Die Kupferung sollte ja in erster Linie gegen den Teredo Navalis, den Schiffsbohrwurm (eigentlich eine Muschel) schützen und den gab es damals aufgrund des zu geringen Salzgehaltes in der Ostsee noch nicht.
Das Rot könnte auch ins Orange spielen und ließe mich dann an Bleimenninge denken. Gab es die damals schon?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Oh, ich bekam an anderer Stelle einen interessanten Hinweis. Da gab es die russische Brigg Mercury, ein Schwesternschiff der Olimp, und die hatte wohl einen gekupferten Rumpf: https://en.wikipedia.org/wiki/Brig_"...o_Turkish_Ships
Die Mercury - eines der berühmtesten Schiffe der Schwarzmeerflotte (!) - war im Schwarzen Meer stationiert und im legendären Einsatz gegen die Türken. Anfangs war der gekupferte Rumpf tatsächlich gegen den Wurm entwickelt und eingesetzt worden, später hat man aber gemerkt, dass es gar nicht die Kupferplatten sind die den Wurm abhalten sondern die Lagen darunter, das Kupfer aber den allgemeinen Bewuchs minimierte und so die Geschwindigkeit des Schiffes nicht so schnell beeinträchtigt wurde.
Einen roten Unterwasseranstrich kann man auf diversen zeitgenössichen Modellen sehen, wo er wohl eine Kupferung simulieren soll.
Schiffe, die nicht in Gegenden unterwegs waren, wo diese böse Muschel vorkommt, waren entweder geteert oder mit einer wilden Mischung von Talg, Leinöl und Bleiweiß gestrichen. Das Bleiweiß dürfte auch für unerwünschte Flora und Fauna am Schiffsboden giftig gewesen sein. Theoretisch hätte man dieser Mischung auch roten Ocker als Pigment beimischen können (was dann vermutlich zu einem Unterwasserschiff in Altrosa geführt hätte) oder man hätte die Mischung mit einer Ölfarbe mit rotem Ocker als Pigment überstreichen können - gewissermaßen eine Kupferung für geizige.
Habt schon mal vielen Dank für eure Hinweise zur Kupferung. Da lag ich also mal nicht so falsch in meiner Annahme, dass das Rot die Kupferung darstellen soll.
Und mittlerweile weiß ich, dass ich hier total falsch lag:
Zitat von Bonden im Beitrag #15Mein Kupfern entlang des Randes der roten Farbe ist nun alles andere als die KWL.
Die bereits erwähnte russische Brigg Mercury zeigt genau die selbe KWL - ich hab mir vorhin den Bauplan des Amati-Bausatzes dieses Schiffes angeschaut, der witzigerweise hier in diesem Haushalt vorrätig ist, da meine Liebste dieses Schiff bald bauen wird. Exakt die Linie wie an meiner Olimp. Auch @Angarvater und @AnobiumPunctatum haben mir an anderer Stelle entsprechende Hinweise gegeben. Und Kupferung hat die Mercury auch, klar doch!
Dennoch bleibt es dabei: Ich starte den Bau neu; es gibt, wie bereits erwähnt, ein paar nicht so gelungene Details. Und falls ich beim Neubau totalen Mist baue, kann ich das erste Modell immer noch weiterbauen.
ich bin mal wieder an einem Punkt, an dem ich die hier in diesem Forum versammelte und geballte Fachkenntnis benötige. Diese Brigg hat am Heck diverse Aufbauten, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin, was das ist. Was schon mal feststeht: Die Fenster im Heckspiegel sind Attrappen; lediglich die beiden Lamellenfenster ganz außen sind echt und gehören zu den Seitentaschen. Die runden Fenster der Seitentaschen hingegen sind echt. Sie erhellen wohl auch die beiden kleinen Kammern. Aber was ist da drin? Eine Möglichkeit: Es sind die Kajüten des kommandierenden Leutnants und seines Stellvertreters. Allerdings sind die Räume echt sehr klein; da kann man ja außer einer Schwingkoje kaum was anderes unterbringen. Wenn der Kommandant zum Beispiel mal Gäste bewirten will, geht das da drin wohl nicht. Sind es also doch nur die Abtritte, wie Angarvater an anderer Stelle vermutete? Meine Mercury hat in diesen Seitentaschen ja auch die Klosetts. Aber die sind dann nur in den Seitentaschen; bleibt weiterhin die Frage, wie die beiden Räume davor genutzt wurden. Vielleicht waren die Kajüten der (wenigen) Offiziere unter Deck. Dafür spricht, dass es in hinteren Bereich auf dem Deck ein Oberlicht gibt. Und wenn es keine Unterkünfte sind - wie hat man den Platz in den beiden Kammern genutzt hat? Flaggenschrank zum Beispiel, Kerzen für die Deckslaternen etc., also Dinge, die man öfters mal an Deck brauchte und nicht jedes mal von unter Deck holen lassen wollte?
