Willkommen in der Welt der "deconstruction" .... :-D Sowas nervt und frustriert wird Dich aber weiterhin begleiten. Und lieber neu machen als sich immer und immer wieder darüber ärgern :-)
Hallo Dirk, ärgerlich ist, das der Hersteller des Bausatzes so geschlampt hat. Gut, vor 18 Jahren, als ich das Schiff begonnen habe, war ich noch etwas naiver gewesen und habe einfach den Anleitungen vertraut. Aber je älter man wird..... Ich hatte ja eh mit dem Gedanken gespielt, unter den Rüsten die Ketten gegen Püttingeisen zu tauschen. Jetzt habe habe ich die Gelegenheit dazu, wenn die Wanten sowieso weg müssen. Jetzt muß ich erstmal die ganzen Teile besorgen, bis zum Stammtisch im September werde ich den Mast noch so lassen. Gruß Thomas
Du hast richtig gerechnet. Den kurzen Mast bei der "Bounty" hat del Prado wohl von der "Endeavour" übernommen. Daß der Kreuzmast der "Endeavour" jedoch zu kurz ist, beruht auf einem Verständnisfehler der Angaben in Cooks Logbuch und wurde von Karl-Heinz Marquardt in seiner Monographie zu "Endeavour" richtiggestellt. Diese Korrektur ist aber offensichtlich noch nicht Allgemeingut, weshalb Modelle des Schiffes immer noch mit einem zu kurzen Kreuzmast gebaut werden.
Die Abmessungen des Untermastes von Deck bis zur Oberkante des Eselshauptes sind mit 32 Fuß 7 1/4 Zoll angegeben, das wären dann 993,78 cm, bzw. 20,7 cm am Modell. Die Marsplattform des Besanmastes müßte dann in etwa die Höhe der Marsplattform des Fockmastes erreichen. Sie darf aber auf keinen Fall höher als diese sein. Wenn Du schon am abreißen bist, dann beachte beim Wiederaufbau auch, daß die Wanten an der Marsstenge des Besanmastes nicht ganz an der Spitze der Stenge aufgesetzt sind, sondern etwas tiefer, sodaß noch ein kurzer "Flaggenstock" übersteht. Die Situation ist auch auf der Abbildung G11/1 bei McKay deutlich zu erkennen.
Anzumerken wäre auch noch, daß die Brassen der Blinde nicht am Fockstag angreifen, wie der Plan von del Prado das offensichtlich vorgibt, sondern über zwei unter dem Vormars angehängten Blöcke geführt wird. Bei McKay hat die Blindebrasse die Nummer 72, die Belegpunkte für die Blindebrassen findest Du auf dem Belegplan H6/1 im Abschnitt "laufendes Gut".
Offensichtliche Fehler zu finden, nachdem schon alles fertig ist, ist natürlich mehr als frustrierend. Wenn aber noch die Möglichkeit zu einer Korrektur besteht, sollte die durchgeführt werden, weil das Ergebnis einfach zu einer größeren Zufriedenheit mit dem Gesamtwerk führt. Ich wünsche Dir also, daß Du ein passendes Rundholz für den Untermast findest und dann viel Erfolg bei Takeln des neuen - und dann wirklichkeitsgetreueren - Besanmastes. Wir sehen uns beim Stammtisch in Stuttgart.
Schön, dass du da nochmals rangehst. Als ich vor über 10 Jahren mit meinem Modell anfing, galt noch der eherne Grundsatz: Ist dran - bleibt dran! Punkt.
Ich war ja damals einer der ersten, der dieses Naturgesetz durchbrach. Ist ja auch ganz praktisch. Doppelte Bastelmöglichkeit zum gleichen Preis :-)
Nein aber im Ernst. Mach dir nicht so viel aus den Problemen des Bausatzes. Wir sind Modellbauer und keine Zusammenstecker, sonst würden wir Puzzle spielen, da nerven falsche oder fehlende Teile gewaltig. Es ehrt dich, dass du über den Tellerrand gegangen bist, und deine Resultate rechtfertigen das gewaltig :-)
Sieh es einfach was es ist: Der Bausatz war ein guter Start, der dich zu einem dafür bereits exzellenten Ergebnis gebracht hat. Punkt. Jetzt kommt deine Kür, prüfe wo sich der Umbau lohnt ohne das Erreichte zu gefährden und sehe es nicht als "Rettung", sondern vielmehr als Bounty 2.0 :-)
Ich freue mich schon auf deine Ergebnisse! Und darauf dich in Stuttgart kennen zu lernen.
