Anmerkung der Admins: Dank an Peter für diesen interessante historische Spurensuche. Natürlich waren wir erst überrascht und auch irritiert über diesen neuen Faden. Ein Thema, dass natürlich nicht im Kerninteresse des Forums liegt, und im Allgemeinen sowohl rechtlich wie vor allem moralisch sehr kritisch zu betrachten ist. Vor allem in Zeiten, in denen dieses düstere Zeitalter als "Vogelschiss" weggewischt werden soll. Das ist bei uns hinter den Kulissen natürlich sofort diskutiert worden.
Was aber an den Bildern doch leider faszinierend ist, ist diese perverse Idylle, die aufgebaut wurde, während fast der gesamte Erdball mit Mord und Zerstörung überzogen wurde. Die Schizophrenie hier heile Erde zu erschaffen, sehr realxte Privatbilder zu generieren, während in der Wochenschau heroische Bilder zu dem liefen, was für alle anderen Menschen schlimmer als die Hölle war. Und wie schnell diese Idylle auch schon wieder Geschichte und Tourismusort mit Souvenirshop im einst herrschaftlichen Kaminzimmer wurde.
Herrscher, die im Elfenbeinturm sitzend ihre eigenen Realität schaffen während um sie herum alles zu Schutt zerfllt, eine Parallele, die auch heute leider wieder in einigen Ländern höchst aktuell ist und in Zeiten, in denen in vielen Ländern versucht wird, ähnliche Denkweisen und Muster wieder einzuführen.
Was bei diesen Gegenüberstellungen mir persönlich fehlt, sind die Gegenschüsse der gleichzeitig stattfindenden Ereignisse in Brest-Litovsk, Stalingrad, Auschwitz, Pearl Harbour, Hamburg, London, Dresden, Hiroshima und den ganzen Orten rund um den Erdball, die keine Chance hatten, diesem Unheil zu entkommen. Und dessen Verursacher gemütlich in ihrer Bergidylle privat vergnügte Stunden verbrachten.
In diesem Sinn sagen wir auch nicht das übliche "enjoy" zu diesem Thema, sondern "denkt drüber nach".
Wehret den Anfängen!
Daniel in Abstimmung mit dem Adminteam
Hallo Forumgemeinde,
es ist ruhig geworden beim Thema Hohenzollernmodell und das hat seinen guten Grund: ich war nicht da! Vier Tage Obersalzberg haben geholfen die leer gewordenen Akkus wieder aufzuladen und auch einfach mal eine andere Sicht der Dinge zu bekommen. Vier Tage alleine (!) am Obersalzberg und auch das hat seinen guten Grund: die historischen Orte und die sensationelle Kulisse. Beim Einscannen der Bilder bin ich mittlerweile bei 40 Bildern ausgekommen und so habe ich gedacht ich werden diesen Bericht aufteilen und zwar nach Etappen. Manche werden es schon erahnen: historische Orte am Obersalzberg haben nahezu alle NS Vergangenheit und somit werden einige Leute hier beim Anblick der Bilder etwas erstaunt die Augenbrauen hochziehen. Eines möchte ich vorab klarstellen: mein Vater war Angehöriger der Royal Air Force und ich bin mit Sicherheit KEIN Nazi, ich habe nur eine Faszination für historische Orte.
Das Hotel in das ich wohnte war in der Siedlung Buchenhöhe. Etwa 15 km östlich von Berchtesgaden, wurde es im Dritten Reich von Martin Bormann (Hitlers Sekretär) als üppige, moderne Wohnanlage gebaut für Arbeiter die sich bei Arbeiten am Obersalzberg bei den Nazis, bzw. bei Bormann selbst eingeschmeichelt hatten. Die Mieten waren entsprechend günstig, die Häuser bzw. Wohnungen modern.
Ein Blick aus meinem Hotelzimmer:
Vergangenen Donnerstag früh angekommen habe ich mich nach dem Einchecken im Hotel direkt auf dem Weg zur ersten Etappe gemacht: zum Kehlsteinhaus. Das nächste Bild habe ich am Eingang meines Hotels gemacht, das Haus ganz da ober auf der Bergspitze ist das Kehlsteinhaus. Ebenfalls von Martin Bormann gebaut heißt es, das Kehlsteinhaus wurde Hitler als Geschenk zum 50. Geburtstag von der NSDAP gemacht, die heutigen Betreiber des Hauses bestreiten dies.
