Der Kranbalken stützt sich nicht auf einem Poller hinter dem Schanzkleid ab, sondern wäre ein einuziges Teil, das im Original aus einem gewachsenen Krummholz geschnitten worden wäre. Wenn das Modell farbig gestrichen wird (das Schanzkleid wäre zu dieser Zeit wohl innen weiß gewesen), sieht man keine Naht und man könnte einfach ein kurzes Stück Holz in der Breite/Dicke des Kranbalken darunter kleben und die Oberseite rundschleifen. Im Original wäre das Krummholz an einer Schanzkleidstütze verbolzt gewesen. Auf der Rück- bzw. Innenseite muß sich dann noch eine Klampe zum Belegen des Läufers befinden. Manchmal ist auch ein dicker Eisenstab horizontal so durch den vertikalen Teil des Kranbalken gesteckt, daß er auf beiden Seiten vorsteht. Darauf kann man dann den Läufer wie auf einer Klampe belegen.
1,2 mm Ø ist ja ein riesiges Loch . Ich verstehe aber die letzte Frage nicht. Die beiden Scheiben in den Kranbalken stellen den oberen Doppelblock der Talje (Flaschenzug) dar.
Zitat von wefalck im Beitrag #31]Ich verstehe aber die letzte Frage nicht. Die beiden Scheiben in den Kranbalken stellen den oberen Doppelblock der Talje (Flaschenzug) dar.
Ja, ich meinte dass ich mir dann den Flaschenzug aus der Krick-Zeichnung sparen kann, oder ob der quasi zusätzlich dazu kommt.
Noch eine andere Frage: Da ja scheinbar das außen liegende Knie nicht verwendet wurde, da es Probleme mit dem Anker gab, stellt sich mir die Frage, ob man nicht ein innen liegendes Knie bauen könnte. Ich hoffe die Frage ist nicht zu dämlich.
Ich verstehe die Frage immer noch nicht. Das Arrangement der Taljen (nur Landratten sagen Flaschenzug ) ist in der Krick-Zeichnung richtig wiedergegben. Daran ändert sich nichts. Man muß nur die Bohrungen aus denen der Läufer herauskommt und dann wieder hineingeht einen Bogen macht und nicht abgeknickt wird.
Das einfachste wäre aber vielleicht wirklich die Bohrungen durch einen Laubsägeschnitt zu verbinden, mit Streifen von Sandpapier nachzuarbeiten und dann eine Scheibe einzukleben.
Theoretisch könnte man auch ein 'Hängeknie' auf der Schanzkleidinnenseite anbringen. Gesehen habe ich so etwas aber noch nie. Der Kranbalken würde auch ein bißchen im Weg herumstehen.
Mmmhhh, die Landratte hat so langsam eine Vorstellung wie es aussehen könnte Ich denke ich werde den Bauplan so umsetzten wie er gezeichnet ist, mit dem Zusatz, dass ich die Löcher wie empfohlen ausarbeiten werde. Für die Abstützung des Kranbalken werde ich mal schauen ob ich eine Art Knie in Richtung Schanzkleid verwirklichen kann. Sollte das nicht machbar sein, werde ich den Kranbalken wohl (historisch)inkorrekt "schweben" lassen.
Danke nochmal für eure konstruktiven Tipps und Ratschläge.
Also mir gefällt Deine Handwerks-Arbeit sehr gut! Man sieht schon das Du versuchst mit großer Mühe und sehr gewissenhaft den Krick-Plan zu Deinem Schiff umzusetzen. Ich denke darauf kannst Du stolz sein!
Erkennbar ist aber auch, das Du noch gewisse Zeit brauchst Dich in Detailfragen zum Thema Segel-Schiff einzuarbeiten und Dir die Fachterminologie dazu noch etwas fremd ist.Daraus kann Dir keiner einen Strick drehen. Auch für den Baukastenhersteller ist es in der Tat eine schwierige Gratwanderung gerade für Einsteiger einen Baukasten zu konzipieren, der auf dem Papier allgemein verständlich ist aber auch nicht gleich handwerklich überfordert.
Daraus lässt sich aber auch ableiten das Dein Bauplan deshalb in vielen Bereichen stark vereinfachte Details zeigt, wo manch einer hier im Forum erstmal tief Luft holt wenn er das so sieht.
Bei Deinem Schiff bist Du aber absolut der Chef und entscheidest darüber selbst wie es mit der "Schiffszimmerei" weiterläuft ! Persönlich würde ich mir erlauben Dir zu empfehlen im Rahmen Deiner Möglichkeiten, hier und da wo es noch geht etwas nachzubessern.
