Eingangs sollte hier ein schmissiges "Hornblower"-Zitat stehen. Leider gab es keins, welches die "Indy" thematisierte. Und ja, ich hab extra nochmal das gesamte Buch gelesen ;) Die anderen Hornblower-Pötte werden ziemlich gewürdigt, beschrieben und mit zahlreichen Zeilen bedacht, für die "Indy" gilt das leider nicht. Das von @dafi empfohlene Buch habe ich noch nicht, möglicherweise reiche ich etwas nach.
Die "Indefatigable" wurde im Jahr 1784 als 64er 2-Decker erbaut und 10 Jahre später rasiert, will sagen, ihr wurde das oberste Kanonendeck entfernt und dadurch eine fregattenähnliche Bewaffnung aufgezwungen. Nach dem Umbau 1794 trug sie 44 Geschütze als Bewaffnung, die sich aus den 24-Pfündern des früheren unteren Kanonendecks, 42-pfündigen Carronaden auf dem Oberdeck, und 2 12-Pfünder-Jagdgeschützen zusammensetzte. Vor allem unter ihrem langjährigen Commander Edward Pellew, dem späteren Sir und Lord Exmouth, der zum Peer erhoben wurde, war die Indifatigable berühmt, wahrscheinlich eher berüchtigt. Die "Umbaufregatte", die aber immer noch die Beseglung und Bemastung eines Linienschiffes des 3. Ranges trug, war einer der erfolgreichsten Prisenjäger der Revolutionskriege und der napoleonischen Ära. Abgewrackt wurde sie nach einer äußerst erfolgreichen Dienstzeit im Jahr 1816.
Die ersten Arbeitsschritte waren tatsächlich das Ausschneiden des provisorischen Schiffsständers. Dieser hält (wie so viele der MBF-Teile) ohne Kleber. Die Teile klicken ineinander und sind nur schwer voneinander zu trennen.
Danach habe ich die ersten Spanten aus 4mm MBF-Platten ausgelöst und diese mit der Kielplatte kombiniert. Diese wurden durch die abgebildeten beiden Teile links und rechts des Kiels gekontert, allerdings nicht verklebt! Stattdessen wurden die Konterteile mit eigenen Keilen, die durch den Kiel geführt wurden, gesperrt, und dadurch die Spanten gesichert.
Grundsätzlich sind die MBF-Teile sehr stabil. Man muss die Teile wirklich mit einigem Druck an ihre Idealpositionen bringen. Da hatte ich anfänlich schon meine Zweifel, ob die Teile das mitmachen.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Pass bei den schlanken Teilen der Bulkheads auf. Diese sind sehr bruchempfindlich. Vielleicht hilft es diese mit Furnier am Übergang zur Schmalseite zu verstärken.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Das Schiffebauen war immer ein wichtiger Ausgleich zur Kopfarbeit in der Schule. Hier hat man Erfolge, hier arbeitet man händisch. Wichtig - die Stundenvorbereitungen und Korrekturen nicht vergessen! Gott, wie ich die vermisse!!!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Vielen Dank für euer Interesse. @Gebbi Du sprichst mir aus der Seele. Jetzt habe ich zwei Wochen Ferien, welcher sicher das Korrekturstau-Problem löst.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Die gestrigen Bilder waren natürlich nur dzau da, um mich selbst ein wenig zu zwingen, mit dem BB zu beginnen. Ansonsten schieße ich jede Menge Fotos und dann passiert damit nichts mehr.
Der Anfang ist gemacht. Und ich hatte ja erwähnt, dass mit Hilfe kleiner Zapfen die Konterteile gesperrt werden. Das ganze sieht so aus:
Oben links die Zapfen, diese werden durch die Löcher getrieben (nach einer leichten Bearbeitung) und dann verklebt.Auf dem 2. Bild seht ihr eins der Sperr-Löcher und dann die Verklebung. So geht das mit allen Spanten. Ausnahmen sind hier die Beiden Bulwarks an Bug und Heck. Später dazu mehr.
Als nächstes folgte ein stabilisierendes MBF-Deck, unter welches eine kleine Plattfomt geklebt wurde, um den Niedergang durchs Poop-Deck zu stabilisieren. Das MBF-Deck wurde ebenso durch diese im ersten Bild gezeigten Zapfen gesperrt. Allerdings durch eine andere Größe (es gibt 3 oder 4 verschiedene Varianten). Danach wurde ein Decksausschnitt aufgeklebt, der später mit 2 Grätings und einer Leiter versehen wurde.
Die Grätings und die Leiter sind aus gelaserten Birnenbrettchen hergestellt und der Zusammenbau verlief hier problemlos. Gräting und Leiter wurden eingebaut und sehen dann so aus. Die Leiter gründet sich auf dem vorhin erwähnten Decksdummy unter dem Poopdeck.
