Hallo zusammen, obwohl ja schon einige Bauberichte zu Bounty aus dem Del Prado-Verlag existieren will ich mal Versuch eines Anfängers dokumentieren, dieses Modell irgendwie zu retten und noch das Beste für mich und meine bescheidenen Fähigkeiten rauszuholen. Alles fing so um 2000 oder 2001 an, als ich im Zeitschriftenladen den ersten Teil eines Bausatzes sah. Die Fotos und Beschreibung des Modells, welches fertig gestellt werden sollte, stellte alles, was ich bisher gemacht habe, in den Schatten. Also das Abo bestellt und losgebaut. Die Begeisterung war anfangs groß, ist die Bounty das erste Modell, welches ich aus Holz baue (davor nur aus Baumrinde geschnitze (Fantasie)Schiffe als Teenager). Während der Armeezeit später habe ich in den NAchtschichten heimlich Schiffe dann aus Pappe und Papier und Holzresten gebaut (und durch 8 Umzüge gerettet!!!) Danach kamen einige kleine Platikmodelle (Victory, Bismarck, Piratenschiff,....) hinzu. Mit der Bounty sollte es zu neuen Ufern gehen.
Aber wie es so im Leben ist, das Modell auf dem Foto des Bausatzes wich doch erheblich von dem ab, was tatsächlich geliefert wurde. Für den Rumpf war die Bauanleitung noch halbwegs nachvollziehbar, das Beiboot ließ mich dann schon mächtig stutzig werden. Es war schlichtweg zu groß, auch größer als auf dem Beispielfoto. So ging es dann auch mit den Masten weiter, da wurden keine genauen Angaben gemacht, auf welche Durchmesser diese zu schleifen sind. Gut, ich habe dann erstmal weiter gemacht, der Optimismus war stark, am Ende ein herrliches Modell zu haben.
Dann ging es an die Wanten und da ich so ein Segelschiff noch nie im Orginal gesehen hatte (nur Fotos und paar Bücher über die Geschichte der Segelschiffe) habe ich nach Bauanleitung weitergebaut. Und das heißt, man nehme das grobe Garn und nache einige Knoten und benutze Klebstoff, um diese zu fixieren. Spätestens jetzt dürften sich hier eingefleischten Modellbauern die Fußnägel hochrollen
Soweit, sogut, jetzt waren die Segel dran. Diese wurden aus aufgedruckten Tuch ausgeschnitten und da Januar 2005 eine mehrwöchige Reise nach Indien anstand ins Reisegepäckt eingepackt. Nach Sondierung der Lage in Südindien habe ich die Segel dann einem Schneider dort unten übergeben und nach 1 Woche die genähten Segel bekommen. Der Schock über die fertigen Segel saß so tief, das ich das ganze BAuprojekt bis 2021 gestoppt habe. DIe fertigen Segel sind in der Schublade ganz weit hinten gelandet und ich habe nie wieder ein Schiff angefaßt--> bis Corona kam und Sportplatze, Turnhallen und Sportstudios zu waren. Weihnachten 2020 habe ich die Segel wieder vorgeholt und habe wochenlang die Segel wieder von ihren Fehlern befreit. Das hieß, bei mehrfach übereinander gelegten Stoffe die Nähte öffnen und so freilegen, das ein Schneider in meiner Nähe einige Nähte neu machen konnte. Da einige Segel nicht mehr so einfach gerettet werden konnten, habe ich in der Bucht einen neuen Segelsatz ersteigert und einige Segel neu angefertigt. Dann habe ich noch die ganzen anderen BAupläne, die ich eingelagert hatte, rausgeholt und die Rahen vom Modell zurückgebaut. Einige Stage habe ich auch entfernt und mit den Rahen und Segel neu gestaltet. Basis dafür waren die Pläne aus der Modellwerft von 1897 und das Buch von McKay.
Im Anhang mal einige Bilder der Bauanleitung. Fortsetzung folgt.
paralaxys
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Fortsetzung Baubericht WIe sieht die Bounty heute aus: die ersten 4 Segel habe ich neu gesetzt und taste mich durch Baupläne, Bücher und Fotos vor, was das Rigging anbetrifft. Zwar wurde bei der Vorstellung des Bausatzes damit geworben, das das fertige Modell "die Bewunderung jeden echten Kenners und Liebhabers" wegen seiner "sorgfältigen historischen Präzision" hervorrufen soll, aber leider wurde bei dem Modell sehr geschlampt. Der Einfachheit halber wurden die Püttibeisen weggelassen und durch eine Kette ersetzt, Segel zu kurz, falsche Form und Abmessungen, das Rigging laut Plan eine totale Katastrphe. Also damit brauche ich definitiv zu einem Modellbautreffen oder zu einem Stammtisch gehen. . Ich habe hier im Forum schon Schiffsmodelle gesehen, die sind Lichtjahre von mir entfernt..... Aber nichts im Leben ist nutzlos, es war ja mal dazu gedacht, das ich an dem Modell des Modellbau lernen will. Trotz der Baufehler am Rumpf und Masten versuche ich zumindest, das für mich Beste aus dem Modell rauszuholen. Hier der aktuelle Bauzustand. Momentan kämpfe ich mit den Klüver, weil ich nirgend einen Plan finde, wo diese am Deck befestigt sind Geitaue und Klüverfall).Bei Mondfeld habe ich zumindest eine Prizipskizze gefunden.
