Überwertiger Uwe, siehst Du, jetzt hast Du mich falsch verstanden. Ich wollte Dich auf keinem Fall unter irgendeinen Leistungsdruck setzen. Wir sind hier nicht in der Schule. Wichtig allein ist doch, dass Du und die Katze zufrieden seid. Das mit dem Stapeln weiß ich auch nicht. Es ist aber eine außergewöhnlich gehaltvolle Frage.
Lieben Gruß an Old Heidelberg und Freund Konnopke.
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Frage nach der Bootslagerung wird in absehbarer Zeit wohl unbeantwortet bleiben. Sowohl die Fixierung auf den Spieren als auch die Lagerung auf den Querbalken (skid beams) sind immer noch umstritten. Howard (Segelkriegsschiffe, S 227) meint, die Duchten waren abnehmbar und die Boote ineinander gelagert ("nested").. Harland (Seamanship in the Age of Sails) sieht die Boote dagegen in "chocks" aufrecht auf den Querbalken verzurrt und erwähnt darüberhinaus, das jeglicher Ballast (Duchten, Masten, Segel, Riemen, Wasserfässer u.w.) beim Ausfieren entfernt wurde. Über den Platzbedarf auf den Bootsbalken hält er sich bedeckt. Auch wie das Boot mit dem Ballast wieder an Bord kam, lässt er unbeschrieben. Lavery (Arming and Fitting, S. 234) macht schließlich darauf aufmerksam, dass die mittlere Ducht (diente als Masthalterungung) meist fixiert und daher kaum abnehmbar gewesen war. Eine Ineinanderlagerung hält er daher für unwahrscheinlich. Er vermutet eher eine umgekehrte Beschickung (Bootsboden nach oben) der kleineren Boote in den Großen, was m.E. durchaus erklärbar wäre. Fragen über Fragen, würde Dafi hier kommentieren.
herzlichen Dank für die Antwort. Also bin ich (mit Bonden) nicht der Einzige, der da im Unbekannten navigiert. Irgendwie beruhigt das ja Ich hab mir natürlich hier auch ein paar der leuchtenden Beispiele angeschaut und so etwa gesehen, dass Johann bei der Schaluppe seiner Kreolin die Duchten entfernt hat, sie bei den kleineren Booten aber dran ließ. Wie er das obere Boot wackelfrei befestigt hat, ist leider nicht auf den Bildern zu erkennen.
Bootsboden nach oben kommt mir unwahrscheinlich vor, die Idee der ineinander gestapelten Boote kommt ja nicht von ungefähr, sondern dürfte auf alte Abbildungen zurückgehen. Das Gewackel würde so ja auch nur vermieden, wie du schreibst, wenn das untere Boot aufrecht, das obere aber mit dem Kiel nach oben liegen würde. Ziemlicher Umstand beim Ausfieren. Geoff Hunt, der ja mit Lavery den Band zur Surprise geschrieben hat, zeigt auch Unsicherheit: Zu dem Cover zu 'A Wine Dark Sea' schreibt er sinngemäß so etwas wie 'aus der Zeit als ich noch versuchte mich zu überzeugen, dass drei Boote nebeneinander passten.'
Da ich ja ein fiktives Schiff baue kann ich einfach eine Enscheidung treffen. Zwei Boote nebeneinander auf Klampen, darin minsetens ein kleineres, vielleicht auch bei beiden. Die werden dann mit den längs liegenden Spieren stabilisiert.
Dass man beim Ausfieren versucht das Gewicht zu verringern macht erstmal Sinn. Allerdings kenne ich Abbildungen, wo bis zu drei Seeleute im auszufierenden Boot sitzen, auch um zur Not das Boot mit den Riemen von der Bordwand abzuhalten. Das bedeutet dass zumindest Leute, Duchten und Riemen drin waren.
Ich habe noch etwas gefunden zum Thema Boote an Deck stauen. Nicht viel, aber immerhin... Im Buch "Handbuch der praktischen Seemannschaft auf traditionellen Segelschiffen" von Jens Kusk Jensen, Verlag Heel palsteek, heißt es auf Seite 359:
"Früher war es üblich, daß die Schiffe dieser Größe die Jolle in das Boot setzten, das in solchen Fällen lose Duchten hatte; davon ist man aber glücklicherweise immer mehr abgekommen, da die See oft beide Boote auf einmal fortgerissen hat."
