Schnitte auf engem Raum möglich. Für solche Resinabtrennungen ist diese Schere wohl eher nicht geeignet.
Zitat von victory78 im Beitrag #12Ich nutze solch eine Castrovejo-Mikroschere und kann nur Gutes berichten. Durch die Konstruktion der Federbügel wird stets ein guter Anpressdruck der Klingen bis in die Spitze erreicht und damit sind feine Schnitte auf engem Raum möglich. Für solche Resinabtrennungen ist diese Schere wohl eher nicht geeignet.