hat schon mal jemand von Euch eine Wasserdarstellung mit Giesharz in einer Flasche erzeugt?
Ich überlege: Ein Freund hat mir eine schöne Whiskeyflasche geschenkt. Das Ding hat einen sehr dicken Boden so dass ich die Flasche mit Schiffsmodell gerne stehend präsentieren möchte. Ich möchte gerne mit klarem Giesharz eine ca. zwei Zentimeter hohe Schicht einließen lassen, darin das Unterwasserschiff meines Modells »versenken« (bis zur Wasserline natürlich) und nach Trocknem des Harzes darauf dann mein Modell weiteraufbauen. Das Ziel soll ein Modell sein, welches in der Flasche zu schweben/schwimmen scheint.
Mataro.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ist das realistisch? Hat schonmal jemand Erfahrungen mit Giesharz gesammelt und mag berichten oder Beispiele zeigen?
Hallo KLaus! Es gab in den 70er-Jahren einen Gießharz- Trend, ähnlich dem Salzteig- Trend in späteren Jahren, und ich erinnere mich gut an ein Experiment: Ich wollte einen Airfix 1:35- Soldaten der englischen Marine in einem Plastikbehälter für Fischtrockenfutter eingießen. Im Prinzip hat das auch funktioniert, allerdings hatte ich nicht bedacht, welche hohen Temperaturen das Harz beim Aushärten erzeugt. Der Soldat konnte dem nicht widerstehen und wurde dadurch ein wenig verbogen.... Um den Platz für den Rumpf freizuhalten müsste wohl ein Dummy her, der mit Trennwachs präpariert ist, sonst geht er nicht mehr raus. Ob es nicht besser wäre, das Harz zu färben und die Wasserlinie dann auf die Oberfläche zu setzen? walter
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Ist schon richtg, dass das Material Hitze entwickelt, aber einem Holz-Unterwasserrumpf dürfte das nichts ausmachen. Vielleicht aber doch der Farbe mit er ggf. bemalt ist.
Ich würde es halt vorher mit einer ähnlichen Flasche einmal testen bevor Du die Whiskeyflasche hernimmst.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Zitat von Klabauter im Beitrag #1Ein Freund hat mir eine schöne Whiskeyflasche geschenkt.
Doch hoffentlich in gutem Zustand? Also will sagen nicht bis zum Hals mit Whisky gefüllt? Eine Zweckentfremdung von Whiskyflaschen, über deren Verbot man nachdenken sollte...
Aber dieser Kollege hier hat einige Gießharzmodelle im Angebot. Sieht natürlich edel aus, aber mir z. B. gefallen die dort ebenfalls präsentierten klassischen Kitt-(?)-Modelle einfach besser. Das ist ja gerade das Gute am Buddelschiff, dass man den Unterwasserrumpf beim Bauen einfach unterschlagen kann bzw. sogar muss, wenn man den Rumpf nicht zweiteilen will.
Wieso soll der Rumpf wieder raus? Für mich war beim Angucken der Bilder eigentlich klar, dass das Zeug einfach in die Flasche kommt und dann der (Teil-) Rumpf eben eingesetzt wird, solange es noch flüssig ist.
Danke für die Resonanz Ich dachte an kalt härtendes Gießharz welches Härter benötigt. @Martin J. : Danke für den Link. DIE Seite suchte ich schon eine ganze Weile weil ich da die Idee mit dem Gießharz gesehen habe. Ich will das abgeschnittene Unterwasserschiff in das noch flüssige Gießharz bringen. Wenn UWS plus »Wasser« fest ist, soll auf diese Basis der Rest des Schiffes folgen. Ich würde den Rumpf mit Fäden sichern wollen damit er nicht im Harz einsinkt. Kann das gehen? Ist der Harz dünnflüssig oder eher zähflüssig? Oder kann ich das steuern?
Ich rechne jedenfalls mit einem interessanten Anblick das Modell »schwimmend« zu sehen.
Die Flasche ist übrigens leer... ein Trapattoni sozusagen...
