Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte man herausnehmbare Deckel. Bei schlechtem Wetter waren die dann eingesetzt, sonst gestaut. Auf der Constitution waren die sehr lange - bis über den Krieg 1812-1815 - noch so und wurden erst später durch die nur scheinbar typischen, klappbaren ersetzt. Nur die aller Vordersten hatten da schon fest mit Scharnieren angeschlagene Deckel, wohl wegen der Wellen am Bug.
@Marcus.K. Danke Dir Marcus. Die Erklärung passt für mich und ist nachvollziehbar. Sicher gab es damals schon Sparmaßnahmen und die Crusier Class wurde bekanntlich in großer Stückzahl gebaut, da ergeben sich dann Kostenvorteile.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Kostenvorteile? Du meinst, weil die Scharniere gespart wurden? Vermutlich lag der Vorteil eher an anderer Stelle. Die relativ leichten Deckel der kleineren Schiffe waren bei Gefecht eine Gefahr für die Crew... und dabei doch so leicht wegzustauen. So war weniger Holz im Gefecht, das zu gefährlichen Splitter hätte führen können. Und die Pforten waren doch schon so weit über der Wasseroberfläche, dass sie nur bei sehr schlechten Wetter und Seen gebraucht wurden ..
Kosten denke ich waren hier nach meiner Meinung eher Nebensache. Auch das Wasser draußen zu halten war zwar gut aber nicht das Problem. Ich erinnere an die Tagebücher des Graham Moore, bei dem als Fregattenkapitän der Zimmermann nach übergekommener schwerer See panikhaft die Pforten raushauen musste, damit das Wasser abfließen konnte ehe das Schiff kentert ...
Moin, nach langer Zeit, fast ein halbes Jahr mal wieder ein Update von der Snake.
Kupferung des Rumpfs
Warum wird das Unterwasserschiff mit Kupferplatten versehen ?
Besonders schädlich ist unerwünschte Ansiedlung von Organismen (Fouling) an technischen Oberflächen bei hölzernen Seeschiffen im Unterwasserbereich, wie sie bis ins 20. Jahrhundert benutzt wurden. Auf den Holzplanken lagerte sich besonders viel ab. Durch den Bewuchs nimmt das Schiff an Gewicht zu, und er erhöht zugleich den Strömungswiderstand, was zu langsamerer Fahrt führen kann. Seit der Antike, so zum Beispiel im römischen Reich, bedeckte man den Unterwasserbereich der Schiffe mit Bleiplatten, um das Fouling zu behindern. Blei ist weich genug, um es auf holzigen Untergrund hämmern zu können. Diese Technik wurde bei den Nemi-Schiffen dokumentiert. Man begann im 18. Jahrhundert vermehrt, die Schiffe mit Kupferplatten zu bedecken. Dies schützte auch vor dem Schiffsbohrwurm Teredo navalis, einer holzbohrenden Muschelart. Quelle: Wikipedia
Vorbereitung für die Kupferung am Modell HMS Snake
Da ich noch nie ein Modell mit einer Kupferbeplankung gebaut hatte, musste ich mich erstmal in das Thema einlesen. Als bestes Kompendium kann ich die Phantom Bauanleitung hier im Forum empfehlen, hier ist alles zusammen gefasst und die notwendigen Techniken besprochen. In der Bauanleitung von Robert ist ein Link zu einem Beitrag der Minisail.CH welcher ebenfalls sehr interessant ist und auch Tipps für die Alterung gibt. Es gibt sicher noch viele andere Quellen zum Thema aber das o.g. hat mir am meisten geholfen. Hierzu mein Dank an Robert @Tarjack
Meine gesammelten praktischen Erfahrungen und Anwendungstipps
Aus meiner Erfahrung möchte ich dazu folgendes ergänzen. Als ich 20% des Rumpfes mit Kupferplatten beplankt hatte stellte ich Berg-und-Tal Linien der Kupferplatten fest und keine schöne gerade oder geschwungene Linie died er Rumpfkontur folgt. Alle Versuche es zu korrigieren machten es schlimmer aber nicht besser. Ihr wisst was nun folgt. Ja, ich habe alle Platten vom Rumpf gelöst, vom Klebstoff befreit und gerichtet und nochmal begonnen. Daher auch meine längere Pause da ich das Ganze erstmal aus meiner Sicht in eine dunkle Decke verband hatte. Beim zweiten Versuch habe ich nun mit Hilfe der Straklatte mir Hilfslinien über die ersten 3-4 Plattenreihen angezeichnet um eine Basis zu haben der dann die weiteren Reihen folgen konnten.
