das ist er, der Bausatz der Altert von 1812. Einen neugierigen Blick hinein habe ich schon mal geworfen und bin gespannt, wie aus all dem Holz und Kleinkram ein Schoner werden soll. Die Segel sind sogar schon dabei - also alles komplett. Wie ich gelernt habe, gibt es einen Haufen Fachbegriffe, die mir neu sind und die ich erfragen werde. Die Anleitung setzt einiges voraus und daher kommen gewiß auch aus dieser Ecke Ungereimtheiten, die ich zur Diskussion stellen muß, damit es voran geht.
Mitbekommen habe ich, daß es verschiedene Stile gibt, das Modell darzustellen, also blankes Holz und glänzendes Messing - bemalt und bemalt und gealtert. Dann noch die Takelage: keine Segel an den Masten, eingerollte Segel oder gehißte Segel. Die Darstellung des Modells: im Hafen angelegt, auf hoher See, im Gefecht oder in der Flaute. Nun muß ich mich für eine der genannten Darstellungen entscheiden.
Bis dahin, liebe Grüße,
Ännchen
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Du solltest Dich für einen Baustil entscheiden, der Deinen erlernten Fähigkeiten entspricht. Je nach dem verkürzt oder verlängert, erschwert oder erleichtert diese Entscheidung den Bau des Modelles. Was die Fachbegriffe anbelangt, so kannst Du immer auf unsere Hilfe zählen !
Also überleg Dir mal in Ruhe wie Du vorgehen möchtest und dann gib hier bescheid.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück und viel Spaß beim Bau ! Schön, daß eine weitere weibliche Modellbaukollegin hier einen Baubericht startet.
Hallo Ännchen Gestatte mir ein paar kleine Anmerkungen, von denen ich glaube, sie könnten Dir eine Entscheidungshilfe sein: Der für mich schönste Stil ist der, bei dem möglichst auf die Verwendung von Farbe verzichtet wird und edle Hölzer unter einer Klarlackschicht schön zur Geltung gebracht werden. Das hat aber wenig mit dem Original zu tun und offenbart auch den kleinsten Fehler.
Im Original waren die Schiffe mit- oftmals recht dubiosen- Mixturen angestrichen und von dem ursprünglichen Holz nicht mehr viel zu sehen. Entschließt man sich, sein Modell farblich korrekt darzustellen, bietet das die Möglichkeit, kleine Fehler oder Ungenauigkeiten mit Spachtel und Farbe zu kaschieren. Guter Modellbau ist nicht unbedingt immer nur perfekte Handwerkskunst, sondern auch gekonntes Pfuschen.
Was die Beseglung angeht, bietet Dein Maßstab schon die Möglichkeit, Segel gut darzustellen (bei kleineren Maßstäben wirkt das Webmuster des Stoffes schnell zu grob). Dabei gilt es auch ein paar Dinge zu bedenken: Will man das Schiff in Fahrt darstellen, sollten sich die Segel auch im Wind blähen, und dem Kurs und der Windrichtung entsprechend richtig angestellt sein. Das erfordert schon ein wenig Know-How. Vierkant gebrasste Rahen (die Rahen stehen in rechtem Winkel zur Schiffslängsachse), dichtgeknallte Schoten der Schratsegel (Schratsegel sind die, die parallel zur Schiffslängsachse angeordnet sind und Schoten die Leinen, die an den freien Ecken dieser Segel angebracht sind, dichtholen= stramm ziehen) und dabei schlaff herunter hängende Segellappen wirken schnell albern, aber auch ein Kurs mit halbem Wind (Wind kommt genau von der Seite) oder hoch am Wind (Wind kommt leicht von vorne) will überlegt sein, da das Schiff dann eigentlich (je nach Windstärke mehr oder weniger) Lage machen müsste (d.h. es müsste zu einer Seite geneigt sein / schief im Wasser liegen). Ein Modell, das aufrecht im Modellständer steht, kann dem natürlich nicht gerecht werden.
Segel geborgen darzustellen ist auch nicht so einfach, da die für Modellsegel verwendbaren Stoffe immer zu dick sind. Rafft man diese Stoffe in der Art zusammen, wie das mit den originalen Segeln gemacht worden ist, entsteht daher ein Ballen, der wie eine unansehnliche fette Wurst unter den Rahen hängt. Das sieht nicht gut aus. Sollen Segel geborgen dargestellt werden, werden sie oft mit verkürzten Seitenlieken hergestellt (Liek= Kante/Saum des Segels, Liektau= ein starkes Tau, das um den Segelsaum herum angenäht wurde, um Zugkräfte aufzunehmen und dem Segel Profil (Bauch) zu geben), wodurch sich ein dünnerer Segelballen ergibt.
Die in Bausätzen beiliegenden Segel sind auch mit Vorsicht zu genießen. Im Original wurden Segel aus mehreren Tuchstreifen (Kleider) zusammen genäht. Deren Breite war durch die Standardbreite der Webstühle vorgegeben, die zu der Zeit verwendet wurden. Das Zusammennähen geschah mit zwei parallel verlaufenden Nähten. Der Faden, der hierzu verwendet wurde, war zumeist naturfarben und am Originalsegel schon aus relativ geringer Entfernung nicht mehr zu sehen. Noch ein paar Schritte weiter weg, konnten die einzelnen Kleider nur noch bei durchscheinendem Licht erkannt werden.