Sers Klaus, auch ich habe Ende der 70er Jahren mit Gießharz handiert und weis aus dieser Zeit noch das es einige Kunststoffe zersetzt, das hatte ich mal bei einer Gießform gehabt bei der am nächsten Tag das Gießharz sich auf dem Tisch verteilte. Nun das kann bei einer Glasflasche natürlich nicht passieren. Eine wichtige Sache beim arbeiten mit Gießharz und Härter ist das du das exakte Mischverhältnis einhältst den bei zuwenig Härter wird das Harz, welches im übrigen sehr zähflüssig ähnlich eines frisch gekochten Puddings ist, niemals fest, bei ein wenig zu viel Härter wird das Gießharz Gelbmilchig und bei zu viel Härter kann es sogar Risse beim aushärten geben. Ich empfehle dir beim mischen eine Waage zu benutzten da kann man Gramm genau mischen. Wenn du das Unterwasserteil deines Schiffes bereits lackiert hast würde ich es mit einem Klarlack über ziehen den gibt es auch in Gießharz residenter Qualität da bist du dann auf der sicheren Seite. Lass mal was sehen und hören wenn du den Versuch gemacht hast den das würde mich auch interessieren wie das dann aussieht. Sersens Andreas
Sersens Andreas
In der Buddelschiff Werft:
MS Bleichen am Verladekai Maßstab 1:350
Auf meiner "Will ich auch noch einbuddeln" Liste stehen:
Errichterschiff Neptune Maßstab 1:??? ( zur Zeit in Planung )
Der Kieler Brandtaucher Maßstab 1:87 ( zur Zeit in Planung)
Problematisch ist auch die Menge, die verwendet wird. Bei größeren Mengen dauert es extrem lang, bis das Harz klar wird. Dieses Problem ist in mehreren Berichten schon beschrieben worden. Ursprünglich scheinbar nur für ganz dünne Bachimitate bei Eisenbahnen gedacht.
Dafis Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen. Ich hatte auch einmal mit Gießharz von Hobbyline experimentiert. Da mußte man 5% Härter zusetzen wenn ich mich nicht irre. Das fatale an dem Zeug war, dass es nicht richtig ausgehärtet ist und sehr lange Zeit klebrig geblieben ist. Ich habe alles mögliche probiert - das Material war einfach nicht zu gebrauchen.
Daher empfehlen sich mit neuen Materialien immer vorherige Tests.
Evtl. sollte man auch bei dem üblichen Kit oder Plastilin bleiben, wie es bei Buddelschiffen üblich ist. Wie sagte schon der alte Adenauer so treffend: Keine Experimente!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo, wie's der Zufall will, bin ich auch gerade da dran, habe sogar schon angefangen. Ich habe mir dieses Epoxidharz gekauft: SKresin 72, und schon 3 Schichten in die Flasche gegossen. 3 deshalb, weil ich in die mittlere Getier (aus Metall) eingegossen habe. Das Material ist sehr leichtflüssig und nach dem Aushärten (immer noch) glasklar. Vor dem Kauf hatte ich beim Händler nachgefragt, ob das Harz für meine Zwecke brauchbar wäre. Antwort:
> in Verbindung mit Glas ist dieses Epoxidharz am empfehlenswertesten: > https://www.harzspezialisten.de/GLASKLAR...skresin-72.html > Es härtet sehr langsam aus und entwickelt geringe Wärme. > Nach ca. 1 Tag ist das Harz in einer Gelphase in der man Wellen erzeugen könnte. > > Eine Beschädigung der Flasche können wir leider nicht ganz ausschließen, da es durch > Temperaturunterschiede von Glas und Harz wärend der Aushärtung zu Spannungen > kommen kann. > > Mit den besten Grüßen aus Regen/ kind regards > > Florian Stadler
