Ein schönes Detail, das man dort in der große Vergrößerung erkennen kann: das jetzt flache Deck - das Vordeck auf dem selben Level wie das Achterdeck (zu Beginn gab es eine Stufe!). .. auch kann man am Vordeck erkennen, das die Planken zumindest damals gerade verlaufen - also offenbar nicht der Form des Rumpfes folgen und sich verjüngen.
Ebenfalls zu sehen: wie schmal die Planken sein müssten. Wenn meine Rechnungen stimmen, waren die Planken gerade mal 8,7 cm breit. Damit ergibt sich für die breiteste Stelle des Rumpfes eine Anzahl von ca. 80 Planken quer über das Schiff.
Hier sieht es nicht so aus, als seien die Planken weiss kalfatert - diesen Eindruck hat man aber auf manchen der 1870-80iger Bilder.. Andererseits ist das nicht wirklich gut zu entscheiden, finde ich.
Hier noch ein paar mehr Bilder der Yacht America - als Museums-Schiff der US Navy - und schließlich am Ende 191106_Yacht-America-moored-in-Annapolis_1930.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 191104_Yacht-America_1930_Annapolis_094604112.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 191107_this-survey-photo-shows-the-schooner-america-in-december-1940-shortly-after-she-was-hauled.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 191107_Yacht-America_Rests-1942.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bilder erzählen Geschichten. Das erste Bild zeigt neben der America das towing boat. Es ist ein Subchaser (SC), also ein U-Bootjäger. Ein SC ist 34 m lang. Es wird deutlich, wie groß die Yacht Amerika tatsächlich war. 1942 zerfällt die Yacht America, die ersten SCs der WK II Ausführung werden im Januar 1942 gebaut. Es handelt sich daher auf dem Foto um die Ausführung SC 1, die im Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Auch das Brückenhaus und andere Details weisen darauf hin. Die Boote sind 110´lang, es sind die größten Holzboote der US Marine. Sie sind mit 3 Benzinmotoren angetrieben und erreichen 18 kn. Um 1922 sind nur noch 40 Fahrzeuge erhalten, diese Holzboote verschleißen schnell. Die WK II Ausführung ist sehr ähnlich, die Boote haben aber 2 Dieselmotoren und eine Höchstgeschwindigkeit von 22 kn. Zwei große Kampfkraftverstärkungen sind jetzt das Radar und die beiden Mousetrap-Rakentenwerferanlagen. Damit können U-Boote auch von vorn angegriffen werden. Die SCs überqueren den Atlantik auf eigenem Kiel, der Aufenthalt an Bord ist sehr anstrengend. Die schmalen Rümpfe rollen stark, Maschinenabgase dringen durch Verwindungen in die Wohnräume. Diese Boote werden aus Holz gebaut um Stahl für andere Kriegsprodukte aufzusparen. Auch kleine, im Holzbau erfahrene Werften können eingebunden werden. Nach 1945 werden zahlreiche SCs an Privatleute verkauft und als Freizeitjachten verwendet. Dabei werden als erstes die Motoren ersetzt, denn ihr Verbrauch ist horrend. f1120t7646p171952n2_XWFatcYA.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrbild 6 (2).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Fahrbild 4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das zweite und dritte Bild zeigen einen Scratchbau der Klasse SC - 497 im Maßstab 1 : 35.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Boah, das ist ein Thread über die America, nicht über U-Boot-Jäger... Kopfschüttel...
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Guter Hubert @Sir T. Cochrane, und wieder bringst Du es fertig mit Deiner Kleinlichkeit aufzufallen. Immerhin haben 7 Kollegen den Beitrag 3 geliked, sprich sie fanden ihn interessant, nützlich, erhellend. Bekanntlich wird die USA 1942 in den II WK hineingezogen und die Erhaltungsmaßnahmen an einem alten Schiffsrumpf treten in den Hintergrund. Du machst mich sehr traurig!
Gruß Jörg
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Hallo Jörg, das Forum heißt : historischer Schiffsmodellbau und GESCHICHTE. Also dein Beitrag passt doch gut hier her. Herbert hat bestimmt das Wort Geschichte noch nicht gelesen. LG Frank
Holla, ruhig Brauner !! .. entspannt Euch doch alle ein bisschen! Mehr Toleranz bitte von jedem für jeden. Hier geht´s doch nur um Hobby!
Ich fand den Exkurs über die SC´s durchaus auch interessant. Hatte das Ding neben der America erst gar nicht so ernst genommen. Und dass es ein Holzschiff ist, hatte ich schon gleich gar nicht erwartet. Und ein schönes Modell ist da auch noch zu sehen. Ich habe was gelernt.
Aber auch zugegeben - ehrlich: im allerersten Moment war ich auch überrascht über den Beitrag zu dem "Schlepper" in diesem America-Thread .. aber wie Gebbi ja auch betont: hier treffen ja auch 2 Geschichten aufeinander. .. d.h. die eine endet quasi .. während die der SC´s ja nochmal neu startet.
Trotzdem - auch in die andere Richtung - in BEIDE Richtungen: o.k. .. da hat jemand Unverständnis für Geschehenes/Geschriebenes geäußert. Jedem seine Meinung, Leute. Nicht gleich so aufregen! :-) Appreciate diversity! Auch mal was stehen lassen.