paralaxys
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Das was Du mit Deiner tollen Einstellung jetzt schon alles gelernt und an Erfahrungen gesammelt hast und in das nächste Modell "überführen" kannst, kann Dir keiner nehmen und ist unbezahlbar! Und der Versuch "Das beste herauszuholen" gelingt doch auch ganz passabel :-)
Da rollt sich bei mir nicht im entferntesten ein Fußnagel auf :-)
Der Bausatz hat im Endeffkt das gemacht was er soll - wenn leider auch zeitverzögert - er hat dich für da Thema interessiert, infiziert, hat dich nachfragen lassen und die Erkenntnisse auf einen hoffentlich weiteren Bau ziehen lassen.
Insofern, nimm die Abweichungen und Hemmnisse nicht so tragisch – das PERFEKTE Modell gibt es sowieso nicht – sondern freue dich an deiner Durchsetzungskraft, deinen neuen Fähigkeiten und deinem neuen Fachwissen, mach das Projekt als Lernobjekt fertig und freue dich auf das nächste :-)
So weit sind die meisten Bauer bei dem Bausatz nicht gekommen, sei stolz drauf, sieht toll aus!
Hallo Dirk und Daniel, danke für euren Zuspruch. Ich habe einige Tage überlegt, ob ich überhaupt Bilder vom Modell einstelle. Die Meßlatte von einigen hier im Forum liegt doch ziemlich hoch..... ;-)) Vor allem von Daniel mit seiner Victory. Deine Webseite schaue ich mir seit Monaten immer wieder als Motivation an. Viele Grüße Thomas
wenn Du meinst, Dich mit den Modell nicht bei einem Modellbauertreffen blicken lassen zu dürfen, dann ist es eher das falsche Treffen mit den falschen Leuten. Was Du hier zeigst soll mal jemand nachmachen der wenig Erfahrung hat. Ich finde, dass Du das bisher toll gemeistert hast. Denn vor allen Dingen hast Du Dich über Jahre hinweg durchgebissen und nicht aufgegeben. Ich glaube jeder hier in der Runde weiß, dass das nächste Modell besser wird als das aktuelle. Insofern kann ich nur Dirk bepflichten dass Du hier einen ernormen Erfahrungsschatz hast und ein tolles Modell oebendrein. Bitte baue es zu Ende und erfreue Dich an Deinem Werk. Du wirst hier im Forum genug Tipps und Hilfen finden!
Du bist auf dem richtigen Weg. Das was Du bisher geschafft hast, kann Dir keiner mehr nehmen. Mach´ nur weiter und Du wirst Deine Fähigkeiten immer weiter entwickeln.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo zusammen, in den letzten Tagen hat sich bedingt durch Urlaub und schlechtes Wetter wieder etwas an meinem Schiff getan. Jetzt ist die Blinderah überarbeitet und mit einem neu genähten Segel am Bugspriet befestigt worden. Auch das Bramsegel wurde überarbeitet, mit neuen Blöcken versehen und befestigt. Als nächstes muß ich mich um die ganzen losen Taue kümmern, das die einen Platz am Schiff finden. Bis demnächst mal wieder Viele Grüße Thomas
paralaxys
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Danke. Da ich so ein für mich aufwändiges Tauwerk noch nie gemacht habe verbringe ich viel Zeit bei Recherchieren in Büchern, Internet und Plänen. An einigen Stellen ist ganze noch etwas Freestyle, aber ich habe die Hoffnung, das mal wieder ein Forumtreffen, Messe oder ähnliches stattfindet, wo ich mir paar Tipps holen kann, wie man so ein Rigging besser macht. Momentan sind mir Blöcke und Klampen ausgegangen, muß ich wieder welche nachbestellen. Habe einen guten Lieferanten in der Slowakei, der CNC-gefräste Blöcke anbietet. Da ich viele Plastikblöcke vom Bausatz wieder entfernt habe brauche ich doch ziemlich viele von den neuen Blöcken.