Das Haus ist nicht mit dem eigenen PKW zu erreichen; vom Dokumentationszentrum Obersalzberg aus fahren Busse hoch bis zum Tunnel zum Aufzug, wo die restlichen 180m bis in das Kehlsteinhaus hinein gefahren werden.
Das Kehlsteinhaus ist ein sehr beliebtes Ausflugziel und bei gutem Wetter immer seht gut besucht. Hitler selbst mochte es nicht und war nur selten da. Eva Braun dagegen liebte es und war da wann immer sie konnte. Hier Eva Braun mit eines ihrer zwei Terrier:
Es heißt der schwarze Marmor des Kamins wurde von Mussolini gespendet. Man sieht an den herausgebrochenen Kanten wo GI's sich Teile davon herausgebrochen haben.
Links im Bild Albert Speer, Mitte Margarete Speer und davor Eva Braun
Nächste Etappe: Hitlers Berghof und Mooslahnerkopf
Aber mal abgesehen davon: Ist aber auch wirklich eine schöne Umgebung. Und Bombenwetter hast du auch. Auf jeden Fall wünsche ich dir einen schönen Urlaub, hast du dir ja auch verdient .
Nachdem ich mit der Bahn in Berchtesgaden angekommen war, fuhr ich mit dem Taxi zur Siedlung Buchenhöhe. Ich fragte dem Taxifahrer, ob wir auf dem Weg an der Berghofruine vorbeifahren könnten, da es fast auf dem Weg lag. Das haben wir dann auch gemacht und auf dem Weg erzählte er mir was: wenn ich meiner Frau den üppigsten Blumenstrauß zum Nulltarif schenken möchte, soll ich mal ganz früh morgens am 20.April zur Berghofruine fahren! Da ist die komplette Bodenplatte der Ruine vollständig mit den dollsten Blumensträußen bedeckt! (20.April war Führergeburtstag). Der Taxifahrer sagte, er war dieses Jahr selbst da um sich das mal anzusehen. Leute kommen von weither um nachts, damit sie dabei nicht beobachtet werden, dort Blumensträuße abzulegen!
Der Berghof hieß eigentlich Haus Wachenfeld, bevor Hitler Reichskanzler wurde, war er oft da; nachdem er Kanzler wurde konnte er es sich leisten Haus Wachenfeld zu kaufen, es wurde danach mehrfach umgebaut. Während des Dritten Reiches hatte Hitler die meiste Zeit am Berghof verbracht. Anfangs war es für Interessierte leicht zugänglich, später wurde es Führersperrgebiet und man musste drei Wachehäuschen passieren um dorthin zu gelangen. Das erste davon schon in Berchtesgaden:
Das Wachehäuschen am Berghof hatte dann auch den passenden Namen: Bergwache. Vom Berghof selbst hier oben rechts im Bild ist natürlich kaum noch was da.
Ich zeig euch jetzt mal vorab das folgende Bild. Im Vordergrund das Hotel "Zum Türken" und rechts dahinter der Berghof. Es ist unmöglich heute ein Bild aus dieser Perspektive zu machen, da alles zugewachsen ist...
...aber ich habe mein Möglichstes gegeben:
Hotel zum Türken wurde von der Gestapo in Beschlag genommen und es wurde bei den verheerenden Bombenangriff am 25.April nahezu vollständig zerstört. Nach dem Krieg konnte es von den ursprünglichen Besitzern zurückgekauft und wieder aufgebaut werden.
