Hallo, ich habe Ende Dezember 2016 die Pläne der GJØA in Internet erworben. Es handelt sich um Pläne aus den USA und vom Museum Oslo. Der Bau wurde im Maßstab 1:25 geplant. Die Pläne wurde entsprechend vergrößert. Ich habe die Spanten unterhalb der CWL um 1 cm höher gezeichnet, auf 4 mm Sperrholz übertragen, ausgesägt und mit 2 mm Lindeholz beplankt. Der Absatz oberhalb der CWL wurde mit Eichenleisten beplankt. Die GJØA erhielt ja bis oberhalb der CWL eine doppelte Beplankung. Bis zum Ansatz der zurückgesetzten Eichenplanken erhielt der Rumpf einen Glasfaser-Epoxy-Überzug. Es wurde ein Kielkasten eingebaut, der ein Ballastschwert mit ca. 2,5 kg Blei an einem 3 mm starken und 60 mm breiten Alu-Kiel aufnimmt. Der etwas höhere Rumpf fällt nicht auf, bringt aber mehr Innenraum für die Mechanik. Die Tragfähigkeit wäre auch ohne Spantenvergrößerung ausreichend gewesen. Eingebaut wurden: Batterie NiMh 7,2 V, 4200 mAh, 1 Decaperm 6 V, 1 Ruderservo, 1 Winsch mit Umlaufschot für Groß und Fock, 1 Winsch (Umlaufschot) um die Klüver an Backbord dichtzuholen und 1 Winsch (Umlaufschot) und die Steuerbordklüver dichtzuuholen, 1 Winsch (gekapselte Rolle, mitschiffs vor dem Motor eingebaut) für für die Bedienung der Schothörner des Rahsegels, 1 Winsch (gekapselt, eingebaut im Deckshaus) für die Bedienung der Rah. Das obere Breitsegel wird dabei mitgezogen und nicht separat angesteuert. Die nach achtern verlaufenden Brassen werden durch Gummifäden, die zum (wie beim Original) zum Bug laufen, unter Spannung gehalten. Anfangs hatte ich das nicht getan und musste mit Trommelüberläufern der Servos leben. Mast und Bugspiere (Takelung vereinfacht) wurden abnehmbar gestaltet. Der Mast (teilweise CFK-Rohr) steht auf einem Gewindestab, der durch eine Rändelmutter dichtgesetzt wird. Die Fallen werden am Mast dichtgesetzt und müssen beim Abnehmen des Mastes nicht verändert werden. Die Rahsegel sind auf dem Teich nicht effektiv. Wird beim Original und bei vorlichen Winden auch der Fall gewesen sein. Nachfolgend einige Fotos:IMG_3201a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3209a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)P5031501.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)GJOA 6-5-17 (7).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Sollte Interesse bestehen, bin ich gern bereit, über weitere Details Auskunft zu geben. GGf. würde ich auch die Pläne verkaufen. Lothar Geier (lothar.geier@web.de)
PS: Z.Zt baue ich eine Trabaccolo (Ital. Zweimaster aus der Gegend von Venedig)
Hallo, Fotos von GJOA oder Fotos von der Trabaccolo? Zur Trabaccolo: Ich habe im Juni bei Gilberto Penzo, Venedig, Pläne einer Trabaccolo erworben. Auch hier habe ich die Spanten 1 cm höher gezeichnet und dadurch auch mehr Platz im Rumpf erhalten. Das Modell wird auch rund 80 cm lang und 25 cm breit. Ich werde wieder den Kiel (ca.2,6 kg) der GJOA verwenden (Bombe ist von der Bellissima) und habe die Kieltasche "nach Schnauze" zwischen die Spanten eingebaut. In der Badewanne erfolgte wieder eine Schwimmprobe. Der Rumpf mit Innereien (Batterie, Motor, Empf., Servo mit umlaufender Schot für beide Luggerrsegel, Hebenarm-Servo für Fock, Empf. und Fahrtenregler) würde noch 1000 g im Bug und 900 g im Heck vertragen, um annähernd die Wasserlinie zu erreichen. Ich kann also weiterbauen und muss nicht mit dem Gewicht geizen und eventuell dann noch Innenballast einkleben. Vor der Kiellegung habe ich aus Rundhölzern ein schematisches Modell (50 % der Modellgröße) der Bemastung aufgebaut und mit Gedanken zu den Schotführungen und den Anlenk- und Befestigungspunkten gemacht. Die Spieren lassen sich bei der Simulation um knapp 70 Grad zur Mitschiffslinie schwenken. Die Eigenart der Luggersegel (nur am mit dem oberen Baum am Mast befestigt) hat mir einige Gedanken gemacht. Ich glaube aber, dass ich die beiden vorderen Befestigungen an den unteren Bäumen fest auf Deck befestigen kann, denn die Verkürzung der vorderen, auf dem Deck befestigten Leinen bei der Drehung des unteren Baumes um den Mast fällt wohl kaum auf. Notfalls könnte ich ja pro Mast eine Schotleitschiene an Deck planen. Mal sehen. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Seglern (Colin Archer, GJOA) werden die Masten fest eingebaut und nur die Fallen lösbar gestaltet. Dadurch kann ich eine Transporthöhe von knapp 85 cm erreichern. Zum Auftakeln muss ich dann nur die Fallen am Mast belegen. Die Mastspitzen werden eingesteckt und mit Gummifäden gehalten. Da ich hier wohl keine Fotos einfügen kann, möchte ich auf die Seite "modellbau.eierkammer.de" verweisen. Dort steht ein kurzer Bericht mit Fotos. Ansonsten bitte kurze eMail an obige Anschrift. Lothar Geier
Hallo Lothar, wie Du siehst # 2 habe ich bei der Trabakel Bäume unten verwendet. Ich baue immer in 1 : 35 und verwende für die Segelverstellung einen Standardservo mit langen Hebelarm. Er bedient die beiden Lugersegel und den Klüver.