Anschließend wurden noch 2 durchgehende Stabilsierungsteile eingezogen, die sowohl längs als auch waagerecht gesperrt wurden (siehe das vorletzte Bild). Danach wurden Decksbalken (Nicht sichtbar, daher MBf) eingebaut und verklebt.
Als nächstes folgt der Zusammenbau der Bug- und Hecksektion. Hier wird dann vor der Verklebung vorgestrakt. Ich bin am Überlegen, ob ich das Schiff wieder mit Balsa auffülle. Das müsste ich aber vor dem Straken erledigen. Das einzige,was dagegen spricht, ist das bisherige Gewicht des Rumpfes. Gefühlt wiegt er schon mindestens 3 kg. Das finde ich aber noch genauer raus ;)
Ich danke Euch für eure bisherige Aufmerksamkeit. In den nächsten Tagen kommen weitere Bilder!
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Zitat von AnobiumPunctatum im Beitrag #2Pass bei den schlanken Teilen der Bulkheads auf. Diese sind sehr bruchempfindlich. Vielleicht hilft es diese mit Furnier am Übergang zur Schmalseite zu verstärken.
Ja, das durfte ich auch leider schon feststellen. Es ist bisher kein Beinbruch. Einer der nächsten Arbeitsschritte ist die Verstärkung des Batteriedecks, in der die Lage der Stückpforten festgelegt wird. Dadurch wird zusätzlich eine Längsverstrebung in die Bulwarks eingezogen. Aber ich habe mich schon 2-3 mal heftig geärgert ;)
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Die Worpen an Bug und Heck (ist das die korrekte Bezeichnung) wurden in den nächsten Bauschritten zusammengebaut. Hier wurden bei den ersten Bauteilen MDF und Birnenteile kombiniert, was sich mir nicht gleich erschloss, da der Birnenteil des ERsten Füllworps komplette ingebaut wird, aber vielleicht sehe ich da nur den Wald vor lauter Bäumen nicht. Der erste Spant war nur eingesetzt, nicht geklebt. Überhaupt fand sich recht oft der Hinweis: Do not Glue. Oft konnte man da später immer noch kleben, manchmal aber eben nicht. Nun, den Bugspant durfte man auf keinen Fall kleben, da zwar die einzelnen Teile in situ an den Spant geklebt werden sollten, dieser aber vor dem Setzen des Klebers entfernt werden sollte, damit man ihn dann abseits vom Schiff straken kann. Sagen wir mal so, die gesteckte Probepassung hab ich schon fast nicht vom SChiff bekommen. Da setzte dann ein sehr (!) vorsichtiges Nacharbeiten ein, da ich keinesfalls eine wackelige Angelegenheit zurechtschleifen wollte. Letzenendes gelang die Übung aber. Das ganze sah dann so aus:
Ähnliches geschah am Heck. Hier sollte allerdings direkt am Spant verklebt werden, welcher nicht am Rumpf eingesteckt war. Dieser war sehr viel fragiler. Hier war alles aber insofern kein Problem, da ich nur darauf zu achten hatte, dass die Worpen für das Kielbrett genügend Raum ließen.
Und am Schluss die beiden vom Schiff gelösten Bauteile:
In einem nächsten Arbeitsschritt sollten diese vorgestrakt werden, damit der Gesamtstrak dann leichter von der Hand geht. Vorher stand ich noch vor der Entscheidung, Bug und Heck noch weiter aufzufüllen oder es zu unterlassen und mich auf die bereits vorhandenen Füllstücke zu verlassen, um einen gefälligen Bug und ein ebensolches Heck zu formen.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Ich habe mich dann entschieden, die beiden Baugruppen aufzufüllen und werde das auch mit dem Rest des Rumpfes machen. Das Ergebnis sehr ihr hier. Beide Bauteile sind inzwischen verbaut.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Alsa nächstes wurden die Längsträger für die Stückpforten vorbereitet. Diese bestehen aus jeweils 4 Teilen (Steuerbordm Backbord je 2) und werden in die Spantteile/ Mallen, wie auch immer die korrekte Bezeichnung ist (Bei MV heißen sie Bukheads) eingepasst. Nach der Montage wurden ebenso mit den darüber liegenden Balken verfahren, die die obere Begrenzung der Pforten bildeten.
Anschließend kamen die senkrechten Begrenzungen der Pforten dran. Es handelt sich hier aber nicht um Trempel im eigentlichen Sinn, sondern nur um das Gerüst dafür. Die eigentlichen Auskleidungen der Pforten werden später montiert.