Hallo Jürgen und Daniel, Danke für eure hilfreichen Tipps und die aufmunternden Worte. So ein Segelschiff ist schon ein ganz schön komplexes Projekt, wenn man es etwas realitätsnäher bauen möchte als oft bei ebay für paar Euro angeboten (Made in China). Dafür wird es dann auch einzigartig werden. Das mit der Brassenführung für die Blinde an der Fockstag hatte ich aus dem Buch von Mondfeld, Seite 334, übernommen. Desweiteren habe ich im Forum immer wieder mal gelesen, das sich einige dieses Modell hier als Vorbild nehmen: https://www.modelships.de/Bounty/Photos-...nty_details.htm Bei McKay habe ich zwar gesehen, das der feststehende Teil der Brasse (Seite 105, Bild H2/2) am Fockmars befestigt zu sein scheint, aber seine Zeichnungen sind leider zu undeutlich. In der Tabelle Seite 114 verweist er auch nur auf die Backreling, wo sie befestigt ist. Aber ich habe das Tau an der Backreling derzeit nur provisorisch befestigt, ich kann es noch verändern. Ich muß mal nach einem Bild oder Skizze suchen, wie es an der Fockmars mit Blöcken befestigt wird.
Mit dem Flaggenstock am Groß- und Fockmast bin ich schon seit längeren unzufrieden. Es ärgert mich, das ich damals die Großbramstenge nicht aus eigenen Antrieb heraus im Durchmesser angepasst habe. Jetzt ist da so ein riesen Prügel . Ich hatte schon überlegt, ob ich einige Stage und Pardunen zurückbaue und das obere Ende bischen dünner mache. Aber da müßte ich zu viel Bestand zerstören. Plan B wäre gewesen, oben ein Loch reinzubohren und einen Flaggenstock einzusetzen. Das habe ich aber auch (erst einmal) verworfen, ich weiß nicht, ob das dann die Optik zu sehr stört. Aber wie Daniel sagt, die Bounty ist ein Start, an dem ich ersteinmal die primär die Funktion der Takelage verstehen lerne. Im nächsten Modell kann ich es anders und besser machen, weil ich dann die Grundlagen besser kenne. Viele Grüße Thomas
Es geht wieder weiter, heute ist endlich Nachschub angekommen. Neue Blöcke, Klampen für die Wanten und Holz für den letzen Mast, den ich austauschen will. Das werde ich dann nach unserem Treffen am Wochenende angehen. Um die Zeit des Wartens zu überbrücken habe ich mal einige Prototypen für das aufgeschossenes Tauwerk ausprobiert. Habe ich noch nie gemacht und so sehen auch die ersten 5 Stück aus. Jetzt werde ich mal mit verdünnten Holzleim probieren, wie das Tau fixiert werden kann. Gruß Thomas
paralaxys
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Hallo zusammen, mal wieder ein kleines Update von der Bounty. Heute war ja Stammtisch in Stuttgart und ich war mit meiner Bounty dort gewesen. Nach einigen Runden fachsimpeln mit Alexander bin ich dann zu dem Entschluß gekommen, das ich nicht nur die Püttings ergänze, sondern auch die Rüsten mit anpassen muss. Im Orginalbausatz sind die viel zu schmal ausgeführt. Da der Besanmast in den nächsten Tagen verlängert wird habe ich dann heute Abend schon mal angefangen, die alten Baupläne rauszuholen um zu schauen, wie ich die Rüsten wechseln kann. Die Rüsten waren schon vorgefertigt gewesen und sind jetzt fest mit dem Rumpf verklebt und so ist ein Austauschen nicht mehr möglich. Also habe ich mal die Zierblende an einer Seite vom Besanmast abgeschnitten und die ursprüngliche Rüste freigelegt und auch die Wanten rausgenommen. Bevor ich mir die Rüsten vom Fockmast oder Großmast versaue wollte ich es erstmal an dieser einfachsten Stelle ausprobieren. Laut Bauplan von McKay muß ich die Rüsten 5 mm verbreitern. In einer Restekiste habe ich aus dem gleichen Material eine 30 cm lange Leiste gefunden, die 6 mm breit ist. Diese habe ich dann auf 5mm