Trab mit Technik.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Jörg, Du hast natürlich bei 1:35 weniger Transportprobleme. Auch der Materialeinsatz ist geringer. Muss ich auch mal probieren. Das käme auch den Platzproblemen in der Bastelkammer (180 x 180 cm, Arbeitsplatte 180 x 62 cm) entgegen. Die grauen Platten in Deinem Modell dürften aus Blei bestehen und den Innenballast bestehen. Ich nutze für das Ballastschwert gern Schwerttaschen aus Polystyrol, die dann mit Sperrholz verkleidet (bzw. mit den Schmalseiten an den beiden Spanten verklebt sind) und im Rumpf eingeklebt werden. Sie sind oben offen und liegen mit der Öffnung über der CWL. Das Schwert wird dann durch eine Rändelschraube gesichert. Der Spantabstand für die Schwerttaschen wurde an dieser Stelle etwas vergrößert. Die Spanten besitzen Querstege in Höhe der CWL, die den Schwertkasten seitlich abstützen und auch als Auflage für die Servo-Brettchen dienen. Desweiteren sind in einigen Spanten im Bug- und Heckbereich Querverstrebungen mit Schlitzen (3 x 40 mm) vorgesehen, in die ich die Servobrettchen einstecken kann, da im Bug- und Heckbereich meist keine Möglichkeit besteht, Servobrettchen mit Schrauben zu befestigen. Wenn ich dann am Spantengerippe die Mechanik einbaue, kann ich bei Bedarf die Querstreben ganz oder teilweise entfernen. So an der Backbordseite des Spant 3 bei der Trabaccolo geschehen. Das Brett mit der Umlaufschot für Segel und Klüver hätte ich sonst bei gestelltem Mast nicht mehr aus der Decksöffnung herauszirkeln können. Auch das Servobrettchen für das Ruderservo ist in Spant 9 eingesteckt, um später auch an den Motor heranzukommen. Ich habe einen Motor eingebaut (ein kleiner 400er), um notfalls motorische Unterstützung leisten zu können. Bei den Trabaccolo wurden auch ab ca. 1920 Motoren eingebaut. Die Klüverschot wird durch den Bug geführt (Polystyrol-Rohr), denn der Bugspriet wird abnehmbar gestaltet und wird ja im Original ziemlich schräg nach vorn geführt. Ich bin jetzt am Ruder und muss wohl auch den Ständer höher setzen, denn das Ruder reicht ja abgelassen einiges unter den Kiel. Das Ruder wurde auch etwas vergrößert, um ausreichend Wirkung zu erzielen. Die Masten werden aus 14 mm CFK-Rohren gebaut. Ab Saling wird dann ein 12 mm Holzstab (verjüngt) eingesetzt. Die CFK-Stäbe sind sehr steif und werden sich wohl nicht biegen (Im Gegensatz zu dem Angelrutenteil bei meiner Colin Archer. Hier musste ich dann zusätzliche Stahlwanten einziehen). Das kommt dann auch dem minimalisierten stehenden Gut der Original-Tabacccolo recht nah. Die Trabaccolo hat keinen schönen schnittigen Rumpf. Er geht ja auch auf Konstruktionen aus dem 18. Jahrhunder zurück. Ich werde aber farbige Segel mit aufgemalten Ornamenten nutzen. Das dürfte dann wohl etwas besser aussehen. 70 g Drachenstoff in Orange ist erhältlich. Die Ornamente können dann mit Humbrol-Farben aufgemalt/aufgespritzt werden. Ich habe es mit weißem Spinnackerstoff probiert. Es klappt. Die Italiener sind ja bei den Original-Trabaccolo recht farbenfroh. Ich werde das Unterwasserschiff dunkelgrün mit schwarzem Streifen an der CWL, den Rumpf weiß, die Scheuerleisten rot und den Handlauf hellgrün streichen/spritzen. Farbmuster sind ja im Internet leicht zu finden. Bis bald Lothar
Hallo Lothar, Trabakuls waren in der Adria weit verbreitet. Gängiger waren die Brazzeras mit nur einem Mast. Wer sich also eine Trabakul leisten konnte, hatte schon mehr Kapital. In Istrien habe ich noch eine Reihe dieser Traditionssegler gesehen. Sie werden heute im Tourismus eingesetzt. Ihr Unterhalt ist sehr aufwändig. Ein Modellbauer von der Insel KrK hat mir die Pläne besorgt.