Der Flasche ist nichts passiert, bei Schichtdicken von ca. 2 cm, Durchmesser ca. 8 cm. Jede Schicht habe ich einzeln aushärten lassen. Die Oberfläche wird ohne Bearbeitung spiegelglatt und nicht klebrig (was man früher bei den Polyestergießharzen hatte - Jugenderinnerungen ), Schichtgrenzen kann ich keine ausmachen. Momentan hat das Projekt Pause - zu viel anderes. Experimentieren möchte ich noch mit der Möglichkeit, die oberste Schicht transparent einzufärben und eine Wellenoberfläche herzustellen (Teflonstab?). Zum Einfüllen hatte ich mir ein Stück Papier in den Flaschenhals gesteckt, damit der nicht verschmiert wird - aber vergessen, das Papier oben umzuknicken mit dem Ergebnis, daß mir das Blatt in das flüssige Harz hinuntergefallen ist . Eine mordsmäßige Sauerei, aber ich hab's doch mit Aceton und viel Küchenrolle wieder sauber bekommen, obwohl das Harz unten drin ja noch flüssig war. Hat mich wieder Jahre meines Lebens gekostet. Sollte ich je mit diesem Projekt fertig werden, möchte ich einen Baubericht posten. P.S.: Ich würde den Unterwasserrumpf nicht mit Fäden, sondern mit Stäben durch den Flaschenhals fixieren, weil ich eher vermuten würde, daß er aufschwimmt. Gruß Markus
Moinsen die Runde, Rolf hat mir geantwortet, hier seine Erfahrungen mit Gießharz:
"Ich habe nach 1990 gar keine Modelle in Gießharz mehr gebaut, kann also nur bedingt mitreden. Insgesamt waren es ungefähr 10 Modelle mit Unterwasserschiff in Harz. Einmal habe ich vor dem Harz Sand in die Buddel gestreut, um den Meeresboden darzustellen. Na gut, kann man machen, hier hatte ich noch einen Anker auf den "Grund" gelegt. Eingefärbt habe ich das Harz nur einmal (bläulich, keine Ahnung mehr, was das für Farbe war), aber man sieht das Unterwasserschiff schlechter, klares Harz ist besser. Ab ca. 250 Gramm Harz war die Erwärmung so stark, dass die Flasche platzen konnte (einmal passiert). Außerdem gab es ab einer gewissen "Materialstärke" beim Aushärten Schrumpfungsrisse im Harz, die unschön aussehen. Deshalb musste ich einmal ein Gießharzmodell wieder zum "Kittmodell" umtarnen. Es kann aber sein, dass es heutzutage Harz gibt, was ohne Schrumpfung und mit geringer Erwärmung aushärtet. Beim Eingießen über Trichter und Schlauch muss die Buddel arretiert sein. Das habe ich mit einem Riemen über einer Holzplatte gemacht. Einmal ist mir das Harz schon beim Eingießen geliert (zu viel Härter). Dann kannst Du aufhören. Also: lieber wenig Härter nehmen und etwas länger warten, dann ist die Erwärmung auch geringer. Man muss sich natürlich vorher genau anschauen, wo das Unterwasserschiff "schwimmen" soll, damit der Bugspriet nicht später mit dem Flaschenhals kollidiert. Auf die Trennfläche UW-Schiff - Oberteil mit Takelage darf natürlich kein Harz gelangen, sonst passt die Sache dann nicht mehr zusammen, oder man muss das Harz erst abkratzen. Auf die Trennfläche des UW-Schiffes habe ich manchmal aus Papier eine kleine Lasche geklebt, um das Teil mit der Zange beim Einbau anfassen zu können. Diese Lasche kann man abkratzen, wenn das Harz ausgehärtet ist."
"Ja, das Harz hat einen leicht gelblichen Touch, je dünner die Schicht, um so heller/klarer. Ein "Vergilben" konnte ich nicht feststellen, mein "Gloucester Fishing Schooner" begleitet mich in der Schrankwand schon 25 Jahre, nachgedunkelt ist dabei aber nichts. Das Harz war damals DDR- "Hobby-Plast" im 1-Liter Alu-Gebinde. Wenn es zwei Jahre herumstand, härtete es auch ohne Härter aus. Dann klapperte in der Flasche eine Kunststoff-"Säule" Ich glaube, es war Polyesterharz. Beim Schiffsrumpf musst Du zwei Hölzer zusammennageln und aus diesem Block den Rumpf herausarbeiten. Die Trennfuge kann dann zur Wasserlinie werden, es sieht gut aus, wenn der UW-Rumpf nicht zu weit aus dem Harz herausragt, bzw mit der Harzoberfläche abschließt. Man sollte den Badewannentest (in einer Schüssel) machen, der Rumpf soll ja auch nicht "schräg" schwimmen, oder Schlagseite haben. Irgendwann hatte ich das mal mit etwas Blei in einer kleinen Ausnehmung in der Oberseite vom UW-Schiff korrigiert. Wenn der Unterwasserrumpf aber schwerer ist als das Harz, ist der Bau zu Ende."
Vielen Dank nochmal für die Beiträge. Ich habe mein Vorhaben fallen gelassen und bin zu meiner konventionellen Wasserdarstellung mit FIMO zurückgekehrt: