Schon lange bin ich sehr angetan von den Miniaturmodellen einiger Mitglieder diess Forums. So hat mich das winzige Modell des Schiffes von Barents, das Klabauter so wundervoll dargestellt hat besonders fasziniert. Als dann vor einiger Zeit die Eleonora hier auftauchte, dachte ich mir: das mit dem Karton in winzig, das könnte ich ja auch mal probieren. (An meinem Peller-Modell gehts es gerade nicht so richtig weiter)
Also dann, Vorlage runtergeladen und losgeschnipselt. Und siehe da: das macht richtig Spaß und geht sogar ganz fix! Das könnt ich doch mal mit meiner Rekonstruktion versuchen...
Ok, soweit ist es gediehen. Mal sehn was daraus wird.
OK, der Schoner ist jetzt nicht sooo gut. Da wäre noch viel Luft nach oben, aber der ist ja auch nur ein Probierstück.
Super! Der Schoner ist gut zu bauen, verschiedene Techniken lassen sich damit erlernen und umsetzten. Besonders reizvoll ist beim Schoner die Darstellung der Balkenbucht. Baust Du in 1:250 oder im Originalmaßstab 1:160?
Ich sehe, daß Du der ISOLDA auch einen schwarzen Rumpf verpasst hast. Das steht dem Schiff ganz gut
Mit der Umsetzung des Peller-Modells kommst Du mir eindeutig zuvor. Das möchte ich auch gerne mal in 1:250 bauen! Ich freue mich über die Interpretation und belibe gespannt 'dran.
Da mich gerade die Kleinheit so reizt und ich sehen wollte, ob ich so etwas auch einigermaßen hinbekomme, habe ich auch 1:250 gewählt. Das Pellerschiff ist im gleichen Maßstab 1:250.
Den schwarzen Rumpf empfinde ich als ungleich eleganter. Er hat auch das schmale Weiße Band und, im Foto nicht zu erkennen, Stahlplattengänge.
Beim Bau der Isolda habe ich mich erst einmal an die Kartonbautechnik herangetastet. Da ich hierin noch keinerlei Erfahrung hatte, habe ich anfangs die Falze geritzt, da ich dachte, dadurch wären die Knick sauberer und man macht es ja auf der Sichtseite. Irgendwann bin ich jedoch zum Kerben der Rückseite übergegangen (Das Fenster ist ein recht ordentlicher, wenn auch senkrechter Leuchttisch). Ich habe mir auch nicht die Mühe gemacht die Kontur- und Faltlinien mit Farbe zu übermalen. Anfangs habe ich mit Sprühkleber (nicht direckt aufgesprüht, sondern mit kleinen Werzeuglein angetragen) gearbeitet. Damit habe ich keine tollen Ergebnisse erziehlt. Weißleim ist deutlich praktischer. Manche Teile sind schon verdammt klein. Das Ruderrad habe ich aus gedoppeltem Karton gemacht, die Speichen innerhalb des Rades aber nicht freigeschnitten. Da komme ich erstmal an gewisse Grenzen. Die Relingen versuche ich aus Fäden zu bauen. Schaun wir mal.
Doch das eigentlich wichtig ist ja mein Pellerschiff. Da möchte ich doch noch einige Register mehr ziehen. Bei Interesse könnte ich meine Schnittvorlagen zur Verfügung stellen.
Der Vorteil der Kartonmodellbogen aus dem Handel ist ja, eben nicht malen oder spachteln zu müssen. Ich finde aber, dass gerade diese Technken a) Spaß machen und b) einem Kartonmodell sehr viel Leben einhauchen können.
Das Angebot zu den Abwicklungen würde ich gerne bei Zeiten annehmen wollen
Es gibt ja Kartonpuristen, die eben genau diesen 'Ausschneidebogen'-Effekt erhalten möchten und höchstens Papierkanten einfärben. Ich finde allerdings, daß man mit Papier eine Menge machen kann, ohne daß es gleich nach Papier aussieht. Dazu gehört eben auch die Oberflächenbehandlung mit Farbe und Lacken.
