Moin, Nach den ruhigen und besinnlichen Festtagen geht es weiter mit der Snake
Carronaden…… eine lange Bauabschnitt-Geschichte.
Die Snake ist laut Baukasten mit 18 Carronaden als 32er Pfünder, also Kalbier 16,10 cm ausgerüstet. Im Logbuch 2/2018 Artiekl auf S.53 (s.u.) gibt Peter Rückert an, dass die Cruzier-Class 16 * 32er Pfünder und 2 * 6 Pfünder als Jagdgeschütze hatte. Ichwerde es so lassen wie im Baukasten vorgegeben, weil das ausser Euch sowieso keiner merkt und ich denke nicht alle Einheiten der Cruzier-Class waren gleich ausgerüstet und je nach Einsatzbedarf oder was das Depot gerade hergab, siehe hierzu das Buch" Brigg Irene" (s.u.).
Es geht nichts schnell wenn man es korrekt machen will und auch noch viele Quellen recherchiert, aber das Ergebnis wird besser und die Freude grösser.
Laut Baukasten werden die Carronaden mit Pivotbolzen aussen am Schanzkleid eingehängt und fertig ! Sollen die so auslaufen ab Windstärke 4 ist dann Alarm an Deck, wenn 18 Carronaden freischwenkend über das Deck rutschen und ich hatte ich doch hier im Forum die feinen Geschütz-Tagelagen gesehen mit vielen Taljen und einem dicken Brooktau.
Also begann die Recherche und parallel die Vorbereitung der Carronaden Einzelteile des Baukasten.
Recherche Carronaden 1. Die Recherche führte mich durch die Tiefen des Forums und brachte einen interessanten Beitrag über Carronaden hervor. Gleitlafetten englischer Carronaden Falls es noch andere gibt die ich nicht gefunden habe, so freue ich mich über Hinweise. 2. Weiter wurde ich bei E.W.Petrejus "Brigg Irene" fündig wo auf den Seiten 114 - 117 das Thema Carronaden behandelt wird. 3. Im Logbuch gibt es in den Ausgaben 4/2017 bis 2/2018 einen dreiteiligen Artikel von Peter Rückert welcher die Technikgeschichte englischer Carronaden darstellt. Für mich besonders interessant die fertigungstechnische Entwicklung und Materialprüfung. 4. Bei der blauen Serien des Hinstorff Verlags gibt es ein Buch von Hans Aufheimer "Schiffsbewaffnung" was eine gute Zeichnung einer Carronade und Ihrer Takelung zeigt. Welche der von Peters Artikel (Logbuch 4/2017 S. 164) entspricht. Alle 4 Quellen zusammen ergeben eine gute Übersicht um die nächsten Schritte auszuführen.
Soweit die Recherche, welche für mich folgende Fragen offen lässt bis zur welchen Level ich die Takelage der Carronaden treibe. Dazu habe ich in den o.g. Beitrag (siehe Link) Frage gestellt. 1. Ob ich der Empfehlung von Petrejus folge und "nur" die Einholtaljen zeige und die Seitentalje weglasse und auf einer Nagelbank belege. 2. Was mache ich mit dem Brooktau, habe "noch" keine Reeperbahn" in der Werft, a. kaufen ? Lieber nicht. Wollte doch schon immer mal Taue schlagen b. Material aus dem Baukasten ? Dicker Bindfaden und vermuthlich als Ankertrosse gedacht c. Erstmal eine Reeperbahn kaufen/bauen, wenn ja welche, nach welchen Plan ? (….vom Hölzchen zum Stöckchen - Recherche für Selbstbau gestartet !)
Zur Vorbereitung des Baus von Carronaden Die Baukasten-Teile der Lafetten aus Holz wurden ausgeschnitten, befeilt, grundiert, geschliffen und lackiert. MS-Ätzteile herausgelöst, entgratet und schwarz gebeizt. MS-Bolzen DMR 1,9 * 5 mm gedreht zur Fixierung der Carronaden auf dem Oberteil der Lafette. Der beiliegende Draht war zu dünn. Die Carronaden entgratet und befeilt um die schlimmsten Gussfehler zu beseitigen und dann schwarz zu lackieren 18 Carronaden-Lafetten mit je 5 Augbolzen = 90 Stk. 0,7 mm Wickeldraht schwarz gebogen. 18 Carronaden je 2-4 Taljen ergibt 36-73 weitere Augbolzen, welche sich in Anfertigung befinden Pivot-MS-Beschläge mit Krick-Brünierungsmittel "einfärben", auf den Fotos nicht sichtbar. 36-72 Taljen, ausstehend; wo die Überlegung mit der Tauherstellung wieder kommt und in entsprechender Zahl müssen noch Blöcke für die Taljen angefertigt werden, welche im Baukasten nicht enthalten sind.
