Nachdem seit dem letzten Projekt nun schon einige Wochen vergangen sind, und mir die Ordnung in meinem Studio schon wieder fast auf die Nerven geht, habe ich mich entschlossen, über etwas Neues nachzudenken.
Auch diesmal soll es ein Dia- Videoprojekt werden; dieses Zusammenspiel von Modellbau, Photobearbeitung, Dramaturgie und Tonmischung macht immer wieder Spass, vielleicht bleibe ich die nächsten Jahre dabei.
Natürlich muß eine gute Geschichte gefunden werden, die einen Bezug zu Segelschiffen hat, das schränkt die Auswahl ein; es muß auch "machbar", also mit meinen Mitteln zu bewältigen, sein. Diese Bedingung wird sich allerdings erst mit Fortschreiten der Arbeit ob erfüllbar herausstellen......
Zu den unsterblichen Geschichten, die im Zusammenhang mit Segelschiffen seit Generationen präsent sind, gehört zweifellos die "Meuterei auf der Bounty".
Die Hollywood- Filmindustrie hat sicher großen Anteil daran, es gab meines Wissens drei Verfilmungen:
1935, mit Clark Gable und Charles Laughton, 1962 mit Marlon Brando und Trevor Howard, und 1989 mit Mel Gibson und Anthony Hopkins,
jeweils als Fletcher Christian und Kapitän William Bligh. Ich habe sie auf einem Videoband vereinigt, sie werden mir als Leitfaden dienen. Auf dem Schiff der letzten Verfilmung durfte ich einmal einen ganzen Tag verbringen.......
Was brauche ich dazu? Natürlich die "Bounty", das Schiff. Sie war der "Endeavour" des Kapitän Cook sehr ähnlich, ein umgebautes Kohlentransportschiff aus den 1780er- Jahren, stabil, verlässlich, handlich, und seefest. Vor vielen Jahren habe ich sie gebaut, unter Segeln, sie war das erste Modellschiff nach Plan, also kein Baukasten, und wie ich glaube, ganz gut gelungen.
Nun braucht es aber auch eine Bounty mit gerefften Segeln, die muß ich erst bauen. Als Grundlage dient mir dabei ein Rumpf, der bei meiner letzten Arbeit entstand, ca. 23 cm lang, 1: 128, und mit einer gewissen Nachsicht und nach einigen Umbauten als Bounty einsetzbar. Nachdem mir John McKays AOTS "The Armed Transport Bounty" zur Verfügung steht, sollte das schon gelingen.
Weiters plane ich, das Deck nachzubauen, um damit vernünftige Bilder machen zu können, ausgebaut bis zu den Untermarsen. So stelle ich mir vor, mit diesen drei Schiffen das Auslangen zu finden, wobei der Bau "unter Segeln" als Modell in Fahrt dienen soll, das Modell mit gerefften Segeln als Schiff vor Anker, und der Decksnachbau als Kulisse für Nahaufnahmen.
Natürlich kommt dann noch Verschiedenes dazu; Seeleute werde ich wohl genug haben, aber Eingeborene müssen noch besorgt werden, und über die Tahiti- Kulisse muss ich auch nachdenken, die Südsee- Wohnverhältnisse müssen studiert werden, all das braucht viele Wochen bis zur Fertigstellung, bevor überhaupt ein erstes Bild entstehen kann.
31.8.
Mit dem Rumpf der Bounty bin ich fertig, Masten/ Takelung kommen demnächst:
Das ist mein Walter, Er nimmt es auf mit den Titanen von Hollywood, es muss dieser Blockbuster sein, ganz großes Kino. Das übernächste Projekt wird dann "Ben Hur" mit Schwerpunkt auf dieser Seeschlacht. Die wollen da ein Remake starten. Habs gelesen. Du, ich freu mich für Dich. Du bist einen entscheidenden Schritt weiter als ich. Hast was gefunden, in das Du Dich wieder verbeißen kannst. Ich recherchiere noch, rechne Maße um, plane und verwerfe.
Die Bounty habe ich auch mal gebaut. Als Standmodell für den Schwiegersohn auch nach dem AOTS Plan. Mit einigen Inselschönheiten dürfen wir sicher rechnen, etwas fülligere Exemplare. Der annere Uwe hat uns ja über diese Notwendigkeiten aufgeklärt.
Ich schau Dir auf die Finger, Meister der Illusion!
