Hallo mein Name ist Michae, ich habe vor längerer Zeit angefangen mein erstes Holzmodell zu bauen und suche theoretische Unterstützung bei der Umsetzung. IMG_2631.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Momentan bin ich bei der Beplankung, leider habe ich die 3. Planke am Bug auf Null auslaufend zugeschnitten. Ich ging davon aus das dies so sein muss da sich der Teil beim auflegen überlappt hat. Nach Recherche in meinem Fachbuch wurde mir der Fehler klar. Da der Rumpf eh nochmal gespachtelt wird hoffe ich das es nicht so schlimm ist. :-) IMG_4227.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Michael Wie es aussieht, hast Du schon gute Vorarbeit geleistet. Die Spanten scheinen gut gestrakt zu sein und die Schmiege hast Du auch schon sehr schön angelegt. Deine Schwierigkeiten, den richtigen Verlauf der Planken hinzubekommen könntest Du evtl. verringern, wenn Du Dich entschließt, die Beplankung, die Du jetzt anlegst, als Unterbeplankung zu erstellen und die nachher sichtbare Beplankung als Dopplung darauf anzubringen. Dann könntest Du die Unterbeplankung als Unterlage dafür verwenden, den tatsächlichen Verlauf darauf erst einmal mit Straklatte und Bleistift aufzuzeichnen. Das macht es leicht, verlorene Gänge und Butten zu zeichnen und auch wieder zu korrigieren, bis sich ein stimmiges Bild ergibt. Anschließend kannst Du dann durchscheinendes Architektenpapier auflegen, die einzelnen Planken durchpausen und als Schablone für die "echte" Planke verwenden.
Das klingt mühsam, ist es auch, aber das Ergebnis ist meiner Meinung nach die Mühe auf alle Fälle wert.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Dankeschön für die netten Ratschläge, das Thema liegt mir etwas am Herzen auch wenn es das erste Holzmodell ist. Allerdings ist mir schon aufgefallen das es nicht der hochwertigste Bausatz ist, eine zweite Beplankung ist vom Hersteller nicht vorgesehen bzw. der Bausatz enthält keine solche. Was mich aber nicht unbedingt davon abhalten muss eine aufzubringen.
Bei der Unterbeplankung ist es demnach egal wie die Planken verlaufen, die Hauptsache hier ist es demzufolge die Form des Rumpfes auszuarbeiten oder? Eine spitz zulaufende fügt sich eben besser ein und die Planke steht im Bugbereich nicht so ab oder?
der Anfang ist gemacht und sieht viel versprechend aus. Ich planke immer genau so wie Du. Bei dir schiebt sich die dritte Planke über die zweite. Wenn Du jetzt mit einem Skalpell das Stück, welches von der dritten Planke verdeckt wird, an der zweiten abschneidest, also immer an der dritten Planke entlang, schmiegt sich die dritte Planke an die zweite an. Und dann immer so weiter, bis die Planken vorn zu spitz werden, dann im Endeffekt von neuem anfangen. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Und dann wie Willi sagte, noch eine Schicht Planken drauf. Birne oder Nußbaum. Ich nehme da immer die Stärke von 0,5 mm. Wenn Du das machst, kommt es bei der Erstbeplankung nicht auf den Verlauf der Planken an, nur darauf das die Form des Rumpfes stimmt.
Übrigens finde ich es toll von Dir das Du hier gleich fragst. Dazu ist das Forum da. Vielleicht animiert das auch einige User , die auch ihr erstes Schiff bauen, dies hier auch zu zeigen. Hier sind außnahmslos nette Frauen und Männer versammelt die auch gerne helfen. Wie sieht es aus Michael, wollen wir einen Projektordner machen für die Le Renard ? Ich wäre unbedingt dafür, hier gibt es auch einige Kenner der französischen Schiffe.
wir können gern einen Projektordner machen, ich habe jetzt schon viele Fragen. Der Bau der "Le Renard" wird sich aber vermutlich ein wenig in die Länge ziehen. Soll ich ein neues Projekt anlegen oder verschiebst Du das in den Ordner, die Bilder könnte ich übrigens auch noch kleiner machen wenn es erforderlich ist. Es kostet ja alles Speicherplatz auf Eurem Server. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung. :-)
Zitat von mineul im Beitrag #5Bei der Unterbeplankung ist es demnach egal wie die Planken verlaufen, die Hauptsache hier ist es demzufolge die Form des Rumpfes auszuarbeiten oder?