Seht selbst die Fotos welche m.E. selbsterklärend sind.
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..Fortsetzung folgt
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Der Weg ist das Ziel und die Richtung stimmt schon mal
Ich würde die Höhenrichtschrauben auch noch schwarz pönen übrigens.
Und ja, eine Reeperbahn, egal ob Eigenbau oder gekauft, ist immer eine gute Investition für die Zukunft. Es ist einfacher die Rohmaterialien zu bevorraten und dann bei Bedarf 'nachzuschlagen', als passendes Tauwerk später zu beschaffen, falls der ursprüngliche Kauf nicht reichen sollte.
Moin, meine persönliche Werftzeit/Saison geht mit dem Frühling zu Ende, da die Motorradsaison beginnt. Die Snake geht in den Sommerschlaf und die Fahrmodelle mit/ohne Segel freuen sich auf schöne Tage am See.
An der Snake habe ich Eberhard`s Hinweis die Höhenrichtgewindestangen schwarz zu pönen und die Backboradseite hat fertig getakelte Carronaden. Bedingt durch Familengeschichten ist nicht mehr passiert - wie das Leben so spielt.
Dem Forum bleibe ich wie in jedem Frühling/Sommer als Leser treu.
Gruß Kay
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Dann ma' Hals- und Beinbruch und bis demnächst auf der Strecke (wink)! Aber im Herbst nicht vergessen, den Staub weg zu blasen und weiter zu bewaffnet. Sir, der kleine Korse ist (Frühjahr 1797) noch im Italien, aber es wird dann im Sommer Gerüchte über eine Invasion oder einen Feldzug nach Ägypten geben. Dann muss die kleine Snake einsatzbereit werden damit Nelsons Flotte gut versorgt und informiert bleibt - oder sie zum Escortdienst in die Karibik oder die Westindies geschickt werden kann. Wir werden die HMS Snake brauchen!
Moin, da hier in der Mitte von Deutschland das typische Schietwetter in den letzten Wochen war habe ich den Bauabschnitt Carronaden fertigstellen können und stelle Euch das Ergebnis vor.
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Die Höhenjustierung wurde schwarz gepönt (war ein Hinweis von @Wefalk) und mittels Schablone die Bohrungen für die Augbolzen eingebacht. Die Augbolzen und die Haken für die Blöcke der Seitentaljen wurden aus schwarzgezogenen Wickeldraht hergestellt.
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Nach dem Ausrichten der Carronaden und deren Lafetten wurden die Brooktaue und die Seitentaljen angeschlagen, eine Arbeit welche unendlich nervig ist - 26 kleine Seitentaljen !
Eine 72er werde ich wohl lieber nie bauen, oder doch - man wird sehen.
Gruß Kay
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Das Projekt HMS Snake gibt es noch ! …und es geht weiter.
Anker Vielen Dank nochmal für die rege Beteiligung der Anker-Fragen im Recherche Teil dieses Projektes im September, der rege Austausch hat geholfen .
Backboard werde ich einen Anker wie im Forum und von Petrejus auf Seite 101 vorgeschlagen in gekatteten und aufgepenterten Zustand zeigen-kurz nach dem Anker bergen. Aktuell habe ich dies mit dünnen Garn (0,25 mm) dargestellt. Wenn die Wanten fertig sind werde ich die Anker mit dem richtigen Tauwerk (0,50 mm) darstellen.-> siehe Foto. Steuerboard werde ich beide Anker verzurrt darstellen - auf großer Fahrt.
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Bugspriet / Klüverbaum Im Baukasten wird vieles vereinfacht. Z.B. werden die Scheibgat nur rechts einseitig ausgeführt und auch viel zu klein (60%) in der Dimension, also werde ich auch hier auf das Buch von Petrejus zurück greifen und mich an dessen Abmessungen orientieren. Zweites Beispiel ist das der Bugspriet lt. Baukasten nicht verjüngt wird, auch dies werde ich anderes darstellen.
