Ja, ich weiß. Hier geht es um Ewer ab 1880. Aber meine Recherche zu diesem Projekt ist schon hier und jetzt bleib ich da. Manifester Altersstarrsinn!
Joachim Kaiser schreibt: " Der Bau eines Ewers begann mit dem Boden. Auf zwei starken Querlagern, die in einiger Höhe über dem Erdboden aufgebaut wurden, legte man die Bodenplanken, die immer aus einer Länge bestanden. In Höhe der Querlager brachte man darüber je einen Bodenspant an und verbolzte ihn nach unten fest. War der Boden dann seitlich zugerichtet, so beschwerte man ihn in der Mitte, damit er sich leicht durchbog. Hatte er die richtige Biegung erreicht, die nur jeweils wenige Zentimeter betrug, so schlug man von unten zur Sicherheit einige Stützen unter, damit die Biegung sich während des Baus nicht weiter vergrößerte. Die aufgezogenen Enden des flachen Bodens, die das Festsaugen des Ewers beim Trockenfallen verhindern sollten, erzielte man durch allerlei Klötze und Keile, die vorn und achtern untergeschlagen wurden. ....Nachdem der Boden fertig zugerichtet war, stellte man den Vordersteven und den mit dem Achtersteven verbundenen Spiegel auf. Dann wurde eine ganze Reihe Spantenpaare ausgemallt ... und auf dem Boden befestigt. Zum Ausrichten der übrigen Spanten brachte man einige Straklatten an ...." S. 67 (Segler im Gezeitenstrom, Norderstedt, 1979, Kapitel: Aufbau des Schiffskörpers)
IMG_5654.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich hab es halt ein wenig anders gemacht. Die Mallen wurden wieder über Kopf -mit etwas Zugabe oben- aufgestellt. Bug- und Heckabschluß fehlen noch. Ein breiter Innenkiel wurde eingenutet und hält die Mallen auf Abstand. Leisten wurden gewässert und gebogen. Sie sind vertieft an den kantigen Übergang von Boden zu den Seiten gesetzt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Nur ein klein wenig später wurde dieser Elbewer auf Kiel gelegt. http://elbinselkrautsand.de/elb-ewer-catharina.html Er lief mir über den Weg, als wir letzten Sommer auf dem Campingplatz nebenan Urlaub gemacht haben.
Der Rumpf ist ja aus Stahl, desdawegen ist sie so alt geworden. Jedoch der Boden war ursprünglich aus Föhrenholz. Hat man gemacht, weil diese Frachtschiffe Schlickrutscher waren. Lagen so rum und ließen sich dann mit der aufkommenden Flut die Elbe hochtragen. Beim Rumliegen hätte sich bei einem Stahlschiff der Boden aufgescheuert und wäre gerostet. Hat viel Zement transportiert von Lägerdorf. Ja, ich weiß so viel.
Bei einem Flussschiff kann man ja verstehen, dass es diesen flachen Boden hat. Ein Galeaßewer war aber ein Seeschiff. Klar, es konnte an Strand trockenfallen und dort Ladung aufnehmen. Der Rumpf ist schon sonderbar.
Gruß Jörg
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Ich bin noch nicht fertig, aber recht weit. Der Boden ist angebracht und die massiven Enden sind geformt. Ein Stringer ist in Höhe des späteren Decks eingenutet, eine aufgesetzte Leiste oben gibt die Höhe der Bordwand vor. Die größte Breite hat der Ewer im vorderen Drittel,- schwarzer Strich auf der dritten Malle- dort wird auch der Großmast stehen. Der Besanmast steht bei Malle 8 - schwarzer Strich. Diese Schiffe hatten ein Quarterdeck - Beginn hinter dem Besanmast- . Hier wird die Bordwand noch höher gesetzt. Und so sieht der Boden aus. Er besteht aus dünnem Sperrholz. Bei dem Bugteil ist wieder Frischhaltefolie als Trennschicht angebracht, damit ich später die Bordwand schön herauslösen kann. Rumpfbau macht mir immer sehr viel Freude, da entsteht was.
Gruß Jörg
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Dat Ding hat doch immer noch keine Ru....nee Riemen. schau mal, zur Wiedereröffnung des entschlammten Teiches..das wär doch was...ich würde auch vorbeikommen.......beim den Ru...äh..Riemen im Tackt.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Ach, Uwe! Alle haben es verstanden, weil sie es gelesen haben. Nur einer wieder nicht. Der Teich wird nur etwas abgelassen, damit die den Rand und das Wehr erneuern können. Das Schlammproblem ist weg. Hat sich erledigt. Durch diese Belüftung. Weil das so ist, gibt es auch keine Riemen.
Gruß Jörg
PS.: Die haben kein Geld in der Stadtkasse. Deswegen wird der Schlamm verdrängt.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Mein örtlicher TOOM Baumarkt hat keine Balsaholzbretter á 2 mm Stärke. Deswegen in den Nachbarort zum Globus Baumarkt. Die haben das rausgenommen, fangen jetzt mit 3 mm an. Ist mir zu dick, lässt sich nicht biegen. Ein anderer hätte jetzt den Boxsack geschrottet, hätte zur Flasche gegriffen. Ich bin ruhig geblieben und habe ein Brett á 100 x 10 x 1,5 cm geholt. Davon wurden 2 mm breite Streifen abgesägt, gewässert und gebogen. Jetzt trocknen sie auf der Heizung. Beim Sägen von Balsaholz sollte man einen Mund- Nasenschutz tragen. Da entsteht ganz feiner Staub und der ist sicher auch nicht gut.
Die Beplankung ist drauf. War diesmal ganz einfach. Fast keine Rundungen. Ein sehr eigenwilliger Rumpf. Hab diesmal kein Epoxi genommen -ich vertrags nicht mehr-, sondern Polyesterharz. Mal sehen, ob das auch so geht. Morgen setze ich den Vordersteven an und passe die Teile für den Zk. ein.
Gruß Jörg
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