HMS Pickle, video Ein großes Problem in der Schiffahrt vergangener Jahrhunderte blieb immer die Übermittlung von Nachrichten. War es an Land mit Hilfe von Signalen, Leuchtfeuern, Spiegeln und Fahnen schon im Altertum und unter günstigen geografischen Verhältnissen möglich, Nachrichten über weite Strecken zu übermitteln, so ergaben sich auf See weit größere Probleme. Wind und Wetter sowie die riesigen Distanzen machten eine verlässliche Nachrichtenübermittlung nahezu unmöglich. Für den Nachrichtendienst auf Sichtweite gab es zwar um 1800 schon ausgeklügelte Systeme, die Bewältigung der Distanzen von Kontinent zu Kontinent blieben jedoch eher dem Zufall überlassen.
Ganze Flotten von kleinen Schiffen standen dafür zur Verfügung, aber ob sie ihr Ziel innerhalb überschaubarer Zeiträume auch erreichen würden, blieb immer ungewiss. Als Fußnote in der Historie der Seefahrtsgeschichte blieben uns viele dieser Korrespondenzen erhalten. Napoleon und sein Admiral Villeneuve waren ständig in Verbindung, zwar über sieben Ecken, und manchmal überholten sich die Dokumente gegenseitig. Die Befehle wurden dadurch nicht klarer, vieles blieb vage, es musste immer eine Reihe von Optionen geben, Pläne a, b, und c, abhängig von den Gegebenheiten auf See.
Am 21. Oktober 1805 kam es vor Cadiz zur Begegnung der Seestreitkräfte von Großbritannien unter dem Kommando von Admiral Nelson und der Flotten von Frankreich und Spanien unter Admiral Villeneuve. Den Ausgang dieser Schlacht kennt wohl jeder, und auch, wenn Nelson zu den Opfern gehörte, war es ein großer Sieg der Briten.
Die Nachricht sollte so schnell als möglich nach England gelangen. Admiral Collingwood beauftragte den schnellsten Segler des Geschwaders, die HMS Pickle unter dem Kommando von Leutnant Lapenotiere mit dieser Aufgabe. Unterwegs traf die Pickle auf die HMS Nautilus unter Kapitän Sykes, der sich als Eskorte anbot. Ungünstige Wetterverhältnisse trennten die beiden Schiffe jedoch wieder, so dass Sykes, in der Annahme, die Pickle wäre verloren gegangen, sich selbst auf den Weg nach London machte. Lapenotiere gelang es jedoch am 4. November, London zu erreichen und seine Depeschen der Admiralität zu übergeben. Sykes erreichte das Ziel am selben Tag, allerdings mit einer Stunde Verspätung.
Aus diesen Ereignissen möchte ich meine nächste Geschichte basteln; wiederum soll es eine Abfolge von Bildern werden, wobei ich diesmal aber neben dem Fotoapparat auch eine Videokamera einsetzen möchte. Ob das gelingen kann, wird sich zeigen, begonnen habe ich mit einem Nachbau der HMS Pickle. Als Grundlage dient mir der Plan von Jotyka, der Maßstab ist nach meiner Rechnung 1:110, dies deshalb, um das Schiff nicht zu groß werden zu lassen, und trotzdem Personal einsetzen zu können. Ich habe da einige Figuren, die ich hoffentlich verwenden kann.
Nachdem das Überwasserschiff mittschiffs gerade einmal 20 mm hoch sein wird, wollte ich diesmal auf Holz verzichten und habe Karton verwendet. Da ich Bilder von der Pickle sowohl unter Segeln als auch in einer Flaute benötige, werde ich versuchen, das mit nur einem Modell zu erreichen, in dem ich die Belegstellen nicht fixiere, ansonsten müsste ich zwei Schiffe bauen. Ob sich das verwirklichen lässt werde ich erst sehen.
Wie immer hoffe ich auf Euer geschätztes Interesse und danke Euch im Voraus dafür! Möge die Übung gelingen!
walter
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Meine Berbice entspricht der HMS Pickle. Wenn Du Dein Modell entsprechend ausführst, könnten HGL und ich am Teich Fahraufnahmen machen, die Du in Deinen Film einflechten kannst. War nur so eine Idee.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Gewiss eine interessante Idee, Jörg! Ich befürchte allerdings, es scheitert an Grundsätzlichem: "Dein" Ozean lässt sich nicht verkleinern, Deine Wellen bleiben 1:1- Wellen, aber ich bin offen dafür! Noch ein Problem: Der Hintergrund. Wenn die Kamera flach über das Wasser kommt, ist es bei Dir unvermeidlich, dass das Ufer aufgenommen wird, es sei denn, Du nimmst das an der Adria auf...... walter
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Ja, Walter, Wellen und Hintergrund (mit Gras und Nilgänsen). Ich hatte halt die Idee, weil die früher bei Filmen auch Modelle genommen haben. Heute wird das alles digitalisiert oder so.