Hier die Rotiteli bei Split
Bild A.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
und die Sv Ivan aus Dubrovnic Trabakul 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Trabakul 7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
PS.: Habe gerade Deine Fragen an mich vom Mai/Juni 17 in RC Modellbau gefunden. So trifft man sich wieder. Der Kreis ist klein.
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Hallo, ich bin mit der Trabaccolo etwas weiter. Zur Zeit wird das Deck mit Planken belegt. Der Rumpf ist zu 80 % fertig (Niedergänge, Decksluken, Festmacher im Bug- und Heckbereich, Anker, etc. fehlen noch). Aus Restmaterial habe ich auch schon mal Segel genäht. Ich wollte noch im Okt. auf den Teich. Mal sehen, ob das Wetter entsprechend ist. Farbige Segel stelle ich wohl im Winter her.
sieht auf den ersten Blick ganz gut aus, aber man kann leider nicht viel erkennen, das Bild ist sehr klein. Prima wären ein paar größere Bilder oder Nahaufnahmen.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo, wenn das Deck fertig ist, werde ich mal einige bessere Fotos von der Trabaccolo einstellen. Ab heute wird "kalfatert". Ich habe die bisherigen Fotos auf 400 x 300 Pixel verkleinert, um nicht soviel Platz zu verbrauchen. Lothar
es ist nicht nötig, Fotos derartig stark zu verkleinern, denn dann sieht man ja auch nichts. Der Platzbedarf von Bildern spielt in unserem Forum keine Rolle, die Kosten für das Forum ergeben sich aus der Anzahl der Mitglieder, da gibt es immer gewisse Schwellwerte und wenn man da drüber kommt sind höhere Preise zu bezahlen.
Gruss Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Hallo, zur Trabaccolo. Beim Foto des Spantengerippes ist zu erkennen, dass ich in Höhe der CWL Schlitze (40 x 3 mm) in den ersten beiden und letztten beiden Spanten eingeplant/gesägt habe. Diese Schlitze dienen der Aufnahme von Servobrettchen (die dann entsprechende Nasen bekommen). Die Servobrettchen können dann an Stellen, an die man später nicht ,mehr herankommt im Rumpf besfetigt werden. Zwischen den mittleren Spanten (der Abstand zwischen den Spanten wurde geringfügig vergrößert) wurde die Kieltasche eingeklebt. Bevor der Kiel an dieser Stelle "zersägt" wurde, habe ich direkt neben dem Kiel eine Kielverstärkung eingeklebt. P7231771.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Um dem Rumpf mehr Tragfähigkeit zu geben, habe ich auch die Spanten 1 cm höher gezeichnet.
Die Beplankung erfolgte dann mit Lindenleisten, die einen GFK-Überzug (80 g Matte) erhielten. Dann das übliche Vorgehen: Schleifen, Spachteln, Schleifen, Sp... Zwischendurch mal kurz grau gespritzt, um die restlichen Unebenheiten besser erkennen zu können. Dann ging es ab in die Badewanne (Kiel aufgeholt). IMG_3385.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Masten wurden eingeklebt und die Mechanik eingebaut. Anschließend habe ich aus Resten die Segel zusammengenäht (werden später durch bunte Segel ersetzt). IMG_3384.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3396_1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Deckunterbau wurde eingeklebt, das Deck anschließen "kalfatert". IMG_3403.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gestern habe ich das Deck dann lackiert. Die Mastspitzen (auf dem Foto zu sehen) sind an Gummifäden angeschlagen und lassen sich abnehmen. Das vereinfacht etwas den Transport. IMG_3406.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das war es erst einmal. Ich hoffe, die Fotos sind diesmal aussagefähiger. Bis Demnächst. Lothar
Hallo, die Trabaccolo ist bis auf einige Gummifäden (Ruder-Aufholer, Bugspriet-Takelung, Flaggen) fertig. Leider ist die Saison beendet - ich muss mit dem Stapellauf auf das Frühjahr warten. Anliegend einige Fotos: IMG_3454 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)