Vom Berghof selbst ist kaum was übrig geblieben, beim Angriff im April 1945 ebenfalls fast vollständig zerstört wurde die Ruine in den 50er Jahren gesprengt. Wir alle kennen wohl das versenkbare Panoramafenster des Arbeitszimmers:
Die Aussicht heute:
Eine Hinweistafel erläutert Besuchern was hier gewesen ist. Man sieht, dass manche Zeitgenossen versucht haben das Wort "Holocaust" wegzukratzen:
Ich hatte Zeit! Und so hatte ich gut eineinhalb Stunden an der Berghofruine verbracht. Als Hitler da war machte er jeden Tag einen Spaziergang zum Aussichtspunkt am Mooslahnerkopf. Dort war für ihn ein Teehaus gebaut worden und er ging sehr gerne dahin manchmal auch nur um dort ein Mittagsschlaf zu machen. Wenn er Gäste hatte, gingen sie mit. Es ist eine traumhaft schöne Gegend aber eines aber hatte ich im Vorfeld nicht berücksichtigt: Man geht am Obersalzberg nicht einfach von A nach B. Die Steigungen an den Wegen und Straßen sind zum Teil verheerend! Insbesondere am Hotel Zum Türken und auch an den Wegen zum Mooslahnerkopf. Ich musste mehrmals pausieren um nach Luft zu japsen! Die Lösung war: langsam (!) laufen! Ich hatte ja Zeit.
Hier Hitler und Blondie mit einem Gast auf dem Weg zum Mooslahnerkopf:
etwa hier:
Der Aussichtspunkt am Mooslahnerkopf:
Hier das Teehaus. Es wird auch in dem Buch von Traudl Junge erwähnt:
Auch unmittelbar nach dem Krieg wurde es zerstört. Die Stelle sieht heute so aus:
Diverse Trümmerteile liegen herum:
Die nächste Etappe: Kampfhäusl, Platterhof und Königssee
Nach dem gescheiterten Novemberputsch von 1923 wurde Hitler zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, jedoch schon nach nur 9 Monaten entlassen. Nach seiner Entlassung bezog er eine kleine Blockhütte am Obersalzberg wo er für längere Zeit blieb. Hier schrieb (oder eher diktierte) er "Mein Kampf". Somit bekam diese kleine Hütte den Namen Kampfhäusl und wurde im Dritten Reich eines der Pilgerstätten schlechthin.
Die Fundamente von Kampfhäusl gibt es noch:
Ich habe längst nicht alles gesehen, das Haus von Albert Speer gibt es noch sowie sein Atelier. Die meisten Nazigrößen die hier wohnten, wie Hermann Göring und Albert Speer waren bemüht, die Bewohner korrekt zu behandeln. Ganz anders war Martin Bormann der cholerisch war und es ist bekannt, das er ein 11.000,- RM teures Architekturmodell vor Wut auf den Boden warf und es vernichtete. Bormann dachte aber an alles! Es gab Gärtnereien; Schweineställe und sogar Kohlebunker. Als die Amis in dem Gebiet im Mai 1945 einmarschierten zündeten sie den Kohlebunker an; der brannte bis Oktober.
Der Kohlebunker:
Die Ursprünge des Platterhofes gehen weit zurück. Das Gästehaus war eines der ersten Häuser und in diesem Gebäude ist heute das Dokumentationszentrum Obersalzberg untergebracht.
Leider war mir die Sicht durch eine Baustelle teilweise versperrt. Bis auf das Erdgeschoss ist das Haus abgetragen worden:
Die Fortsetzung folgt in den nächsten Tagen, ich bin echt k-o für heute! :)
Der Platterhof war als "Volkshotel" gedacht, in das einfache Leute bleiben könnten um den "Führer" nah zu sein. Nachdem Bormann jedoch damit fertig war, war es so dermaßen luxuriös geworden, dass es nur von privilegierten Gästen genutzt werden konnte. Der Platterhof wurde auch bei den Angriff vom April 1945 schwer getroffen, wurde aber später von den Amerikanern wieder aufgebaut und als "Hotel General Walker" weiter betrieben. Als die Amerikaner in den 90 Jahren den Obersalzberg verließen wurde auch der Platterhof abgerissen.
Mal gut, dass meine Frau NICHT mit bekommen hatte wie ich mich für dieses Bild krumm machen musste; und einige Äste noch dazu:
Hier der Platterhof in seiner ursprünglichen Form aus einer Ansichtskarte der 50er Jahre. Hinter dem Haus links im Bild ist noch das Dach des Gästehauses bzw. des heutige Besucherzentrums zu sehen.
