Hallo Jürgen, sehr schöne Fotomontage in deinem letzten Beitrag. Das vereinfacht unsere Perspektive zum original Model erheblich.
Nun aus deinem Beitrag #134 bin ich nochmals der Sache nachgegangen und habe kleine diverse Änderungen gemacht. Hier unter anderem die Positionen der Stückpforten. Hier habe ich die Maße der Pforten sowohl vertikal als auch horizontal eingetragen. Dein Anliegen diese zu ändern bin ich nur teilweise nachgekommen. Was ich nicht geändert habe ist die Position der Pforten in den Oberdecks. Hier muss ich den vertikalen Abstand von 15 mm vom Mittelpunkt der Stückpfoten zur Oberkante des jeweiligen Decks einhalten. Diese sind in der Queransicht (15mm 22mm 27mm) festgelegt. Wenn ich deinen Vorschlag umsetzen würde dann ergibt sich einen erheblichen Unterschied vom Plan von Herrn Schulze. Ich denke, da sind wir auf dem falschen Weg.
Was ich auch noch festgestellt habe, das es keinen Querschnittsplan für das obere Achterdeck gibt. (siehe Querschnitt Bild unten rechts)
Das Ruder würde ich nicht schmäler machen. Auch hier gehe ich davon aus das Herr Schulze diese richtig vermessen hat. Eine nähere Betrachtung ist der Verlauf der Gillung am Ruder die du im Beitrag schon erwähnt hast. Die Gillung aus der Seitenansicht passt nicht in der Designe-Ansicht (siehe Bild Orange Linien)
Momentan bin ich am Heck und du wirst im nächsten Beitrag sehen das die Lage der Decks (rote Linien) momentan richtig positioniert sind.
Frage an Jürgen ! Ich musste nochmals nachbesser. Die Stückpforte (grüne Linen) musste ich wegen der Takelage zum Bug hin etwas verschieben. Hier stimmt der Plan von Herrn Schulze wieder überein. Leider weiß ich nicht ob Herr Schulze das nachträglich berichtigt hat oder ob die Position aus dem Beitrag #136 doch richtig ist ! Leider weiß ich auch nicht wie die Konstrukteure aus der früheren Zeit dies gemacht haben. Das kannst du vielleicht als Historiker besser beantworten. Ich denke, das Sie alle zuerst ein kleines Model gebaut haben ! Wie war das denn ?
Nun als nächstes habe ich versucht die Hütte zu positionieren. Hier habe ich über die Heckansicht die entsprechenden Zierleisten eingezeichnet. Ich denke das Herr Schulze auch diese Ansicht richtig vermessen hat. Die senkrechte rote Linie habe ich dann in den entsprechenden Winkel gedreht und diese dann in die Seitenansicht verschoben. Als Referenzpunkt habe ich die obere Kante vom Heck genommen. Anschließend habe ich die Zierleisten in die Seitenansicht eingezeichnet die als blaue Linien zu erkennen sind. Der Winkel der Zierleisten habe mit dem Winkel des Decksverlaufs gleichgesetzt. Das Seitendach der Hütte habe ich auch noch eingefügt.
Das war der erste Streich der nächste folgt zugleich. Bild-83.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
leider habe ich kein so tolles Zeichenprogramm, mit dem man Abstände ausmessen und darstellen kann. Ich muß mich deshalb auf die Beobachtung verlegen und aus dem Gesehenen Schlüsse zu ziehen. Bei der Betrachtung Deines Planes komme ich zu der Ansicht, daß die blau markierte Lage der Decks durchaus korrekt ist, weil Du mit der rot markierten Lage etwa ab dem Beginn des Hüttendecks bei Qarterdeck und Oberdeck einen Knick im Deckssprung hast, der bei der in blau gehaltenen Version nicht so auffallend hervortritt.
Zur Bestimmung der Position der Stückpforten habe ich mal wieder die Fotos aus dem Museum zu Rate gezogen. Es gibt da eine Ansicht der Kuhl, die ich dazu verwendet habe, die Abstände von Deck, Geschützpforten und Kuhlreling zu vergleichen. Da die Aufnahme schräg von oben gemacht wurde, gibt es natürlich wieder perspektivische Verkürzungen. Andere Bilder vom Rumpf zeigen aber, daß die Bordwand in der Kuhl relativ senkrecht ist, sodaß die Maße der Abstände sich bei einer Bewegung in die Waagerechte zwar verändern werden, aber dennoch ihre Proportionen beibehalten sollten.
