In dem Museumsführer wird auch ein Finkenwerder Logger als Fischerewer bezeichnet. Wollte immer mal vorbeigehen und nachschauen, ob das Modell immer noch so falsch bezeichnet ist.
Übrigens: Geleitet wird das Museum von Dr Annette Fimpeler, die auch das Buch "Die Schifffahrt und ihre Fahrzeuge auf dem Niederrhein" geschrieben hat.
Hallo werte Museumsliebhaber! Da ich ja zur Zeit in Düsseldorf arbeite hatte auch ich mal Gelegenheit das kleine Museum zu besuchen. Leider sind die meisten meiner Fotos nicht sehr gut. Ich hatte meine Kamera nicht dabei, also nur das Handy benutzt. Zum anderen muss ich aber auch feststellen dass der Raum im Keller doch sehr schlecht beleuchtet war. Es hatte da ein rötliches Licht, schlecht für´s fotografieren und auch für das Ansehen der Modelle. Dazu kommt dann noch das Problem mit den Reflexen auf den Scheiben. Naja, da es hier schon einen Beitrag zu diesem Museum gibt hänge ich meine paar Fotos einfach mal mit ran.
Der schönste Raum, aus Sicht des Modellliebhabers, ist der Keller mit den Arbeitsschiffen. Diese sind hervorragend gebaut und eine tolle Modellbauareit, Eisen und Holz kombiniert. Sehr schön und lehrreich.
Hier das Modell eines Peilschiffes. Mit dem wurde die Tiefe der Fahrrinne vermessen.
Auch ein Arbeitsschiff zur Räumung von Hindernissen mit Tauchschacht gibt es da. Eine Dampfmaschine diente zum senken und heben des Tauchschachtes und trieb eine Pumpe an mit der zusätzlich Luft in den Schacht gepumpt wurde.
Und die sogenannte Geisenheimer Mühle gibt es auch. Diese hatte ich schon im Museum in Spitz, Österreich, kennen gelernt. Aber diese hat nun wieder eine andere Bauform.
Uwe hatte ja schon ein Foto von einem Holzfloss eingestellt. Sehr beeindruckend. Noch beeindruckender wenn man die Zahlen zu Grösse und Besatzung liest.
01 Holzfloss auf dem Rhein.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis auf weiteres ! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Hier noch ein kleiner Nachschlag aus dem Schifffahrtmuseum Düsseldorf. Im oberen Raum in dem auch die meisten Modelle stehen ist zwar das Licht besser, aber die Präsentation der Modelle ist doch recht seltsam. Obwohl mir doch eher die hölzernen Segelschiffe gefallen waren hier doch die moderneren Schiffe die schöneren Modelle.
Der Dampfschlepper Hercules. Dieser hatte noch Hilfssegel.
Bei diesem Modell sind mir 2 Dinge aufgefallen, allerdings erst als ich die Bilder sortiert habe. Scheinbar hatte dieses Schiff zwei Antriebswellen mit je 2 Schiffsschrauben auf jeder Antriebswelle. Das hatte ich so noch nicht gesehen.
Das andere besondere Detail sind die beiden Ersatz-Schiffsschrauben die an Deck liegen. Bei meinem Auto kann ich bei einem Platten selbst einen Reifen wechseln, dafür habe ich ein Ersatzrad dabei. Konnte die Besatzung von so einem Schiff die Schiffsschraube selbst aus eigener Kraft wechseln? Oder hatte man die nur dabei weil so eine Schiffsschraube kein Standartteil ist und man im Notfall die passenden dabei haben wollte wenn man in die nächste Werft fuhr? Bei einem Flussschiff war das Risiko die Schiffsschraube bei Grundberührung zu beschädigen sicher viel grösser als bei einem Hochseeschiff.
Und hier noch der schon bekannte Oberländer. Ein wirklich seltsames Gefährt.
44 Oberländer.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
45 Oberländer.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Herzliche Grüsse! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
zu deiner Frage zum Schlepper Raab Karcher VIII warum der zwei Schrauben auf einer Antriebswelle hat, es war eine Zeitlang Mode, man dachte es würde mehr Vortrieb geben.
