Die hab ich noch nicht als Beleg gefunden, lasse mich aber gerne eines besseren Belehren :-)
Braucht man die, da die Anzeige ja hauptsächlich dem Wachhabenden als Orientierung für den Segeltrimm gedient haben soll und weniger dem Rudergast zum Steuern - der soll ja nach Gefühl fahren?
XXXDAn
Meine Anmerkung war auch nicht ganz ernst gemeint. Ich hatte lediglich das Bild von Harland (Seamanship.., S.175) im Kopf, der dort ein Axiometer mit "linear scale" zeigt.
Kommt auch nicht von dir, war glaube ich eine unsaubere/unschlüssige Beschreibung des Harland, der die Frage offen lässt, wohin die Reeps führen. In Verbindung mit der französischen Fassung, die ja zu Grunde liegen soll, denke ich auch, dass die Radnabe die schlüssigste Fassung ist.
Bei den Franzosen liegt die Nabe vorne, bei den Engländern hätte ich auf hinten getippt, da vorne ja die durchgehende Stütze ist. Würde es auch einfach machen, da scheinbar einige Schiffe damit nachgerüstet wurden. Nabe nach hinten verlängert, Reep drum, zwei Rollen oberhalb, (bei rechtwinkliger Führung noch zwei in der Mitte) und zwei Rollen an den Enden des Anzeigers. Und das wars auch schon :-)
Die Anzeige müsste die Ausrichtung der Pinne anzeigen und sich damit wie die Pinne gegenläufig zum Rad bewegen.
Nachdem die Fragen bezüglich des Axiometers / Helm indicator (rot gerahmt) annähernd als gelöst betrachtet werden können, ergeben sich zu Deiner Fragestellung wegen der 4 anderen Beschläge (grün gerahmt) am Frontbalken der VICTORY - Poop folgende Lösungsansätze:
Spannrollen zum ausholen eines Enternetzes / Boarding netting/fr. Filets de abordage, repektive dem Netz des Achterdecks/ Over-head Netting/ fr. Casse tete, Sauve tete Netting/ fr. Sauve Tete` und sowie dem Sonnensegel des Achterdecks / Quarter-deck awning/ Tente de gaillard
f198t5050p95995n2_qpPMdWoT.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Dafi, Aus dem Skizzenbuch von William, Turner ( 1775 - 1851)
Wie aus der Abbildung hervorgeht, zeigt diese " Momentaufnahme" der 4 Beschläge eine etwas längere Rolle die in einem Bügel befestigt ist. Ob hinter der Rolle samt Halter noch eine "eiserne Krampe" zum fixieren der "Strecktaue" vorhanden ist, lässt sich nach der flüchtigen Skizze nicht eindeutig beurteilen. Das nach der unteren Skizze gezeigte Tauwerk lässt jedoch vermuten dass man mit diese beiden kräftigen Tampen als "Beiholer" für ein aufgerolltes Netz nach Befestigung am Großmast benutzt hat. Zudem erhielten beide Schiffsseiten in den Großmast-Unterwanten zu dem maßgeschneiderte Netz noch "Brassen" um das Netz an seiner Vorderseite steif zu setzen. Gefertigt und angepasst wurden sämmtliche Netze (Garne von 1 1/2 - 1 Zoll Umfang) mit Bordmitteln durch die Mannschaft.
Oben sind zwei Netzarten die auch unterschiedlich benannt, zu verschiedenen Zwecken über das Achterdeck gezurrt wurden. Da man davon ausging dass ein Linienschiff nicht konventionell geentert werden konnte, kam bei der HMS VICTORY wohl kein der seit 1795 eingeführten "Enternetze" zum Einsatz, sondern nur ein Schutznetz gegen herunterstürzende Trümmer bei Beschuss der Bemastung und Takelage. Solch ein Schutznetz kam auch bei den Franzosen etwa ebenso im Bereich der "Kuhl" in Anwendung, was vor Gefechten jedoch das aussetzen und nachschleppen der "Decksboote" erforderlich machte. Was uns Lavery in seinem Buch ( Page 251) außerdem mitteilt, ist die Verausgabung von steglosen Ketten im Jahre 1804, um damit die 4 "Netzsimm`s" statt des Reeps nun durch Ketten mit höherer Tragkraft zu ersetzen.
Etwas erklärungsbedürftig; Alle Netze zur unterschiedlichsten Verwendung verfügten ähnlich wie "eingeliekte Segel" über einen Netzsaum, der hier jedoch aus einem kräftigen Reep dem sog. NETZ-SIMM bestand und um den die separate "Marleine" zum "anschlagen", resp. "anreihen" sämtlicher Netze fuhr.
IMG_0002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: Lavery,The Arming and fitting...., (Page 251) Abb. W. Turner 1799 an Bord der HMS- 74 guns VENERABLE (1784 - 1804), Flaggschiff des Admials Duncan vor Camperdown 11.11.1797
Quelle: Page 319, NEW UNIVERSAL DICTIONARY OF THE MARINE- Ed. Burney, London, 1815
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Quelle: Page 26, NEW UNIVERSAL DICTIONARY OF THE MARINE -Ed. Burney, London, 1815
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Ähnlich wie die Netze an Bord gehandhabt wurden verhielt es sich auch fast gleich mit den "Sonnen-segeln". Diese bestanden in der Regel auch aus einzelnen "Kleidern" von sog. dünneren jedoch etwas breiteren Segltuchrollen dem sog. "PRESENNINGTUCH" Auch verfügten sie über "Legel" zum anstecken der "Strecktaue" und wurden teilweise mittschiffs mit "Hahnepoten" und "Jolltau" an entsprechenden Stagen ähnlich einem Zeltdach vorgeheisst.
Nach dem großen Schiffsmodellbauertreffen Augsburg im März hatte meine schwarz-gelb-gestreifte Hübsche es nicht Mal mehr auf den Basteltisch geschafft und stand verlassen im Treppenhaus ...
... die Arme ...
... :-(
Doch heute kam sie endlich wieder auf den Tisch und unter das Messer - HUUUUURRRRRAHHHH!
Zuerst kam die Versetzung des Oberlichts des Hüttendecks. Etwas zu weit vorne, drum ...
... mutig mit dem Messer ...
... und den Ausschnitt eingesetzt.
Und dann etwas, was ich schon lange ausprobieren wollte ...
... die neue Plankung auf den Decks zwischen den Binding Strakes noch parallel wegen der beiden mittleren liegenden Knie ...
... aber die äußeren Planken angeglichen an die Biegung der Bordwände. Dazu nach Kleben der Planken mit einem Plexiglaslineal sich vorsichtig in mehreren Schritten an eine leichte Kurve herangeschnitten und schon hat man ...
... ein hübsches Deck mit geplankten Kurven bzw. gekurvten Planken, und das sogar in 1:100, also keine Ausreden mehr in größeren Maßstäben :-)
Zitat von dafi im Beitrag #1810 ... ein hübsches Deck mit geplankten Kurven bzw. gekurvten Planken, und das sogar in 1:100, also keine Ausreden mehr in größeren Maßstäben :-)
XXXDAn
.....hrmmmm...Zeigefingerhebundstrengkuck....
die dritte Planke auf der Steuerbordseite nach dem Wassergang ist schmääääääler als die anderen.......also so gehts nicht mein Herr........sooooooo nicht...............
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50