In der Bauanleitung der Phantom wird empfohlen den Rumpf mit Alkohol zu reinigen und dann nicht mehr zu berühren um fettfreie Flächen für die Verklebung zu haben. Ich weiß nicht wie anderes das schaffen. Ich habe meine Händen und zu gehörige Finger immer und überall am Rumpf um zu fixieren, korrigieren, etc…. Also bin ich dazu übergegangenen immer nur die Fläche mit Alkohol zu reinigen die ich nun gerade verlegen-verkleben will.
Stück für Stück. Ich habe immer nur 5-7 Platten auf einmal verlegt um mit der gereinigten Fläche und den Abbindezeiten vom Kontakt-Kleber keine Probleme zu bekommen. Außerdem konnte man so mit einem kleinen Kantholz noch die Ausrichtung der einzelnen Platten korrigieren bevor diese mit dem Kantholz als Zwischenlage mittels kleinen Hammer angedrückt-geschlagen wurden. Ein zarter Hammerschlag drückt die beiden Klebekontaktflächen besser zusammen als der dicke Daumen eines 100 kg Menschen - siehe auch unter Impuls im alten Physik-Buch.
Bei der Verklebung empfehle ich nicht zu großzügig zu sein, weil die Überreste wieder mit Nitroverdünnung und MS-Büste im Dremel beseitigt werden muss. Die Lösungsmittel können einen ganz schön benebeln - also sehr gut lüften. Die durch die rotierende MS-Büste wegfliegenden Teilchen verteilen sich in der Werkstatt und das meiste findet man an den getragenen Klamotten wieder - sagte die Leitung der Waschküche- also nur dort Kleber auftragen wo dieser zur Klebung benötigt wird.
Einen Vorrat an Kupferplatten habe ich ein kleines Schraubglas getan und mit Alkohol aufgefüllt, dann die o.g. 5-7 Platten rausgeholt, getrocknet und mit Kontaktkleber bestrichen.
Mit einem Kantholz aus Zedernholz (..findet man in Zigarrenkisten) habe ich z.T. auch während und nach dem Trocknen minimal die Platten mit ganz leichten Hammerschlägen noch leicht in der Position verändert falls die Fluchtung der Linie nicht passte. Ich weiß ! -Kontaktklebung soll man nachträglich nicht verändern, doch man muss sich manchmal zu helfen wissen.
An der Wasserlinie hatte ich am Unterwasserschiff einen Streifen von 1 cm mit Kupferfarbe aufgebracht um zum einen eine Hilfsline für das Ende der Kupferung zu haben und um kleine Stellen an der Abschlußreihe zu kaschieren.
Die Orientierung der Abschlussreihe ist bei meinem Modell die Wasserlinie und nicht die Kupferbeplankung. Dies habe ich bei vielen Modellen so gesehen und hoffe nun das es auch historisch nicht falsch ist. Ein zweites Mal reiße ich den Kupferplatte nicht runter -hoffentlich.
Das Ruderblatt habe ich in der gleichen Logik wie den Rumpf beplant, von unten nach oben und von hinten nach vorne. Also immer daran denken wie ist der Wasser-widerstand der Kupferplatten beim Original am Kleinsten Fotos
Anbei einige Fotos von den genutzten Werkzeugen, Baufortschritt und dem Ergebnis.