Gruß Jörg
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Ja, ich glaube, so hat man das früher gemacht, gigantische Modelle zum Teil! Lass es uns versuchen! Ich muss mir allerdings Deine Berbice anschauen, weil ähnlich schauen müssten sie sich ja auch noch! walter
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Leider, Jörg, die schauen sich nicht ähnlich! Obwohl sie gewiss verwandt sind, aber Du hast ein erhöhtes Achterdeck mit einer Plattform gebaut, das habe ich nicht. Aber wenn Du Aufnahmen machst, kann ich sie vielleicht in anderer Weise einbauen, schließlich wimmelte es nur so von Schonern und Schiffen aller Art, nur als Zwillinge können die zwei nicht auftreten! Hoffentlich nimmt mir Hansi das nicht übel.... walter
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....Hoffe Du bekommst keine Akne davon... Nein, Robert, keine Aknegefahr, und eine Pickle- Invasion gibt es wohl auch nicht! Es ist bloß so, dass mitunter gänzlich unbedeutende Fahrzeuge berühmt geworden sind durch besondere Umstände. Ohne diese Depeschenfahrt 1805 würde heute wohl kaum jemand von der Pickle Notiz nehmen, die Cutty Sark war zu ihrer Zeit keineswegs der berühmteste Klipper,ist aber der Einzige, der überlebt hat, und wer weiß, ob diese rudimentären Victory- Reste in Portsmouth stünden hätte nicht Nelson auf ihr sein Leben ausgehaucht.... Viele dieser heute so berühmten und gerne nachgebauten Schiffe waren eben zur rechten Zeit am rechten Ort, " it's the history, stupid!" ( Das copyright hat glaube ich Bill Clinton)
Wie schon erwähnt habe ich diesmal auf Holz verzichtet und habe es bis jetzt nicht bereut, kein Schleifstaub, kein Sägemehl-, kann mir gut vorstellen, dabei zu bleiben! Karton ist ein sehr dankbares Material, und nach fünf Tagen würde ich gerne zeigen dürfen, wie weit ich bis jetzt gekommen bin:
Habe schon gewartet. Nun ist das vorzeigbare Ergebnis da und es ist gut. Sieht schiffig aus und auch den Cent als Maßhalter habe ich erkannt. Ich denke Du hast bei den Aufbauten und Wummen auch Holz verwendet. Darfst weiter machen. Wieder einer zu den Pappisten konvertiert.
Gruß Jörg
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Wieder einer zu den Pappisten konvertiert. Mitnichten, geschätzter Jörg, es ist nur diesmal die bessere Wahl. Ins Wasser würde ich damit natürlich nicht gehen, in Dein Biotop, da würden sich all meine Bemühungen binnen kurzem auflösen...... Ich hatte immer ein Problem, den notwendigen Deckssprung darzustellen, habe versucht, das von Außen zu kaschieren. Das geht auch, aber in Holz müsste es hochkant geschehen, sonst geht das nicht. Da schien mir Karton die bessere Wahl zu sein. Der Rest des Deckbaus ist mehrheitlich Routine, und, ja, die Wummen sind aus Holz, sind etwas groß ausgefallen......... walter
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Ein herzliches Guten Morgen und einen schönen Wochenbeginn wünsche ich allen Anwesenden!
Zehn Tage habe ich gebraucht, um meine Pickle aufzuzäumen. Die Sache hat sich ein wenig selbstständig gemacht, denn als Filmrequisit und Kulisse hätte es auch billiger gehen können, aber es gibt ja so etwas wie eine Modellbauer- Ehre, und es muss auch Spaß machen!
Guter Walter, war heute mit der "Berbice" am Teich. Sie ist ja auch ein früher Schoner aus der Neuen Welt. Wenn Du willst, mache ich Dir ein Video. Aber die Farbe ist nicht gleich. Deine Pickle hat ja diese markante gelbe Farbgebung und dann fehlt das erhöhte Achterdeck. Das Unterwasserschiff ist schwarz. Können wir das den Konsumenten als gleiches Schiff verkaufen? Gut, der Knochensäger wird es nicht merken, aber andere.... @Tarjack
Gruß Jörg
PS.: Stattlich sieht Dein Modell aus. Auch mit den Leesegeln. Sie will ja schnell ankommen.
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Was immer Du liefern magst, Jörg, werde ich gerne versuchen, in irgendeiner Form einzubauen. Im Moment mache ich scheint's eine gewisse Pause durch, habe mich ja drei Wochen lang mit der Pickle beschäftigt, und muss den Umstieg zum Filmthema erst finden, das sind ja zwei ganz unterschiedliche Dinge. Wichtig scheint mir, ohne jetzt etwas gesehen zu haben, das die Kameraschüsse flach übers Wasser kommen, und das kein Ufer ins Bild kommt. Es muss sich sozusagen frei im Wasser bewegen. Im Umfeld von Trafalgar gab es unzählige Hilfsschiffe, hier eines Deiner segelnden Modelle einzubauen wäre mir eine Ehre. Zum flach über das Wasser kommenden Schuss: Ich mache das mit Plastikfolie, wie Du weißt, abgeschaut aus dem Zimmermann- Buch, aber es funktioniert nur, wenn die Kamera flach über die Folie kommt. Geht der Kamerablick zu hoch, funktioniert es nicht mehr. Wer immer die Kamera führt bei Deinen Schiffen, wird aber eine ganz andere Absicht haben: Er will das Fahrbild der Schiffe optimal herausstellen, Dinge wie Ufer, Hintergrund etc. sind ihm dabei eher unwichtig. Also, ran an die Sache, dann sehen wir weiter! walter
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....Sie will ja schnell ankommen.(Zitat Jörg) Ja, so sehe ich das auch. Es gibt ja eine ganze Menge "Pickles" auf allen möglichen Foren, viele davon unbesegelt, aber sehr viele haben die entsprechenden Einrichtungen für Leesegel, also warum, wo es doch hier im das Tempo geht, keine Leesegel? Ich muss aber auch sagen, dass ich ein Faible für diese Besegelung habe. Irgendwie ist das für mich einfach das Optimum des Bildes vom fliegenden Schwan..... walter
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