Liebe Forenmitglieder, liebe Leser, ich grüsse euch!
Dies ist mein erster Beitrag, mein erster Baubericht. Nach den ersten Willkommens-Schreiben habe ich mich dazu entschlossen mein Projekt vorzustellen. Etwas Überwindung hat es mich in Anbetracht eurer vielen und eindrucksvollen Modelle schon gekostet. Freue mich aber von euch zu lernen.
Es ist seit vielen Jahren mein Neuanfang im historischen Schiffsmodellbau. Vor ca. 25 Jahren habe ich mich an der Vasa von Corel versucht. Damals hatte ich nicht genug Hintergrundwissen und war letztlich frustriert, dass ich das Galion nicht wie beim Original in Stockholm gestalten konnte.
Nun habe ich aber für die Soleil Royal einiges an Zeit für Recherche investiert, Bücher gekauft und versuche nun mit Spass und Motivation voran zu kommen.
Ich habe trotz meiner Bücher (Mondfeld) doch einige Fragen, vielleicht könnt ihr mir helfen.
Doch erstmal zum aktuellen Stand:
- Die erste Beplankung am Rumpf ist fertig, verschliffen und verspachtelt. Die Decks sind teilweise beplankt.
- Das Galionsshott weisst beim Modell im Pariser Marinemuseum einen Schwung auf. Anders als beim Bausatz, hier verläuft das Shott gerade. Ich habe es der pariser Vorlage (nach meinen begrenzten, momentanen Fähigkeiten) angepasst.
- Das mehrstufige Schanzkleid war bezüglich der Pläne etwas widersprüchlich, müsste aber jetzt passen.
Nun steht als nächstes die Beplankung des Kiels an, Heck und Galioschott folgen. Die Beplankung des Galionsschotts erfolgt aber waagrecht. Die Zahl der Planken lassen sich vom Pariser Modell gut abnehmen, entsprechend wurden die Leisten angepasst und verschmälert.
Meine für mich kniffligen Fragen bzgl. der 2. Rumpfbeplankung:
1. Laut Plan werden die Barkhölzer ÜBER die komplett verlegte 2. Beplankung drübergelegt. Ist das historisch gesichert, oder einem leichteren Bau geschuldet? Ich vermute, dass die Barkhözer so nicht verlegt werden sollten. Eher sogar als erstes auf die 1. Beplankung. So hätte ich eine Führung für die folgenden dünneren Planken. Viel wichtiger wäre aber noch der genaue Barkolzverlauf. Die Hölzer müssen nämlich an die vorgegebene Höhe der mehrstufigen Seitentaschen anschliessen. Folglich müssten die Seitentaschen zuerst genauestens aufgezeichnet werden. Dann die Barkhölzer und letztlich die dünne 2. Beplankung.
Was haltet ihr von dieser Reihenfolge?
Was mich auch noch beschäftigt: Die 2. Beplankung sollte ja Stösse aufweisen. Werden diese aber nicht genauestens zugeschnitten, dann gibt es über den Rumpf verteilt unschöne Fugen. Bei einem 1/77 Modell frage ich mich, ob es nicht besser ist die Planken in einem Stück über den Rumpf aufzutragen. Wäre historisch letztlich nicht korrekt, ich weiss. Das selbe gilt für die Barfkhölzer.
1. Laut Plan werden die Barkhölzer ÜBER die komplett verlegte 2. Beplankung drübergelegt. Ist das historisch gesichert, oder einem leichteren Bau geschuldet? Ich vermute, dass die Barkhözer so nicht verlegt werden sollten. Eher sogar als erstes auf die 1. Beplankung. So hätte ich eine Führung für die folgenden dünneren Planken. Viel wichtiger wäre aber noch der genaue Barkolzverlauf. Die Hölzer müssen nämlich an die vorgegebene Höhe der mehrstufigen Seitentaschen anschliessen. Folglich müssten die Seitentaschen zuerst genauestens aufgezeichnet werden. Dann die Barkhölzer und letztlich die dünne 2. Beplankung.
Was haltet ihr von dieser Reihenfolge?
Was mich auch noch beschäftigt: Die 2. Beplankung sollte ja Stösse aufweisen. Werden diese aber nicht genauestens zugeschnitten, dann gibt es über den Rumpf verteilt unschöne Fugen. Bei einem 1/77 Modell frage ich mich, ob es nicht besser ist die Planken in einem Stück über den Rumpf aufzutragen. Wäre historisch letztlich nicht korrekt, ich weiss. Das selbe gilt für die Barfkhölzer.
Ich freue mich über eure Meinungen, machts gut!
Sebastian
Hi Sebastian,
deine Überlegungen sind richtig. Zeichne dir den Verlauf der Barkhölzer korrekt auf dem Rumpf an und dann bringe sie an. Dann erst die zweite Beplankung. So erhältst Du eine sehr schönes gleichmäßiges Aussehen. Und zur zweiten Frage. Ich habe eigentlich in dem Maßstab immer durchgehende Leisten genommen. Wenn Du Stöße darstellen willst, sollten diese immer auf dem Spant sein. Also musst Du zuerst wissen wo die Spanten waren und zwar alle und dann wie das franz. Verlegeschema war und wie sie gelascht waren. Ich habe das mal bei einem Holländer in 1:50 gemacht, das ging gut weil ich auch super Unterlagen hatte. Aber bei dem Baukastenmodell ist es zwar machbar, aber ich würde da wie schon geschrieben ganze Leisten nehmen.
Hallo Sebastian Das sieht alles schon sehr vielversprechend und nach einer guten Rumpfbasis aus. Ich habe bei meiner Vanguard damals die Barkhölzer über der Zweitblankung angebracht. Allerdings, hatte ich die Sichtbeblankung schon am Verlauf der Barkhölzer ausgerichtet und dadurch auch ein harmonisches Gesamtbild erreicht. Wenn du die Barkhölzer zuerst anbringst, ist das Historisch gesehen richtig und im Endergebnis wahrscheinlich noch besser. Allerdings sind die Leisten dann auch dicker und nicht so einfach zu biegen. Zu den Blankenstößen, diese habe ich bei mir dargestellt (Maßstab 1:72) auch die Barkhölzer wurden versucht richtig darzustellen. Heute, beim betrachten meines Modells, bin ich froh und stolz, dieses gemacht zu haben. Auch wenn man schon genau hinsehen muss, um es zu erkennen. ...ich bin gespannt, auf weitere Fortschritte von dir. Grüße Jarno
Also bei den Franzosen dieser Epoche, aus der Hüfte geschossen und kann auch sein dass ich mich irre ! Die Barkhölzer sind natürlich Teil der Beplankung und direkt auf die Spanten aufgebolzt. Da ist nix mehr drunter. In dieser Epoche sind die Stosstellen der Barkhölzer Hakenverlaschungen, die der übrigen Beplankung schräge Blätter.
Als Primärliteratur würde ich Dir Album de Colbert und Construction des vaisseaux von Francois Colomb empfehlen, weil zeitgenössische Dokumente. Als Sekundärliteratur die Monografien von der L´Amibtieux und der Saint Philippe. Alles bei meinem Hoflieferanten Ancre.fr erhältlich.
Viel Erfolg.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)