runtergeschliffen und die Nuten für die Püttings (habe ich bei Steingräber als Set gekauft) eingearbeitet. Habe dabei auch die Nuten etwas schräg gemacht, weil die Wanten ja auch etwas schräg sind. Leider war das Püttingeisen zu lang, ich habe es mal um 4 mm eingekürzt, passt aber immer noch nicht. Da muß ich mir ein 5 mm langes Stück selbst herstellen. Ich habe von dem Furnierholz noch genug Reste da, um die Rüste damit zu verkleiden. Das nächste Update wird dann kommen, wenn ich den Mast freigelegt habe. Bis dahin schönes Wochenende Thomas
paralaxys
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Da das Wetter heute so schön ist habe ich aus meiner Bounty einen 2-Master gemacht . Als erstes wird nun die Ruderanlage auf dem Stand aus dem Buch von McKay gebracht und einige Blöcke am Mastfuß befestigt, damit ich später die nicht mühsam reinfummeln muss. Auch das Kartenhaus und Betinge mache ich neu, weil die viel zu hoch waren. Am Großmast werde ich jetzt auch einige Blöcke tauschen, solange ich so gut rankomme. Gruß Thomas
paralaxys
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da gehst Du ja richtig in die Vollen - viel Erfolg beim Um- und Neubau!! Auf der Abbildung ist ja nun der etwas zu kurz geratene Besanmast in seiner vollen Länge zu sehen.
Da wir gestern über verschiedene Methoden der Mastverlängerung gesprochen haben, wäre die Frage ob es nicht eine Möglichkeit wäre, die fehlenden 6 cm unten am Mast anzusetzen? Mit einer Metallhülse (Messingröhrchen?) mit dem Außendurchmesser des Mastes als Verstärkung (den Durchmesser des Mastes im Ansatzbereich auf den Innendurchmesser der Hülse verringern) wäre das vielleicht eine Alternative dazu, den ganzen Mast neu bauen zu müssen. Der Ansatz wäre wahrscheinlich nicht sichtbar, da er ja im Rumpf verschwindet.
War nur mal so ein Gedanke beim Betrachten des ausgebauten Mastes.
Hallo Jürgen und Dirk, nachdem der am Freitag gelieferte Rundstab etwas zu dünn war mußte ich doch in der Restkiste nach einem Stück von den damaligen Stäben suchen und hatte noch ein 7,5 cm langes Stück übrig. Das habe ich passend gesägt und im Mast und der Verlängerung ein 5 mm Loch gebort und dort einen 3 cm langen Holzdübel eingesetzt. Das war genau passend für den Mast und sitzt bombenfest. Auf dem letzten Foto sieht man die größere Länge. Um das Stück zwischen der untersten Tauumschlingung am Mast und der Ring am Mastfuß ist der Mast größer geworden. Leider kann ich die Neigung des Mastes nicht korrigieren, weil die vorgefertigten Löcher durch mehrere Decks geht und ich auch oben am Mastfuß den Ring nicht mehr vor Deck bekomme. Aber zumindest der höhere Mast wirkt gleich viel besser. Den oberen Teil vom Mast habe ich dann auch gleich dünner geschliffen und den Flaggenstock noch dran gesetzt. Dafür habe ich in die Mastspitze ein 2 mm Loch gebort und den Flaggenstock entstrechend dünner gemacht. Vom oberen Mast hatte ich auch noch 1,5 cm abgetrennt, jetzt passt es mit dem Maß vom Buch überein. Bei der Gelegenheit habe ich auch das Steuerrad angepasst, in der Mitte gab es ja nicht diese dicke Achse, um der das Tau läuft. Das ist jetzt auch korrigiert. Momentan mache ich gerade das Kartenhaus neu, weil das aus dem Bausatz deutlich größer ist. Viele Grüße Thomas
paralaxys
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das sieht doch sehr gut aus! Durch die Verlängerung des Mastes gewinnt das Modell auf jeden Fall an Authentizität. Wegen der Neigung des Mastes brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen - die hat ja nichts mit dessen Länge zu tun. Weiterhin viel Feude beim Bauen.
