Gestern am Abend war in München AK- Stammtisch und konnte mich daher nicht früher rühren! Selbstverständlich kannst Du mein Zitat zu den Eckdaten Deiner Galeasse durch Dafi auf die richtige Seite schieben lassen und auch die konkrete Jahreszahl der Erbauung (1884) einfügen !
Was ich von Dir dagegen gerne ergänzend erfahren würde,welchen Maßstab hat das Schiff eigentlich das Du baust und wie sieht der Prototyp auf dem Baukastendeckel aus ? Auch Deinen Bau-Plan kenne ich nicht und kann daher logischerweise auch nicht sagen ob er fachlich etwas taugt oder einige nicht akzeptable Defizite hat ! Ich frage nur deshalb nach, weil mir Deine Ambitionen etwa zum nach- bessern oder gar zum"SUPERN" unbekannt sind.
Das Du gerade einen dt. hölzernen Küstensegler mäßiger Größe und unbewaffnet als Projekt ausgesucht hast gefällt mir,den diese Thema ist eigentlich modellbaumäßig hierzulande durchaus etwas sträflich vernachlässigt. Schon erstaunlich da die Quellenlage an Bild und Text eigentlich relativ gut ist und auch die Bauzeit wie man gelesen hat, für solch ein Modell nicht ausufert.
Hallo Peter, es handelt bei dem Model um einen Baukasten aus dem Hause Krick im Maßstab 1:40.
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Wie man auf dem Deckel sieht, ist schon mal die Holzfarbe, sprich die Holzsorte eine andere als die die im Bausatz tatsächlich enthalten war. Nach Kontakt mit Herrn Krick, wurde mir erklärt es handele sich bei dem Holz auf dem Deckelbild um Afrikanischen Nussbaum der mittlerweile unter Naturschutz stehe und deshalb gegen einheimischen Nussbaum ausgetauscht worden sei.
Das ist der Übersichtplan (Seitenansicht) in Maßstab 1:1 (1:40) Länge: 797 mm; Breite 145 mm und die Höhe Beträgt 580 mm
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Ich weiß nicht ob ich noch mehr Pläne Zeiten darf?
Jedenfalls gibt es insgesamt 9 Blätter mit Detailzeichnungen. Im Grunde bin ich ganz zufrieden. Aber es gibt noch einen Plan mit der Draufsicht in 1:1, der leider um etwa 1 cm von dem der Seitenansicht abweicht. Hier muss man sich dann entscheiden welchen man annimmt, um bestimmte Positionen zu bestimmen. Aktuell fertige ich gerade die Poller und Kranbalken am Bug, diese weichen auf den beiden besagten Plänen sowohl von der Position als auch von der Dicke des Materials ab. Ist kein Beinbruch, aber man muss halt aufpassen.
Peter, den Satz verstehe ich nicht: Ich frage nur deshalb nach, weil mir Deine Ambitionen etwa zum nach- bessern oder gar zum"SUPERN" unbekannt sind
Was meinst du mit "Supern"
Danke übrigens für das Lob. Ich finde Kanonen zwar total toll, aber sorry ich wollte nicht noch ne Victory bauen. Trotzdem wird das nächste Projekt vielleicht eine kleine Kanonen spendiert bekommen
das waren ja mal echt kurze Kranbalken, erstaunlich, daß sie nur an jeweils einer Stelle am Schanzkleid befestigt waren ...
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo zusammen, zu den Kranbalken kann ich nicht viel sagen. sie sind so kurz und ohne Rollen, weil es so in meinem Bauplan steht. Da habe ich mir auch keine größeren Gedanken drum gemacht. Sollten Kranbalken denn unbedingt länger sein? Gibt es Kranbalken nur mit Rollen? Ich bin da im Moment ein bisschen überfragt.
Ein Kranbalken ist im Grunde ein Doppelblock an einer Stange, d.h. er braucht Rollen, wie jeder andere Block auch. Zusammen mit dem Fischblock mit Haken macht er eine Talje. Einfach so in das Schanzkleid gesetzt ist der Kranbalken eine mechanische Unmöglichkeit; er würde sofort ausbrechen, sobald er mit dem Anker belastet ist. Wie der Name schon sagt, hat der die Funktion einens Kranes, braucht also irgendwo ein Widerlager. Zu dieser Zeit und bei dieser Art Schiff wurden meist eine von zwei konstruktiven Möglichkeiten eingesetzt: entweder der Kranbalken reicht bis zum Pallstamm des Spills (wenn ein hölzernes Bratspill vorhanden war), oder der Balken war ein Krummholz, das auf der Schanzkleid-Innenseite mit einer Schanzkleidstütze an dieser Stelle verbolzt war. Ich habe leider keine (digitalen) Bilder zur Hand.
Vielleicht kannst Du einen Planausschnitt hier einstellen, damit man sehen kann, wie die Krick-Leute sich das vorgestellt haben.
Ich habe im Internet ein entsprechendes Bild der Karl und Marie (das Baukastenmodell) gefunden, http://www.google.de/imgres?imgurl=http%...ved=0CEYQrQMwDA das die Kranbalken so zeigt, wie du sie auch ausgeführt hat. Das heißt, deine Ausführung stimmt zwar mit dem Plan überein, der ist für dieses Detail aber sicher unrichtig. Wären die Kranbalken nur auf dem Schanzkleid befestigt (was, wie von Wefalk schon beschrieben, keine besondere Belastung aushalten würde), würde es auch keinen Sinn machen, die frei stehend so weit nach binnenbords zu führen. Entweder müssen sie an den inneren Enden irgendwie befestigt werden (was ich für die wahrscheinlichere Lösung halte) oder sie müssten außenbords durch kräftige Knie gestützt sein.