Wie ja schon gewohnt, hat vor der Abreissewut nichts Bestand, so auch die Eingeweide der kleinen Jolle. comp_031.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Außen wird sie ebenfalls geklinkert, comp_032.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) so wie ihre Kutterkollegen. comp_034.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Innen nun mit Lattenrost, statt durchgehendem Deck. Das gefällt mir besser. comp_035.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Huch? Christo Alarm? Keineswegs, ich hatte nur die immer sichtbaren Pinselstriche satt comp_036.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) und habe die weiße Außenfarbe jetzt mit der Airbrush aufgebracht. Und dazu noch das ganze Geröttel an Spieren, Riemen Pinnen und Ruder, was ja alles rein muss. comp_038.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Um sich einer Antwort auf die Frage ‚wie waren denn die Dinger nun gestaut?‘ zu nähern, habe ich mal schnell ein Testmodell der Balken über der Kuhl zusammengeschustert. Katzenbisse am mittleren Balken bitte übersehen. comp_040.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Boote probehalber aufgesetzt und von einem seefesten Herrn testen lassen. Hurrje, was wird der ganze Kram hoch! Bei Seegang möchte ich mich da nicht als blinder Passagier drin verstecken. Drei Konsequenzen: erstens die Klampen möglichst niedriger machen. Zweitens funktionieren die, bei ein Gemälde von Geoff Hunt abgeguckten Augbolzen an den Seiten der Balken nicht wirklich. Drittens: Dinge wie Ösfass und Wasserfässchen lass ich draußen, denn ich weiß nicht, wie man sie so sichern könnte, dass sie bei starken Schiffsbewegungen nicht ins Rutschen gekommen wären. Wegen der Bootshaken muss ich noch überlegen. comp_041.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun erstmal den Krempel in den Booten seefest verstauen. comp_042.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Schaut ja noch einigermaßen aus. comp_043.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Jolle sitzt dann auch kippelfrei auf der Führung durch die Spieren. comp_046.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Nun das Ganze auf den Balken festgelascht. Die Augbolzen dazu sitzen nun oben auf den Balken. comp_048.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Auf der Innenseite sind Haken eingehängt. comp_049.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Der rote Kutter daneben hat auch noch Platz. comp_052.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Und nun die kleine Jolle, die immer quengelt, dass sie oben schlafen will. comp_053.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hier musste ich dann doch noch auf einige der seitlich angebrachten Augbolzen zurückgreifen. Am Modell selbst wird dann wohl unten ein Kutter neben der Barkasse stehen und in einem davon die Jolle. Weil ich jetzt aber auch noch eine Pinasse habe, wird ich die (nur so aus Trotz) auch noch oben rein setzen. Man muss ja zeigen was man hat. comp_055.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Wie nicht anders zu erwarten ernte ich von diesen beiden Herren natürlich wieder nur Gegrantel, aber ich bin erstmal ganz stolz auf mich, dass ich mal auf die Idee gekommen bin das alles erst vorab auszuprobieren, anstatt es gleich ans Modell zu bauen und dann wieder abzureißen und dann wieder … Sollte DerDa wider erwarten doch lernfähig sein? comp_056.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Schul da gibt es ja diese verschiedenen Typen. Besonders verdächtig waren die Saisonarbeiter. Das ganze Schuljahr ruhten sie sich aus und ruhten in sich. Dann, kurz vor der Notenkonferenz, legten sie los. Kamen zu ganz erstaunlichen Lösungen und Ergüssen. Saisonarbeiter eben.
Schön ausgeführt, mit Überlegungen angereichert und verständlich dargestellt. Bring das Ensemble mit zum morgigen Treffen!
Gruß Jörg, Regenflüsterer
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
DerDa hat's raus!!! Sehr schön geworden. Vielleicht finde ich nachher noch etwas in meinem Büchlein “Boats of the Men of War“ Aktuell hakt mein G-Dächtnis ein mit einem Text von zu Mondfeld - der schreibt in seinem enzyklopädischen Reboot, daß in dem obersten Boot die Schiffsziege gehalten wurde, um die Planken befeutchtet zu halten und erzählt die Anekdote vom Sponsor der ausgerechnet mit dem ausgedörrten Beiboot einmal um den von ihm großzügig gesponserten Traditionssegler im Hafenbecken paddeln lassen wollte - das Boot soff ab. Moral: Oberstes Boot leer räumen für Schiffsziege - innerlicher Widerspruch, Herr zu Mondfeld: Ist das oberste Boot dichtgepieselt, rieselt nichts mehr durch zu den durstigen Planken von Großboot & Co. darunter.
Wegen des Geruchs muß man sich keine Gedanken machen, die Landeier an Bord waren das gewohnt...
ich frage mich gerade, wie das auf den arktischen Walfängern (lese gerade “The Arctic Wahaler“ von Lubbock) funktioniert haben soll, spätestens ab der Ampelkreuzung an der Grönlandstraße pinkelte der Bock doch nur noch Eiswürfel...
Ich hatte die Teilchen ja in Hattersheim dabei (und auch anderen kundigen Leuten sonstwo gezeigt) und dort so einiges dazu gelernt. Alle real segelnden und sonstwie seefahrenden Befragten meinten übereinstimmend, dass die Sitzbänke entfernt waren. O'Brian schreibt ja nix dazu, aber auf der Hochzeit von Pullings werden die Büttel mit den Leisten verdroschen, gegen die die Ruderer sonst ihre Füße stemmen. Und wenn die Dinger schon herausnehmbar sind ...
Also in der nächsten Fassung werden die Duchten entfernt. Außerdem müssen die Taue für die Befestigungen dicker werden, mitsamt Haken etc (Danke Tarjack) und die Balken etwas verlängert werden, damit ich die Augbolzen symetrischer anbringen kann (Danke Carpenter).
Ziegen waren in Hattersheim erstaunlicherweise kein Thema. Die unstrebliche Aspasia kommt ja schon auf der Surprise vor, allerdings in relativ frühen Bänden und nie im Zusammenhang mit Booten. Für den Bauzustand der mir so vorschwebt könnte es allerdings sein, dass die eine der andere Wutz übers Deck ferkelt.
Zitat von Tarjack im Beitrag #27Birnenholz kannst Du haben..........in Hattersheim hatte ich einiges an Birne dabei, aber der Herr wollte ja nicht (kaufen)...
wenn du in einem halben jahr davon noch was über hast, dann nehme ich dir da sehr gerne noch was ab
Ein Leben ohne 3D Druck ist möglich, aber nicht sinnvoll
Zitat von DerDa im Beitrag #29Lieber Robert, was nutzen mir die Kloben ohne Kreissäge? Ich bin Arbeitszimmer/Schreibtischbastler ohne Werkstatt, ich armer, armer DerDa!
...dann sag halt was....... denn Zuschnitt kann man locker organisieren........
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50