Durch eine kleine Unachtsamkeit war ich genötigt das Deck zu erneuern. Jetzt hat es seine kleine Gräting (10 x 6 mm) zusammen mit der Mastfischung erhalten. Es schmerzt etwas, dass einige Längsleisten der Gräting nicht so sauber gerieten. Sie sind aber auch nur 0,6 mm breit. Der obere Teil des Hecks und die Seiten sind hinzugekommen. Die Seiten wurden vom Mittelspant nach vorne um 2,5 mm gestreckt, nach hinten um 0,5 mm. So passt alles gut um die Krümmung. Die Druckqualität meines Druckers lässt für die kleinen Schnittvorlagen auch sehr zu wünschen übrig. Unklar bin ich mir noch, wie ich den unteren Bereich schließe. Hier sind teilweise sehr starke Wölbungen in zwei Richtungen notwendig. Es dürft schwierig sein, das Papier davon zu überzeugen mitzumachen. Mein Urteil bezüglich des Weißleims muss ich ein wenig revidieren. Ich denke, dass sich die Spantkonturen abzeichnen liegt daran, dass der Wasseranteil im Leim das Papier im Kontaktbereich aufweicht und dieses dadurch im angeweichten Bereich stärker den Biegekräften nachgibt. Ist schon etwas ärgerlich.
Die schwarze Esmeralda hat noch ihr Buggeschirr erhalten.
Nachdem sich doch einige kleine Fehler summiert hatten, war ich genötig komplett von vorne zu beginnen. Zuerst dachte ich die leichte Neigung der Auflanger könnte ich vernachlässigen und die Bordwand nur etsprechen ihre Krümmung zu verlängern würde genügen. Das erwies sich für mich jedoch als zu ungenau. Die Bordwand der Kuhl wurde zu hoch. Also musste die Kontur der Bordwand korrigiert werden, was bedeutete ihren Sprung teilweise deutlich zu verstärken. Bei der Gelegenheit habe ich noch einige andere Veränderungen vorgenommen. Mehr Spanten und einen anderen Aufbau des Mittelstücks. Dieses besteht jetzt aus 5 Papierlagen. Die äußeren und die mittlere Lage gehen komplett durch. Lage 2 und 4 enden etwa bei der Vorstevenvorderkante. Somit verjüngt sich das Scheg von 0,85 mm am Steven auf 0,51 mm an der Spitze. Die Gänge unterhalb des breiten Ganges werde ich einzeln legen. Eine erste Probe hat gezeigt, dass sie, so wie ich sie ermittelt habe ziemlich gut passen.
Aquarellfarbe aufzutragen hat sich als sehr problematisch erwiesen, da sie den Leim löst. Copic-Stifte funktionieren aber recht gut. Da sie aber Leimflecken nicht gut decken, werde ich wahrscheinlich doch drüberpinseln müssen.
bela
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Wenn es Knicke über den Spanten gibt, dann ist der Spantabstand in Relation zur Steifigkeit des Beplankungsmaterials zu groß - kürzere Spantabstände oder eben die Zwischenräume z.B. mit einem Hartschaum oder Balsaholz auffüllen. Wenn das Papier durch den Weißleim feucht wird, nimmt natürlich seine Steifigkeit ab ...
Bei Sachen, die aus einem haushaltsüblichen Drucker kommen hätte ich auch Bedenken hinsichtlich der Lichtbeständigkeit.
Wenn ich als alter Pappequäler was zum Thema Farben einwerfen darf: Ich mache durchweg sehr gute Erfahrungen mit den Acrylfarben von vallejo und Schmincke. Beide auf Wasserbasis, haben mir aber noch nie irgendwelche Klebestellen gelöst. Wichtig ist m.E., die Klebestellen vor dem Pönen wirklich gut durchtrocknen zu lassen. Die von vallejo sind in kleinen Fläschchen und müssen, wenn überhaupt, nur minimal verdünnt werden. Schmincke kommt in Tuben daher und sollte etwas mehr verdünnt werden.
