ich weiß nicht in weit das bei den Engländern bei Fregatten auch verwendet wurde. Für diese Variante benötigt man ein Hüttendeck. Bei den Farnzosen wurde das auch bei Fregatten wie der l´Artasien auf einem Gestell befestigt.
Ich glaube nicht, dass der Mechanismus in der Säule integriert war. Dafür müsste vor dem Rad eine ca. 10 bis 15 cm lange Trommel positioniert werden, welche auf den Modellen nicht erkennbar ist und auch nach meinem Erachten die Dicke der Säule zu gering für eine integrierte Lösung sein könnte. Man musste bei Bedarf ja auch schnell für Reperaturen dran kommen.
Bin gerne offen für weiteren Input, rückgebaut ist schnell, ihr kennt mich ja.
XXXDAn
Ergänzung: hier ist das Modell der Vic, ich hätte von den Bautiefen auf hinten getippt :-)
Bildschirmfoto 2023-07-31 um 13.41.10.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie immer ganz dicken Dank die Herren und Damen (?) für eure Antworten und die vielen Likes!
Und es ging an das nächste Deck.
Vor längerer Zeit hatte ich ja schon ein Hüttendeckdeck vorbereitet. Schon damals hatte ich von dem Phänomen berichtet, dass sich die Decks über Monate langsam verziehen, und zwar immer konkav im Bezug aufs Holz gesehen, quasi Hogging auf Deckshöhe. Stimmt zwar theoretisch, war dann aber doch arg zu arg.
Ist mir wiederholungsgenau jetzt dreimal passiert. Jedesmal das Helleroriginalteil mit Sekundenkleber und 0,4 mm Planken. Und die dicken Kunststoffdecks sind dann nur noch mit extremen Krafteinsatz wieder gerade zu bekommen. Beim Versuch mit Hitze zu helfen verlegte sich der Biegeradius in die Mitte der Platte, was dann zu Aufwölbungen beim Holz führte. Fazit: (Original)-Kunststoffdecks die belegt wurden sofort einkleben und wirklich gut verkleben, evtl nochmals anders sichern. Die andere Methode ist das neue Parkett auf einen Trägerfilm zu montieren und diesen zu verkleben. Ich habe dazu schon öfters Papier oder Karton genommen, was auch kritisch sein kann, da sich hierbei dieses Trägermaterial schon gespalten hat, also die Hälfte gut am Untergrund haftete und die andere Hälfte gut an den Planken, nur halt mit etwas Abstand zum ursprünglichen Befestigungsort ...
War jetzt nicht so tragisch, da mir dieses Deck sowieso zuviel Einsicht verdeckt hätte. Also einen neuen Decksausschnitt gebaut.
Vor langer Zeit hatte ich auch das Geländer des Hüttendecks schon nach Aussehen von Turners Zeichnungen gefertigt. Kann jetzt endlich eingebaut werden :-)
Hier ein paar Probehängematten, die richtigen Hängematten kommen noch, es müssten die mittig gefalteten reinpassen.
Und dann der Abschluss am Heck, war ja auch alles schon vorhanden :-)
Den Heckspiegel kann man über Magnete zur besseren Einsicht abnehmen.
Heute an der Vic in P. geht die Sorgleine hoch zu den Mizzen-Rüstbrettern und ist dort mit einem Knebel gesichert.
Auf dem zeitgenössischen Modell SLR0512 der Victory ist ein interessantes Detail zu sehen: Die Sorgleine geht durch das Rüstbrett hoch zum Hüttendeck, wird auf Deckshöhe achtern geleitet und weiter hinten an einer Klemme festgemacht. Dadurch ist im Notfall die Leine schnell einsatzklar und muss nicht erst wie im heutigen Zustand verlängert werden. Ein Detail das ich schon lange einbauen wollte, jetzt war es endlich so weit :-)
Wie schon gehabt aus Fimo mit Abstandshalter den richtigen Durchmesser gedreht und mit einem Rechen die Struktur eingewalzt, gebogen und gebacken.
Ein bisschen Farbe ...
... und Schattierungen ...
und juchhu hinein in die Finknetzhalter ...
... und pferdsch.
Von Quarterdeck sieht das dann so aus.