Kaum vorstellbar, dass ich hier wo die linke Bogenreihe ist gesessen und ein Bier genossen habe. Ein zauberhafte junge Dame in einem ebenso zauberhaften Dirndl brachte mir mittags mein erstes Bier und da kam dann doch glatt der verlockende Gedanke auf für den Rest des Tages gleich da zu bleiben.
Und dann das Highlight der Reise: der Königssee, ohne Zweifel eines der schönsten Gegenden Deutschlands. Baden ist im Königssee verboten, die einzigen Fahrzeuge die da fahren dürfen sind die Boote für Rundfahrten das Wasser kann man trinken.
Die Fahrten beginnen am Ort Königssee und es gibt zwei Stopps, der erste am Kirchlein St. Bartholomä, der zweite an der Südspitze in Salet. Ganz hinten der helle Fleck überm Wasserspiegel ist St. Bartholomä.
Und hier von nahem:
Bei den Stopps darf man so lange an Land bleiben wie man will. In Salet gibt es einen Pfad in südlicher Richtung zum zweiten See den Obersee. St. Bartholomä und der Obersee sind nur per Boot erreichbar. Die Kulisse ist absolut spektakulär!
Wie gesagt: der Obersee/Königssee muss wohl eines der schönsten Gegenden des Landes sein:
Die Mods haben freie Wahl Bilder rauszunehmen, die als Brisant eingestuft werden könnten; das Thema ist nun mal brisant. Nur - wie bin ich darauf gekommen dahin zu fahren? Wir leben in einem Zeitalter in den man sein Fernsehprogramm selbst zusammenstellen kann - bei Youtube und da sieht man sehr gute Filme überm Obersalzberg im Dritten Reich. Ich habe viel gesehen zum Thema, bis ich dann zu meiner Frau sagte: da muss ich hin! Ich habe bei Facebook ein paar Bilder eingestellt und auch in unserer Familien-Watsapp Gruppe, aber ich dachte mir: Ihr hier sollt alles zu sehen bekommen. Ich denke die Chance hier im Forum auf Interessierte zu treffen, die das vielleicht nachvollziehen können was ich gemacht habe, dürfte recht groß sein. Andere werden einfach nur den Kopf schütteln. Ein Kanadier mit dem ich auf der Rückfahrt vom Kehlsteinhaus ins Gespräch kam brachte es auf dem Punkt: Leute kommen hierher weil sie Antworten haben wollen!
Tatsächlich haben wir uns entschieden zwei Vergleichsbilder herauszunehmen, bei der die historischen Personen zu sehr im Mittelpunkt standen. Dies tut aber Peters interessanter Gegenüberstellung keinen Abbruch.
Für mich persönlich ist es einfach immer wieder erstaunlich die Schizophrenie sich hier so eine Idylle aufzubauen, während man auf der anderen Seite die Welt ins Chaos stürzt.
ich finde deinen Beitrag sehr gut, mich interessieren selbstverständlich solche Sujets ebenso wie der Schiffbau. Leider haben sehr viele Zeitgenossen nicht dieses differenzierte Verständnis, sondern interpretieren das Interesse an einer bestimmten Epoche gleich mit Bewunderung. Geschichte kann aber eben nicht verstehen indem man sie verdrängt. So ist mir als Kunstwissenschaftler und Historiker (der sich übrigens mit der NS-Ideologie im Studium intensiv beschäftigt hat) auch das Tilgen von den wenigen, in situ erhalten gebliebenen Spuren ein Frevel, denn was einmal zerstört ist, bleibt unwiederbringlich verloren. Wenn tumbe Gestalten aus dem Willen, dem unsäglichen Geist des Nationalsozialismus generell mit illegalen Aktionen wie dem Herausmeißeln von Hoheitszeichen dieser Zeit aus Grabsteinen (die übrigens von den Alliierten als Gedenksteine in toto abgesegnet waren) oder Glocken (wie jüngst in Faßberg) begegnen, so ist das eine unangemessene bis völlig inakzeptable Vorgehensweise und ein Vergehen an folgenden Generationen, denen die Möglichkeit genommen wird reale Zeugnisse dieser Zeit noch selbst in Augenschein nehmen zu können.
