heute nun der Scheergang. Zuerst die Tabelle nach Van Dam:
Scheergang.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun der Querschnitt im ersten Drittel von vorne (Hauptspant).
Scheergangl-2D.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zu guter letzt eine Ansicht der Linien im 3D-Raum.
Scheergang-3D.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach wie vor sind die Querspanten im Vor- und Hinterschiff nicht gut. Das wird aber auch langsam besser. Die nächste Sente wird die des zweiten Decks, von unten gezählt, sein. Van Dam nannte sie "boevenets Cent".
Gruß Werner
PS: konstruktive Kritik ist natürlich erwünscht, auch von bela.
In der Zwischenzeit habe ich auch ein wenig am Heck konstruiert. Der untere Spiegel wird wohl so bleiben. Die Heckstützen werden aber noch in der Höhe verändert. Das wird sich aber erst ergeben, wenn die oberen Decks in der Seitenansicht festgelegt worden sind.
de Voorsteven seven a acht duym binnen Spon= ningh, ’t Randsoen hout wat diep neerkeppen, agter op de hut een Tompetters Banck, ’t Schip van buyten en binnen en onder ’t Deck eens te teeren.
Sinngemäße Übersetzung.
Die Sponung am Vorsteven wurde 7 bis 8 Daumen von der Innenkante begonnen. Die Randsomhölzer etwas tiefer {...}. Auf dem Hüttendeck am oberen Heck eine Bank für den Trompeter aufstellen. Das Schiff von Innen und außen unterhalb des Überlaufs teeren.
Gruß Werner
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Eigener Kommentar:
Es wird im Augenblick nicht ganz deutlich, was der Schreiber mit neerkeppen meinte.
Vermutlich könnte es sein, das es in den Randsomhölzern eine Sponung für die Außenhaut gab.
Jn ’t Ruym ses las balcken als d‘ Heeren besteders die gelieven te hebben, Dit Schip te maken van goed, gesond en bequam Hout.
Sinngemäße Übersetzung.
Im Schiffsraum unterhalb des Überlaufs sollen 6 Lastbalken gesetzt werden. Die Auftraggeber hatten das wohl so gewünscht. Für das Schiff sollte nur gesundes und bequemes Holz verwendet werden.
Gruß Werner
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Eigener Kommentar:
In welcher Höhe diese Lastbalken gesetzt wurden, geht nicht aus den Unterlagen hervor. Auch an welchen Stellen sie vorgesehen wurden.
Zwischendurch eine kleine Zeichnung zur Balkenbucht des Überlaufs (Overloop). Diese Balkenbucht betrug 8 Daumen (206 mm) und wurde am längsten Balken definiert. Von dieser Bucht wurde dann ein Holz-Mall erstellt und für alle nachfolgenden Decksbalken benutzt. So hatte jeder Decksbalken die gleiche Kontur.
Heute erst einmal einen Zwischenstand der Linien. Sie sind naturgemäß noch schlecht. Habe natürlich eine Sente, die im Bereich des Boevenets, vergessen. Beim nächsten update ist sie dann mit dabei. Langsam kann man aber erkennen, dass es ein Schiff wird.
So sieht im Augenblick die Seitenansicht mit den wichtigsten Komponenten aus. Alle Senten, die die Schiffbauer 1693 definiert und mit Werten Versehen haben, sind nun auch in der Zeichnung definiert.
Im ersten Ansatz sieht dass für den ungeübten Betrachter etwas sonderbar aus. Aber Kiel, Steven und die unteren Decks sind grob festgelegt. Die Lage der Decks können sich noch geringfügig ändern.
Ein großes Rätsel gibt das obere Vorschiff auf. Da die Ankerklüsen bei diesem Schiffstyp nicht mehr auf dem Überlauf, sondern auf dem Verdeck angeordnet wurden, kann es im übertragenden Sinn auch kein Backfrontschott mehr geben. Möglich, dass der Vorsteven, von dem keine Maße bekannt sind, auch noch angepasst werden muss.
Der Achtersteven kann im Augenblick so bleiben. Zwischen Unterkante Verdeck und Oberkante Achtersteven sollten ca. 2 1/2 Fuß Platz bleiben.
das Schiff ist erst einmal Wasserdicht, will sagen, dass die Linien des Rumpfes grob definiert sind. Was nun folgt, ist bei einem Entwurf immer notwendig. Gemeint ist der Feinstrak, kommt man leider nicht umhin. Ist aber reine Fleißarbeit. Vor allem das Vor- und Hinterschiff muss stark angepasst werden. Die Reling habe ich erst einmal als durchgehende Linie definiert. Später wird die Kuhl herausgeschnitten. Das ist einfacher als wenn man es gleich mit einbauen will. Genauso muss ich mir noch gedanken darüber machen, wie weit das obere Heck nach hinten übersteht.
zwischendurch muss es auch mit dem Besteck weiter gehen. Die Seitenübersicht habe ich ja schon in #69 gezeigt. Nun geht es weiter mit den Vorbereitungen zum Kielen des Schiffes.
Seite-09-01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(Seite 9 - 30 - Das Schiff kielen)
’t Schip van buyten te brauwen dat ’t bequaam is te kielen, so dat d‘ Heeren besteders geen arbeyts loon sullen hebben te dragen, voor eer ’t Schip sall op sy gaan om te verdubbelen Spyckers en yserwerck sullen by d‘ Heeren besteders werden besorgt.
Sinngemäße Übersetzung.
Das Schiff von außen kalfatern, um es besser kielen zu können. Dadurch sollen die Herren Besteller wenig bis keinen zusätzlichen Arbeitslohn haben. Hintergrund war die Vorbereitung für die doppelte Haut. Diese wurde mit Spieker befestigt. Eisen und doppelte Haut musste vom Besteller bereitgestellt werden.