Ich muss protestieren! Abgesehen davon, dass man kleine Kinder nicht ohne Kopfbedeckung der prallen Sonne aussetzt, zeigen die Bilder den typischen Helikoptervater, der ständig über seinem Nachwuchs kreist und jegliche Eigenkreativität unterbindet. Die Kleinen werden betäschelt, gestreichelt und behütet, endlosen kosmetischen Eingriffen unterzogen, ständig bevormundet, wie man auszusehen hat u.v.a.m.; zur Krönung werden sie auch noch zur ätzenden Verwandtschaft der Gebirgsmarine mitgeschleppt! Die armen Kinder! Die kleine Vic wäre wahrscheinlich viel lieber am Atlantik gewesen, um ein bisschen Bumm-bumm zu machen und Salzwasser zu riechen, oder?
Herrliche Geschichte, Daniel! Wenn meine kleine Charlotte dem Kindersitz nicht entwachsen wäre, würde ich auch gerne mal mit ihr Urlaub machen.
hätte ich diese schönintensive Gesichtswarnfarbe Marke Glowinthedark, wenn ich nicht da oben bei plötzlich einsetzender Sonne einen Vatertagsausflug gemacht hätte? Die Stiefel darf ich verdientermaßen mit Recht tragen!!!
Und Achilles, du hast natürlich Recht, aber den Besuch der buckeligen Verwandschaft habe ich der Kleinen dann doch erspart. Und dabei wäre die doch so nah gewesen. Dort bei dem grünen Pfeil - so nah und doch so fern - zumindest bei den Wetterverhältnissen ...
Hallo Dafi, Abgeschirmt ineinem Plastikcradle wird wird Deine Vic zum Schulversager. Und den Oedipuskomplex kriegt sie auch nie mehr los. Ich hatte einige von solchen Fällen. Bedauernswert!
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Tja, nicht nur ein Schiff, auch ein so Ankerkabel benötigt viel Liebe und Zuneigung.
Wie man es zum Werfen auslegt, hab ich ja schon gezeigt, wie es mit vielen kleinen Stoppern zum Halten gebracht wird auch, auch wie ein Kablaar / Messenger funktioniert ist schon abgevespert.
Aber wie viele kleine und große Arbeitsschritte dort zu tun sind, dass kömmt jetzt ...
Zuerst sind da die über 120 Mann im Mitteldeck, die da fleißig das Spill drehen, die hat man ja noch auf dem Schirm. Dass man mit über 60 Mann in der Kabellast damit beschäftigt ist, das störrische, schwere, nasse und muffige Kabel feinsäuberlich aufzuschlichten, das wird gerne vergessen. Auch dass eine größere Anzahl der Mannschaft auf der Back den Davit und das Fischen vorbereitet ist personaltechnisch nicht ganz unrelevant. Aber auch auf dem unteren Deck gibt es eine Menge zu tun.
Doch der Reihe nach, hier der gesamte Überblick:
Fangen wir mit dem Spill an, im Mitteldeck drehen 120 Mann, so können diese nicht über das Kabelaar stolpern. Da das Ankerkabel zu dick und zu störrisch ist, wird es mit Hilfe eines Hilfskabels, dem Kablaar / Messenger bewegt. Drum stehen am Spill ein Deck tiefer, dem unteren Batteriedeck einige Männer bereit, um für einen möglichst reibungslosen Rundlauf zu sorgen.
Fangen wir am Spill selber an. Hier sogt Mr. Thor, der Mann mit DEM Hammer dafür, dass die Seilwindungen sauber sitzen. In Uhrzeigerrichtung sorgen einige Herren dafür, dass das Kabel das Spill sauber verlässt und sich nicht weiter rumwickelt.
Interessant sind hierbei die schweren Stützen mit Umlenkrollen, die dafür sorgen, dass das Kabel die Pumpen nicht beschädigen kann. Bei der Ulmenpumpe, deren Schaft durch den Schiffsboden geht, kann Meerwasser angesaugt werden und über einen Segeltuchschlauch dorthin gebracht werden wo es benötigt wird, dazu später mehr :-)
Links davon wieder einige Herren, die dafür sorgen, dass das über Rollen an den Deckenbalken hängende Kabel sauber läuft und nachrutscht. Das Kablaar wird über zwei grOOOOße Augen zu einem Endlosring zusammengebändselt, hier sind zwei Herren beschäftigt, dieses durch die Rollen zu bugsieren
Vorne im Bug wird das Kabel um zwei Umlenkrollen gelenkt.
Im Manger gibt es eine Spezialaufgabe, hier endet der Schlauch der Ulmenholzpumpe, ein Herr spritzt, zwei andere bürsten und Schruppen den ganzen Schmodder vom Ankerkabel, deshalb gibt es in diesem Bereich auch je Seite zwei extragroße Speigatts. Sollte das Kabel noch für den Einsatz in felsigen Meeresgrund zusätzlich geschützt gewesen sein, müssen an dieser Stelle noch einige Herren für die Entfernung des Schutzes gesorgt haben.
Gleich nach dem Manger waren einige Herren damit beschäftigt, das Anker und das Kablaar aneinander festzubinden, im englischen Nibbing genannt. Damit keine unbeaufsichtigten Enden lose in der Gegend rumwandern, habe ich hier jeweils einen Mann an den Beginn und an das Ende des Nibbingtaus zum Mitlaufen geschickt.
Im Gegenzug bringen andere Herren als Gegenverkehr die Taue wieder nach vorne.
