Bei Holzsprossenfenstern mit Kittfuge (aussen) erscheint die Sprosse jeweils aussen und innen unterschiedlich breit, siehe Darstellung. Daher kommt es drauf an, welches (Ansichts-)Maß man meint...
2046466a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
Dirk, Kay, Willi, Frank und Zimtzucker, vielen Dank für die Kommentare! Nach wie vor suche ich nach der Ursache des "Verschwindens" dieser Lüftungsöffnungen im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. Eine der Erklärungen könnte sein, dass bis dahin die Spantbauweise, einschließlich des 1719 eingeführten Doppelspants (Establishment) noch "Platz" für diese Öffnungen frei ließ, während die spätere Ergänzung dieser Freiräume mit "filling frames" dies nicht mehr ermöglichte? Subjektive Vermutung.
zu den Belüftungsöffnungen (engl: ventilation scuttles) kann ich Dir nur sagen, daß man Diese später in die Stückpforten integriert hat. Das "Doppelspant-System" diente vor allem der Verstärkung des Rumpfes und der Vereinheitlichung der seitlichen Pfortenbegrenzung, d.h. die Doppelspanten mußten immer eine Seite einer Pforte darstellen und durften nicht mehr unterbrochen sein. Sie mußten bis zum Schanzkleid hinaufreichen. Um nun die Anzahl an Unterbrechungen auch im Bereich der Füllspanten weiter zu verringern, arbeitete man die Belüftungsöffnungen mit einem "horseshoe"-Scharnier und sich nach innen hin konisch verjüngenden Deckeln, in die Stückpfortendeckel ein.
Danke Johann! Ein Lob von Seiten eines Künstlers wie Dir tut immer gut.
Danke, Tom, für Deine interessanten Ausführungen. In diesem Zusammenhang muss ich mich verbessernd berichtigen. Der Begriff "Lüftungsöffnungen" ist von mir irreführend gewählt worden. Ich meinte damit die Fenster, wie sie Lavery (Arming and Fitting, S. 176) im Bereich des Quarterdecks und der Poop für die Offiziere bei Schiffen 3. Ranges beschreibt und die um 1745 ausser Mode kamen. Diese Fenster waren aus der Linie der Stückpforten nach oben versetzt, verglast und häufig mit bogenförmigen Dächlein und Säulchen ausgestattet. Die von Dir beschriebenen "ventilation scuttles" in den Pforten wurden erst ab den 70er Jahren eingebaut, waren deutlich kleiner und zudem glaslos.
Alles klar Volker, jetzt weiß ich was Du meinst. Ja, die Belüftungsöffnungen in den Pforten waren nichts anderes, als "hölzerne Pfropfen", die in diese kleine, konisch-rechteckige Öffnung beim Schließen eingriffen.
Die Öffnungen, die Du beschreibst, waren wohl auch ein wenig Offiziers-Privileg und dienten zur Belüftung, aber besonders auch zur besseren Ausleuchtung bei Tageslicht, dieser doch sehr winzigen Verschläge, in denen die Offiziere Platz finden mußten. Interessantes Forschungsthema wie ich finde !
ZitatIch meinte damit die Fenster, wie sie Lavery (Arming and Fitting, S. 176) im Bereich des Quarterdecks und der Poop für die Offiziere bei Schiffen 3. Ranges beschreibt und die um 1745 ausser Mode kamen.
Hallo Volker, ich glaube der Ursprung reicht bis in die frühe Stuard Zeit zurück. Hier hatten die 2nd rates / Great Ships eine so genannte "Coach" im Bereich des Achterdecks eingebaut. Das ist im Grunde ein Deckshaus, dessen Sinn und Zweck sich mir immer noch nicht so ganz erschlossen hat. Das "Sheldon" Modell ist ebenfalls mit so etwas ausgerüstet, im 2. Bild der Strecke gut zu erkennen. Im 5. Bild schaut man von der Seite darauf. Man muß angemeldet sein um die Bilder größer betrachten zu können. http://warshipvasa.freeforums.net/thread/105/sheldon-model-1660
Diese Coach wurde mit der Zeit in die Breite ausgedehnt und erreichte schließlich die Bordwand. Dort tauchten dann die Fenster in den Schiffsseiten über den Stückpforten auf. Man findet sie in etlichen Van der Veldes. Hauptsächlich bei den beiden ersten Rängen. Später scheint sich die Verwendung auch auf die unteren Ränge ausgebreitet zu haben, man findet sie beispielsweise auch bei der Lenox des 1677er Bauprogramms https://www.flickr.com/photos/49225014@N05/8213670486 https://www.flickr.com/photos/49225014@N05/8213655500 Wie du schreibst hielt sich die Mode bis in die 1740er Jahre und wurde dann aufgegeben.
das sind sehr schöne Fortschritte an Deinem Deptford! Die Gallerien sind eine der schwierigsten Bauteile an so einem Modell, die sind Dir sehr gut gelungen! Wegen Lüftungsöffnungen/kleinen Fenster, das könnte tatsächlich mit den Änderungen in Spantenaufbau zusammen hängen. Im ersten Drittel 18. Jahrhundert gab es zwischen (Haupt)Spanten drei Füllspanten, das sieht man bei einigen Originalplänen. Die Spanten konnten sich auch etwas mehr nach oben verjungt haben, als es später üblich war. Ist eigentlich nur eine Vermutung, da es aus der Zeit leider eher wenig genauere Angaben gibt...
Herzlichen Dank, Holger und Alexander, für Euer Engagement. Auch ich glaube an einen Zusammenhang mit der Spantkonstruktion. Vermutlich finde ich jedoch keine definitive Antwort- Das von Dir gezeigte Modell, Alexander. dient mir momentan als bildliche Vorlage für die schwierige Konstruktion des Quarterpiece als Verbindungsstück zwischen den Galerien. Dazu später mehr.
Zum Problem: Früher ging ich davon aus, dass die Quarterpieces dieser Epoche allein eine stützende Funktion hatten. Inzwischen fand ich jedoch bei Bildern von zeitgenössischen Modellen eine Art Stützgerüst als Unterkonstruktion, die von den Skulpturen "ummanteld" wurden. Die Bilder zeigen eine provisorische Stellungsprobe dieser Anordnung, wobei der "Abfalleimer" unter der Skulptur und die "Dame" selbst wegzudenken sind (sie werden entsorgt). Frage: Wurden die hier endenden Handläufe der Geländer bzw. das Dach der Seitengalerie mit den Skulpturen oder der Unterkonstruktion verbunden?
achilles
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Skulptur 1.JPG
Skulptur 2.JPG
ich bin der Meinung unter den Figuren war eine Unterkonstruktion, wo auch die Handläufe enden. So seh ich das zumindest bei der Aufnahme der RW. Aber warum willst Du die Figur entsorgen?
Grüßle Kay
kay
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rwa.JPG
Bild zu klein, sorry, hier noch mal in großer Auflösung.
kay
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rw6.jpg
Prima Kay! Das hilft mir weiter! Danke! Das Gesicht und die Frisur der Figur sieht mir sieht mir zu naiv aus. Vielleich schneid ich ihr auch nur den Hals ab.