So ist es. Die Tatsache, dass eine doppelte Beplankung vom Hersteller nicht vorgesehen ist, kann sogar vorteilhaft sein, denn ich vermute, dass dann auch kein Material dafür vorhanden ist. Das bedeutet, Du bist in der glücklichen Lage, für die sichtbare Beplankung das Material selbst auszuwählen. Ich werde wahrscheinlich nicht der einzige sein, der Dir dann empfiehlt, Dir Birnenholzleisten zu besorgen. Diese sollten mindestens doppelt so breit sein, wie die vorgesehene Breite der Planken. Dann kannst Du aus der Überbreite auch Kurven herausarbeiten. Das wird nötig sein, wenn Du einen einwandfreien und annähernd authentischen Verlauf hinbekommen willst.
Ein Problem könnte die Dicke der Planken sein. Du solltest daher auch die Unterbeplankung sauber verschleifen. Dadurch wird sie etwas dünner und ergibt obendrein ein besseres "Zeichenbrett". Wenn die Dicke der Unterbeplankung am Ende ca. 1mm beträgt, sollte das bei einem Modell im Maßstab 1:50 nicht zu sehr ins Gewicht fallen.
Zitat von mineul im Beitrag #5Eine spitz zulaufende fügt sich eben besser ein und die Planke steht im Bugbereich nicht so ab oder?
Hm, diese Frage verstehe ich allerdings nicht so ganz. Tatsächlich sollte da natürlich gar nichts abstehen. Die Oberfläche jeder einzelnen Planke sollte bündig sein, mit der Oberfläche der neben ihr liegenden.
Was das Einfügen der Planke betrifft, so ist mir bei Deinem Spantengerüst das Fehlen einer Sponung aufgefallen. Sponung nennt sich eine Rille im Kiel und in den Steven. Die erste Planke vom Kiel aus gesehen liegt der Länge nach in dieser Rille. Alle anderen Plankengänge laufen an Vor- und Achtersteven mit ihren Enden in diese Rille ein und finden dort zusätzlichen Halt und Führung. Ohne diese Sponung lässt sich zwar am Modell auch eine Beplankung aufbringen, es macht die Sache aber nicht einfacher.
Wenn ich das richtig deute, werden Kiel und Steven bei Dir aber von einer Grundplatte gebildet, von der ich annehme, dass sie nachher noch verkleidet werden soll. Diese Verkleidung könntest Du bereits vor dem Aufbringen der 2. Beplankung herstellen und zwar so, dass sich eine Kante bildet, gegen die die Enden der Planken stoßen können. So könntest Du auch jetzt noch eine Sponung simulieren.
Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht wieder zu kompliziert ausgedrückt (ich neige manchmal dazu, hat man mir schon gesagt). Aber Du kannst Dir sicher sein, in einer so wichtigen, für den Gesamteindruck des Modells entscheidenden Phase, ist keine Frage zu viel, denn wie heißt es doch: "Klopfet, so wird euch aufgetan".
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Naja ich verstehe Dich schon, auch wenn es viel Fachchinesisch ist. Du meinst das ich mit der Bekleidung des Kieles mit der 2. Beplankung eine Art Rille ausbilden soll in welche man dann die Beplankung des Rumpfes sauberer einfügen kann. Ich habe eine Skizze gezeichnet. IMG_4228.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das mit der abstehenden Planke meine ich so: Die 6. Planke steht am 3. und 4. Spant ca, 3mm ab und ist so straf das Sie sich auch nicht mit Stecknadeln ran ziehen lässt. Wenn man nun die 6. Planke im Bugbereich spitz (konisch) schneidet, verläuft die gesamte Planke im Bugbereich anders und die Luft zwischen Spannt und Planke verschwindet. :-)
Das mit der zusätzlichen Beplankung überlege ich mir trotzdem noch, ich müsste ja alle Oberflächen in Birnenholz bauen damit es wieder ein Bild ergibt oder?
wir können gern einen Projektordner machen, ich habe jetzt schon viele Fragen. Der Bau der "Le Renard" wird sich aber vermutlich ein wenig in die Länge ziehen. Soll ich ein neues Projekt anlegen oder verschiebst Du das in den Ordner, die Bilder könnte ich übrigens auch noch kleiner machen wenn es erforderlich ist. Es kostet ja alles Speicherplatz auf Eurem Server. Vielen Dank für die freundliche Unterstützung. :-)
Grüße, Michael
Hi,
ich mache Morgen den Projektordner und schiebe die Beiträge dann rein. Welches Baujahr hat die Le Renard ??
