Da der Rahmen der Gräting mit einem Barkholz in einer Linie verläuft, muß die Verschalung oben und unten um die Materialdicke zurückversetzt werden. Dies erfolgte für das Oberteil durch eine 1.5*1.5mm Leiste, die angebracht wurde.
Mittels konstruierter Kartonschablone wurde das Oberteil zugeschnitten und angebracht. Dann mit 1mm Lindenleisten innen aufgedickt und mit australischem Apfelfurnier innen beplankt, wie das Schanzkleid.
Wiederum mit einer Kartonschablone das Unterteil ausgeschnitten. Die Galionsstützen mußten um 1mm abgenommen werden, dann wurden die Unterteile befestigt.
Insgesamt war die ganze Galion wesentlich einfacher zu bauen, als ich anfangs befürchtet hatte.
P1000705.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mitlerweile bin ich mit den Seitengalerien beschäftigt, wo die Schwierigkeiten zum Aussehen etliche Vorversuche erforderlich machten. Bilder folgen in Bälde
erstemal saubere Arbeit. Jetzt das aber. Bist Du nicht mit dem Galion zu nah an die Stücjpforte rangekommen?? Nach dem Payne Stich und der Morgan Zeichnung gehen die mittleren Barkhölzer auf das Galion über. Da ist bei dir ja kein Platz mehr, oder täuscht das durch das Foto?? Auch kann ich mir hier schwervorstellen wie man die Stückpforte richtig auf bekommt. Ich habe dir mal ein Bild der Rotter Sovereign rangehangen und habe den Bereich markiert, den ich meine. Ich (damit meine ich nur meinen Geschmack) würde das schwarz auch noch matter vorziehen. Kann aber jetzt auch die Knippsmaschine sein-
kay
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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Sovereign Galion.jpg
Du hast Recht. Hab bisher immer nur mit dem Oberen(der beiden Mittleren) Barkholz kalkuliert, das noch unter der mittleren Reihe der Stückpforten verläuft. Das Foto bringt das Ganze noch krasser heraus als es ist, aber ein bischen Nacharbeit ist noch problemlos machbar. Ich muß da nur die untere Ecke in sanftem Bogen etwas heraufziehen. Dann wird auch der untere Teil, vorne und hinten, etwa gleich breit werden, wie beim Rottermodell. Das hab ich zuwenig beachtet. Spätestens beim anbringen der Barkhölzer wäre ich darübergestolpert. Trotzdem danke an Dein geschultes Auge. Die glänzende Farbe ist nicht von Belang. Dient nur einstweilen der Übersicht für mich(und zum Porenfüllen). Wird Alles am Schluß mit farblosem Klarlack matt, gespritzt, was eine sehr schön-stumpf-matte Oberfläche ergibt.
Noch einen Nachtrag zum Problem "Verlauf mittlere Barkhölzer mit Galion"
Die stimmigste und logischse Version ist für mich jene beim Rottermodell und die wird auch so von mir gebaut.
Aber: Der Payne Stich zeigt das obere Barkholz unter der Weiterführung am Galion! Ebenso die Entwurfszeichnung von Pett und der Plan vom National Museum Greenwich. Die Morgan Zeichnung zeigt das untere Barkholz oberhalb der Galionsfortsetzung!
Gestaltungsfindung der Fenster bei den Seitengalerien
Nachdem die Orginalseitenteile der Galerien sowiso nicht mehr passten, wurden neue gefertigt, wo mich die Fensterform aber nicht so glücklich machte. Außerdem waren die Zwischenabstände der Fenster zu schmal und ungleich. Ergo, nach einer Nachdenkpause, nocheinmal neu. Um die Gleichmäßigkeit zu erhöhen, wurde zwischen den Fensterbögen die Stege ausgeschnitten und eine einheitliche Leiste eingeklebt. Hier die 3 Versionen im Überblick und die finale Version.