Das Modell der Leon (obige Bilder, gebaut nach dem Plan von Harold Underhill) wurde vom kanadischen Modellbauer Keith Harrison gebaut, dessen Genehmigung ich habe, die Bilder seines (nicht mehr vorhanden) Bauberichts bei MSW hier im Form zu veröffentlichen. Ich werde diese gelegentlich in der Galerie zeigen.
Ich hatte heute morgen ganz vergessen, daß ich ja ein paar Bilder von Modellen im Altonaer Museum auf meiner Web-Seite (http://www.wefalck.eu/mm/maritime/hamburg/altona.html) habe , die die verschiedenen Ausführungen zeigen:
Schlup ELBE von 1836
Jacht THETIS von 1842
P.S. die Qualität der Bilder ist den dortigen Lichtverhältnissen geschuldet.
Wenn ich mir die Bilder des Modells 'wie aus dem Kasten' anschaue, dann schüttelt es mich. Da gibt es viel, das man besser/richtig machen kann … hier im Forum gibt es genug Fachleute, die mit Rat zur Seite stehen können.
Die Kranbalken haben allerdings eher keine Knie außenbords, da diese mit dem 'gefischten' Anker in Konflikt geraten können.
Zunächst einmal Danke dafür, dass ihr bei mir drüber schaut und mitdenkt. Mir ist das so gar nicht in den Sinn gekommen. Aber dank eurer Bilder und Erklärungen kann ich es nachvollziehen. Ich weiß aber noch nicht ob und was bzw. wie ich etwas ändern soll. So eine Abstützung der Kranbalken muss ja dann auch Sinnvoll am Modell umgesetzt werden können. Auf dem unten gezeigten Plan denke ich ist die Lösung für die Frage nach den fehlenden Rollen gegeben. In Detailzeichnung 38 sieht man den Kranbalken und in Zeichnung 48 den David. Für mcih sieht das so aus, als ob man hier die Lasten (Anker und Beiboot) mit einem Flaschenzug heben will. Ist das möglich?
Das ist ein Modellbauplan, da wird Vieles vereinfacht. Hätten sie Rollen eingezeichnet, wie es sein sollte, hätten sie diese mitliefern müssen. Schmälert die Gewinnspanne um o,o1 c.
Ja, Kranbalken und Davits sind im Prinzip Flaschenzüge bei denen jeweils ein Block in ein Bauteil, eben den Kranbalken bzw. den Heckdavit, integriert sind.
Ich würde den Kranbalken neu machen und zwar in der Version, wie auf der ELBE. Das erlaubt den Zugang zu den Nagelbänken über dem Bugspriet. Alternativ könnte man eben auch die neuen Kranbalken bis zur Spillbeting verlängern und diese gleichzeitig als Nagelbank verwenden, wie bei der THETIS.
Ich würde auch den Bereich zwischen jeweils zwei Bohrungen im Kranbalken bzw. Heckdavit mit einer dünnen Rundfeile so abrunden, daß der Bereich wie eine Scheibe aussieht. Die Fallen laufen dann wesentlich hübscher, sehen nicht so geknickt aus. Alternativ kann man auch ein feines Laubsägeblatt durch ein Loch fädeln und damit die zwei Bohrungen zu einem Schlitz erweitern. In diesen Schlitz kann man dann eine Scheibe aus Holz oder Messing einsetzen. Kleben genügt, obwohl die Scheibe natürlich auch eine Aschse aus Messingdraht haben kann.
P.S.: Das mit den Knicken gilt natürlich sinngemäß für alle Blöcke. Man sieht das auf vielen Modellen, daß die Läufer unnatürlich um die Ecke gehen.
Ich würde die Scheiben natürlich auf der Drehbank fertigen, man kann aber auch z.B. kleine Unterlegscheiben dafür nehmen. Wenn der Läufer erst eingeschoren ist, sieht man nicht mehr viel davon.
Hallo wefalck, danke für die nützlichen Hinweise! Da werde ich wohl erst mal ein bisschen drüber brüten müssen. Mein erste Gedanke, nachdem ich deinen Text gelesen habe war, den Kranbalken in der Version der Elbe abzustützen und die Bohrungen wie vorgeschlagen zu verbinden. Dann müsste ich den Kranbalken nicht neu machen, sondern nur den Balken (Poller?) auf dem sich der Kranbalken abstützt. Eine Drechbank habe ich nicht bzw. auch keine Erfahrungen mit dem drehen in einer Bohrmaschine. Die Löcher sind mit einem 1,2 mm Bohrer gebohrt und das finde ich schon verflixt klein. Ob ich dafür eine Scheibe bauen kann, weiß ich nicht. Da zweilfle ich noch ein bisschen an meinen Fähigkeiten. Leider kann ich aus dem Foto nicht erkennen, wie der Kranbalken mit dem Stützbalken (Poller?) verbunden ist. Wurden die mit einer Verbindung "Schlitz/Zapfen" oder mit Holznägeln wie beim Deck befestigt? Wenn ich die Scheibe durch feilen der Löcher immitiere, wäre es dann nicht folgerichtig den Flaschenzug wegzulassen oder war der zusätzlich dabei?