Nach der Fertigstellung meiner Revenge habe ich als neues Projekt die Mary Rose ausgewählt. Es soll mein erstes Modell komplett ohne Verwendung eines Baukastens werden. Derzeit laufen noch die Recherchen. Zur Geschichte der Mary Rose hat @kay in diesem Forum bereits vieles geschrieben: Geschichte Mary Rose. Sie gehörte zur Flotte von Heinrich VIII. Während des ersten französischen Kriegs (1511 bis 1514) war sie das Flaggschiff von Admiral Lord Howard. Basis für den Bau sind die Pläne aus den Büchern „Mary Rose: Your Noblest Shippe. Anatomy of a Tudor Warship Volume 2“ von Peter Marsden und „Anatomy of a Ship: Tudor Warship Mary Rose“ von Douglas McElvogue. Das dritte abgebildete Buch ist nicht so interessant. 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Copyshop habe ich bereits einige Pläne im Maßstab 1:50 kopieren lassen. Die Pläne liegen somit auf A0 vor. 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Pläne aus beiden Büchern unterscheiden sich in Bezug auf den Rumpf um einiges. In beiden sind 12 Spanten (Sektoren) gezeichnet, die vom Band 2 sind aber schmaler als die von der AotS. Auch der Bug unterscheidet sich, da er nicht gefunden wurde. Ich nehme hier die die Pläne aus Band 2, da sie eine Rekonstruktion der erhaltenen Steuerbordseite darstellen. Auf den Unterschied bin ich aus dem Forum Modell Ship World aufmerksam geworden. Im AotS gibt es aber detaillierte Zeichnungen vom Stand des Rumpfes und der Bewaffnung aus den Jahren 1511 und 1545. Hier gibt es einige Unterschiede. Im Band 2 gibt es eine Inventurliste der Bewaffnung von 1514 und 1545. Aus der Liste von 1514 kann nicht mehr ermittelt werden, wie groß die einzelnen Kanonen wirklich waren, dies ist nur aus der Liste von 1545 möglich, da hier viele Kanonen gefunden wurden. Weitere Quellen sind Bauberichte aus den Forum MSW (Modell Ship World) und einem russischen Forum.
Mein Plan ist es, die Mary Rose im Zustand von 1511 (1514) vor dem Umbau zu bauen. Schaun wir mal, ob es funktioniert und ich nicht meine Meinung im Laufe des Baus ändere.
########################################## Mein Ablagesystem ist perfekt, nur mein Abfragesystem lässt zu Wünschen übrig. --------------------------- "Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen" (Aristoteles)
Im Bau: Mary Rose
Fertiggestellt: Santa Maria, Peregrine Galley, HMS Victory, HMS Sovereign of the Seas, Soleil Royal, Vasa, Bounty, Revenge 1577 Als Buddelschiff: Hansekogge, Turbinia
ein tolles Projekt das du dir da vorgenommen hast. Wir konnten ja bereits in Augsburg darüber reden. Ich bin sehr gespannt wie es mit dem Bau weiter geht, ich bleibe gerne dran. Bis demnächst wieder........
Viele Grüße Peter
In der Werft : Baltimore Clipper Schoner "Berbice" 1:50
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ich habe sie aufgebaut und nur zur Probe mal angeschaltet. Sonst war sie noch nicht im Einsatz. Im Moment bin ich gerade dabei das Grundgerüst zu planen und auf die Sperrholzplatte zu übertragen. Es ist später nicht mehr zu sehen und dient als Auflage für den Kiel, die Spanten und das Hauptdeck. Das Hauptdeck ist das erste Deck, was detallierter ausgeführt wird, auch wenn kaum etwas davon später sichtbar ist. Erst das Oberdeck in der Kuhl ist sichtbar.
Beste Grüße Helmut
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Der Bau der Mary Rose ist gestartet. Für die Aufnahme der Spanten wurde zuerst ein Behelfskiel ausgesägt, der die 12 (oder 13) Spanten aufnehmen soll. Dieser Kiel ist später nicht mehr sichtbar. Spant 6 wurde zur Probe auch herausgearbeitet. 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im A0 Bauplan sind nur 6 Spanten dargestellt. Im Buch „Your Noblest Shippe“ sind auf einige Seiten alle Spanten im Maßstab 1:50 abgebildet. Was ich feststellen musste, die Spanten in den Plänen und im Buch unterscheiden sich . Die im Buch sind mit denen vom AotS ziemlich identisch. Ich werde sehen, wie das dann zusammenpasst. Hier noch zwei Spanten, aus dem Plan (Spant 6) und aus dem Buch (Spant 4). Der Spant 4 ist nicht im Plan enthalten. 4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es sieht so aus, dass die Spanten in den Plänen und im Buch von zwei verschiedenen Autoren gezeichnet wurden. Ich sehe das auch positiv, ich habe jetzt mehr Spielraum. Ein „Falsch“ gibt es nicht wirklich .