Kleiner Einschub zum weiteren Vorgehen; ich werde mich mehr an Petrejus, zu Mondfeld und Marquardt halten, als an den Baukasten und seine Pläne. Das mag länger dauern, aber dies erscheint mir der historisch und schiffbautechnisch der bessere Weg zu sein und Zeit ist relativ. Das größte Hindernis sind meine grobmotorischen Fähigkeiten. Deshalb lernte ich auch Maschinenschlosser, anstatt Werkzeugmacher. Dies hatte der Einstellungstest der Lehrwerkstatt ergeben. Wir werden sehen…..
Also habe ich mir erstmal Zeichungen..besser Skizzen erstellt um nach diesen Bugspriet und Klüverbaum anzufertigen.
Die Rundstäbe wurden auf der Drehbank abgedreht, was nicht so gut funtioniert. Also habe ich diese am Rundschleifteller mit 30 cm Durchmesser verschliffen, was deutlich besser funktioniert- man braucht nur eine ruhige Hand und Gefühl. Mit dem stehenden Gut habe ich dort begonnen um einen ersten Eindruck zu bekommen was mich an den Masten erwartet. Ein wenig kann man bereits aus dem Foto erkennen, weitere werden folgen.
PS: warum das Foto mal wieder auf dem Kopf steht weiß ich nicht. Habe es extra im Explorer kontrolliert und es ist dort richtig. Wenn man drauf klickt dann ist es richtig von der Orientierung -sorry
Gruß Kay
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Die Snake bekommt gerade Masten und der Fockmast ist grob fertig, die Stengen folgen. Es dauert alles wenn man genau sein will und alles ausgemessen und angefertigt ist. Ich denke darüber nach Stengen und Rahen als Alu zu fertigen, da dies dann auf der Drehmaschine funktioniert. Holzrundstäbe auf der Drehmaschine zu bearbeiten will bei mir nicht klappen, selbst mit Lünetten zur Abstützung nicht. Holz drückt sich weg oder bricht aus. Werde mir Alu bestellen und zwischen Spitzen mit mit Lünettenabstützung arbeiten. Ich werde berichten.
Anbei ein Foto vom aktuellen Zustand. Der Aluring ist der Mastkragen welcher noch in Tuch eingeschlagen wird und dann geteert wird. IMG_0089.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Kay
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Ich persönlich bevorzuge bei meinen Miniaturmodellen auch Metall für Masten, Stengen usw. Ein Mischung zwischen Holz für die Untermasten und der Rest aus Metall könnte dann aber Schwierigkeiten mit der Farbangleichung bereiten. Es ist nicht so einfach, den richtigen Farbton und die Oberfläche von Holz zu treffen (wenn man nicht gerade gelernter Restaurator ist).
Metall-Stengen, -Rahen, -Bäume und -Gaffeln haben den Vorteil, daß man Bänder usw. direkt andrehen kann. Das Problem mit der Abstützung langer Teile bleibt aber.
Hinsichtlich Lünetten beim Abdrehen muß man vielleicht in die Trickkiste unserer Vorfahren greifen: die haben z.B. Karton mit entsprechenden Bohrungen verwendet. Eventuell muß man mehrere Behelfslünetten verwenden.
Die Holzart ist auch wichtig, da bin ich aber nicht der wirkliche Fachmann und weiß auch nicht, was tatsächlich auf dem Markt verfügbar ist.
Hallo Eberhard, da kann ich nur umfänglich zustimmen. Sorry für die späte Antwort doch ich war auf Reisen oder habe andere Abenteuer vorbereitet.
Ich versuche den Effekt der Farbangleichung durch eine neutrale Grundierung zu verbessern. Bei meinen Fahrmodellen klappt diese bei Holz, Kunststoff und Metall recht gut.
Bei Lünetten bin ich gut ausgerüstet mit einer beweglichen und einer weiteren feststehenden Lünette. Von meinem früheren Ausbildungsmeister kenne ich noch den Trick ein Kantholz mit Dreikantnut manuell gegen zu halten. Das darf nur kein Sicherheitsingenieur sehen, doch der verirrt sich nicht in meine Werft.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Moin liebes Forum, Wollte nach langer Zeit mich mal wieder melden. Die Snake ist noch immer in der Werft und wartet mal wieder bis zum Herbst. Ein anderes Fahrmodell, ohne Segel, andere Hobbys und die Betreuung meiner Eltern nehmen viel Zeit in Anspruch. Leider bin ich kein Speed-Modellbauer sondern genieße den Bau und das benötigt viel Zeit. Also habt Geduld mit mir, das wird schon mit der Snake.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)