In der Abbildung zeigt die rote Linie den Abstand vom Deck (Oberkante Wassergang) zur Unterdrempel der Geschützpforte, die dunkelblaue Linie den Abstand zwischen Unter- und Oberdrempel und die grüne Linie den Abstand der Oberdrempel vom Rand der Kuhlreling. Das Bündel von Strichen daneben zeigt die Proportionen der Abstände untereinander, wobei hier die hellblaue Linie die gleiche Länge wie die dunkelblauen Linie hat. Wie deutlich zu sehen ist, ist der Abstand der Unterdrempel vom Deck etwas kleiner als die Höhe der Geschützpforte (ohne genauer gemessen zu haben, so ca. 7/8). Der Abstand zwischen der Oberdrempel der Stückpforte zur Kante der Reling ist um ein Weniges geringer als die doppelte Höhe der lichten Öffnung der Stückpforte.
Zum Vergleich habe ich dann dieselbe Operation auf einem Ausschnitt Deines Planes durchgeführt. Ich habe dabei das rot eingezeichnete Deck als Grundlage genommen und die gleichen Farben wie auf dem Bild verwendet, allerdings in einem anderen Farbton. Die Gegenüberstellung der Meßlinien ergibt in diesem Fall das gleiche Verhältnis zwischen dem Abstand von Unterdrempel und der Höhe der Geschützpforte. Allerdings ist die doppelte Höhe der Geschützpforte niedriger als der Abstand zwischen der Oberdrempel und der Kante der Reling.
Beide Linienbündel nebeneinander zeigen deutliche Unterschiede, vor allem der beiden grünen Linien, also des Abstandes von Oberdrempel der Stückpforte zur Kante der Reling. Ich habe nun die Linien aus dem Foto wieder übereinandergesetzt und auf die blaue Deckslinie gestellt. Die Summe der Linien paßt genau zwischen das Deck und die Kante der Kuhlreling. Trotz aller Ungenauigkeiten, die in meiner Darstellung enthalten sein mögen, zeigt dieses Ergebnis meiner Ansicht nach doch sehr deutlich, daß es durchaus sinnvoll wäre, die Deckslinie (blau) beizubehalten und die Stückpforten höher zu legen, wie ich das ja auch schon in #134 beschrieben hatte. Auch wenn dies mit den aus dem Querschnitt abgenommenen Maßen der einzelnen Bauteile nicht ganz übereinstimmen würde, käme die Aufteilung insgesamt trotzdem näher an die Realität des Modells heran.
Bei den Vergleichen zwischen dem Modell (den Bildern davon) und den Plänen ist mir außerdem auch die Diskrepanz bei der Anordnung der Stückpforten auf dem Hüttendeck aufgefallen. Ich hatte die in #131 schon mal korrigiert (gelbe Ringe), jedoch nur in der Höhe und im Zusammenhang mit dem Verlauf der Oberkante der Hüttendeckschanz.
Zur besseren Lesbarkeit des Textes benenne ich die Stückpforten von vorn nach achtern mit 1, 2 und 3. Ich habe nun auf der Fotografie zwischen die Stückporten 2 und 3 eine Abstandstandlinie (gelb) gelegt und diese dann zwischen die Stückpforten 1 und 2 sowie hinter Stückpforte 3 gelegt. Auch in Deinem Plan habe ich den Abstand zwischen den Stückpforten 2 und 3 als Grundlinie genommen. Der Vergleich beider Abbildungen zeigt auffallende Unterschiede. Während auf dem Bild der Abstand zwischen Stückpforte 1 und 2 um ein Weniges enger ist als zwischen 2 und 3, ist dieser Abstand auf dem Plan ganz erheblich und sichtbar weiter. Auf dem Bild erreicht die Abstandslinie hinter Stückpforte 3 etwa die Vorderkante des Hackbords, während sie auf dem Plan weit über dessen Hinterkante hinausreicht. Dies rührt daher, daß auf dem Plan die Stückpforten 2 und 3 zu weit achtern eingezeichnet sind. Wie auf den Bild vom Heckbereich des Modells gut zu sehen ist, liegt die Vorderkante des Kranzes von Stückpforte 2 nämlich ziemlich genau auf einer Linie (auf dem Planbild türkis eingezeichnet) mit der Achterkante der darunterliegenden Stückpforte des Oberdecks.