Bei Modellsegeln sieht man oft, dass die Kleider durch eine Zick-Zack-Naht und mit sehr dunklem Faden dargestellt werden. Solche Segel würde ich eher nicht verwenden, da ist es aus meiner Sicht schon besser, sie ganz weg zu lassen. Dann ist auch der aufrechte Stand im Modellständer kein Problem mehr.
Ich wünsche Dir ein gutes Gelingen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ach übrigens, apropos Beseglung: Mir ist da bei Betrachtung des Baukastens etwas aufgefallen: Auch wenn es sich der Bezeichnung nach um einen Kutter handelt, ist er wohl schonergetakelt. Am vorderen Mast (Fockmast) die untere Rah (Bagienrah) trug bei der Schonertakelung normalerweise kein Segel (irgendwo habe ich mal gelesen, dass sich der Begriff "Bagien-"rah aus dem niederdeutschen Wort für "unvollständig" ableitet), sondern sie war in erster Linie dazu da, die Schoten des darüber gefahrenen Segels auszuspreizen. Wenn unter dieser Rah bei besonders guten Wetterbedingungen ein Segel gefahren werden sollte, dann hatte dieses Segel eine eigene Rah, an der es bereits angeschlagen (=festgebunden) war, wenn es gesetzt wurde. Sehr gut gezeigt wird das in dem Buch "Schoner in Nord und Süd" von K.-H. Marquardt oder auf seiner Homepage und zwar hier.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Aus meiner Sicht betrachtet, möchte ich doch eine Warnung aussprechen: Da es Ännchens erstes Modell ist, sollte man sie nicht gleich mit Superperfektionismus überhäufen. Erfahrungsgemäß führt das dann oft dazu, das ein Modell irgendwann in der Ecke landet.
"Guter Modellbau ist nicht unbedingt immer nur perfekte Handwerkskunst, sondern auch gekonntes Pfuschen!" (copyright: Willi) Das ist einmal ein Grundsatz, den ich mir zu Herzen nehme, ich glaube, er trifft den Nagel perfekt auf den Kopf, dabei hat die Kreativität aber immer noch eine Chance, sich zu entwickeln..... Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch Alllen!
Die Youtube-Adressen meiner veröffentlichten Missetaten befinden sich jetzt in meinem Profil!
ich wünsche Dir viel Spaß und gutes gelingen Deines Projektes. Hinsichtlich der vielen Stile kann es evtl. hilfreich sein, sich viele Modelle und Bauberichte anzusehen. Dann hat man genügend Anschauungsmaterial, zu entscheiden, was denn letztlich persönlich am besten gefällt. Das www ist ja voll mit Bauberichten.
Guten Abend Ännchen, bei dem ersten Schiff ist es wichtig, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Damit das nicht passiert solltest du dir die Zeit nehmen, einige Schritte voraus zu denken und dich immer zu fragen: Warum macht man das nun so? Wie heißten die Dinge, die man da fertigstellt oder anbaut? Und Zeit ist auch eine Sache, die du dir in jedem Fall beim Bauen nehmen solltest - dann steht einem schönen Modell und einem guten mit reichhaltigen Erkenntnisgewinn verbundenen Start in unser schönes Hobby nichts mehr im Weg.
Willi hat ja schon jetzt Hinweise gegeben, dass man jeden Bausatz auch noch (zuweilen stark) verbessern kann, oder sagen wir: genauer machen kann. Man muss das nicht tun - es ist schließlich ein Modell und damit immer auch eine Abstraktion), zudem ist bis zum Finish und der Segelerstellung noch lange Zeit. Es lohnt sich aber immer, sich solche Hinweise durch den Kopf gehen zu lassen - dann wird aus dem "Baukasten von Krick" etwas ganz individuelles: Die "Alert von Ännchen".
Ich wünsche dir viel Spaß bei diesem hübschen Modell und schiebe diesen Bauberichtbeginn neben die zweite derzeit im Bau befindliche Krick-Alert.
Guten Abend allen miteinander, habt vielen Dank für Eure Anteilnahme an meinem allerersten Modellbauprojekt, den Wünschen und Hinweisen...daran kann man (oder Frau) gut erkennen, wie Ihr mit mir mitfiebert und auf das Ergebnis einer blutigen Anfängerin neugierig seit. Ich freu mich mit Euch zusammen "die Alert von Ännchen" zu bauen. Es gibt so viele unterschiedliche Materialien und Techniken bei diesem Bau, diese Vielfältigkeit macht es so spannend. Bevor ich jedoch mit dem Bau beginne, werde ich mich doch noch in der Theorie tummeln, denn ich bin doch auch leicht perfektionistisch veranlagt...dies hat Vor- aber auch Nachteile. Zunächst werde ich mich erst einmal mit dem "Grundgerüst" dem Rumpf auseinander setzen. Vom Stil her gefallen mir auch eher die natürlichen Hölzer, aber ich möchte mich da jetzt noch nicht festlegen. Der Bausatz befindet sich auch in der Werft meines Freundes und so habe ich dann auch Ruhe, wenn ich daran werkeln möchte...ohne ein "rockziehendes Maammmmaaa"..das wird sehr entspannt werden. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
ich bin auch dabei, beim zusehen. Und mit deinem Freund hast Du ja eine gewisse Hilfestellung ja schon in der Familie. Bei allem anderen Sachen, heißt das Credo, fragen bevor Du klebst. Das sage ich aus leidvoller Selbsterfahrung. Ich habe schon genug wieder abreißen müssen, um es dann richtig zu machen.