Vielleicht schicke ich die Jungs nochmal die Matten etwas waschen, das Washing ist schon etwas stark, aber wie sauber waren die Matten damals eigentlich, so vor den Zeiten von Waschmaschine und Chlorbleiche?
aus Werner, Das Buch von der Nord-deutschen Flotte 1869
......Weiße Hängematten sind der Stolz er ersten Offiziere, und es wird alles Mögliche versucht um sie 14 Tage lang bis zum Wechsel so zu halten, wenngleich auf deutschen Schiffen dabei nicht zu so drastischen Mittel gegriffen wird, als z. B. auf russischen. Als ich mich einst als erster Offizier einer Fregatte im Mittellmeere befand, lag auch ein russisches Kriegsschiff in unserer Nähe. Ich hatte mir immer etwas darauf eingebildet, daß unsere Hängematten ihre Zeit so schön weiß innehielten. Die russischen glänzten aber beständig wie Schnee, und mein Herz empfand schweren Kummer deswegen. Endlich trieb mich der Neid, den russischen Offizier nach dem von ihm angewandten Geheimmittel zu fragen. Er hielt durchaus nicht mit der Antwort zurück. "Das erklärt sich sehr einfach" erwiderte er mir, "ich lasse die Leute nicht darin schlafen"- " Aber mein Gott, wo schlafen denn ihre Leute?"- " Nun, die legen sich auf das Batteriedeck."
Das war ja 65 Jahre später, da hatte sich viel getan, in den Köpfen und in der Hygiene, aber wie "ship shape" war die Farbe der Hängematten damals wirklich auch bei allen gerade einsetzenden Hygiene- und Säuberungsvorschriften?
Mittlerweile ist auch Lieutenant John Pasco mit seinem Gehilfen an seinem Arbeitsplatz auf dem Hüttendeck eingetroffen. Die Segeltuchvorhänge vor den Flaggenkästen wurden zurückgeschlagen ...
... doch oh Schreck, die sind ja alle leer!
Also schnell eine Großbestellung der aktuellen Signalflaggen aufgegeben, 64 Stück, aus 1,5 x 1,5 mm Plastikleiste geschnitzt, ca 2 mm lang, und in den Farben der 1803er Signalflaggen bemalt.
Dann den Rumpf abgedeckt, damit im Gunroom niemand von herabfallenden Flaggen erschlagen wird ...
... und ihn großzügig bei der Befüllung unterstützt.
Noch eine kurze Überprüfung des Ergebnisses ...
... die obenliegenden Flaggen mit Gewichtsbeutel gegen Wegfliegen gesichert ...
... und er kann seine Flaggen gut vorbereiten ...
... denn schließlich wird er es sein, der Nelsons Grußworte vor der Schlacht an seine Flotte in brauchbare Signale umsetzen wird:
“England expects that every man will do his duty".
Lieutenant John Pasco bei der Vorbereitung des berühmten Signals zu sehen, ist ein weiteres nettes Detail.
Zu seiner Uniform hätte ich jedoch noch noch eine Bemerkung: Die Schöße sind etwas kurz dargestellt. Diese waren bis zur Taille geteilt, (weißer Strich links) weshalb auch die Paspelierung bis zu dieser Stelle (weißer Pfeil) verlängert werden sollte.
Pasco_Uniform.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Durch die gebeugte Haltung von Pasco werden die Schöße etwas weiter auseinanderklaffen, was durch die Verlängerung der weißen Linie auf dem rechten Rockschoß dargestellt werden kann (gestrichelter weißer Pfeil). Auch waren die Uniformröcke nur an den Kanten mit Borten besetzt oder - wie die Uniform eines Lieutenant - paspeliert, jedoch nicht am Saum (blaue Pfeile). Der Teil der Uniform kann also ebenfalls blau gefärbt werden.
Und dann - KEIN Offizier des Königs ging jemals barhäuptig in die Schlacht! Lieutenant Pasco und sein Gehilfe (ein Midshipman?) werden also auf jeden Fall ihre Hüte aufgehabt haben
Weiterhin viel Freude beim Erstellen weiterer Vignetten zur Belebung des Modells.
wie immer danke für deinen wunderbaren Input. Die Farbe kann ich ohne Probleme korrigieren, danke :-)
Aber mitnichten geht es gerade in die Schlacht, wir sind ja noch Wochen davon entfernt. Deswegen ist auch bewusst nicht DAS Flaggensignal rausgelegt, sondern ein anderes, welches Nelson auch sehr mochte. Man ist halt noch am Sortieren und Einweisen der Understudies.
Ich hab ein Frage: wie siehst du das 'endergebinis' ? Die Vic mit geschlossenes Deck (Decksplanken in ein nettes Muster, geduebelt etc), oder wie es sich nun scheint ze entwickeln: ein Rumpf ohne Deck, aber ein Art Schaufenster fuer ein sammlung tolle Dioramen. Oder nimmst du die Dioramen wieder raus wann du das Deck draufnagelt?