Es folgten dann etliche Versuche, wie die "Glasscheiben" am besten wirkten. Gut gefallen hat mir die Version von Fly. Das hab ich auch versucht zu kopieren, was nicht so richtig gelang. Hatte wohl nicht die richtigen Materialien, die Klarsichtfolie war zu dünn, hab sie öfter durchgeschnitten und nicht nur angerissen.
Da bei mir jedoch die Galerien in schwarz gehalten werden, war auch der Kontrast mit hellen Glasteilern nicht befriedigend. Außerdem wollte ich ja auch irgendwie Fensterrahmen und einen Mittelsteg anbringen. Also weitere Versuche mit anderen Materialien und Farben. Dazu wurden zuerst die Fensterrahmen aus Birnenfurnier(Ahorn franste zu sehr aus) 0.9mm, 1mm breit angefertigt. In heißem Wasser eingeweicht, ließen sich die Leisten, in 2 Etappen, recht gut biegen.
Jedes Fenster wurde zuerst ausgekleidet und dann von hinten mit Sekundenkleber, befestigt. Jetzt passten die hellen Gitterlinien der Fenster eigentlich nicht mehr so gut, wie die dunkle Variante. Also, mittelhellen blauen Zeichenkarton mit einem Gitter aufgezeichnet, probeweise hinterlegt, mit Klarlack etwas abgedunkelt,und die endgültige Version war gefunden.
Mitlerweile ist die Backbordseite der Seitengalerie fertiggestellt. Der unterste Teil mußte nocheinmal abgerissen und korigiert werden. Stimmt jetzt zwar nicht mehr ganz,(ist etwas zu hoch) aber mehr Korektur war nicht mehr möglich.
ich habe mal gehört (selber noch nicht gemacht) das man für das imitieren der Gitter Gardine nehmen kann. Soll gehen. Als Fensterscheiben, gerade wenn man nicht durchsehen soll ,hat sich bei mir Fotofilm bewährt. Den gibt es für nen Appel und ein Ei. Den Film dann aus der Plastikbox herausgezogen und die Chemie mit warmen Wasser, welchem noch Spüli beigegeben wurde, abgewaschen. Dann von hinten rangeklebt. So Habe ich es bei meiner RW auch gemacht. Bei deinen Fenstern stört mich der senkrechte Fensterbalken. Habe ich so nicht in Erinnerung. War der da??
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Nach der Fertigstellung der Zimmermannsarbeiten an den Galerien, waren heute die ersten Barkhölzer an der Reihe. Bis jetzt war die Position der Galion, der Stückpforten und der Galerien nur einzelne Elemente. Beim Anbringen der Barkhölzer würde sich nun zeigen, ob alles miteinander richtig in Verbindung steht. Da war ich schon längere Zeit ziemlich gespannt, ob meine Planung (im Kopf) nicht in einem Chaos enden würde. Da ich ja bis jetzt praktisch alles anders gebaut habe als die Planvorgabe, war jetzt die Stunde der Wahrheit, wie gut mein Augenmaß noch ist.
Ich würd mal sagen, ich bin zu 90% zufrieden. Das mittlere Barkholz ist im Mittelteil etwas nahe an den Stückpforten, das wird noch eng, aber ich denke es geht.....noch. Die Übergänge zum Galion und zu den Galerien sind ganz gut getroffen. Soweit bin ich zufrieden.
Die Spitze des Galion muß ich nochmal genau unter die Lupe nehmen, denn auf der Homepage von Willi hab ich ein Bild entdeckt(genau das, welches Kay am 19.9. eingestellt hat), wo die Spitze etwas anders ausschaut. Muß ich noch analysieren und evtl. verändern(??)