Die Fotos verkleinere ich immer auf 800x600. Wegen Speicherplatz brauchst Du dir keine Gedanken machen, das Forum wird von einer Firma betrieben und in den Gebühren ist alles mit dabei.
Hi, die "Le Ranard" (der Fuchs) :-) wurde 1812 gebaut. Es war das letzte Kaperschiff das unter dem Kommando des berühmten Kosaren Kapitäns "Robert Surcouf" betrieben wurde. Der Kutter hatte 10 Karronaden und 4 Kanonen wog 70 Tonnen und hatte 46 Mann Besatzung, am 9. September kam es zur Entscheidungsschlacht mit dem Englischen Schoner "ALPHEA" dieser hatte 16 Kanonen 16 Wurfmaschinen und eine 80 Köpfige Besatzung.
Mit dem Ende Napoleon Endete auch die Freibeuterei im Auftrag Frankreichs.
Zitat von mineul im Beitrag #9 Du meinst das ich mit der Bekleidung des Kieles mit der 2. Beplankung eine Art Rille ausbilden soll in welche man dann die Beplankung des Rumpfes sauberer einfügen kann.
Ja genau.
Zitat von mineul im Beitrag #9 Das mit der abstehenden Planke meine ich so: Die 6. Planke steht am 3. und 4. Spant ca, 3mm ab und ist so straf das Sie sich auch nicht mit Stecknadeln ran ziehen lässt. Wenn man nun die 6. Planke im Bugbereich spitz (konisch) schneidet, verläuft die gesamte Planke im Bugbereich anders und die Luft zwischen Spannt und Planke verschwindet. :-)
Das Problem kenne ich. Das kommt daher, dass in der Seitenansicht die Planken alle einen relativ geraden Verlauf zu haben scheinen, wohlgemerkt: zu haben scheinen! S-Schlag.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Abwicklung ergibt dann unter Umständen eine Überraschung, denn tatsächlich hat die Planke einen gebogenen Verlauf (hier in der Skizze leicht überzeichnet dargestellt) Über ihre Breite lässt sich eine gerade Planke nur sehr sehr schlecht in einen solchen Verlauf zwingen. Da hilft meiner Meinung nach nur, wie oben beschrieben eine Schablone der Planke herzustellen und die Planke aus einem breiteren Stück herausarbeiten (ich mache das bevorzugt mit einem Bandschleifer, den ich über Kopf eingespannt habe. Das macht zwar einigen Lärm, ergibt aber harmonischere Kurvenverläufe, als die Laub- oder Dekupiersäge)
Zitat von mineul im Beitrag #9 Das mit der zusätzlichen Beplankung überlege ich mir trotzdem noch, ich müsste ja alle Oberflächen in Birnenholz bauen damit es wieder ein Bild ergibt oder?
Nun ja, konsequenter Weise schon, aber das hängt noch von anderen Faktoren ab, z.B. ob Du den Rumpf anstreichen willst oder nicht. Es ist kein vergleichsweise edles und teueres Holz nötig, wenn der Rumpf am Ende komplett schwarz angemalt wird. Letzlich auch alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn Du wissen willst, wie eine Beplankung aus Birnenholz wirkt, dann schau Dir mal den Baubericht von Alexander an 1775 HMS Sphynx, ein Paradebeispiel für eine wundervolle Birnenholzbeplankung. Alle Oberflächen müssten es auch nicht sein, das Deck z.B. könnte durchaus in anderem (vorzugsweise hellerem) Holz beplankt werden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Michael, ich möchte an dieser Stelle den anderen beipflichten und dir unbeding anraten, eine zweite Beplankung aufzubringen. Die erste Beplankung solltest du aber auch versuchen sauber hinzubekommen: Das erspart dir einen Haufen Spachtelei und Schleifstaub.
Bei meinem ersten Schiff war ebenfalls (ich dachte damals, dass eine einfache Beplankung auch "handwerklich simpel" bedeutet) nur eine einfache Beplankung vorgesehen. Und auch ich hatte gleich einiges falsch gemacht (sah bei mir lange nicht so gut aus wie bei dir). Ich habe dann eben etwas mehr runtergeschliffen und 0,5mm Nußbaumfurnier aufgebracht. Die 2. Beplankung ist sehr dünn und daher sehr einfach zu biegen und mit einem Messer ganz leicht zuzurichten.
Bei der erste Beplankung sollten aber schon alle Planken fest an den Spanten anliegen. Wenn Sie dass nicht wollen: Vorbiegen ist wichtig! Und nciht vergessen, auch die Langseiten der Planken ordentlich miteinander zu verkleben (ebenfalls schon bei der ersten Beplankung!) damit du keine bösen überraschungen erlebst.