Werter Marcus, das Bild "America in Tow" lässt mich einfach nicht los und der alte Geschichtszausel will noch was dazu beisteuern.
Das Schiff befindet sich wohl in Annapolis, Eigner ist jetzt wieder die Marineakademie. Das Bild ist nach 1921 entstanden, die Masten sind gezogen, die Untermasten liegen auf dem Deck. Vermutlich wird das Schiff zu seinem letzten Lagerplatz geschleppt. Die alte "Dame" mit über 70 Jahren sieht hier noch recht proper aus. Warum hat die Marine das Schiff aufgekauft? 1. Sie ist eine nationale Ikone. Queen Victoria hat dem Rennen um die Isle of Wright beigewohnt. "There is no second" 2. In der Zeit des Bürgerkrieges und bis 1870 war sie bereits schon mal in Annapolis beheimatet. Sie wurde u.a. als Tenderboot für ein Kriegsschiff unter Segeln eingesetzt. Tenderaufgaben weden jetzt von Motorbooten durchgeführt. 3. Sie könnte als Schul- und Ausbildungsschiff für Seekadetten vorgesehen sein. Bild 2 in Beitrag 2 lässt das vermuten. 4. Die Marine wollte das berühmte Schiff für Rennen einsetzten.
Diese letzte Überlegung ist sehr unwahrscheinlich. Die Amerika hatte an 51 Wettfahrten teilgenommen, die letzte davon war 1901. Sie hatte gegenüber den zeitgenössischen Rennziegen keine Chance mehr. IMG_4604.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_4605.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Hier zeige ich zwei Bilder von "Malabas" Der herausragende Schiffsarchitekt John Alden entwickelte diese Jachten speziell für die Bermuda Races und sie waren sehr erfolgreich. Was unterscheidet sie von der Yacht Amerika? 1. Sie sind kleiner (ca 17 m Länge) und so im Unterhalt sparsamer. 2. Das Länge Breite Verhältnis ist günstiger. 3. Sie tragen viel Bleiballast im tiefergesetzten Kiel (Kein ZK !) Diese Jachten werden von 1920 bis 1935 entwickelt und eingesetzt. Es ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise. Während Millionen Menschen Arbeit und Heim verlieren, fröhnen einige Begünstigte ihrem Hobby. Diese "Great Depression" mag auch ein Grund für die mangelnden Erhaltungsmaßnahmen an der Yacht America gewesen sein. Die Mythos der America aber lebte weiter. 1995 wurde eine Replik gebaut und ist on Tour. Ich habe vor Lunenburg die recht ähnliche Bluenose 2 segeln sehen. Ein ergreifender Anblick. Gruß Jörg
PS.: Die Bilder stammen aus dem Buch: John Alden and his Yacht Designs, Camden, ME, 1995, S. 44 u. S. 52
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Gebbi im Beitrag #5Guter Hubert @Sir T. Cochrane, und wieder bringst Du es fertig mit Deiner Kleinlichkeit aufzufallen.
Und wieder wird Zeug geschrieben, das mich nicht interessiert.
Zitat Immerhin haben 7 Kollegen den Beitrag 3 geliked, sprich sie fanden ihn interessant, nützlich, erhellend.
Das dürfen sie auch. - Darf ich meine eigene Meinung haben, ... bitte, bitte, bitte!?
Zitat Bekanntlich wird die USA 1942 in den II WK hineingezogen und die Erhaltungsmaßnahmen an einem alten Schiffsrumpf treten in den Hintergrund.
Und bekanntlich haben die Deutschen Polen überfallen, um einen Krieg anzuzetteln. Was hat das mit der "America" zu tun?
Wenn ich Interesse an einem Artikel über U-Boot-Jäger habe, dann suche ich danach. - Aber nicht in einem Thread über die America!
Zitat Du machst mich sehr traurig!
Ich habe von einem "Bildungsbürger" auch mehr erwartet. - Nämlich, dass er Themen sauber voneinander trennen kann und nicht so ein Mischmasch veranstaltet.
Ich habe nichts gegen einen einen Beitrag über US-U-Boot-Jäger, ich finde nur, er hat hier nichts verloren.
Ich bin FÜR eine korrekte Wiedergabe von historischen Fakten. - Aber bitte doch irgendwie überschaubar, so dass man die Informationen auch wiederfinden kann!
Lernt man sowas nicht an der Schule?
Zitat Gruß Jörg
Gruss, Herbert
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"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
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Kann es sein, daß die Silhouette der America viel mehr den britischen Klippern der 1860er Jahre erinnert als den amerikanischen Klippern? Besonders denen aus der Werft von Robert Steele (Titania, Sir Lancelot, Ariel, Lahloo...)? Gerade die Steele-Klipper werden in der Lit. oft mit Yachten verglichen, und die Titania z.B. beschloß ihre Tage als Millionärsyacht. Auf jeden Fall ein Schiff mit einem wunderschönen Rumpf, der Lust macht, mir vielleicht zum Wiedereinstieg mal die Revell America vorzunehmen, falls ich den noch vor meinem Ableben hinbekomme.