Hallo Jan, Da zeigt es sich wieder, das Internet ist ein mystischer Ort. Bei der Eingabe lagen alle Schiffe auf ebenem Kiel. Warum die Bilder jetzt auf dem Kopf stehen???-keine Ahnung!. Danke noch einmal für deine Wappenkunde, ich bin froh dass ich mit meiner Auswahl nicht völlig daneben lag. Viele Grüße Horst
Geuneerde Provincien 1603 Teil 12 09.10.2024 Bauzeit: 2023 – 20….. Es ist Herbst, und das Jahr nähert sich senem letzten Abschnitt. So ergeht es mir auch mit meinem Modell. Mit den Takel- und Segelarbeiten bin ich in einem Bereich angelangt, den ich schon oft ausgeführt und beschrieben habe. Es bleibt also nur noch über Besonderheiten und Irrtümer zu berichten.
Meine Arbeit am Modell habe ich fortgesetzt, mit dem Herstellen von Stengen und Rahen, dem Anbringen der Juffern auf den Rüsten, der Fertigung der unterschiedlichsten Blöcke, und der Montage der verschiedenen Marsen. Dann begannen mit den Wanten und Stagen die Takelarbeiten.
Zu Beginn dieser Takelarbeiten warf ich doch noch eimal einen kritischen Blick auf den generellen Aufbau der Takelage. Kein Zweifel, die vorliegende, eigentümliche Ausführung mit einer Großbramrah, aber ohne Besansegel, ist wohl als Übergang zur generellem Takelage mit Bram- und Besansegel ausreichend dokumentiert (zB. Bei Vroom und Verbeek).
Dabei holte mich eine möglicherweise falsche Entscheidung aus der Anfangszeit wieder ein, indem ich die Knechte der Marsfallen, dichter als vorgesehen, am Mast angeordnet hatte. Schon im Februar hatte mich Holger (Pollux) auf die weiter achterlich liegenden Knechte hingewiesen; aber ich hielt meine gewählte Position durchaus für vertretbar (entscheidungsfreudig, konsequent und falsch!?). Kürzlich las ich dann im Zusammenhang mit der Erstellung der Takelage noch einmal im Logbuch Artikel Jg.2010 H.4: Zitat: „…Es fehlen die Pardunen. Stattdessen dienen die Fallen der Marssegel als Stütze nach achtern. Der holende Part des Falls der Großbramrah war mit einer komplizierten Hahnepotkonstruktion am Kreuzstag des Besanmastes befestigt usw.“
Bilder: Die rote durchlaufende Lininie zeigt den derzeitigen Verlauf der Fallen. Die rote gestrichelte Linie kennzeichnet den Verlauf möglicher Pardunen.
Ich bezweifle zwar, dass das mit den Fallen als achterliche Verspannung generell eine technisch seriöse Lösung darstellt, aber mit den vom mir zum Mast hin verlegten Knechten wurde diese Lösung völlig unmöglich. Es ist anzunehmen, dass kein Kapitän mit einem Schiff in einem solchen Zustand, wie er bei mir entstanden ist, in See stechen würde. Ich denke also, ich werde doch, Cor Emke möge mir verzeihen, an Fock- und Großmast Pardunen einführen. Sicherheit geht vor! Historisch unmöglich ist diese Entscheidung sicher nicht.
Ich hoffe in Zukunft nicht von allzu viel Überraschungen berichten zu müssen.
Fortsetzung folgt!
Horst
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Geuneerde Provincien 1603 Teil 13 28.11.2024 Bauzeit: 2023 – 20…..
Das Jahr geht zu Ende, und auch mein Modellschiffprojekt nähert sich der Fertigstellung. Dies ist mein vorletzter Bericht, in dem ich über einige kleine Klippen, oder zumindest Anpassungen, zu berichten habe.
Zuerst einmal das Thema mit den dreieckigen Juffern: Für die unteren Juffern fand ich im Handel passende Lösungen, aber für die oberen, in den Marsen, blieb nichts anderes übrig, als vorhandene Rundversionen per Feile in dreieckige Exemplare umzuarbeiten. Das Takeln erfolgte dann auch wieder wie unten, per einer kleinen Drahtvorrichtung.
Die Fertigung der Restspieren ging weiter und auch die Racks für die Rahen habe ich angefertigt.
Und auch diesmal musste ich wieder ran an die Nähmaschine. Kritisch beäugt von meiner Lehrmeisterin (meiner Frau) ging das Ganze sogar recht passabel von der Hand.
Was die Besegelung angeht habe ich mich entschlossen, wie im beigefügten Berichtsausschnitt erwähnt, die Großrah, zum Segelbergen, in gefierter Position darzustellen.
Wie ich im vohergenden Bericht bereits beschrieben habe war es notwendig, im Widerspruch zum Bericht von Cor Emke, an Fock- und Großmast Pardunen einzuführen. Diese erhielten an Deck jeweils zugeordnete Knechte.
Aber so ganz ohne Komplikation ging es auch diesmal nicht ab. Ich hatte bei der Fa.Sora eine Vitrine mit entsprechenden Abmessungen bestellen wollen. Leider überschritt die von mir gewünschte Höhe die Produktionsgrenzen um nicht ganz zwei Zentimeter. Ich musste also Höhe einsparen. Da ich aber nicht gerne am Modell die Flaggstengen kappen wollte, musste die Grundplatte des Ständers dran glauben. Es ist alles sehr knapp aber es geht…………hoffentlich.
Da ich jetzt einige Detailarbeiten außerhalb des Models ausführen muß, habe ich dieses schon einmal in seiner Endposition aufgestellt. Das abgesenkte Großsegel sieht im Moment noch etwas „lappig“ aus, aber ich hoffe das bekomme ich noch hin.
Bis zum Abschlußbericht gibt es noch genug zu tun, die Fertigstellung der Besegelung, die Anker sowie die Laterne. Zur Krönung dann noch der Flaggensatz, und nicht zu vergessen, die Mannschaft.
Als Nachtrag zu meinem letzten Bericht, und gleichzeitig als Klärung zur Fertigstellung meines Modelles, stellt sich mir folgende Frage: Gibt es eine erkennbare Regel, nach der die Besanrute entweder steuerbord oder backbord am Besanmast angebracht wurde? Da diese Rute während der Fahrt wohl kaum die Seite wechseln konnte, entstand auf jeden Fall der Zustand, dass bei entsprechendem Wind das Besansegel gegen den Mast gepresst wurde. Ich habe für mein Modell den Wind von backbord vorgesehen, deshalb ergibt sich die Frage: schlägt das Segel nun gegen den Baum, oder wird es vom Baum weggebläht? Bisher hatte ich mir zu diesem Punkt noch keine besonderen Gedanken gemacht, aber zum Abschluss würde ich das doch gerne wissen. Vielleicht fällt dem Einen oder Anderen zu diesem Thema etwas ein, dann würde mich das sehr interessieren. In den mir vorliegenden Unterlagen habe ich beide Ausführungen schon gesehen. Na, ich bin gespannt…!