Zitat von dafi im Beitrag #8Tatsächlich haben wir uns entschieden zwei Vergleichsbilder herauszunehmen, bei der die historischen Personen zu sehr im Mittelpunkt standen. Dies tut aber Peters interessanter Gegenüberstellung keinen Abbruch.
Für mich persönlich ist es einfach immer wieder erstaunlich die Schizophrenie sich hier so eine Idylle aufzubauen, während man auf der anderen Seite die Welt ins Chaos stürzt.
Lieber Gruß, Daniel
Sehr gute Aktion, Daniel!
Allerdings ist mir jedes Bild dieses Massenmörders in diesem Forum eins zuviel. Mit Segelschiffsmodellbau hatte er ja wohl nichts zu tun.
Gerade heute war auf dem Münchner Jakobsplatz eine Veranstaltung gegen den Antisemitismus. Im Parlament sitzen ja bekannterweise nicht wenige rassistische Parlamentarier der AfD und schwafeln wieder von unserer 1000 jährigen Geschichte und dem Vogelschiß der Nazivergangenheit.
Ich wußte leider nicht, dass diese Versammlung stattfindet. Ich wäre gerne dabei gewesen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Das Löschen von missliebigen Personen haben nicht nur die Sowjets später mit Stalin, und dieser vorher mit in Ungnade gehaltenen PG gemacht, sondern ist offenbar eine Vorgehensweise, die sich bis ins Altertum zieht. Viele Pharaoen haben die Konterfeis ihrer Vorgänger auslöschen lassen. Sollten wir hier diese Tradition fortsetzen?
Schon immer hat eine Mischung aus Naturschönheit und teuflischen Mythen die Neugier der Menschen angezogen. Der Gemeinde Berchtesgaden brachte dieser Gruseltourismus wider Erwarten einen willkommenen, finanziellen Goldregen. Trotz anfänglicher Bedenken, ein Versammlungsort der ewig gestrigen zu werden, freut man sich inzwischen über mehr als 1 Million Besucher. Es sei ihnen gegönnt. Befremdlich finde ich allerdings nach wie vor die erschreckende Faszination, die offenbar von einem solchen Ort ausgeht. Die Erbauer wussten scheinbar um die Wirkung derartig teuflischen Idylle und nutzten sie propagandistisch prächtig aus. Wer in dieser heilen Bergwelt und unberührten Natur lebt, kann keine mörderischen Gedanken haben. Er hat eher Sinn für das Schöne und Erhabene. Solche Orte als NS-Dokumentationszentrum herauszustellen, erscheint mir daher gefährlich und naiv, der Grat zwischen Postkartenbild und Schrecken zu eng. Die herrlichen Berg- und Gebäudebilder lassen leichtfertig vergessen, dass beim Bau dieser größenwahnsinnigen Anlagen ca. 20.000 tschechische und italienische Zwangsarbeiter unter lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen geschuftet und gelitten haben. Viele ließen dabei ihr Leben und ihre Gesundheit. Ich befürchte, das schöne Ambiente des Obersalzberg und sein Gruselimage hinterlässt bei den Besuchern mehr Eindruck.
Mir geht diese Darstellung dieses Sujets und der in den historischen Bildern abgebildeten Personen auch gegen den Strich. Meine Familie hat Tote und enorm viel Leid zu beklagen, die mit dem Wirken des dargestellten Herrn und den Seinen im direkten Zusammenhang stehen. Da finde ich Darstellungen wie Beispielsweise in #5 über den regelmäßigen Blumenschmuck ziemlich unerträglich.
Zitat von Thommie im Beitrag #14Mir geht diese Darstellung dieses Sujets und der in den historischen Bildern abgebildeten Personen auch gegen den Strich. Meine Familie hat Tote und enorm viel Leid zu beklagen, die mit dem Wirken des dargestellten Herrn und den Seinen im direkten Zusammenhang stehen. Da finde ich Darstellungen wie Beispielsweise in #5 über den regelmäßigen Blumenschmuck ziemlich unerträglich.
Ich habe da mit Sicherheit keine Blumen abgelegt. Und meine Familie stammt aus Coventry!