Die Position von Stückpforte 1 hattest Du im neuen Plan ja schon korrigiert. Nun ausgehend von einer Linie (türkis) entlang der Achterkante der achtersten Geschützpforte des Oberdecks (laut Plan!) habe ich im Längsschnitt (siehe oben) und in einem Ausschnitt vom Heckbereich die Stückpforten auf der Hütte nochmal neu positioniert. Die Abstandslinien zwischen den Stückpforten sind alle drei gleich lang (mit dem Abstand zwischen 2 und 3 als Grundline) und wie man sieht, entspricht die Darstellung bis auf eine kleine Abweichung an der Innenkante des Hackbordes ziemlich genau der Situation am Modell.
Zu Deiner Frage in #137 nach kleinen Modellen. So weit ich weiß, arbeiteten die Schiffsbaumeister nach Bestecken, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Es gibt hier im Forum dazu ganz tolle Beiträge unter "1600 - 1700 Die Zeit des Barock" bei "Niederlaendischer-Schiffbau-im-Jahrhundert-Quellen-Bestecke-Masse-Farben-und-Aussehen", wo solcherlei Konstruktionsdetails in verschiedenen Fäden sehr ausführlich behandelt werden. Die Lage der Stückpforten war durch die Spanten, zwischen denen sie lagen, vorgegeben. Auf übereinanderliegenden Decks standen die Pforten immer auf Lücke. Das vorderste Want wurde auf Höhe des Mastes angebracht, manchmal etwas vorlicher oder auch etwas hinter dem Mast (so wie am Modell), wodurch die Vorderkante der entsprechenden Rüste definiert war. Je nach Größe des Schiffes war eine bestimmte Anzahl von Wanten an den Masten vorgegeben, die so angeordnet wurden, daß es zu keinen Konflikten mit dem Schußfeld der Stückpforten der Batteriedecks kam. Untergeordnete Stückpforten, etwa auf der Back oder auf dem Quarterdeck, wurden so angebracht, daß die Geschütze freies Schußfeld zwischen den Wanten hindurch hatten. Deshalb sind auf diesen Decks auch die Abstände zwischen den Stückpforten nicht ganz so exakt und gleichmäßig ausgebildet, wie bei den Batteriedecks.
Um gerade mal bei den Rüsten zu bleiben. Du hast ja aus den Plänen dem Längsschnitt eine Ansicht der Bordwand im Bereich des Fockmastes gegenübergestellt. Da ist mir aufgefallen, daß die Vorderkante der Fockrüste da um etwa ein Viertel der Breite der darunterliegenden Stückpforte des Batteriedecks nach hinten verschoben dargestellt wird, während auf dieser Abbildung des Modells deutlich zu sehen ist, daß die Vorderkante der Rüste direkt über und auf einer Linie mit der Vorderseite der Stückpforte liegt, wenn nicht sogar einen Ticken weiter davor wegen der leicht geschwungenen Vorderkante der Rüste.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der weiteren Ausarbeitung der Pläne und in diesen Zeiten natürlich gute Gesundheit.
Hallo Jürgen, deinen ersten Wunsch werde ich Dir erfüllen. Ob es richtig ist oder nicht sagt uns das Licht.
Ich habe aus dem Originalmodel eine rote diagonale Linie gezogen die dem Winkel des Hecks entspricht. Diese Referenzlinie habe ich in der Mitte der Schießscharte gezogen. Diese durchneidet das letzte Fenster in Richtung des Bugs. Dies ist mein weiterer Referenzpunkt. Da ich die Hütte mit den Fenstern schon eingezeichnet habe kann ich die ungefähre Position der Schießscharte bestimmen. Nun kann ich die zwei Schießscharten um 7 mm zum Bug hin verschieben.
Kann den Schulzes Plan so dermaßen daneben liegen ???????????