@Kay Die Fensterstrebe ist zwar im Orginal nirgens zu finden und bei mir etwas zu klotzig, aber ich denke für die Stabilität der Bleiverglasung(wie ich annehme) evtl. doch vorhanden(??) Mir gefällt`s.
sieht gut aus, aber mit der mittleren könntest Du recht haben, gerade Mittschiffs sieht es knapp aus für die Stückpfortenscharniere. Aber das siehst Du definitiv besser am Modell als auf den Bildern. Die mittlere Strebe bei den Fenstern ist auf den darstellungen, die ich kenne nicht vorhanden. Ist schon komisch, man müsste mal ausmessen wie breit und hoch sie im original waren. Vielleicht gingen die Fenster ja gar nicht zu öffnen?? Das Bleiglas war ja schwer mit dem Geflecht noch dazu. Sie waren aber, was Erschütterungen angeht ,sehr widerstandsfähig. Interessante Frage. Hier noch mal das Leley Gemälde zum anschauen.
Problem 1 Barkhölzer wp529ff43f_0f-a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die grün gepunkteten Barkhölzer verlaufen [b]nicht[b] parallel, jedenfalls nicht nach meinem Augenmaß. Das sagt auch mein Captain Beim Stich von Payne und, besonders gut zu sehen, beim Entwurf von Pett ist das auch so. Jedoch nicht bei van de Velde d. Ä. Habe eigentlich bisher nur Modelle gebaut wo alles parallel war. Darum die Frage.
Problem 2 Decksverläufe/Deckssprünge wpd6221f5c_0fa.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Eigentlich 2 Probleme. Vergleich Fensterposition in der Höhe mit den Galerien und dem Heckspiegel.
Vergleich Position der Stückpforten zur Position der Fenster. Die unterste Reihe der Pforten ist seitlich und hinten auf gleicher Höhe, also ein durchgehendes Deck. Alles Klaro. Die mitlere und oberste Reihe der Pforten stimmt mit den Fensterpositionen seitlich und auch mit den Fensterpositionen hinten nicht mehr zusammen.
Wo liegt die Lösung?????
Hab grad noch was im Netz gefunden das zeigt eine Übereinstimmung der Höhe der Fensterfronten. Quelle:National Museum Greenwich
Die Barkhölzer sollten zu, sagen wir 99% aller Fälle parallel verlaufen. Ich kenne allerdings eine niederländische Baubeschreibung, in der ausdrücklich erwähnt wird, daß die Barkhölzer vorn dichter beieinander liegen als achtern. Im Falle der Sovereign würde ich die Barkhölzer parallel ausrichten.
Nach Daeffler sollten die Decks der Sovereign of the Seas durchgehend sein. Allerdings folgen die Seitengalerien nicht dem inneren Decksverlauf, sondern sind steiler gestellt (folgen eher den Barkhölzern). Dadurch wirkt es so, als seien die Decks achtern tiefer. Wenn ich micht recht entsinne erwähnte auch Busmann eine Unstimmigkeit zwischen dem Gemälde der Heckansicht und der Seitenansicht im Bereich der oberen Fensterreihe. Die beiden Embleme in der Seitengalerie sollten wohl in einer Ebene mit den Fenstern liegen, auf dem Gemälde liegt eines darüber. Generell sollte die untere Fensterreihe auf der 3. Batterie liegen, die obere Fensterreihe auf dem Halbdeck darüber.
Hab mich in der Zwischenzeit entschieden das dritte(höchste) Barkholzpaar hinten etwas höher zu ziehen. Es verläuft dann einheitlicher mit den Seitengalerien und macht ein homogeneres Bild, wie es auch beim Rottermodell der Fall ist.
P1000738.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Sache mit den unterschiedlichen Fensterpositionen in der oberen Reihe macht mir schon etwas Kopfzerbrechen. Die einzig vorstellbare Erklärung für mich wäre, daß die seitlichen Fenster nur den Galerien zuzuordnen sind. Die rückwärtigen Fenster würden in der Höhe etwa dem Verlauf des durchgehenden Decks entsprechen. Damit wäre für mich eine glaubhafte, logische Lösung gefunden.
Zitatdaß die seitlichen Fenster nur den Galerien zuzuordnen sind.
Diese Annahme ist korrekt. Die Seitengalerien sind stets unabhängig vom Deck dahinter. sSe sind Anbauten, die durch eine Tür in der Bordwand betreten werden können.