Danach wurde bereits der Rohling für das Batteriedeck verklebt. Dieser besteht aus 2 Teilen, die mittels Maskierband zusammengefügt werden, damit das Deck dann in seine Fassung gesetzt werden kann. Das Deck selbst besteht aus Sperrholz und soll später beplankt werden bzw. dient als Träger für das gelaserte Maple-Deck, welches ich dazu gekauft habe. VM empfahl einige Durchläufe, um das Einpassen des Decks zu üben, sodass es fehlerfrei auf den Decksbalken aufliegt. Tatsächlich habe ich mehrere Durchläufe gebraucht, ehe es so geklappt hat, dass ich dann ans Einleimen gehen konnte. Insgeheim hatte ich ein wenig Bammel, dass der Leim antrocknete, bevor ich mit dem Deck zurande gekommen bin, aber diese Angst war unbegründet.
Und jetzt der Einbau:
Zuletzt das verklebte Deck, davor die Trocknung und nochmal ein Blick auf die Decksbalken.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Danach folgten noch die 6 Bauteile, die später das Achterschiff und die Galerie tragen bzw. bilden sollten. Dafür musste erst die Versteifung des letzten Spants entfernt werden. Danach wurden diese Träger eingebaut und mit dem Querbalken abgeschlossen bzw. versteift.
Anschließend wurden -quasi als Auflage für die Seitengalerien und die Beplankung, ein paar Dummys eingeklebt (nächstes Bild im Heck). Diese werden noch bündig gestrakt, wie alles. Außerdem wurden die vorher schon erwähnten längsverstrebungen eingebaut. Einige halten noch Trempel, in andere werden die Türen für die Galerien eingebaut. Dazu mussten dann teilweise die Seitenträger durchbrochen werden. Die Bilder erklären sich selbst.
Damit ist das "Spantengerüst" oder Rumpfskelett erst einmal fertig. Zu guter Letzt wurden noch für die achternen Spanten Verstärkungen eingesteckt. Diese kann man durch die Laschung in den Spanten jederzeit entfernen.
Als nächstes gehts ans Straken. Erst innenbords, dort werden dann die Schanzkleider, gelasert aus Birne, eingepasst. Insgesamt sind dann für Back- und Steuerbord jeweils 5 Teile notwendig, die nach dem Strak noch gewässert und an die Wölbung des Schanzkleids angepasst werden müssen.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Hier mal nur ein Mini-Update vom Schleifen der Innenseite des Schanzkleids. Bilder:
Die Verstärkungen im achternen Bereich habe ich wieder abgenommen. Die Backbordseite ist noch unbearbeitet, auch hier ein Ausschnitt.
Die hier abgebildeten Teile bilden dann die Basis der Innenbordseite des Schanzkleids. diese werden dann noch unten und oben durch eine weitere gelaserte Plankenlage ergänzt.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Schöne Fortschritte. Auf Deinem letzten Bild sieht man, warum die Bausätze so teuer werden. Das Lasern der Planken kostet einfach Zeit. Überzeugen können mich die Brettchen nicht. Man sieht einfach die durchgehende Maserung des Holzes. Ich lasse mich überraschen wie es weitergeht.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Ja, das war beim Alert auch anders gelöst. Dort wurde ein Träger beplankt. Das fällt bei der Indy weg. Inwieweit man die Maserung nach der Grundierung und Bemalung noch sieht, sei dahingestellt. Davon sehe ich beim Alert auch nicht mehr viel. Etwas anderes ist dagegen ein Blankholzmodell. Bei Modelshipworld gibts beim Baubericht des Prototypen eine Blankholzidefatigable, die sieht auch sehr schön aus. Jedoch soll meine Indy bemalt und weitgehend out of the box gebaut werden.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Ein Paar neue Bilder: Die ersten beiden Teile des Innenschanzkleids habe ich gewässert. Bei der Backbordseite werde ich nur das erste Teil wässern, der Rest lässt sich auch so um die Spanten formen. Die Birne wird durchs wässern extrem weich, das hätte ich so nicht gedacht. Da sollte man beim Klammern eine seeeehr ruhige Hand haben, ansonsten pasiert da ein Malheur. Danach habe ich die einzelnen Teile noch einmal trocken angepasst und dann angebracht.
Momentan schleife ich an der anderen Seite. Aus dem Baubericht des Prototyps kam der Hinweis, am Besten ein Handtuch drunterzulegen und den Koloss dann auf der Seite zu platzieren. Und siehe da: da geht das Schleifen gleich mal viel besser.
Ich freue mich schon aufs Verfüllen des Rumpfes und die Schleiferei, besonders, wo es jetzt kalt wird und ich dann doch eher im Keller schleifen werde.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"