prins willem002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem005.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem007.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem014.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem015.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fast könnte man stöhnen :"noch eine Prins Willem ?!?!", aber dieses Modell hat selbst schon eine lange Geschichte, die 1986 begann.
Nachdem ich meine Vorgängermodelle ( la Tonnant und la Couronne) auf konventionelle Art fertig gestellt hatte, wollte ich jetzt einen grossen Wurf wagen. Mein Interesse galt dem Niederlänischen Schiffbau des 17. Jahrhunderts, zu dieser Zeit erschien auch gerade Herman Kettings Buch zu seiner Rekonstruktion, des im Reichmuseum zu Amsterdam stehenden Urmodells der Prins Willem. Was in mir sofort den Wunsch auslöste, dieses Modell nachzubauen
Man muß zu bedenken geben, es existierte noch kein Internet, kein PC, auch Pläne, oder gar Baukästen zu diesem Modell gab es noch nicht im Handel. Allerdings hatte das Reichsmuseum selbst einen solchen Plansatz, mit Rissen und einigen Detais vertrieben, welche ich mir auch besorgte. Diese waren im originalen Modellmaßstab von etwa M1:50 ausgeführt und ich mußte zumindest die Risse auf den von mir beabsichtigten Maßstab M1:75 verkleinern.
Ein wichtiges Ereignis war allerdings zu dieser Zeit der Bau und die Rekonstruktion der Batavia in Lelystad. Besser konnte man es nicht bekommen, man mußte nur "Gucken". Diese Tatsache bestimmte für die nächsten Jahre meine Urlaubsziele, wobei meine Familie sich durchaus freudig beteiligte , was durchaus nicht selbstverständlich ist.
Mein Modellkonzept sah folgendermaßen aus. Ich wollte dieses Modell in Spantenbauweise ausführen und es nur einseitig beplanken, sodass eine offene und eine geschlossene Seite entstand. Der erste grosse Aufwand bestand im Verkleinern der Risse auf M1:75, sowie das anschließende Herauszeichnen eines jeden einzelnen Spantteils (Lieger, Sitzer, und Auflanger). Diese wurden später dann so angeordnet , dass im Bereich der Kimm eine geschlossene Fläche entstand.
Natürlich begann die praktische Arbeit mit dem Bau einer Helling und einer dazugehörigen Meßbrücke. Das Modell selbst startete, wie sich das gehört, mit dem Auflegen des Kielbalkens und dem Aufrichten der Steven mit der Spiegelkonstruktion. Zum Aufstellen der Spanten diente die Meßbrücke mit der jeweiligen Spantzeichnung als Ausrichtvorlage. Die Spantenrahmen wurden in der ebenen Fläche zuammengefügt, auf- und ausgerichtet, und dann auf dem Kiel verdübelt. Nach dem Ausgleichen der äußeren und inneren Unregelmäßigkeiten, entstand eine recht rigide Konstruktion, wobei die oberen Spantenenden durch eine temporäre Stracklatte miteinander verbunden und gesichert wurden. Später sorgten die angebrachten Berghölzer für zusätzliche Stabilität. Im Inneren folgten Kielschwein und Kimmweger und die ersten Vorbereitung für die Teilbeplankung wurden getroffen (Z.B. Schablonenbau).
Vielen Dank für die Ermunterung. Im Augenblick vermisse ich aber meine beigefügten Bilder. Ohne diese macht der Text keinen Sinn. Ich halt noch am experimentieren.
Danke Jörg , es beweist sich wieder mal, "wer lesen kann, ist im Vorteil". Die Bilder sind drin. Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist, wo dieser Artikel endgültig zu finden ist ? Macht da der Administrator noch was, oder bleibt der da hängen, wo ich ihn positioniert habe? Im Übrigen gefällt mir deine Tasman-Flotte sehr gut. Es hat schon seinen Reiz, wenn Schiffe das tun wozu sie gebaut sind : "Schwimmen!!!"
wie schön, daß Du uns Deine "Prins Willem" hier in einem Bericht vorstellst. Dieses tolle Modell hat es verdient, einer breiten Leserschaft bekannt gemacht zu werden.
Die Beplankung des Innenbereiches wurde bis zur Höhe der, inzwischen montierten,Balkweger hochgezogen. Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich dann wieder seitliche Fenster für den Einblick eingeschnitten. Zum ersten Ausbau gehören die Boden- und Rumpfversteifungen und natürlich die Einrichtung von Pulver- und Brotkammer, abgedeckt von den Decksbalken der darüberliegenden Konstaplerkammer .
Die Aussenbeplankung, jetzt eindeutig steuerbordseitig offen und mit einigen Stracklatten versehen, stellt für jeden Modellbauer eine besondere Herausforderung dar. Wenn diese misslingt, sind die schönen Schiffslinien gestört Das sieht jeder und es ist eine Quelle ständigen Ärgers.
Das Bild vom Heckspiegel zeigt Erfolg und Niederlage. Zuerst die Niederlage, daß der filigrane Oberteil der Spegelkonstruktion durch meine Dusseligkeit abgebrochen ist, zeigt daß man an keiner Stelle beim Ausbau zu weit vorpreschen sollte. Als Erfolg nehme ich die Bemalung in der Gillung (Holle Wulf). Sie stellt, gemäß hollädischer Tradition, die Ansicht der Stadt Middelburg dar, in der die originale Prins Willem 1651 von Stapel lief.