IMG_1452.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) das halbe Unterwasser ist geschafft - Bergfest !
IMG_1453.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) die verwendeten Werkzeuge und Hilfsmittel
IMG_1455.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) die vielen kleinen Kupferplatten die mich so viel Zeit gekostet haben
IMG_1457.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das Richtehn der Platten nach dem Zurechtschneiden auf der Glasplatte mittels Rundmaterial
IMG_1486.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Fertig - der gekupfterte Rumpf auf dem Montagebrett. Die sternförmige Eieruhrfixierung ist eine Löthilfe für ein Relingsteil meines Schnellboot-Modells S100
Es folgt das Ergebnis: das fertig gekupferte Unterwasserschiff und das Ruderblatt
IMG_1504.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_1505.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_1506.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_1507.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
nächster Arbeitsschritt: Ruderblatt und seine Beschläge
Gruß Kay
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Der Bau ist mal wieder unterbrochen, da ein RC-Modell sich dazwischen geschoben hat. Schon das Zweite. Aber das meine Projekte auch mal länger dauern, das kennt Ihr ja von mir.
Gruß Kay
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Es wurden 2 RC Modelle, viele km mit dem Motorrad und die Betreuung von 3 Senioren 80 plus die den Weiterbau verhindert haben. Nun ist alles wieder in ruhigeren Fahrwasser und ich bereite den Weiterbau vor.
Noch sieht es so aus: D572E479-63C9-4228-9231-DF3B1A5DA332.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Foto antippen dann stimmt die Orientierung
Gruß Kay
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Moin, ja, da kündige ich an es geht mit der Snake weiter und dann kommt nichts !
Der Grund dafür ist das Ruder bzw. dessen Befestigung. Die Orignal-Ruderschaniere aus Zinn-Guss sahen aus als ob ich Hufeisen dran gebaut hätte, also ABREISSEN ! Dann was neues ausprobiert und die Schaniere aus Holzstücken nachgebaut und das sah immer noch nicht aus, also ABREISSEN ! Nochmals lange nachgedacht und im Materiallager gesucht, dann gefunden und an der Drehbank 3 mm MS-Bolzen 6mm gedreht, die Beschläge angelötet, lackiert mit Sekundenkleber fixiert. 0,8 mm Bohrer im Dremel mit hoher Drehzahl (10.000 U/min) - dann wirkt der Bohrer wie selbstzentrierend und geht butterweich durch die Verkupferung am Rumpf, also Vorsicht bevor am durchbohrt. Kleine MS-Nägel auf Länge gekürzt und dann mit sehr viel Geduld und geschlossener Tür (damit man mein Fluchen nicht hört, wenn mal wieder was runter gefallen ist) die kleinen Bolzen mit Sekundenkleber in die Bohrungen eingebacht. Fertig !