Das mit den Spantabständen ist ja so eine Sache, je dichter, desto schwacher mögliche Knicke, aber je mehr Spanten, desto deutlicher werden deren Ungenauigkeiten. Ich nehm die leichten Knicke einfach als Eigenart des Papieres. Jedes Verwirklichungsmittel hat eben seine eigene Sprache.
Die verwendeten Farben kamen nicht aus dem Drucker, sondern aus Copic-Markern. Ok, die sind wohl auch nicht besonders Lichtecht... Vielleicht geh ich doch mit Acryl drüber. Für das Muster der Rahleisten (fleckhafte Mehrzeilenreihung mit Wechsel) muss sowieso deckendes Weiß ran.
Je mehr mit dem Schifflein beim Bau hantiert wird, umso mehr leidet es auch darunter. Bald werde ich es wohl besser aufs "Wasser" setzen , um es nicht ständig anfassen zu müssen. Aber welche Situation soll ich wählen? Ruhige See, bewegte See...?
Ich würde das Modell mit doppelseitigem Klebeband (aber nicht das für Teppiche ...) auf ein Holzklötzchen kleben, dann kann man es damit halten, in den Schraubstockspannen usw. Es läßt sich am Ende leicht mit einem Skalpell oder einer Rasierklinge lösen.
Apropos Farben von Schmincke und Vallejo: Ich verwende meist die Version für die Spritzpistole auch zum Malen mit dem Pinsel, nur wenn es wirklich beim ersten Mal deckend sein muß die anderen. Mehrere 'wässrige' Schichten sind besser als eine cremige.
Meine Modelle klebe ich manchmal mit Fixogum auf eine Glasplatte. Wenn das Schiff in eine Wasserdarstellung kommen soll, versuche ich möglichst früh das Modell auf das spätere Display zu setzen und das Wasser dann "drumherum" anzulegen (s. meinen Baubericht zur Karavelle).
Den höchsten Anteil an Spanten, den bisher bei Kartonmodellen gesehen habe, zeigt Oliver hier:
(Der Minensucher LINDAU aus Karton auf der Seite ist übrigens auch sehr sehenswert!)
Das Durchdrücken der Spanten ist schwer zu vermeiden, aber nicht unmöglich. Wie Eberhard schon richtig schreibt, macht ein Millimeter mehr Länge der Abwicklung schon viel Luft. Die Spanten sollten auch nicht mit der Abwicklung verklebt sein. Klebepunkte an der Wasserline und oben am Deck reichen aus. Eine gute Formung der Abwicklungen ist vorab sehr wichtig.
Eine Unterbeplankung oder Füllung á la "gefüllter Augsburger" ist auch möglich. An Deiner Stelle würde ich eine kreuzförmige Papierunterlage einziehen (s. meinen Baubericht zur FRAUENLOB).
Bei der Bemalung bin ich mit Revell-Aqua-Color und Schminke Aquarellfarbe gut ausgekommen. Billige Wasserfarbe aus dem Supermarkt geht für grobe Anwendungen (z.B. für das Wasser oder rückseitige Bemalungen von Bauteilen) auch.
Wie das Modell präsentiert wird, liegt an Dir
Es gibt doch diesen tollen Stich mit dem Hafenpanorama von Amsterdam aus dem 17. Jahrhundert. Darauf sind viele Galeonen in verschiedenen Situationen zu sehen. Das ist eine gute Inspirationsquelle. Unter Segel sieht so ein Wasserlinenmodell schon toll aus. Es sollte aber irgendws "los" sein, z.B. werden die Marssegel gerefft oder das Schff schleppt bei mäßigen Wind sein Beiboot hinter sich her oder das Schiff fährt im Sturm mit kurzen Segeln oder es macht gerade Gefechstklar...
Wenn das Schiff mit viel Wind gezeigt wird, dann bitte vorher ein Stück UWS anfügen um eine vorbildgerechte Lage zu zeigen.