Bevor ich deinen zweiter Wunsch, die Stückpforten etwas höher zu setzten, erfüllen kann muss ich noch eine grundsätzliche Frage stellen. Aus dem nachfolgendem Bild ist ersichtlich, das mein Referenzpunkt immer die obere Kante des Decksbalkens ist. In meiner Zeichnung der Seitenansicht habe ich den Deckverlauf einmal mit einer blauen und einer roten Linien gekennzeichnet. Diese entsprechen immer die obere Kante der Decksbalken. Aus der Seitenansicht entspricht die blaue Linie der Position in der Mitte und die rote an den Geschützpforten. Somit kann ich den schrägen Verlauf etwas darstellen. Die Höhe der Dielen welche das Deck abdecken sind hier nicht berücksichtigt. Deine Messung erfolgt aber mit den Dielen. Hast du das berücksichtigt ? Vielleicht sollte, ich um Missverständnisse zu vermeiden, den Verlauf des Decks mit den Dielen einzeichnen. Oder nur mir einer Linie die an den Stückpforten.
Nun einen weiterer fragwürdiger Punkt wäre die Position der Pardunen mit den Püttingeisen die ich auch noch verschieben sollte. Der Unterschied sieht man eindeutig vom Originalmodel zum Plan von Herrn Schulze.
Bild-88.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun bin ich folgend vorgegangen indem ich die Schießscharten reihenweise vom Originalmodel nebeneinander kopiert habe. Das gleiche habe ich im Plan von Herrn Schulze gemacht. Das Ergebnis ist, das ich auf der gesamtem Länge 2 Ringe mehr im Plan eingezeichnet habe wie zum Originalmodel. Und das die Anzahl der Ringe zwischen den beiden Schießscharten an den Pardunen um 1 Ring differiert.
Auch der Verlauf der Zierleisten (Grüne Linien) sind nicht identisch zum Model. Das haben wir ja schon in den letzten Beiträgen festgestellt.
Falls der Plan richtig sein sollte warum habe ich dann solch einen großen Unterschied zum Model Wo liegt hier mein Fehler ?????????????????????
ich bin gerade am Abfassen einer Replik zu #140, in welcher ich auf eben diese Unterschiede zwischen Modell und Plan eingehen wollte. Jetzt kann ich alles nochmal neu schreiben Außerdem wollte ich Dir genau die Vorgehensweise, die Du jetzt zum Abmessen der Distanzen angewendet hast, vorschlagen. Wie Du siehst, gibt es zwischen Modell und Plan eklatante Unterschiede. Deshalb machst auch Du keinen Fehler, sondern stolperst ständig über die Unterschiede zwischen Modell und Plan. Aber - das Modell ist Dein Vorbild - oder sollte es zumindest sein. Also solltest Du Dich an dem orientieren, was auf dem Bildern vom Modell zu sehen ist, und den Plan vielleicht nur als Folie zur Orientierung nutzen. Ich selbst habe zwischen dem Plan und dem Modell auf den ersten Blick so viele Diskrepanzen festgestellt, daß ich fast nicht glauben kann, daß der Plan auf einer exakten Vermessung des Modells beruhen soll.
Ein Beispiel dafür sind die Zierleisten, die, wie Du richtig feststellst, und ich in einem früheren Beitrag auch schon erwähnt hatte, insgesamt gesehen, aber vor allem im Heckbereich ab dem Beginn des Hüttendecks, einem viel zu starken Sprung folgen, den das Modell so nicht aufweist.
Wenn Du beide Abbildungen vergleichst, wirst Du auch feststellen, daß die Besanrüsten im Plan Jungfern für 6 Wanten aufweisen, während am Modell nur 5 Wanten angebracht sind. Dadurch ist das Rüstbrett in Richtung Heck zu lang und deshalb sitzt auch die Pardunenrüste zu weit achtern! Zeichne doch mal im Plan die Stückpfortenkreise wie auf dem Bild direkt aufeinanderfolgend aneinander. Es wird dabei herauskommen, daß das Schanzkleid des Hüttendecks auf dem Plan länger ist, als am Modell.