War heute den ganzen Tag am überlegen, ob ich die Wanten an einigen Stellen überarbeite. Im Bausatz waren ja keine Püttingeisen vorgesehen, sondern nur Ketten. Irgendwie sieht das nicht schön aus und hat ja mit einem Orginal ja nichts zu tun. Aber wenn ich die Plastikjuffern ersetze, müßte ich das an allen Wanten machen, ein riesiger Aufwand. Dann höchstens nur diese mehrteiligen Püttingeisen verwenden und die Plastikjuffern weiter verwenden... https://www.steingraeber-modelle.de/Puet...mm_5279-22_7096 Was meint ihr dazu?
Zitat von paralaxys im Beitrag #11aber ich habe die Hoffnung, das mal wieder ein Forumtreffen, Messe oder ähnliches stattfindet
geht schon bald in Erfüllung - und sogar ganz in Deiner Nähe. Am 04. September findet in Stuttgart der erste Forumsstammtisch in diesem Jahr statt. Wir treffen uns um 15:00 Uhr im Stuttgarter Schweinemuseum, Schlachthofstraße 2A, 70188 Stuttgart. Komm doch auch vorbei, wenn Du an diesem Nachmittag noch nichts anderes vorhast - und bring vor allem Deine "Bounty" mit.
Hallo zusammen, es gibt mal wieder ein kleines Update von der Bounty. Ich habe wieder paar Fehler des ursprüngliches Bauplans korrigiert. Das Stag vom Großbramstengestagsegel war falsch am Mast befestigt. auch hatte ich es Mastfuß festgemacht. Nach den Bauplänen von McKay wird das Stag nicht am Mast, sondern am Vorbramsailing durch einen Block zum Fockmars geführt und dort steifgesetzt. So habe ich das jetzt auch gemacht. Und bei der Gelegenheit habe ich gleich das Segel angebracht, dran ist dran . Die Blinde habe ich auch weiter komplettiert, habe die Brassen angebracht. Am Großmars habe ich noch einige Plastikblöcke zurückgebaut und gegen andere aus Holz getauscht. Zumindest da, wo ich noch hingekommen bin. Da heute mein Urlaub endet wird es in den nächsten Tagen weniger Baufortschritte geben. Viele Grüße Thomas
paralaxys
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Habe heute nach der Arbeit eine Anprobe der restlichen Segel, speziell am Besanmast gemacht. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das was nicht stimmt am Besanmast. Habe mir die Orginalbauanleitung rausgeholt und noch einmal alles nachgemesen, ich habe zumindest die angegeben Längen eingehalten. Aber trotzdem sieht de Mast im Verhältnis zum Großmast einfach Sch.... aus . Laut dem Buch von McKay ist der Besanmars fast auf der Höhe vom Fockmars, doch bei mir gibt es eine deutliche Differenz. Auch die Segel passen nicht zur jetzigen Mastgröße. Dadurch ist erst einmal meine Stimmung ziemlich in den Keller. Eine Anpassung des Mastes zur jetzigen Bauphase ist nicht gerade optimal und bedeutet tagelange zusätzliche Arbeit. Aber so lassen und die Segel verkleinern..... Ach so ein Mist aber auch....... Nachdem ich jetzt 2 h lang das Für und Wider im Kopf hin und her gewälzt habe werde ich dann doch den Mast noch einmal neu machen. Da sind noch paar andere Details am stehenden Gut, die ich überarbeiten wollte, als ist es dann ein Aufwasch. Aber mit den Maßeinheiten im Buch von McKay komme ich noch nicht so klar. Er ist im Maßstab 1:96 abgebildet und mit einer Gesamthöhe ab Deck mit 51`- 5 3/4" Da das Modell 1:48 ist, wieviel cm ist der Besanmast am Deck dann hoch? 51 Fuß sind dann 1554,5 cm, 5 3/4 Zoll = 14,6 cm = 1569,1 cm. Bei 1:48 entspricht das 32,7 cm (oder habe ich da was falsch gerechnet?) Der momentan gebaute Mast ist ohne Flagstock 26,5 cm, also heißt es 6 cm das ganze vergrößern und alle Wanten neu machen. Ohje, da muß ich erstmal drüber schlafen. Mal sehen, wo ich passndes Rundholz noch herbekomme....... Im Anhang mal einen Teil der Orginalbauanleitung, die Details aus dem Buch von McKay und der derzeitige Baustand. Was noch auf dem Deck rumliegt ist die Bagienrah, die ich mal gelöst habe. Ich tröste mich erstmal damit, das es nach dem Umbau deutlich besser aussieht. Bei der Glegenheit werde ich dann auch noch paar Details an Deck überarbeiten, wie das Steuerrad und die Nagelbänke am Besanmast. Gruß Thomas
paralaxys
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