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Deine Film-Bounty steht ja schon, da mag es einmal auch für die anderen Kollegen interessant sein, zu zeigen was man daraus machen kann.
Leider haut das mit Baukasten o.ä. nicht so recht hin, um diesem bedeutsamen Schiffchen bei der umfangreichen Quellenlage mit Logbuch u. Original-Plänen, auch wirklich gerecht zu werden!
Auch das N.M. Museum in England zeigt dieses Schiff im Modell, dass Bob Lightly aus Süd-Afrika gebaut hat und setzt damit schon Maßstäbe.
Schönen Guten Abend, Jörg, Peter, und alle "Gefällt mir"- Tastendrücker, vielen Dank für Euer Interesse!
Jörg wird schon recht haben, an so einer Blockbuster- Story kann man sich leicht verschlucken...........
Andererseits, diese Geschichte verfolgt mich seit mehr als fünfzig Jahren, die beiden Nordhoff/ Hall- Bücher über die Meuterei und alles danach habe ich mehr als einmal gelesen-, muss man da nicht einfach zugreifen? Dabei wird gar nicht so klar, worin die Besonderheiten dieser Meuterei liegen. Brian Lavery schreibt in seinem Buch "Nelson's Navy", es hätte Dutzende Meutereien gegeben, allerdings kaum eine, bei der das Schiff nicht wieder in die autorisierten Hände kam. Er meint auch, dass der Verzicht auf Seesoldaten- wegen des Platzmangels- die Hauptursache für das Gelingen des Handstreichs war. Dazu kommt die Fahrt der Ausgesetzten nach Timor, 41 Tage, 3600 Seemeilen, unter schlimmsten Voraussetzungen, die Niederlassung der Meuterer auf den Pitcairninseln, und die Mission der "Pandora", auf deren Poop der unerbittliche Bligh schon einen Käfig für die Meuterer hatte errichten lassen, und die im Sturm verloren ging, dazu der Zauber der Südseeinseln, denen wir uns auch heute kaum entziehen können......
Bligh machte danach noch schöne Karriere, wurde Vizeadmiral und Gouverneur von New South Wales. Die AOTS über die Pandora steht in meiner Bibliothek......
Sagt ehrlich, musste man da nicht zugreifen? Natürlich wird es nicht Cinemascope- Hollywood, sondern meine Version, auf die Gefahr hin, den einen oder anderen zu enttäuschen, aber das muss ich in Kauf nehmen.
Außerdem stehe ich ja erst am Anfang, da kommen noch so viele Hürden.......
walter
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Rüstiger Walter, Viele Hürden, viele Fußangeln lauern auf Dich. Hier meine Version der Bounty. Jedes Modell ist ja tatsächlich eine ganz eigene Interpretation.
Gebbi
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Hallo Jörg! Hübsche Bounty Deine! An dem Schiffchen haben sich schon mehrere Generationen versucht, muss halt sein, bei dem Ruf! Mein Bauplan war der von Vincenzo Lusci aus 1967, gekauft habe ich ihn in den frühen 70- Jahren, gebaut erst 35 Jahre später, soviel Respekt hatte ich! Besonders stolz war ich auf den Offizier mit dem Sextanten. Jetzt habe ich nachgeschaut wegen dem Maßstab, aber da gibt es keinen.....seltsam.....
Nachdem die Film-Bounty ja leider gesunken ist, ist es um so wichtiger, dass mit deinem zu erwartenden neuen Meisterwerk wieder einmal der olle Brotfruchtkasten auf die große Leinwand kommt! Viel Erfolg!
Einen schönen Nachmittag wünsche ich allen Anwesenden!
Mein Kulissenschiff in 1: 128 ist nun auch fertig getakelt; hat länger gedauert als erwartet.....Es nützt ja nichts, selbst bei so einem simplen Kohlenpott sind drei Masten und ein Bugspriet zu bedienen, und das braucht eben seine Zeit.
Demnächst beginne ich mit dem Bau des Decks in 1:87, damit ich auch mein Personal einsetzen kann, aber vorher werde ich wohl eine Pause brauchen....
Salut, Jörg! Da war ich auch einmal, hab mein Opfer im Casino von Deauville hinterlegt, und durfte im Hotel Barriere Le Normandy nächtigen, Calvados- besäuselt bis zum geht- nicht- mehr........ Was man so alles erlebt hat! Keine Sorge, ich bin schon am Planen, Auszeit ist Leerlauf! Ich wünsche Euch noch schöne Tage! walter
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