Die Ursache könnte sein, daß der Durchmesser der Stückpforten auf dem Plan zu klein gezeichnet wurde, oder aber daß der Anfang des Hüttendecks zu weit vorn liegt. Auf den ersten Blick könnte die zweite Ursache richtig sein, denn wenn Du die Position des ersten Meßringes am Beginn des Hüttendecks auf dem Plan mit der Position desselben Ringes auf dem Bild vergleichst, stellst Du fest, daß der auf dem Bild direkt über der Stückpforte des Quarterdecks liegt, während auf dem Plan schon fast der zweite Meßring über dieser Stückpforte liegt. Du siehst es aber auch beim Vergleich des Abstandes zwischen der Stückpforte und dem Punkt, an dem die Zierleiste des Hüttendecks auf die Zierleiste des Quarterdecks trifft. Dieser Punkt hat auf dem Plan einen viel größeren Abstand zur Stückpforte als am Modell. Einen dem Modell mehr entsprechenden Zustand könntest Du wohl auch erreichen, wenn Du den ersten Ring auf die schon korrigierten Position der vordersten Stückpforte des Hüttendecks legst und alle anderen Ringe dann von diesem "Nullpunkt" ausgehend nach vorn und nach achten einzeichnest. Mich würde interessieren, was dann dabei herauskommt! Du könntest ja auch mal den ganzen Plan mit dem Modell vergleichen indem Du sowohl im Plan, als auch auf den Bildern vom Modell Stückpfortenkreise und -rechtecke aneinanderreihst und betrachtest, welche Verhältnisse dabei abgebildet werden.
Um das Problem zu lösen sollte ich das Rasterverfahren nehmen. Das heißt ich nehme das Originalmodel und zeichne horizontale und vertikale Linien. Im Gegenzug werde ich diese in meinem Plan einzeichnen. Damit kann ich die ungefähre Positionen der einzelnen Gegenstände ermitteln und dies in meinem Plan reproduzieren. Ich Denke das dies die bessere Variante wäre.
Nun um das Rasterverfahren anwenden zu können benötige ich ein richtiges Bild für die Seitenansicht. Hier habe ich mich für das Model vor der Restauration entschieden. Ich habe zwei Referenzpunkte festgelegt die als rote Linien zu sehen sind. Die horizontale Referenzlinie entspricht die Position des Kiels. Die vertikale Referenzlinie entspricht die Position des O-Spants die ich in meinen Plänen der Seitenansichten immer wieder benutzt habe. Diese verläuft genau an der Stückpforte entlang. Alle Linien wurden parallel zu den Referenzlinien gezogen.
Ein Rasterverfahren anzuwenden ist natürlich professioneller, als Stückpforten zu vervielfältigen. Beachte dabei aber, daß die Pläne das Schiff auf ebenem Kiel dargestellen, während das Modell an der Wasserlinie ausgerichtet ist. Der Kiel ist also zum Heck hin geneigt, so wie ich das in #135 schon angedeutet hatte. Wie stark die Neigung ist, weiß ich auch nicht, vielleicht sogar etwas größer als in meiner Skizze. Die Neigung auf der Skizze von Marquardt ist direkt aus der Fotomontage abgeleitet und erscheint mir ein klein wenig zu stark. Ich habe den Rumpf in meiner Skizze am Bug so weit angehoben, daß die Stückpforten 4, 5, 6 und 7 des Batteriedecks (von vorn gezählt) ungefähr auf der Waagerechten liegen. Da die Skizzen auf den Fotografien von der Renovierung beruhen, ist durch die perspektivische Verzerrung auch der Sprung der Pforten des Batteriedecks sowie des untersten und des mittleren Barkholzes mittschiffs noch zu stark nach unten gezogen. Die Linie der Stückpforten des Oberdecks dürfte aber so einigermaßen stimmen, da die Fotos von 1951 leicht von oben auf Höhe der ursprünglichen Relingsleiste des Oberdecks aufgenommen wurden. Ich habe in meiner Skizze ja den möglichen Verlauf der Stückpforten durch grüne Linien angedeutet, und daß der nicht sehr stark ist, ist ja auch schon auf der Abbildung in #129 zu sehen.
Durch die perspektivische Verzerrung auf dem Foto mit der Heckansicht ist auch der virtuelle Abstand der Seitengalerie zum Auge des Betrachters größer als der Bereich um die Treppe an der Bordwand. Dadurch werden auch die Abstände, z. B. zwischen den Stückpforten größer und müßten in einer Abwicklung entsprechend korrigiert werden, und auch die Größenverhältnisse der Seitengalerie sind u. U. anders als am Modell.
Es gibt ja aber einige Fotos vom Modell, die unterschiedliche Bereiche des Schiffs (z. B. Heck und Quarterdeck steuerbords) relativ senkrecht zu Bildebene wiedergeben und auf die ein Rasterverfahren mit kleinen Unsicherheiten angewendet werden kann. Ein großer Nachteil ist halt, daß alle Bilder des Modells von "oben" fotografiert wurden und es deshalb kein Bild gibt, welches das Schiff in einer Perspektive senkrecht zur Längsachse darstellt.