Schön wäre mal eine Art Decksplan dieses Schiffstyps, auf dem die Gestaltung unter Deck sehen könnte.
Servus, was gibt der Plan für diese Räume her, bzw. wo sind die Kammern des Kapitäns und der Offiziere. In den Taschen sind Toiletten, weil der Chef und seine Adlaten sich nicht mit der Mannschaft auf den Donnerbalken setzten. In den Kammern wäre schon Platz für Kojen. Wo ist denn die Offiziersmesse?
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
ich habe Deinen Neuanfang gerade im Forum »Die Kartonmodellbauer« mit zahlreichen Daumen bedacht. Bitte verheimliche den anderen hier nicht Dein gelungenes, gekupfertes UWS . Dazu hätte ich gerne gewusst, wie das Kupferungsschema zustande kam.
Was in den Seitentaschen war? Wie sieht es mit der Stehhöhe in den Bereichen aus? Hast Du mal einen Maßstabsmann herumlaufen lassen? In der Mitte des Hecks wird auch sehr eng werden da dort der Ruderkopf auf die Pinne trifft. Werden die Räume dort also vielleicht nur als Aborte und wirklich winzige Schlafkammern genutzt worden sein? Leider habe ich keinen Plan eines solchen Schiffes der ehelellendes bringen kann. Warten wir ab, was die »Götter« melden
Zitat von Tarjack im Beitrag #23was gibt der Plan für diese Räume her, bzw. wo sind die Kammern des Kapitäns und der Offiziere.
Wo ist denn die Offiziersmesse?
Tja, lieber Robert, das sind die Fragen, auf die ich mir hier Antwort erhoffe. Die Bauanleitung zu diesem Modell sagt dazu leider gar nichts, gleiches gilt für die Bauanleitung der nahezu baugleichen Mercury (ist ja ein Schwesterschiff), die hier als Bausatz von Amati rumliegt.
Zitat von Klabauter im Beitrag #24Wie sieht es mit der Stehhöhe in den Bereichen aus? Hast Du mal einen Maßstabsmann herumlaufen lassen?
Da hab ich mal sofort einen gebastelt. Der wäre im Original 1,75 groß. Nun ja, sieht recht eng aus... O072.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Also, Norm-Stehhöhen gab es damals noch nicht und auf Schiffen hat man seinerzeit solche nebensächlichen Bequemlichkeiten anderen Erfordernissen untergeordnet. Es gibt auch noch die Möglichkeit, daß im Bereich der Achterkabinen das Deck tiefergelegt wurde, ich habe das schon auf Querschnitten anderer Schiffe gesehen.
In den Seitentaschen waren möglicherweise 'Naßzellen' untergebraucht, d.h. ein Pumpsklo und ein Waschtisch. Ich habe so ein Arrangement schon gesehen, wo ? Vielleicht auf der protugiesischen Fregatte, ich weiß nicht mehr.
Ich habe jetzt nochmal den Bausatz der Brigg Mercury aus dem Regal genommen und mir die Baupläne angeschaut. Vorhin hatte ich lediglich in der Bauanleitung geblättert. Zumindest dieser Teil hier zeigt ein klein wenig die tatsächliche Aufteilung des Innenlebens des Rumpfes. Die Deckshöhe lässt da durchaus die Vermutung zu, dass die Kajüte des Kommandanten unter dem Oberlicht zu finden war. O073.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und so ganz nebenbei ist mir hier noch ein weiteres interessantes Detail aufgefallen. Im Gegensatz zum Bauplan der Olimp sieht man hier beim Schwesterschiff im Bug zwei Jagdkanonen; die Olimp soll hingegen komplett mit Karronaden bestückt werden. Interessant. Und nun überlege ich, ob ich für die Olimp auch diese zwei Kanonen anstatt zweier Karronaden im Bug aufstelle... O074.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und ganz zum Schluss noch das: Ich bin bekanntlich bekennender Kartonmodellbauer. Aber beim Blick in den Bausatz der Mercury von Amati geht einem das Herz auf. Das sieht alles super akkurat aus; allein die Blöcke sind zum Dahinschmelzen. Und der dicke Packen Baupläne lässt vermutlich so gut wie keine Frage offen, sehr detailreiche und für meine Begriffe richtig gut erklärende Zeichnungen. Ich bin erstaunt, dass hier noch niemand diesen Bausatz in der Mache hat. Wenn ich "Holzwurm" wäre - das wäre mein nächstes Modell. Aber ich übe mich in Geduld und freue mich darauf, das Modell entstehen zu sehen, wenn meine Liebste es dann in Angriff nimmt. Sie muss ja nur noch die Victory fertig bauen...