Und wie Du an Willi's Beitrag siehst, dass mit den Fachbegriffen kommt auch, und Willi hat es ja klasse erklärt. Also - fragen koscht nix-
ich bin auch dabei, beim zusehen. Und mit deinem Freund hast Du ja eine gewisse Hilfestellung ja schon in der Familie. Bei allem anderen Sachen, heißt das Credo, fragen bevor Du klebst. Das sage ich aus leidvoller Selbsterfahrung. Ich habe schon genug wieder abreißen müssen, um es dann richtig zu machen.
Und wie Du an Willi's Beitrag siehst, dass mit den Fachbegriffen kommt auch, und Willi hat es ja klasse erklärt. Also - fragen koscht nix-
Grüßle Kay
Hallo Kai,
na dann, hab ich ja schon einige Zuschauer, die mir beim Werkeln über die Schulter schauen und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen Willi hat die Fachbegriffe (für mich noch Böhmische Dörfer) wirklich Klasse erklärt! Keine Sorge die Fragen werden noch reichlich kommen!
Zitat von bvl im Beitrag #11Guten Abend Ännchen, bei dem ersten Schiff ist es wichtig, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Damit das nicht passiert solltest du dir die Zeit nehmen, einige Schritte voraus zu denken und dich immer zu fragen: Warum macht man das nun so? Wie heißten die Dinge, die man da fertigstellt oder anbaut? Und Zeit ist auch eine Sache, die du dir in jedem Fall beim Bauen nehmen solltest - dann steht einem schönen Modell und einem guten mit reichhaltigen Erkenntnisgewinn verbundenen Start in unser schönes Hobby nichts mehr im Weg.
Willi hat ja schon jetzt Hinweise gegeben, dass man jeden Bausatz auch noch (zuweilen stark) verbessern kann, oder sagen wir: genauer machen kann. Man muss das nicht tun - es ist schließlich ein Modell und damit immer auch eine Abstraktion), zudem ist bis zum Finish und der Segelerstellung noch lange Zeit. Es lohnt sich aber immer, sich solche Hinweise durch den Kopf gehen zu lassen - dann wird aus dem "Baukasten von Krick" etwas ganz individuelles: Die "Alert von Ännchen".
Ich wünsche dir viel Spaß bei diesem hübschen Modell und schiebe diesen Bauberichtbeginn neben die zweite derzeit im Bau befindliche Krick-Alert.
Na das finde ich klasse. Freut mich daß Du so viele Hinweise von vielen Modellbauern bekommst, Ännchen. Die Gestaltung des Modells ist nicht irgendein "Meilenstein" auf dem Weg zum Modell - zu Mondfeld schreibt deutlich, daß man sich klar sein muß, wie das Modell am Ende aussehen soll. Das ist das Ziel - alle Bestrebungen gehen letzten Endes dorthin. Daher finde ich es gut, daß Du Dich in Ruhe in das Thema einarbeitest und Dir Deine Gedanken machst. Es geht am Ende um viele grundsätzliche Punkte - aber auch um Details. Du wirst Dich in dieses ganze Thema ja hineinarbeiten, so wie sich das darstellt sehr akribisch. Daher geife ich in der Zeit weit vor mit meinem Beispiel, das die Paarung von Problemen gut aufzeigt.
Mich reizt es z.B. die Türen zum Niedergang (Treppenhaus) als Lamellentüren darzustellen. Gewiß ein gewagtes Unterfangen und das sogar aus zwei Gründen:
a) modellbauerisch (damit dürfte ich mich am Rande dessen bewegen, was der Maaßstab so hergibt, selbst wenn ich mit dem Proxxon Richttischchen eine gute Grundlage habe, die schrägen Schlitze passend winzig in die Türblattrahmung zu fräsen)
b) historisch (weil ich nicht weiß, ob es diese leichten Türen an diesen Fahrzeugen gab. Schließlich sollen sie verhindern, daß bei Sturm überkommendes Wasser im Schiffsrumpf landet.)
Finde ich keinen Nachweis für meine These, so gibt es die Möglichkeit es vor allem zu lassen und zu dem zurückzukehren, was bei anderen Schiffen der selben Epoche aus dieser Region Usus war. Das mag langweilig klingen - aber man bewegt sich auf historisch sicherem Grund.
Wie Du siehst, geht es um Wissen und das kann man sich aneignen...
Tja der Trend zum Zweitbuch soll bei der Bevölkerung dieses Forums ja ungebrochen sein...