Ergänzend eine kleine Impression meines Bastelzimmers. Mit großen Maschinen kann ich nicht dienen. Eine Dekupiersäge, eine Tischkreissäge und ein Drillbohrer, das muß reichen.
Eine wichtige Erkenntnis, was den Maßstab anbelangt, ergab sich durch die zwischenzeitliche Diskussion in Expertenkreisen über die Aussage von Ketting:... die originale Prins Willem sei 180 Amsterdamer Fuß lang. Rückgerechnet, und abgeleitet von den Plänen des Reichsmuseums, habe ich mein Modell auf den Maßstab M1:75 skaliert. Spätere Nachforschungen lassen vermuten, dass es sich hier um einen Irrtum handelt. Begründet durch die Klassifizierung der VOC, waren die Ostindienfahrer nicht länger als 170 Amsterdamer Fuß lang. Dies zugrunde gelegt bewirkte, dass mein Modell folglich dem geänderten Maßstab von M1:69 entspricht. Kein weiteres Problem für mich, aber es führt dazu, dass nun alle meine nachfolgenden Modelle aus Vergleichsbarkeitsgründen in diesem neuen / krummen Maßstab gebaut werden.
Am Modell ging der Innenausbau nun vorne weiter, indem das Kuhdeck eingezogen und halbseitig beplankt wurde. Hier hat man vermutlich Kabel und Reservesegel gelagert.
Wer einmal die Batavia in Lelystad besucht , findet an dieser Stelle ein durchlaufendes, aber extrem niedriges Deck vor.
Die Pfosten der Ankerbetinge verlaufen hier sichtbar vom Schiffsboden durch das Kuhdeck und das darüberliegende Orlopdeck. Die Betinge mussten riesige Kräfte ableiten, was einen einfachen Decksbalken überfordert hätte.
Jetzt wieder in den Vorderteil des Schiffs. Dort war das Konstaplerdeck an der Reihe und darüber das Schanzdeck. Zwischen beiden verlief die Pinne und hatte ihren Anschluß zum Kolderstock. Die Drehpunktlagerung des Kolderstocks befand sich zwischen den vorderen Decksbalken des Schanzdecks. Außerdem befand sich hier die Konstaplerkammer, an deren Schott das Kartuschenregal aufgestellt war. Es fällt auf, dass die Decks hier in eigenartiger Weise verspringen.
Die Decksanordnung der Prins Willem ist schon auffällig, deshalb habe ich zur Klarheit eine Skizze hierzu angefügt.PW-Deckschema.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ab jetzt war das Orlopdeck dran. Dieses verläuft zumindest fast über die ganze Länge des Schiffes. Die Tragestruktur besteht aus Deckbalken,Scharstocken, Kalmayen und Griten. In dieser Ebene sind auch wichtige Funktionsteile verankert. Die Ankerbeting ist hier in Funktion, das Widerlager für den Sprietmast ist hier angeordnet, die große Winde ,die über zwei Decks ragt, ist hier gelagert und auch die Lenzpumpen siind hier aufgestellt und ragen hinunter bis in die Bilge.prins willem052.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem053.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem053.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem054.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Orlopdeck wurde nun beplankt, nach dem Konzept ... "Backbordhälfte zu, Steuerbordhälfte offen". Dieses Konzept zog sich nachfolgend durch das ganze Schiff. Auf diesem Deck war natürlich auch der Aufstellungsort für die Kanonen. Diese wollte ich selbst gießen, das heißt, ich kaufte ein "Uroriginal", formte dieses in eine Sylikonform ein, und erhielt so entsprechende Zinnabgüsse. Die zugehörigen Lafetten wurden ganz konventionell in Holz hergestellt.prins willem045.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem046.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Folge wurden verschiedene Detailarbeiten ausgeführt.. Teile des Galionsschegs mit Schnitzereien und Galionslöwen, der Kolderstock in Betrieb genommen, die Lenzpumpen mit ihren Sammelbehältern aufgestellt, und der untere Teil der grossen Winde plaziert. Die Seitengallerie folgte, wobei ein Mannschaftsmitglied in seiner grossen Not den Abort jetzt schon benutzte, während der Schiffer schon mal auf der Karte prüfte, wo es lang geht. prins willem047.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem048.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem048.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem051.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem052.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem053.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im weiteren Fortschritt entstand das Kampaniedeck mit der Kajüte und ihrem Schott, alles schön halbseitig, und die ersten Kanonen sind auch schon getakelt. Später ist dieser Bereich nur schwierig erreichbar. Zur besseren "Einsicht" habe ich in den Bereich der Kimm, natürlich auf der Steuerbordseite, zusätzliche Öffnungen eingeschnitten. Das Modell bot in diesem Ausbauzustand einen recht interessanten Eindruck.prins willem054.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem054.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem057.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem057.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem058.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)prins willem059.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es war das Jahr 1997 , nach 11-jähriger Bauzeit führten mehrere persönliche Ereignisse persönliche dazu, dass eine riesige Modellbau-Pause entstand.
Horst
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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