Die Abbildung des Modells auf dem Titel des Buches von Reincke und Schulze (Abb. 1 im Buch) zeigt das Modell allerdings aus einer Perspektive mit dem virtuellen Horizont ungefähr auf der Höhe der Wasserlinie. An den Ständern kann man anhand der Abstände des Kiels zur Bodenplatte auch die Neigung ("Eintauchtiefe des Hecks") des Schiffes ablesen. Der Fluchtpunkt des Bildes, der sehr weit rechts außerhalb liegt, kann anhand der oberen Kanten der Bodenplatte bestimmt werden. Für weitergehende Untersuchungen könnte gerade dieses Bild sehr gute Dienste leisten.
Viel Erfolg beim Rastern! Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Hallo Jürgen nun habe ich auch die Rasterung in meinem Plan eingezeichnet. Die Zeilen und Spalten sind identisch vom Originalmodel und zum Plan. Leider aber Seitenverkehrt. In meinem Plan habe ich versucht die ganze Seitenansicht zu spiegeln habe aber andere Probleme bekommen. Alle Figuren, die als Bilddateien dargestellt sind, wurde nicht mit gespiegelt. Nun habe ich es so belassen.
Dann habe ich versucht die Position einer Pforte aus dem Hüttendeck aus dem Originalmodel in meinem Plan anzupassen. Leider ohne Erfolg. Wie du schon in deinem Beitrag #145 erwähnt hast sind diese von perspektiven Verzerrungen zurückzuführen. Diese kann nur mit komplexen Berechnungen aus den trigonometrischen Funktionen ausgeglichen oder kompensiert werden.
Momentan bin ich wieder in eine Sackgasse gelangt und bin nun zum Entschluss gekommen hier meine Arbeit vorerst auf Eis zu legen. Im November werde ich dieses Projekt wieder auftauen und angehen. Letztes Jahr war ich in einer ähnlichen Situation. Das Problem der Dimensionierung der Masten wurde dann von @Olympic1911 gelöst.
Es ist auch für mich besser damit mein psychosomatischer Schwindel also meine Depression nicht wieder auftritt. Dieser ist reproduzierbar und ich tue gut daran hier eine Pause einzulegen. Was ich noch tun werde ist, das ich ein professioneller Fotograf aufzusuchen werde der mir eine Antwort geben kann wie ich das Problem der Bildverzerrung lösen kann.
Hab Dank für deine Unterstützung und ich wünsche Dir und deiner Familie Viel Gesundheit und virenfreie Tage
Hallo Jürgen, hier habe ich ein Lösungsansatz der helfen könnte. Dazu muss das Model komplett mit einer 3D Kamera aufgezeichnet werden. In den 2D Bildern sind nur die x und y Achse vorhanden. Mit Hilfe der 3D Aufnahmen habe ich die zusätzliche Z-Achse als Pixel zur Verfügung. Dann kann mit Hilfe einer speziellen Software (siehe Link) alle Bereiche ausgemessen werden. Ist das Schiff komplett eingescannt könnte das ganze Schiff eventuell mit einem 3D-Drucker ausgedruckt werden. Somit könnte man auch die vorhanden Figuren nachproduzieren.
photogrammetrische Aufnahmen, bzw. das Scannen des Modells wären natürlich der absolute Gipfel der Planerstellung. Sieht ganz nach einer Reise nach Hamburg und vielen, vielen Bildern aus. Da wäre es vielleicht doch einfacher, auf verschiedenen Ansichten des Modells Stückpforten aneinanderzureihen und unter genauer Beobachtung der sich daraus ergebenden Zusammenhänge die gefundenen Proportionen z. B. in den Plan 4 einzuzeichnen. Man müßte dazu nur eine Bauelement (z. B. die Vorderkante des Schanzkleides vom Quarterdeck) als "Null-Linie" festlegen, von der aus dann alle Abstände aufgemessen werden. Auch diese Methode könnte zu interessanten Ergebnissen führen.
Da ich momentan das Projekt nicht weiterverfolge habe meine all mein vorhandenen Pläne des Wappen an Dietmar u2684_dienicolaus.html weitergeleitet. Ich hoffe das er das Projekt weiter vorantreiben und die Ungereimtheiten auflösen kann.