Das Spitze zulaufen bis auf Nullbreite ist an sich kein Problem. Aber: Du hast möglicherweise nur noch wenig Klebefläche. Da würde ich auch immer mal mit einem halben Auge drauf achten.
Was mir noch gerade auffällt: Beplankst du erst die eine seite komplett und dann die andere? Mach lieber steuerbord ein zwei Planken, dann backbord ein oder zwei, dann wieder steuerbord - immer im Wechsel. Sonst ist da ein erhöhtes Risiko, dass dein Schiff nachher verzogen wird.
ich gebe mir schon Mühe aber ein paar Fehler erkenne ich jetzt schon, es ist mein 1. Holzmodell... Ich biege die Planken noch mit einem einfachen Lötkolben. Der Biegeaufsatz ist erst bestellt, um Schleifen und Spachteln werde ich ohnehin nicht um herkommen. :-) Ich Beplanke immer abwechselnd Back- und Steuerbord je eine Planke, wenn ich fertig bin werde ich innen noch eine Schicht Leim reinpinseln und dann die überstehenden Kanten unter den Planken vorsichtig mit dem Messer wegnehmen. (Mein Schiff ist eben auch relativ klein das kann ich nach belieben hin und herdrehen.. :-) Danach eben anschleifen, spachten und wieder schleifen. :-)
Ich hoffe das ich am Ende ein halbwegs ästhetisches Gesamtbild hinbekomme. :-)
Zitat von mineul im Beitrag #9 Du meinst das ich mit der Bekleidung des Kieles mit der 2. Beplankung eine Art Rille ausbilden soll in welche man dann die Beplankung des Rumpfes sauberer einfügen kann.
Ja genau.
Zitat von mineul im Beitrag #9 Das mit der abstehenden Planke meine ich so: Die 6. Planke steht am 3. und 4. Spant ca, 3mm ab und ist so straf das Sie sich auch nicht mit Stecknadeln ran ziehen lässt. Wenn man nun die 6. Planke im Bugbereich spitz (konisch) schneidet, verläuft die gesamte Planke im Bugbereich anders und die Luft zwischen Spannt und Planke verschwindet. :-)
Das Problem kenne ich. Das kommt daher, dass in der Seitenansicht die Planken alle einen relativ geraden Verlauf zu haben scheinen, wohlgemerkt: zu haben scheinen! Die Abwicklung ergibt dann unter Umständen eine Überraschung, denn tatsächlich hat die Planke einen gebogenen Verlauf (hier in der Skizze leicht überzeichnet dargestellt) Über ihre Breite lässt sich eine gerade Planke nur sehr sehr schlecht in einen solchen Verlauf zwingen. Da hilft meiner Meinung nach nur, wie oben beschrieben eine Schablone der Planke herzustellen und die Planke aus einem breiteren Stück herausarbeiten (ich mache das bevorzugt mit einem Bandschleifer, den ich über Kopf eingespannt habe. Das macht zwar einigen Lärm, ergibt aber harmonischere Kurvenverläufe, als die Laub- oder Dekupiersäge)
Zitat von mineul im Beitrag #9 Das mit der zusätzlichen Beplankung überlege ich mir trotzdem noch, ich müsste ja alle Oberflächen in Birnenholz bauen damit es wieder ein Bild ergibt oder?
Nun ja, konsequenter Weise schon, aber das hängt noch von anderen Faktoren ab, z.B. ob Du den Rumpf anstreichen willst oder nicht. Es ist kein vergleichsweise edles und teueres Holz nötig, wenn der Rumpf am Ende komplett schwarz angemalt wird. Letzlich auch alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn Du wissen willst, wie eine Beplankung aus Birnenholz wirkt, dann schau Dir mal den Baubericht von Alexander an 1775 HMS Sphynx, ein Paradebeispiel für eine wundervolle Birnenholzbeplankung. Alle Oberflächen müssten es auch nicht sein, das Deck z.B. könnte durchaus in anderem (vorzugsweise hellerem) Holz beplankt werden.
Man fragt sich im Ernst wie die das damals bei den echten Schiffen die Planken gebogen haben. :-) Die Beplankung von Alexander ist wirklich Weltklasse, das ist aber auch eine ganz andere Liga... :-) Ein Naturbelassener Rumpf macht auf mich schon den besten Eindruck, allerdings muss da auch alles passen.
ich mache erstmal weiter, vielleicht habe ich bis Ostern die Beplankung fertig.