Kleiner Einschub aus dem 1. Lehrjahr metalltechnische Berufe: Weichlotverbindungen halten super wenn man ein paar Regeln beachtet: -Metallteile metallisch blank machen, z.B. mit Polierleinen -Metallteile mit Akohol entfetten und dannch nicht mehr anfassen, ist schwierig aber es gibt Pinzetten -zu verlötende Teile gut fixieren damit man beide Hände zum Löten frei hat und die Teile nicht verrutschen können -einen guten Lötkolben mit guter Lötspitze verwenden, am besten einen mit Temperaturregelung. Findet man im Fachhandel und nicht im Baumarkt -Geduld, die Teile gut erwärmen bevor man Lötzinn zuführt. Wir löten und kleben nicht ! - ich höre meinen Ausbilder noch immer -nur wenig Lötzinn verwenden, was zuviel ist muss man nach dem Abkühlen nur mühsellig mit Schlüsselfeilen entfernen -nochmal Geduld um die Teile abkühlen zu lassen - sonst kann es Aua machen und die Brandsalbe ist im Badezimmer
anbei ein paar Fotos als Impressionen:
IMG_1560.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) der zweite Versuch beim Verkleben am Ruder
IMG_1561.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Teil 1 die Orginal Schaniere = Hufeisen
IMG_1562.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Teil 2 die Orginal Schaniere = Hufeisen
IMG_1563.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 3. Versuch die Teile und die Lötvorrichtung, primitiv aber funktionert
IMG_1564.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Lötvorrichtung im Einsatz
IMG_1565.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das fertige Lötergebnis
IMG_1568.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) So sieht es nach der Montage aus, die Sorgleinen fehlen noch
Weil ich gerade so einen Lauf habe noch in der Nachtschicht die Bug-Poller angefertigt und plaziert. IMG_1567.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) noch ohne schwarzer Lackierung zur besseren Sichtbarkeit
Gruß Kay
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Hier ein weiterer wöchentlicher Baubericht, (ich will damit mich selbst positiv unter Druck setzen, mal sehen ob ich das durchhalten kann)
Bugreling
Das Galion wurde aus mehreren kleineren Nussbauhölzern zusammen gesetzt, welche Holz bedingt keine Biegung mit/ohne Dampf zuließen. Also habe ich diese bestmöglich eingepasst und ggfs. Mit Spachtelmasse, Schleifpapier und viel Geduld nachgeholfen ein schlüssiges Ergebnis zu erzielen. Als dann alles fertig war hat mich das Ergebnis nicht überzeugt da die Galionsgräting ca. 30 Grad ansteigend in Richtung Bug zeigte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß eine Arbeitsplattform wie eine Gräting so steil sein kann. Also die Literatur und nochmals die Baupläne zu Rate gezogen In den Bauplan No. 2 sah ich dann eine Skizze welche das Galion perspektivisch darstellt und dort wurde eine waagegerechte Gräting gezeigt. Somit habe ich alles wieder so vorsichtig es ging mit dem Skalpell entfernt und sauber geschliffen. Der zweite Versuch ist nun der aktuell Stand und ich denke so werde ich des belassen.
Hinweis zu den Holzteilen und deren Behandlung bzw. Lackierung alle Holzteile werden nach dem Heraustrennen mit einer Schleifpapierfeile(150er Körnung) gesäubert und eingepasst. Dach dem Einpassen werden diese mit Clou Schnellschleif Grundierung gepönt und dann mit 240er Körnung geschliffen und lackiert. Als Lacke verwende ich bei Farben das Farbset von Caldercraft AdmIRALTY Paints welche auf Wasserbasis sind und sich gut verarbeiten lassen. Für Teile welche als Holz sichtbar sein sollen verwende ich Clou Holzlack
Buchtipp für Beginner: Bei dem Bau der Snake liegt immer das Buch von Peter Holz "Historische Modellschiffe aus Baukästen" auf neben der Werft, da sich schon viele Probleme damit umschiffen ließen. Nur ein kleines Beispiel: Die Bauanleitung will die Grätings mit Wasser verdünnten Holzleim einstreichen um so die Verbindungen zu halten. Peter warnt zu recht vor dieser Methode und verweist auf die Gefahr des Aufquellens hin. Besser mit angespitzten Zahnstocher Holzleim partiell in den Fug anbringen.
Ich weiß nicht ob dies Buch noch im Handel verfügbar ist, doch eine echte Empfehlung ist es sicher für den Bau des ersten historischen Modellschiff aus einem Baukasten.
Frage zur weiteren Farbgebung der Decksaufbauten : gibt es eine feste Regel der Royal Navy im 18. Jahrhundert was in rot/ocker was schwarz und was in Natur gepönt wurde ?..oder war dies jedem Kapitäns Vorliebe überlassen ? Meine Ideen dazu: Rot: wo gut sichtbar zur Motivation der Mannschaft, und kein größer Verschleiß ist (Farbe ist teuer) z.B. Innenbordwände Schwarz: = geteert wo schiffstechnisch sinnvoll, also Korrosion vermieden werden soll. Z.B. Eisenteile Holz-Natur: wo Farbe durch mechanischen Abrieb keine lange Lebensdauer hat. Z.B. Nagelbänke, Poller, Kreuzbänke, Klampen Ich bitte hierzu um Euer Wissen und Meinungen, damit sich beim nächsten Bauabschnitt der Aufbauten weniger zweimal machen muss. -Danke im voraus-
anbei einige Fotos welche den Baufortschritt zeigen:
IMG_1569.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Jezt freut sich auch Commander John Mason Lewis (erster Kaptän der Snake und vermutlich hatte dieser auch die Bauaufsicht) über die nun richtig montierte Gräting - darauf einen Grog
Fortsetzung folgt…
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Moin, Nun habe ich letztes Mal geschrieben, daß ich wöchentlich ein Update vom Projekt HMS Snake plane. Dieses Update kommt nun erst nach 2 Wochen, da mal wieder was dazwischen gekommen ist.
Zum einen ist es endlich gelungen Schwiegermutters Haus nach langer Zeit verkaufen konnten um das Pflegeheim zu finanzieren. Dafür war eine mehrtägige Reise in den Süden notwendig.
Dann waren da auch noch viele Themen für die Snake zu klären, was eine lange Literaturrecherche notwendig machte und auch noch viel Spaß bereitet wenn man dabei noch ein seemännisches Getränk zur Seite hat.
Diese Recherche ergab:
Die Grätings sind konvex in Richtung des Decks ausgeführt. Quelle: NMM Modell der Cruzier Class Der Steuerstand nach im hinteren Bereich eine weitere Gräting, vermutlich um das Deck zu schonen.
Die rote Farbe wurde nur an nach außen gewandten Flächen wie Lafetten, Innenseite Schanzkleid. Nach innen gewandt dominieren die Hölzer in Natur, siehe "the frigate Supprise" von B.Lavery& G.Hunt in welchen Fotos von vielen Nachbauten (HMS Endeavour, USS Niagara, USS Constitution) Damit ist für mich auch die von mir gestellte Frage im vorherigen Beitrag für mich beantwortet und ich weiss wie ich Farbtechnisch weiter arbeite. Im Buch die Brigg "Irene" von E.W.Petrejus wird erwähnt, dass ……der seit Jahrhunderten übliche rote Anstrich für das Innere der Bordwände und für die Raperte (Lafetten) war immer noch amtlich vorgeschrieben,…….
Grätings Die 5 plus eine Gräting wurden nicht wie die Bauanleitung mit Weißleinwasserlösung bestrichen, sondern der Leim wurde mittels Zahnstocher alle 2 bis 3 Verbindungen aufgetragen. Anschließend wurden die Grätings konvex geschliffen und dann mit Schnellschleifgrund und Klarlack lackiert und in Position verklebt.
Die Aufnahmen für die Kanonenkugeln wurden aus Leistenstücken hergestellt und an den Grätings angeklebt.
Steuerstand Dieser machte mir Probleme, da die Steuerräder als MS-Ätzteile dem Baukasten beiliegen. Ich überlegte diese aus Holz selbst herzustellen. Bei dem Maßstab von 1:64 dürfte nach meiner Recherche das einzelne Steuerrad ca. 1,6 mm Dicke haben, wenn das Orginal ca. 100 mm dick ist. Die Ätzteile sind 1 mm dick was umgerechnet 64 mm bei einem Orginal entspricht. Nun Ringe von ca. 1,6 mm Dicke herzustellen und dann noch 10 Querbohrungen für die Speichen von 1 mm anzubringen mit einer Restwandstärke von 0,3 mm, dass schaffe ich trotz guter Werkstattausrüstung in Holz nicht auszuführen. Bin eben Grobmotoriker und überlasse sowas unseren Experten die das auch noch in 1:200 hinbekommen. Daher habe ich mich entschlossen die Steuerräder holzfarben zu lackieren und so zu verwenden.
