Ja, Papageistock 3.0 ist angesagt. Gefühlt habe ich an dem Modell schon alles doppelt gemacht. Meist aber vor der Endmontage einzelner Elemente. Bald verliert ich den Spaß... Det muss doch ma ferdisch werre!
Mein Reden. Ich hätte auch keine Lust alles doppelt und dreifach zu machen, irgendwann muss auch mal einfach Schluss sein und fertig. Dann locken neue Aufgaben und Modelle. Und wer 100%ige Perfektion will - der muss halt wohl seinen ausgemachten Spaß daran - und am damit ggf. verbundenen Abriss haben...
Ok, die Schäden waren überschaubar. Das Segel ist für unwissende Augen fast unsichtbar geflickt. Die Halstaljen drann und 3.0 ist auch kein große Sache.
Weiter Schäden wären eine gebrochene Fockbrasse (genau die, welche nicht so sauber ausgeführt war...), die abgerissene feste Part der Großbrasse, eine gebrochene, zwei gelöste Pütttings und, wie ich erst auf folgenden Bild bemerkte - eine verschwundene Webeleinen! Jetzt kommt langsam das Ziel in Sicht. Nur noch 2 Stegen mit stehendem Gut, 2 Marssegel mit allem Kram, Flaggenstöcke, ev. 4.0, ne überarbeitete Wasserflächen,...
Du taklelst Dein Modell sehr aufwändig. Das führt natürlich zu vielen Berührungen und damit zur erhöten Gefahr von Bruch. Im Maßstab 1:250 deute ich in der Takelage sehr viel an und klebe mehr, als dass ich "richtig" Fäden durch keine Blöcke laufen lasse. Die Erfahrung, Dinge mehrfach zu bauen, kenne ich aber auch. Dafür bin ich am Ende zufrieden und weiß, ich habe mein Bestes gegeben und meine Möglichkeiten ausgeschöpft. Eien Entwicklung oder Steigerung meines Könnens zeigt sich dann am nächchsten Modell.
Wieder 2 kleine Schritte weiter in Richtung Zielgerade. Vorstenge mit Wanten und das Vormars Fall. Der Stag der Stenge ist nur provisorisch und dient dem Zugausgleich. Ich denke, ich sollte mal einige lose Enden belegen. Ich kann mich nur nicht entscheiden wo. Am Original-Peller-Modell haben sich keine Belegstellen erhalten. Das meiste wird an den offenen Regelungen zu belegen sein. Aber bei den Marsschoten und den Marsfallen scheint mir das ein wenig fraglich. Knechte?
Zitat von bela im Beitrag #159Aber bei den Marsschoten und den Marsfallen scheint mir das ein wenig fraglich. Knechte?
Knechte für die Marsschoten halte ich für diesen Zeitpunkt schon real. Die Marsfallen sollten schon -was auch später beibehalten wurde- parallel zu den unteren Pardunen in langen Taljen an die Rüsten laufen.
Knechte und Klampen an Innenseite der Bordwande waren bis vobei 1750 die normale belegstelke (siehe mal das model der Hollandische Zweidecker an) Die loesing wird auch hier nicht ‘out of period’ aussehen.
Die schon mehrfach angeführte Ansicht Amsterdams 1606 von Jan Saenredam zeigt bei den meisten Schiffen Takelelemente, die vom Stengetop zum Großstag führen und mit mehr oder weniger aufwändigen Spruten ansetzen. Auffallend bei etlichen: bei abgefierter Marsrah befindet sich der oberste Block dieses Takelelements sehr weit oben. Ein Indiz, dass es sich dabei um das Marsfall handelt. Bei einigen Schiffen scheint es 2 solcher Elemente zu geben. Das zweite könnte vielleicht eine Pardune sein, wie Jaeger sie für das Pellermodell vorschlug. Ich denke, mein Fall ist für1603 vertretbar. Die Frage ist nur, wie wurde die holende Part geführt? Zur Bordwand, oder mittig bleibend?
Bei der Gelegenheit eine Frage, die mich schon lange beschäftigt. Wie haben die das mit dem Belegen unter Zug gemacht. Ich meine bei einer großen Last. Die musste ja gehalten werden, bis das Tau belegt war. Nehmen wir einen Fallknecht. Das Tau wird direkt über den Kopf belegt. Wie wurde das Takel in seiner Position gehalten? Zum Belegen musste das Ende ja lose sein...
Bei der Marsrahfall befindet sich ein mittiger Block an der Rah. Das Tau läuft durch die Blöcke zu beiden Seiten unter der Saling, um dann nahezu parallel zur Pardune in einer langen Talje zu enden, die an der Rüste angeschlagen bzw. eingehakt ist.
Belegstellen, die bei späteren Schiffen an Belegbänken am Schanzkleid zu finden sind, werden hier an Klampen belegt, die sich an den Wanten in Höhe kurz über dem Schanzkleid befinden.
Der Zug beim Belegen an den Knechten ( z.B. Marssegelschot ) wird zum einen durch das Scheibgatt im Knecht gemildert, durch welches das von oben kommende und von einigen Matrosen gehaltene Tau zuerst läuft, dann zum Kopf des Knechtes, um in einem Phalstek- ähnlichen 'Knoten' sicher belegt zu werden. Der jeweilige Knecht ist gegen den Zug im Deck gut 'verankert'. Manche waren sogar als Deckspfosten verlängert und reichten bis in' s darunter befindliche Deck.i
Bei der Gelegenheit eine Frage, die mich schon lange beschäftigt. Wie haben die das mit dem Belegen unter Zug gemacht. Ich meine bei einer großen Last. Die musste ja gehalten werden, bis das Tau belegt war. Nehmen wir einen Fallknecht. Das Tau wird direkt über den Kopf belegt. Wie wurde das Takel in seiner Position gehalten? Zum Belegen musste das Ende ja lose sein...
Grüße Bela
Das haben wir letzte Woche auf der HENDRIKA BARTELDS praktiziert: Zwei Mann halten das unter Zug stehende Ende (Klau und Piekfall hatten dabei ganz schön Gewicht!), ein weiterer Mann belegt das lose Ende am Belegnagel (bzw. bei Dir an der Klampe). Das lose Ende lag dabei einmal von unten um den Belegnagel um diesen als Hebel zu benutzen. Im entsprechenden Thread finden sich bestimmt Fotos dieser Aktionen. Klaus