Die nächste kniffelige Aufgabe bestand darin, das Nibbingtau wieder fristgerecht zu lösen, bevor das Ankerkabel in der Last verschwindet. Hierzu habe ich die Treppe zum Mitteldeck an dieser Stelle herausgenommen und eigentlich sollte auch die Gräting weg - nur die habe ich Trottel seinerzeit viel zu gut eingeklebt ...
Und danach geht das erleichterte Kablaar wieder um die stabile Umlenkrolle in Richtung Spill um wieder behämmert zu werden.
Sieht schön und übersichtlich aus von da oben, doch wenn man tiefer eintaucht in den Ameisenhaufen ...
... noch tiefer ...
... und noch tiefer, dann, ja dann kann man schon eher nachvollziehen, was für eine Schweinearbeit das war.
Deshalb hier noch ein Mal das Gleiche, nur aus einer anderen Perspektive: Zuerst sind da die über 120 Mann im Mitteldeck, die da fleißig das Spill drehen, die hat man ja noch auf dem Schirm. Dass man mit über 60 Mann in der Kabellast damit beschäftigt ist, das störrische, schwere, nasse und muffige Kabel feinsäuberlich aufzuschlichten, das wird gerne vergessen. Auch dass eine größere Anzahl der Mannschaft auf der Back den Davit und das Fischen vorbereitet ist personaltechnisch nicht ganz unrelevant. Aber auch auf dem unteren Deck gibt es eine Menge zu tun.
Doch der Reihe nach, hier der gesamte Überblick:
Fangen wir mit dem Spill an, im Mitteldeck drehen 120 Mann, so können diese nicht über das Kabelaar stolpern. Da das Ankerkabel zu dick und zu störrisch ist, wird es mit Hilfe eines Hilfskabels, dem Kablaar / Messenger bewegt. Drum stehen am Spill ein Deck tiefer, dem unteren Batteriedeck einige Männer bereit, um für einen möglichst reibungslosen Rundlauf zu sorgen.
Fangen wir am Spill selber an. Hier sogt Mr. Thor, der Mann mit DEM Hammer dafür, dass die Seilwindungen sauber sitzen.
In Uhrzeigerrichtung sorgen einige Herren dafür, dass das Kabel das Spill sauber verlässt und sich nicht weiter rumwickelt.
Interessant sind hierbei die schweren Stützen mit Umlenkrollen, die dafür sorgen, dass das Kabel die Pumpen nicht beschädigen kann. (Detailbild vor dem Einbau)
Bei der Ulmenpumpe, deren Schaft durch den Schiffsboden geht, kann Meerwasser angesaugt werden und über einen Segeltuchschlauch dorthin gebracht werden wo es benötigt wird, dazu später mehr :-)
Links davon wieder einige Herren, die dafür sorgen, dass das über Rollen an den Deckenbalken hängende Kabel sauber läuft und nachrutscht. Das Kablaar wird über zwei grOOOOße Augen zu einem Endlosring zusammengebändselt, hier sind zwei Herren beschäftigt, dieses durch die Rollen zu bugsieren
Vorne im Bug wird das Kabel um zwei Umlenkrollen gelenkt.
Im Manger gibt es eine Spezialaufgabe, hier endet der Schlauch der Ulmenholzpumpe, ein Herr spritzt, zwei andere bürsten und Schruppen den ganzen Schmodder vom Ankerkabel. Sollte das Kabel noch für den Einsatz in felsigen Meeresgrund zusätzlich geschützt gewesen sein, müssen an dieser Stelle noch einige Herren für die Entfernung des Schutzes gesorgt haben.
Gleich nach dem Manger waren einige Herren damit beschäftigt, das Anker und das Kablaar aneinander festzubinden, im englischen Nibbing genannt.
Damit keine unbeaufsichtigten Enden lose in der Gegend rumwandern, habe ich hier jeweils einen Mann an den Beginn und an das Ende des Nibbingtaus zum Mitlaufen geschickt.
Im Gegenzug bringen andere Herren als Gegenverkehr die Taue wieder nach vorne. Der Herr, der da rechts unten über den Segeltuchschlauch hüpft gehört nicht dazu, er bringt der einen Geschützmannschaft nur etwas Pulver.
Die nächste kniffelige Aufgabe bestand darin, das Nibbingtau wieder fristgerecht zu lösen, bevor das Ankerkabel in der Last verschwindet. Hierzu habe ich die Treppe zum Mitteldeck an dieser Stelle herausgenommen und eigentlich sollte auch die Gräting weg - nur die habe ich Trottel seinerzeit viel zu gut eingeklebt ...
Und danach geht das erleichterte Kablaar wieder um die stabile Umlenkrolle in Richtung Spill um wieder behämmert zu werden.
Ist doch eigentlich ganz einfach oder? Man braucht halt nur ein paar Mann ;-) Das sind jetzt 40 Mann, ich denke das waren im Regelbetrieb bestimmt doppelt so viele und noch einige Zusatzkräfte so dass da bestimmt 100 Mann beschäftigt waren.
"The Owners`Workshop Manual" in Bildsprache, großartig! Eindrucksvolle Darstellung, wieviel "Manpower" notwendig war, um das Schiff in Bewegung zu bringen. Danke für dieses Lehrstück, Daniel!
Irgendwie sollte man die Biene Maja deckweise in Scheiben schneiden und das Ganze dann gewissermaßen als 'Explosionszeichnung' präsentieren … Es gibt dafür Beispiele in diversen Museen.
Würd ja schon reichen, wenn dafi „nur“ eine Seite der Maja in klarsicht Acryl abgießen würde ... aber nein ... er will ja nur n ollen digirahmen daneben stellen