Die Ersatzschrauben an Deck konnten nicht aus eigener Kraft von der Besatzung gewechselt werden, dazu fuhr man an eine Werft, dort wurde das Schiff an Land gezogen und die Werft hatte dann die Aufgabe die beschädigte Schraube zu wechseln, es gab in Duisburg-Ruhrort ein kleines Dock, wo so ein Schlepper mit dem Hinterschiff soweit aus dem Wasser gehoben wurde, das dann in diesem Werftbetrieb die Schiffsschraube gewechselt werden konnte. Die Ersatzschrauben waren immer zur jeweiligen Dampfmaschine oder Dieselmotor passend hergestellt, es muss immer zur Drehzahl passen, sonst überhitzt sich der Motor, oder bringt nicht genug Vortrieb. Beschädigungen der Flussschiffe geschieht meistens bei starkem Eisgang, Treibholz oder wenn man zu nahe einer Steinböschung kommt, sehr selten bei normaler Grundberührung.
Warum hat der Schlepper Raab Karcher VIII den Schornstein vor dem Steuerhaus ??? weil so der Kapitän eine bessere Sicht nach Achteraus hat um seine angehängten Schleppkähne zu beobachten, damit die auch immer schön im Fahrwasser blieben und nicht zu nah dem Ufer kamen.
Herzlichen Gruß Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
Das Problem bei einem Flußschraubenschiff ist, daß der Tiefgang limitiert ist und damit auch der Durchmesser der Schrauben. Andererseits hängt die auf das Wasser übertragbare Kraft auch von der Fläche der Propellerblätter ab. Die Idee der Tandemanordnung kam immer mal wieder auf - auch z.B. bei den Schnellbooten nach dem 1. WK.
Um größere Schrauben verwenden zu können, wurden diese auch in Tunneln angeordnet, die bis über die Schwimmwasserlinie hinausreichten. Das Wasser wurde in diesen Tunnel angesaugt, so daß im Normalbetrieb die Schraube ganz von Wasser eingehüllt war.
Man kann die Schrauben auch schneller laufen lassen. Dem sind allerdings durch die Kavitation Grenzen gesetzt. Auch besteht das Risiko, daß der Propeller Luft ansaugt, wenn er zu dicht unter der Wasseroberfläche sitzt. Anfangs liefen die Rohöl- und Dieselmotoren auch nur bei vergleichsweise geringen Drehzahlen.
Gut erklärt, der stärkste Motor-Schlepper auf dem Rhein war die UNTERWALDEN, mit 4 x 1000 PS , zog am Niederrhein 13.000 Tonnen hinter sich her, seine Propeller waren auch in Tunneln angeordnet, dies Propeller hatten einen Durchmesser von 1,85 m, der Tiefgang mit 150 Ton Diesel in den Tanks betrug nur 1,50 m.
Bei den alten Dampfschleppern war die Drehzahl der Dampfmaschine nicht sehr hoch, so konnte man am Heck die einzelnen Schläge der Propellerflügel erkennen.
Zwei Propeller auf (vermeintlich) einer Welle, dabei könnte es sich auch um ein Grim'sches Leitrad handeln. Diese waren auf der Welle hinter dem Hauptpropeller montiert. Das ganze sollte den Wirkungsgrad erhöhen, indem die im Schraubenwasser enthaltene Energie in zusätzlichen Vortrieb umgewandelt wird.
Die Queen Elisabeth hatte solche Leiträder. Man ist aber sehr schnell wieder davon abgekommen, weil die Queen die Dinger ganz gerne mal verlor und eine wesentliche Verbesserung der Vortriebsleistung ließ sich auch nicht feststellen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Nein keine Leiträder, die ja die sonst aysmmetrische Propelleranströmung verbessern sollten, sondern wirklich zwei Propeller. Mir ist gerade eingefallen, daß die TURBINIA so ausgerüstet war (kleinerer Durchmesser gibt geringere Umfangsgeschwindigkeit und damit geringeres Kavitationsrisiko), sie hatte sogar drei auf einer Welle:
Hallo an alle ! Danke für die interessanten Antworten. Da soll noch mal einer sagen Museumsbesuche wären langweilig!
@Willi Die Info über das grimm´sche Leitrad ist hoch interessant, aber auf dem Foto der Raab Karcher VIII sieht man dass die Position und die Form nicht dazu passen.
Da passt wohl eher die Erklärung von @wefalck . Ein ganz tolles Schiff was du zeigst. Auch die Rumpfform am Heck ist ja sehr speziell. Bestimmt auch ein Versuch das Schiff effektiver oder schneller zu machen.
@Onno Dank auch dir. Das mit dem geringeren Risiko durch Grundberührung ist ja auch logisch. Wo der Rumpf drüber weg schwimmt wird auch die Schraube sehr wahrscheinlich drüber weg kommen.
Keine Segelschiffe, aber trotzdem Technik die begeistert!
Herzliche Grüsse! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen