Inscribed and signed by Turner in ink ‘Quarter deck of the Victory. J M W Turner’ bottom right, ‘Guns 12 lbs used in the ports mark’d x’ lower centre and ‘x’ beneath seven of the gun ports beneath the poop deck. Also inscribed by Turner in pencil ‘Splinter hitting mark’d | in pencil | 9 Inch thick’ top right and ‘x Rail shot away during the | action’ middle right. Further inscribed by a later hand in pencil on the mount (see main catalogue text) Stamped in black ‘CXXI S’ bottom right Bequeathed by Henry Vaughan 1900 One of two large studies of the deck of the Victory; for the other see Tate D08243; Turner Bequest CXX c. Like most of the sketches in the Nelson sketchbook (Tate D05446–D05490; D40701–D40705; D41427; Turner Bequest LXXXIX) these were made when the Victory had returned from the Battle of Trafalgar and was at Long Reach off Sheerness; see Introduction to the sketchbook for her movements. Like the other large drawing, this one must have been made before 1 January 1806 when de-rigging began as some rigging and the mizzen mast are still in place. The view is from the port side of the quarterdeck towards the poop deck. Captain Hardy’s cabin is shown knocked out for refit, which also gives some idea of how the ship appeared when cleared for battle, with the cabin partitions struck down. As well as the splinter marks and damaged rail, Turner’s annotations indicate (correctly) the twelve-pound capacity of the guns that would then have been installed, the cabin windows becoming extra ports, although these guns have been removed together with those on the quarterdeck. The guns on the poop deck remain in place. Like the other large drawing, the sheet bears evidence of having been folded several times. Unlike it, however, it was worked over more carefully in pen, ink and watercolour, perhaps as a gift to Turner’s early mentor Dr Monro (died 1833) to whom it apparently belonged, as well as to his friend and patron Samuel Rogers (died 1855) before passing into the collection of Henry Vaughan. The drawing is laid on a grey mount with red ink lines and inscriptions by a later hand in pencil, stating ‘Dr. Monro’s Colln | S. Rogers’ Clln’ bottom left, and otherwise mainly repeating Turner’s own notes; ‘Quarter Deck of the Victory. J.M.W. Turner | Guns 12 lb used in the Ports marked ‘x’ | paper mark 1793. Picture painted in 1808’ bottom centre, and ‘Splinter Hitting marks in pencil | 9 inches thick | Rail shot away during the action’ bottom right. Watermarked ‘1793’
Eines der interessantesten Werke Turners in Bezug auf die Victory ist die Ansicht des Hüttendecks vom Achterdeck aus.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Kapitänskajüte nicht wieder hergerichtet war, das Schiff war zum Zeitpunkt der Zeichnung gerade erst von Trafalgar zurückgekommen.
Aber es sind noch viele andere Details zu sehen, die zum Teil auch diskussionswürdig sind, deshalb: Lasset die Spiele beginnen :-)
Bei allen Diskussionen muss man immer daran denken, das ist der Zustand des Schiffes nach der Schlacht in einem provisorisch geflicktem Zustand. Die Geschütze und das meiste Ausrüstungsmaterial sind schon von Bord gebracht.
Ein weiteres schnell gesehenes Detail sind die Woolings am Mast, wo man Eisenbänder erwarten würde. Hier lässt sich auch der Zustand nach der Schlacht heranziehen, dies könnte ein Ersatzmast sein, oder - auf anderen Bildern von Fock- und Hauptmast zu sehen - noch einige Fischungen zur Verstärkung der beschädigten Masten.
Das kleine Nachthaus könnte entweder ein Ersatz sein, falls das originale bei Schlacht beschädigt worden war - das dahinter liegende Steuerrad war ja weggeschossen - oder ein Ersatzhaus das nach Entfernen der Einrichtungsgegenstände an Bord kam. (Kleine Zwischenfrage: Wurden die Nachthäuser eigentlich vor Gefechtsbeginn sicher in den Tiefen der Last verstaut?)
Das Axiometer ist erkennbar und wird auch auf dem zeitgenössischen 1765 Modell gezeigt.
Die letzte Öffnung vor dem Heck wird als Geschützöffnung gezeigt, eigentlich sollte dort eine Türe sein. Auch hier wieder der Hinweis, es könnte ein Not-OP nach der Schlacht zum Verschluss der Öffnung gewesen sein, die Seitentaschen wurden vor allem bei der Havarie mit den Kampfpartnern schwer beschädigt.
Interessant auch die Andeutung der Täfelung unterhalb der Heckfenster.
Die Finknetzhalter mit ihren Abdeckungensind schön in ihrer Tiefe zu sehen. Sie scheinen eine Pforte weiter vorne als heute zu gehen, zu sehen auch daran, dass die beiden kleinen Gangways auf Höhe des Hüttendecks liegen und nicht zwei Stufen tiefer wie heute, was auch den Geschützmannschaften etwas mehr Freiheit nach oben gab. Die Konstruktion der Halter ist schwer erkennbar, doch scheint darunter auf der Innenseite ein Holzgeländer zu liegen. Andere Zeichnungen Turners erwecken aber nicht den Eindruck, dass die Finknetzhalter über die Bordwand hinauskragten. Es könnte aber auch nur eine Reparatur aus Holz für die weggeschossenen Metallteile sein.
Die beiden Holme an den Seiten der Gangway kann ich auch noch nicht zuordnen, der steuerbords scheint innerbords zu liegen, der backbords außerhalb. Evtl die Reste des Sauve Tête Nettings?
Und jetzt zur Hüttendeckreling. Diese wurde während des Gefechts weggeschossen, somit ist diese Fassung eine reparierte Fassung. Die Grundform folgt aber den zu dieser Zeit üblichen Form und ist plausibel.
In der Basis 4 Klampen mit Roll-Scheibe / Fair Lead Rollers zu erkennen. Diese dürften zur Bedienung des Tauwerks des Mizzenmast gedient haben, da auf dem Deck sowieso wenig Platz war, der Zugang eng und das deck laut zeitgenössischen Aussagen sowieso nicht besonders stark konstruiert war. So konnten die Leinen auf das Achterdeck gereicht werden und dort einfacher mit mehr Mann bedient werden. Auch die je 2 Augbolzen auf der Rückseite zum Ansetzen von Hilfstaljen und die Ausführung mit der jeweiligen Doppelrolle deuten darauf hin, da so die Taue von der Schiffsmitte/Mast genauso wie von außen/Wanten sauber geführt werden konnten.
Sehr interessant sind auch die 3 Swiffels. Nachdem die anderen Geschütze schon entfernt sind und das Geländer nach Trafalgar montiert wurde, dürften es sich nicht um Gefechtsgeschütze handeln. Es könnte sich um Signalgeschütze gehandelt haben, die erst nach dem Abbau der anderen Geschütze installiert wurden, da sowohl für Salut wie auch für viele andere Signalmeldungen etwas Lärm und Rauch gebraucht wurde. Eine andere Verwndung kann ich mir bisher nicht erklären.
Der obere Teil der Reling besteht aus einem Handlauf auf 4 Stützen - auch ein "After-Battle-Fix". Dies ist für den "Normalgebrauch" denke ich legitime Lösung, auch wenn ich ein bis drei Stützen mehr erwartet hätte. Anderenseits kann es auch nur ein provisorischer Ersatz für die weggeschossenen Finknetzhalter sein, die ja am 1765er Modell gezeigt werden. Ich denke so hat man etwas künstlerischen Spielraum :-)
Wo ich mir auch unschlüssig bin sind die heute gezeigten Löscheimer. Ich habe zwar die Bohrungen schon vorbereitet, ich glaube Steel erwähnt die Aufbewahrung an diesem Platz, es scheint mir aber etwas zu eng mit Axiometer und Klampen zu werden.
Hinter dem Kreuzmast ist noch eine Struktur zu sehen, - eventuell direkt am Heckbalken - aus der ich nicht weiter schlau werde, any ideas?
Zu dem schönen wie interessanten Aquarell möchte ich auch noch gerne mein Popcorn dazugeben...
Zu den Drehbassen (?) auf der Hüttendeckreling hatten wir woanders mal eine Überlegung gestartet? ich glaube, es war in dem Beitrag aus dem MSW zur Rekonstruktion des Trafalgar-Zustandes der VICTORY? Was mir noch auffällt – und ich glaube es wurde noch nicht angesprochen - ist die Lage des Niedergangsim Vordergrund. Er liegt nicht in Schiffslängsrichtung wie in Plänen und Modellen gezeigt, sondern läuft von Steuerbord hinab nach Backbord. Wenn man will, kann man diese Anordnung auch hier erkennen:
Klar, der verwundete Offizier kann auch seitlich dem auf der Treppe stehenden Seemann angereicht werden. Praktischer wäre es aber doch, die verletzte Person in Laufrichtung der Treppe zu transportieren. Wie auch immer: Gibt es irgendwelche Gründe warum die Treppe seitlich ansetzt? Turner hat detailliert gezeichnet, warum soll er bei einem wichtigen Detail im Vordergrund geschludert haben?
Neben den beiden kurzen Gangways des Hüttendecks sind 2 Pfosten zu sehen. Diese habe ich mittlerweile noch woanders gefunden, wie vermutet sind sie für die "Sauve-Tête" Netze (Kopfschutz-Netze):
NMM PAF7977 Turner Benjamin HMS Venerable.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
A view of the quarter deck and poop of HMS Venerable with explanatory ms.letter, with address on reverse
PAF7977 Medium includes watercolour.; Signed by artist. Date made 1799 Artist/Maker Turner, Benjamin Credit National Maritime Museum, Greenwich, London Materials pen & ink, brown Measurements 204 mm x 332 mm Parts: A view of the quarter deck and poop of HMS Venerable with explanatory ms.letter, with address on reverse (PAF7977)
Kleiner Nachtrag zum Einstiegstext und dem Mysterium der Woolings aus #2:
Ein Beitrag aus dem Naval Chronicle vom 16 Dezember besagt, dass Besucher kurz zuvor vor Dover das Schiff besuchten.
Deren grobe Beschreibung der Schäden beinhaltet u.a.:
- 80 Shot between wind and weather - foremast very badly wounded and through strongly fished, has sunk about six inches (???) - mainmast also badly woundedand very full of musket shots - she has a jury mizzen mast - jury fore- and main top masts - great many shots in her bowsprit and bows - one of the figures whitch supports the arms has both legs shot of.
Auch wird erwähnt, dass für die Verletzten provisorische Plätze eingerichtet wurden, die mit Öfen (stoves) geheizt wurden.
(Hinweis gefunden in The Voices of the battle of Trafalgar)
Insofern sind ist fehlende Eisenbereifung mit dem Jury-Mizzen-Mast plausibel erklärbar.
...hier ein Gemälde von 1853 der arg 'zerzausten' VICTORY', wie sie von der NEPTUNE in den Hafen von Gibraltar geschleppt wird. Der Maler ist in benannt. Das Bild stammt aus einem der Time- Life- Bücher 'Die Seefahrer'.
Allerdings und wie so oft ist die künstlerisch Freiheit zu bedenken, so z.B. ist das Heck unterproportioniert, ferner liegt die Steuerbordseite im Dunkel, so dass man die Pforte ( wenn sie denn da sein sollte ) nicht erkennen kann. Aber jetzt nach der Einstellung kann man so viel erkennen, dass sie eben nicht da ist. Aber entsprach das dem tatsächlichen Zustand ?
Zitat von Klabauter im Beitrag #4Zu dem schönen wie interessanten Aquarell möchte ich auch noch gerne mein Popcorn dazugeben...
Zu den Drehbassen (?) auf der Hüttendeckreling hatten wir woanders mal eine Überlegung gestartet? ich glaube, es war in dem Beitrag aus dem MSW zur Rekonstruktion des Trafalgar-Zustandes der VICTORY? Was mir noch auffällt – und ich glaube es wurde noch nicht angesprochen - ist die Lage des Niedergangsim Vordergrund. Er liegt nicht in Schiffslängsrichtung wie in Plänen und Modellen gezeigt, sondern läuft von Steuerbord hinab nach Backbord. Wenn man will, kann man diese Anordnung auch hier erkennen:
Klar, der verwundete Offizier kann auch seitlich dem auf der Treppe stehenden Seemann angereicht werden. Praktischer wäre es aber doch, die verletzte Person in Laufrichtung der Treppe zu transportieren. Wie auch immer: Gibt es irgendwelche Gründe warum die Treppe seitlich ansetzt? Turner hat detailliert gezeichnet, warum soll er bei einem wichtigen Detail im Vordergrund geschludert haben?
Klaus
....der Niedergang sollte sicher mittig liegen, aber hier hat ihm die Perspektive ( oder Er ihr ) 'ein Schnippchen geschlagen'-