Dein Erkenntnisgewinn geht nun möglicherweise oder hoffentlich auch dahin, das Du bei Deinem nächsten "Traumschiff" Modell nach der Verfügbarkeit von ergänzenden Unterlagen oder Tauglichkeit eines Baukastens/ Plan , Du Dich hier im Forum vorher schlau machst..
Hoffe das es mit der GALEASSE "KARL und MARIE" 1884 wie auch immer weitergeht und Du uns weiterhin mit Deiner vielversprechenden Modellbaukunst auf dem laufenden hältst !
mit den besten Grüßen von dem "Landlubber" Peter / peternavalis
Hallo Peter, vielen Dank für deine Einschätzung und dein Lob. Ich würde mich, wie man glaube ich an meinen Beiträgen erkennen kann, als ein ambitionierter Stümper bezeichnen. Die Karl & Marie ist mein drittes Baukastenmodell. Das erste Schiffchen war die Marie Jeanne (mein Profil-Bild) zu der ich gekommen bin, wie die Jungfrau zum Kinde. Der Bausatz war eigentlich ein Geschenk für meinen Vater. Der hat sich aber über Jahre nicht drangetraut, da er mit fortschreitendem Alter immer mehr Gicht in die Hände bekommen hat. Also hat er mich gebeten, es für ihn zu bauen. Was ich dann auch gerne gemacht habe. Ich war nach einigen Jahren (Zwischendrin habe ich noch ein Studium gemacht) stolz wie Oskar auf das Schiff. Und dabei habe ich schon viel Hilfe aus einen anderen Forum gehabt (jaaa, dass das untergegangen ist).
Danach war bei mir der Virus ausgebrochen. Als nächstes habe ich mir das Arbeitsboot (ist in der Galerie) zugelegt und gebaut. Beim Bau habe ich gemerkt welche Fehler ich bei ersten Schiff gemacht habe, die ich jetzt vermeiden wollte.
Jetzt, bei der K&M geht es mir wieder so. Ich merke, dass meine Fähigkeiten im Modellbau steigen und damit auch meine Ansprüche an mich selbst. Das soll jetzt kein Eigenlob sein, sondern nur zum Ausdruck bringen, wie viel ich hier von den vielen Hilfestellungen und Tipps von den erfahrenen Modellbauern lernen durfte. Sicherlich fehlt mir noch ganz viel Fachwissen um Schiffsbau und Historie. Aber eins trainiere ich besonders und das ist meine Geduld.
Deine Empfehlung:
Zitat von peternavalis im Beitrag #35Bei Deinem Schiff bist Du aber absolut der Chef und entscheidest darüber selbst wie es mit der "Schiffszimmerei" weiterläuft ! Persönlich würde ich mir erlauben Dir zu empfehlen im Rahmen Deiner Möglichkeiten, hier und da wo es noch geht etwas nachzubessern.
trifft genau meine Vorstellung, nämlich so viel wie möglich von dem, was ich aus diesem Forum lerne mit meinen Möglichkeiten umzusetzen. Dabei ist mir vollkommen klar, das ich, zumindest in den nächsten Jahren, nicht an die Meisterschaft einiger hier im Forum vertretenen Modellbauer heranlange. Aber man soll ja auch noch Ziele haben
Zitat von Rheinschiffer im Beitrag #36............Jetzt, bei der K&M geht es mir wieder so. Ich merke, dass meine Fähigkeiten im Modellbau steigen und damit auch meine Ansprüche an mich selbst. Das soll jetzt kein Eigenlob sein, sondern nur zum Ausdruck bringen, wie viel ich hier von den vielen Hilfestellungen und Tipps von den erfahrenen Modellbauern lernen durfte. Sicherlich fehlt mir noch ganz viel Fachwissen um Schiffsbau und Historie. Aber eins trainiere ich besonders und das ist meine Geduld..............
Hallo Holger,
zunächst mal einen dicken für Deine Karl&Marie.
Dein Weg in den hölzernen Schiffsmodellbau, so wie Du ihn beschreibst, ist doch total in Ordnung. Vielen anderen und mir ging es genauso. Eben nur schade, dass ich auf dieses Forum erst so spät gestoßen bin. Habe daher auch mein zweites Schiff unterbrochen. Lernen wirst Du hier ohne Zweifel eine ganze Menge. Das mit dem Ehrgeiz und dem "Ich kann das besser" ist ein Automatismus, dem man so oder so erliegen wird. Man muss nur aufpassen, dass er nicht zum Fluch wird. Lieber doch ein Projekt beenden auch wenn es nicht perfekt wird, sonst leidet die Motivation.
Viel Spaß beim Bauen und Eigenlob ist voll in Ordung.