Busmanns Annahme geht dahin, daß die "Dachschindelbereiche" am Heck und an den Seitengalerien (rote Kringel) in einer Ebene liegen sollten. Dadurch kämen auch die Fensterebenen hinten und seitlich auf die gleiche Ebene. Dafür müßten die beiden Ornamente im mittleren roten Kringel beide in der Fensterebene liegen. Busmann ging davon aus, daß dem Maler der Heckansicht hier ein Fehler unterlaufen ist. Ich fand seinerzeit die Argumentation einleuchtend und nachvollziehbar. Vergleicht man aber die Lage der Leisten in der Heck- und Seitenansicht, stimmen beide überein (grüne Linien). D. h. die Fenster in der Seitengalerie leigen in einer höheren Ebene als die Fenster im Heck. Das gilt aber nur für die oberen Fenster, die untere Fensterreihe liegt hinten und seitlich in der gleichen Ebene. Das wäre dann schon eine bemerkenswerte Unsymmetrie! vergl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zieht man jetzt noch die Van der Velde Zeichnung hinzu, kann man auf der oberen Galerie zwei Personen entdecken. Das ist ziemlich hilfreich, denn geht man davon aus, daß die Personen in ihrer Körpergröße korrekt wiedergegeben sind, sind die Fenster in der oberen Seitengalerie tatsächlich zu hoch, als das man direkt rausschauen könnte (roter Strich). Die Fensterreihe im Heck sollte demnach gut auf Sichthöhe liegen. IMG_3483_k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fazit wäre, daß Herr Busmann sich in seiner Annahme geirrt hat und die obere Fensterreihe tatsächlich asymmetrisch ausgeführt war, so wie Herr Rotter das an seinem Modell auch dargestellt hat. Mich hat das Ergebnis doch überrascht. Die Raumhöhe in der Galerie muß beträchtlich gewesen sein, der Grund hierfür läßt sich aber sicher nicht mehr klären.
Schon seit einiger Zeit bin ich mit dem Galionsunterbau nicht mehr so recht glücklich. Die Spanten die schräg nach unten ziehen(gebaut laut Plan), sind auf den Bildern und Fotos nicht sichtbar. Nachdem mich auch Willi darauf aufmerksam gemacht hat, hab ich mich mal ernsthaft mit diesem Problem des Umbaues befasst.
P1000733.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Frage war nur, wie zu Werke gehen, ohne daß ich daraus eine Großbaustelle mache! Mit einer Frässcheibe, änlich einer Trennscheibe, jedoch nur 4mm Durchmesser, wurde der Spant bis auf 4mm von unten zur Gräting hin beidseitig eingekerbt und seitlich mit dem Messer eingeritzt. Meine Theorie war, daß beim Ausbrechen ein 4mm Querbalken unter der Gräting stehenbleibt. Denkste!! Theorie und Praxis unterscheiden sich halt nun manchmal. Aber. Beim Ausbrechen, schon beim ersten Spant, war dann Alles, das heißt der ganze Spant, bis zur Grätig weg. Da ich zuerst eigentlich die Seitenbeplankung unangetastet lassen wollte, erfolgte jetzt ein Umdenken. Also untere Seitenverkleidung der Galion vorsichtig ablösen, alle Spanten problemlos Ausbrechen und mit dem Stechbeitel den Rest abschaben. Ein bischen verschleifen und die geraden(laut Willi) Spantbalken anpassen(4x4mm).
Eigentlich hatte ich vor der ganzen Sache einen ganz schönen Bammel, was sich aber als unbegründet erwies. Im Zuge dieser Arbeiten hab ich auch noch die Spitze des Vorstevens(?) bzw. Galions(?) soweit geändert, daß eine Verlängerung und Verbreiterung wie beim Rotter-Modell noch angebracht werden kann.
Auch die Oberkante des Schanzkleides der Kuhl wurde parallel zum 3.Barkholz angepasst.