Das Spill habe ich rum um ein abgedrehte 8 mm Rohr von 20 mm aufgebaut umso ein rotationssymetrisches Erscheinungsbild zu begommen und kein windschiefes Gebilde.
Lenzpumpen und der Niedergang wurden herstellt und in Position verklebt. Bei den Lenzpumpen waren die Beschlagteile aus Zinn-Guss von mäßiger Qualität und mussten nachgearbeitet werden um ein brauchbare Ergebnis zu bekommen.
Als Farben verwendete ich die CalderCraft Farben die es als Set für die Snake gibt. Diese sind auf Wasserbasis und lassen sich gut verarbeiten und decken gut, verdünnen tue ich sie mit VE-Wasser oder Revell Aqua Color Mix, was m.E. auch VE-Wasser ist.
Das Buch über die Brigg "Irene" von E.W.Petrejus, mein Standard Werk über die Cruzier Klasse, wird immer mehr zur wichtigsten Informationsquelle für den Bau der HMS Snake, wenn jemand weitere Bücher über diese Klasse kennt so bitte ich um eine Mitteilung. Ansonsten verwende ich noch folgende Bücher: • the frigate Supprise von B.Lavery& G.Hunt • Historische Schiffsmodelle von W. zu Monfeld • Historische Schiffsmodelle aus Baukästen von Peter Holz • Bemastung und Takelung von Schiffen des 18. Jahrhunderts von K.H. Marquardt (als Vorbereitung auf das was mir noch bevorsteht)
Als nächstes werde ich mich dem Bugspriet und Bugsprietpoller widmen
IMG_1575.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Hertellung der Gräting auf einer Glasplatte. Dies hat zwei Vorteile. 1.) kann man das Raster der blauen Schneidunterlage als Orientierungshilfe beim Ausrichten der Teile nutzen. 2.) lassen sich die verklebten Teile einfacher wieder ablösen.
IMG_1586.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Steuerstand, man erkennt das Steuerreep muss nochmals nach gespannt werden. (ist bereits erledigt)
IMG_1589.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Blick über das Deck
IMG_1590.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das Steuerrad aus MS und lackiert
IMG_1591.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Niedeegang und die Lenzpumpen sind in Position
IMG_1592.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das Spill und die Lenzpumpen
IMG_1595.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Blick auf das achterliche Deck
IMG_1594.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Vorbereitungen für das Positionieren des Bugspriets mittels Winkellehre (20 Grad)
Fortsetzung folgt…der Bugspriet
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
"Weil ich gerade so einen Lauf habe noch in der Nachtschicht die Bug-Poller angefertigt und plaziert."
Falls du da je noch was ändern kannst/willst: Die Timberheads sind die Köpfe der darunter liegenden Spanten. Das heißt, der Kopf sollte nicht über der Stückpforte liegen sondern sie einrahmen.
@dafi Danke für den Hinweis, wird geändert. Deine Erklärung ist ja auch in sich schlüssig. Ein echtes Baukasten Problem, weil im Handlauf bereits die entsprechenden Ausklingungen sind und man nicht nachdenkt ob das so stimmt.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
…und schon sind die Hinweise von @dafi umgesetzt! Ich habe allerdings nur die Timberheads versetzt die über den Stückpforten waren. 15AE0AA9-327B-4505-8B03-B368E14C350E.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Grr 😖…schon wieder ist das Foto verdreht……einfach drauf tippen dann passt es
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Bugspriet und der Bugsprietpoller wurde nach Literaturrecherche wie im Bauplan gefertigt und angebracht. Der Winkel des Bugspriets wurde mittels einer Lehre 20 Grad aus Pappe im Poller eingepasst.