Jetzt liegt mein letzter Status wieder einige Tage zurück, in den letzten Tagen habe ich viel an meiner Bismarck (1:200) gebaut. Aber auch an der Bounty ging es etwas weiter. Ich habe die Rudenanlage neu aufgebaut und jede Menge neue Blöcke auch am Großmast befestigt. Das blöde am Steuerrad ist, das an dieser Position ein Lüftungsgitter ist, was dort gar nicht sein soll. Aber da an der Stelle im Deck ein großes Loch ist, mußte ich das Gitter dort lassen und das Steuerrad darüber positionieren. Das hatte auch Einfluß auf die Führung des Taus. Zumindest ist jetzt die Führung Taus zur Ruderpinne etwas realistischer und an die Vorgabe von McKay angelehnt. Ein weiteres Updade habe der Großmast und Fockmast erfahren. Ich habe diese leicht eingekürzt, die Spitze etwas verjüngt und dann den Flagstock ergänzt. Dazu mußten einige Stage und Pardunen neu gemacht werden. Das Kartenhaus habe ich auch neu gemacht, aber noch nicht platziert, weil ich noch vorher den Großmast für die Segel vorbereite. In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende. Thomas
PS: Sorry, die Bilder haben heute keine gute Qualität, war schon zu dunkel im Raum.
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Hallo, heute brauche ich noch einmal eure Hilfe. Ich wollte die Fall und Schoten der beiden Stagsegel zwischen Groß- und Fockmast (Großmarsstegestagsegel und Großbramstengestagsegel) festmachen. Im Buch von McKay steht als Ort: Kuhl. So sehr ich auch gesucht habe, ich weiß nicht, wo das sein soll. Kann mir jemand dazu mal einen Tip geben? Einen Hinweis habe ich noch zum Großmarsstegestagsegel gefunden: dort ist die Fall an der Großreling backbord angegeben. Das heißt, einfach nur an der Reling mit einem entsprechenden Knoten befestigt? Danke schon mal im vorraus. Viele Grüße Thomas
Ach, noch etwas fällt mir ein. Das Langboot (23 Fuß-Launch) war im Bausatz viel zu groß und ich muß das Beiboot neu machen. Weiß zufällig jemand, ob es einen guten Bausatz so eines Beibootes 1:48 gibt? Im Maßstab 1:16 oder 1:32 habe ich schon was gefunden, die sind aber etwas zu groß. Danke!!
Hallo zusammen, ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen, aber die Werft stand nicht still. Das Bautempo war zwar jobmäßig herunter gefahren, aber in kleinen Schritten ging es weiter. Am Großmast habe ich die Rüsten komplett zurück gebaut, verbreitert, Wanten und Stage mit Pütingeisen versehen. Auch bei dem Beiboot bin ich fündig geworden und habe einen passenden Bausatz 1:50 gefunden. Das neue Beiboot ist jetzt filigraner und schlanker geworden. Allerdings ist es noch nicht ganz fertig. Auf dem zweiten Bild sieht man einen Vergleich neues Beiboot und Beiboot aus dem Bausatz. Das Kartenhaus habe ich neue erstellt und auch die Hecklaternen als Rohbau fertig. Allerdings ging die meiste Zeit in meine Bismarck, die jetzt zu 80% fertig ist. Obwohl sie nicht zu dem Thema passt habe ich trotzdem mal ein Foto beigefügt, sie ist qualitativ deutlich besser als meine Bounty
paralaxys
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