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Ich würde auf jeden Fall festlegen, welchen Plänen du im Zweifelsfall folgen willst. Egal ist nicht. Da wurden sicher die ersten Pläne nach Augenschein und mit Augenmaß gezeichnet. Die genauen Vermessungen kommen dann erst eine ganze Zeit später. So ein Schiff zu vermessen braucht viel Zeit und geht nicht so schnell. Bei der Vasa sind auch Jahrzehnte ins Land gegangen, bis man einigermaßen detaillierte Pläne hatte. Die ersten Pläne waren zwar auch nicht schlecht aber doch sehr fehlerbehaftet.
Van daher würde ich eher den Planbeilagen in Marsdens "Noblest Shippe" vertrauen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Nach dem was ich gelesen habe ist die genaue Rekonstruktion der Rumpfform in der Archäologie ein extrem komplexes Problem. Selbst bei der Vasa mit ihrem nahezu intakten Körper kam es im Laufe der Jahrhunderte zu signifikanten Deformationen, ganz zu schweigen von den Asymmetrien, welche sich schon beim Bau eingeschlichen haben. Die halbe Rumpfschale der Mary Rose ist stark deformiert, und da man die Gesamtlänge der Decksballen nicht kennt kann man die Breite der Spanten nur mit geringer Genauigkeit ermitteln. Lange Rede - kurzer Sinn: es ist mMn (fast) egal welchen Entwurf du verwendest - die "wahre" Form ist nicht zweifelsfrei belegbar.
Van daher würde ich eher den Planbeilagen in Marsdens "Noblest Shippe" vertrauen.
Grüße, Alexander
Das Problem ist, dass in den Planbeilagen nur 6 Spanten enthalten sind, obwohl es insgesamt 12 Sektoren gibt. Die Spanten in der Beilage haben auch die Nummern 1, 3, 5, 6, 8 und 10. Die dazwischen fehlen, sind aber im selben Buch "Noblest Shippe" in Kapitel 4 alle aufgeführt mit maßstabgetreuen Zeichnungen. Was ich festgestellt habe ist, dass die meisten sehr ähnlich sind, aber Spant 6 hat doch sehr starke Abweichungen. Hier mal beide Spanten 6 aus der Beilage und dem Buch übereinander gelegt.
5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Aus dem Buch AotS nehme ich aber die Risse nicht. Ich denke, dass ich erst nach der Fertigstellung der fehlenden Spanten in den Beilagen sehe, ob alles passt. Oder ich muss Schablonen aus Pappe der fehlenden Spanten erstellen.
Servus Helmut
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Der Marsden-Plansatz hat ja auch noch den Nachteil, dass er nur das geborgene Rumpfsegment sowie seine Spiegelung enthält. Also das archäologisch geborgene Holz. Nicht mehr und nicht weniger. Es fehlt also der Bug und der obere Teil des Schiffs. Insgesamt fehlt da dann noch eine ganze Menge.
Das was fehlt, läßt sich mit Sicherheit auch nicht mehr zuverlässig rekonstruieren. Da ist dann der AotS-Plan genauso gut wie jede andere Rekonstruktion.
In diesem Fall wäre es sicher ganz hilfreich, wenn man ein Halbmodell herstellt, in dem man dann die Übergänge vom gesicherten Teil zum vermuteten Teil harmonisch gestalten kann. So dass es im Endeffekt eine glaubwürdige Rekonstruktion wird, die auch dem Bild von Geoff Hunt (das ist das Titelbild des Marsden Buches) nahe kommt.
Dann hättest Du auch automatisch die Form der jetzt noch fehlenden Spanten 2,4,7,9 ermittelt.
Grüße, Alexander
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wir hatten darüber beim letzten Treffen in München gesprochen. Ein Halbmodell ist bestimmt eine interessante Alternative. Vor allem der innere Aufbau könnte so detailliert dargestellt werden, wie z.B. die Kajüten. u.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich bevorzuge in meinen Modellen immer ein vollgetakeltes Schiff. Das ist auch mein Plan für die Mary Rose. Mein Modell soll so ähnlich aussehen wie das Bild von Geoff Hunt. Nur die Anzahl der Kanonen werden weniger und älter sein.
Beste Grüße Helmut
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