IMG_1608.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Rüsten
Anschließend widmete ich mich den Rüsten, vor denen ich einigen Respekt habe daher vertiefte Literaturrecherche, das ist eine Fummelarbeit für Grobmotoriker, diese MS-Ätzteile auszuschneiden, zu lackieren und anzubringen ohne das etwas verbogen wird. Ok, ein Teil hat meine Bemühungen nicht überlebt und musste aus 0,7 mm kaltgezogenen Wickeldraht neu angefertigt werden. Dann musste noch geprüft werden ob die Wanten und Pardunen ggfs. An der Bordwand anliegen könnten, also Plan ausgemessen und Probestab mit Abmaßen in die Mastaufnahmen gestellt und Probefaden gespannt. Zu meiner Erleichterung musste die die Rüsten nicht verbreitern. Die Juffern belege ich mit einer Schlaufe vor gebogenen Wickeldraht. Hierfür messe ich den Einstich der Juffern aus und nutze einen Bohrer gleichen bzw. etwas kleinern Durchmessers als Biegedorn. Dann verwirble ich es mit 2-3 Schlägen - entsprechend der Dicke der Rüsten und forme am unteren Ende eine Öse für die Aufnahme der Püttingeisen welche an den Barghölzern oder direkt am Rumpf angeschlagen werden. Anschliessend "verschliesse" ich die Rüste mit einer Leiste. Nun nstelle ich 0,7 mm Bohrungen herum einen gekürzten dünnen Nagel einzutreiben. Wichtig ist sich vorher die Richtung von Wanten und Pardunen anzusehen und in gleicher Richtung die Püttingeisen anzuschlagen.
2 von 6 Rüsten habe ich bereits fertiggestellt und stelle hierzu die folgenden Bilder ein. Falls Euch was auffällt bitte ich um Rückmeldung um dies noch einfließen zu lassen.
IMG_1606.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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Mein Tipp schwarzen (nicht den grünen) Wickeldraht aus dem Baumarkt für den Garten: Probiert mal schwarzer kaltgezogener Wickeldraht 0,7 mm, anstatt blanken MS-Draht. Die Vorteil ist die Farbe des Draht, er muss nicht geätzt oder lackiert werden, …und er ist günstig. Die Verarbeitung durch Biegen und Trennen ist einfach. Der Nachteil ist seine fast nicht vorhandene Nutzung für Lötverbindungen, auch blank machen hilft nur bedingt - dies geht mit MS-Draht deutlich besser. Ich nutze ihn seit meiner Jugend bei fast allen meinen Modellen, das Taschengeld war knapp und Wickeldraht gab es im Garten und war somit kostenlos verfügbar. Seitdem begleitet mich dieser Draht bei Motorradtouren und Modellbauprojekten aller Art.
Fortsetzung folgt…
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Die Rüsten sind nun komplett auf beiden Seiten fertiggestellt. Leider musste ich diese mehrfach wieder abreißen, weil irgendwas nicht passte und z.B. die Rüsteisen genau vor einer Stückpforte gewesen wäre, etc…….
Ungenauigkeiten zwischen Plan, Bauteilen und meinen handwerklichen Fähigkeiten habe ich durch Nachjustisierung mittels neu angefertigter und in der Länge abgestimmten Püttingeisen aus o.g. schwarzen Wickeldraht vorgenommen.
Leider passierte mir der Worst Case aller Modellbauer, die Snake fiel runter…. -der Bugsprit hat das vordere Deck und den Poller ausgehebelt, -einige Kupferplatten hatten einen Knick vom Sturz, -2 Rüsten waren ab-oder angebrochen, die zugehörigen Eisen verbogen, ……. und ich war erstmal bedient vom Modellbau. Nach einigen Tagen habe ich dann die Flugschäden beseitigt und passe nun besser auf.
Anbei einige Fotos der Rüsten.
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IMG_1619.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Als nächster Bauabschnitt kommen nun die Kanonaden, ich freue mich darauf.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)