Hallo "Robbi", eigentlich den Klassiker, Ahorn. Allerdings meide ich die Leisten, die oft diese unschön "abgestotterte" Maserung aufweisen. Das zweite "allerdings" ist die brutale Behandlung, die ich den Planken angedeihen ließ. Das fertige Deck wurde mit Rakel und wasserverdünnter Holzpaste bearbeitet. Ein feuchter Schwamm saugt 90% der Pampe wieder weg, der Rest verkrümelt sich buchstäblich in jede Ritze. Der Effekt nimmt dem Ahorn seine Strahlemann Eigenschaften a la "westindische Putzsucht"... schließlich ist die Surprise eine betagte Dame.
Grüße Hendrik
With many cheerful facts about the square of the hypotenuse. ...
habe bis jetzt auch immer Ahorn verwendet. Aber im laufe der Jahre wurden die Decks bei meinen Schiffen immer gelber. Die Decks sind aber nur nach dem dübeln mit Wachs behandelt worden. Mir fehlt das Händchen die Oberflächen so toll zu altern wie Du es machst. Aber danke für die Info.
Auch ich habe dasselbe Problem wie Robbi. Da Ahorn hat im Laufe der Jahre die Farbe von Birnenholz angenommen. Insofern ist Hendrik´s Arbeitsweise evtl. die Lösung. Deshalb auch von mir herzlichen Dank für den Tipp.
Das ist wirklich ein wunderschönes Modell und in höchster handwerklicher Kunst gebaut, meinen größten Respekt !! Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, das Buch der Surprise günstigst zu erwerben, und es ist toll die Marquardtschen Pläne in Deinem fantastischen Modell real umgesetzt zu sehen!
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Bitte entschuldige Joachim, ich bin gerade erst über Dein Lob "gestolpert". Danke! Ich mag das Werk der drei Autoren ungemein. Die Pläne von Herrn Marquardt stehen gar nicht groß im Mittelpunkt und sie lassen angenehm Raum für Interpretationen. Dafür ist die Recherche großartig. Die Details der vorgedruckten Bewertungsbögen mit denen die Kapitäne die "Performance" ihres Schiffs der Admiralität übermittelten, ist rührend komisch. Gnadenlos unromantisch, pure Bürokratie. Und als ich dann die (mäßigen) Leistungen der realen Minifregatte mit O´Brians Loblied verglich, hab ich meine Lachfalten glaube ich arg strapaziert. Das Konzept, einen gestandenen Historiker mit einem Künstler und einem Experten (und lebenden Lexikon) in ein Boot zu setzten, verlangt von allen beteiligten Mut und Leidensfähigkeit. Der Nutznießer ist aber der Leser. Wo sonst werden schon harte Fakten so liebevoll verpackt dargeboten. Das Buch war der wahre Auslöser für "meine" Surprise, die, dass siehst Du vollkommen richtig, ein Ergebnis der Pläne von Karl Heinz Marquardt, der Animation und Gestaltung von Geoff Hunt und der Recherche von Lavery ist.
Hendrik
With many cheerful facts about the square of the hypotenuse. ...
hendrik sei mir nicht böse,aber ich kann leider nur sagen schön,oder nicht schön(keine zeit,um genauigkeit mit einem original zu bestimmen)aber ich finde das es es mir wirklich spaß macht deinen und viele andere baubrichte hier zu verfolgen. ich kann nur dazu lernen. schön geworden :-)
Seit geschlagenen 6 Monaten dümpelt die Surprise an ihrem Ausrüstungskai ohne das substantielle Veränderungen zu vermelden wären.
In der Regel wird man extreme berufliche Belastung für diesen schluddrigen Werftbetrieb ins Feld führen. Und tatsächlich, abgesehen von drei großen Ausstellungsprojekten in Folge, war für den Herbst diesen Jahres das 1:1 (!) Modell einer frühen Dampflokomotive zu realisieren. Das hatte überraschenderweise zwar eine ganze Menge mit "sphärischer Beplankungstechnik" zu tun, aber sonst ist die maritime Schnittmenge eher gering...
Der tiefere Grund für die Abstinenz war aber wohl die tiefgreifende Ernüchterung über das spektakuläre "Absaufen" des Bolitho Forums. Es ist an dieser und anderer Stelle (völlig zurecht) über diesen "Vorgang" diskutiert und lamentiert worden. Ich für mein Teil hatte mein persönliches Verhältnis zu einer liebgewonnenen virtuellen Plattform, Bautagebuch und Austauschmöglichkeit grundsätzlich neu zu überdenken. Die Blauäugigkeit, mit der ich auch hier, einige wenige Zeilen höher, auf die (gewesene) Existenz eines umfangreichen Bauberichts zur HMS Surprise hinwies, erstaunt mich im Nachhinein selber. "Abstinenz" ist das richtige Stichwort. Wenn mann nur lange genug mit Stichsäge, Hammer und MDF Platten die "grobe Kelle" geschwungen hat, juckt es zwangsläufig in den Fingern die Feinmotorik zu ihrem Recht kommen zu lassen.
Die Urlaubszeit bietet die Chance etwas zu entschleunigen und mit einem "Klassiker" neu zu starten. Aus dem typischen Aufgebot der Beiboote steht die Jolle in Klinkerbauart und die selten zu sehende schlanke Pinasse an. Vor nunmehr zwei Jahren hatte ich das Projekt "Surprise" probehalber mit einer Barkasse gestartet DSC03890.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)S73.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Damals habe ich über einem aufwendig gestalteten, massiven Kern aus Kunststoffspanten und Autospachtel die fragilen hölzernen Spanten gelegt und beplankt.
Am Urlaubsort müssen Mallen aus schlichter Pappe genügen. Darüber wird das Boot kopfüber aufgeplankt, die Spanten werden später in die feste Hülle eingesetzt. Die "shell first" Methode in Reinkultur. DSC00132.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC00136.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSC00138.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSC00244.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Überraschenderweise klappte das ausgezeichnet, die etwas instabile Hülle versteift sich auch im Maßstab 1:48 nachhaltig, unverzichtbares Hilfsmittel war allerdings der gute alte Salmiakgeist...
Oh wow, das ist ja ein Wiedereinstieg vom Feinsten! Und eine super Fotoillusion. Sehr schön, daß es bei Dir weitergeht!
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
hatte schon befürchtet, dass mit dem Untergang von "Bolitho" Deine HMS Surprise auch abgesoffen ist. Um so schöner wieder ein Lebenszeichen von Dir zu "sehen" und gleichzeitig Deine neuesten Erungenschaften bewundern zu dürfen. Gleich mal eine technische Frage: Wozu dient der Salmiakgeist beim Bootsbau? Machst Du etwa damit die Planken gefügig?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner