Hallo Jan, Du hattest am Anfang des Berichtes gefragt , ob ich brauchbare Quellen habe. Du, ich habe was wirklich Gutes gefunden. Wusste garnicht mehr, dass ich dieses Buch habe. Es heißt : "Der Segelschiffe große Zeit". Der französische Originaltitel lautet: Les grandes Voilliers, Lausanne 1967. Neben allgemeinen Darstellungen und vielen netten Bildern schreiben einige Fachautoren über spezielle Schiffstypen. E. W. Petrejus hat einen 6 seitigen Aufsatz über die Fleute des 17. Jh. eingestellt. Eingeschlossen sind die Risse und Zeichnungen zu einer kleineren Fleute. Auch eine übersichtliche Wiedergabe des Riggs ist vorhanden. Diese Zeichnungen helfen mir jetzt beim Wiederaufbau. @amateur IMG_4966.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_4967.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Aufgemerkt, Jungs, der Hansi möchte Euch wieder mal was zeigen.
Hier sehen wir das Ghost Ship neben einer Galeone. Es ist die "Susan Constant" aus der Anatomy of the Ship Reihe. Das Original brachte 1605 Auswanderer nach Jamestown in der Chesaspeake Bay. Die Fleute und die Galeone sind zeitgleich. Sie haben auch das gleiche Rigg und dieses englische Schiff bekam in der Replik ein ausgesprochen niederländisches Flach. Beide haben ihre größte Breite etwas oberhalb der Wasserlinie, anschließend neigen sich die Spanten nach innen.
Der markante Unterschied ist im Heckbereich. Die Galeone hat das fertigungstechnisch einfachere Spiegelheck, die Fleute ist ein Rundgatter. Mit den fragilen Seitengalerien und dem kastenförmigen Bugkastell wirkt die Galeone archaischer.
Im Fahrverhalten ist die Galeone nicht mit einem schnellen Schoner zu vergleichen. Sie segelt gemütlich und braucht den Flautenschieber bei diversen Manövern. Gelegentlich läuft sie auch rückwärts, wenn der Wind es so will. Nein, meine Galeone gehört nicht zu den Windhunden des Meeres - greyhounds of the sea.
Hansi und ich sind mächtig froh, dass wir sie nicht in eine Flasche gesteckt haben. Doch, gelegentlich wird so was gemacht. @hanseat Beachte bitte die Segel, Matthias. Statt ein Heiligenbild drauf zu malen, habe ich die Bahnenansätze mit gebrauchter Pinselreinigungsflüssigkeit markiert. Soll einen used look hervorbringen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Es ist einfach gut, wenn man Freunde hat. Natürlich muss man Freundschaften hegen, mit Ermutigung und immer freundlichen Worten. Da ist der Uwe. Also der von ganz, ganz weit hinten im Wald. Der hat mir ein Buch geschickt. Es ist mehr als ein Buch. Eine Box mit 40 Zeichnungen, einem Buch und einer CD-Rom. Der Titel lautet: Die Schiffe von Abel Tasman, die Autoren sind Ab Hoving und Cor Emke als Zeichner(Hilversum 2000). Es ist eine Goldgrube, schöne Detaildarstellungen auch zum Rigg und Innenausbau. Heute nur diese Hinweise: 1. Das im Beitrag # 16 dargestellte Schiff ist die Fleute "Houtpoort" und ein Modell davon befindet sich im Maritimen Museum von Rotterdam. E. W. Petrejus hat von ihr Risszeichnungen erstellt. Das Schiff war doch größer, als ich angenommen habe. Bild 2 2. Ich habe noch dieses Bild (1) eingestellt. Es zeigt den Bau der Jacht/Pinas "Heemskerck", wie er in der alten Zeit nach Besteck ausgeführt wurde. Zunächst wurde der Bodenteil bis zur Kimm hergestellt, also eine flache Rumpfschale. Bug- und Hecksteven sind aufgestellt. Der Hecksteven entwickelt sich hier zu einem Spiegelheck. Im unteren Bild wurden einige Hauptspanten aufgestellt, Sentleisten geben die Positionen vor. Ich habe beim Bau der Fleute eine recht ähnliche Methode angewendet. Die Ausgangslage war das Unterwasserteil ( bis zum untersten Barkholz) der Galiot. Im Bug- und Heckbereich wurde jeweils eine Malle als Formgeber errichtet, die runden Teilbereiche zu den Steven wurden mit Massivholz geformt und im Mittelteil formgebende Mallen aufgestellt. Der Strak wurde mit vertieft eingesetzten Leisten überprüft und gesichert. Wir alten Schiffbaumeister haben es halt drauf.
Wir schreiben das Jahr 1642. In Deutschland herrscht Krieg, schon seit 24 Jahren. Die Städte sind geplündert, die Dörfer niedergebrannt, die Felder brach. Die Menschen sind getötet worden, verhungert oder an Seuchen gestorben, andere halten sich in Wäldern verborgen. Der Krieg wird an Erschöpfung sterben. Es gibt nichts mehr. In den Niederlanden hingegen herrscht Wohlstand. Seefeste Retourschiffe bringen Gewürze, Edelmetalle und Seide aus Ostasien. Im Zeitraum von 40 Jahren hat die Vereinigte Ostindische Companie ein Wirtschaftsimperium errichtet. Und die hohen Herren wollen noch mehr. Entlang der Westküste Südamerikas sind die spanischen Silberflotten unterwegs. Diese Schiffe wären eine treffliche Beute. Gouverneur-General Anthonie van Diemen in Batavia hat einen Plan. Er will eine Expedition in den Stillen Ozean senden, aber nicht an den spanischen Philippinen vorbei. Das ist zu gefährlich. Sie sollen die Südroute nehmen. Gibt es überhaupt eine Südroute? Den Niederländern ist das Südland (Australien) bekannt, aber ist es vielleicht mit dem Südpol verbunden? Auf ihrer Fahrt nach Sumatra segeln die niederländischen Schiffe entlang des 40. Breitengrad (Roaring Forties) Breitensegelei ist einfach, aber irgendwann müssen die Kapitäne einen Nordkurs einschlagen. Mancher Schiffer hat das verpasst und ist auf die Westküste von Australien gestoßen, die "Batavia" ist sogar 1629 dort gescheitert. Abel Tasman, ein erfahrener Schiffsführer, erhält 2 Expeditionsschiffe mit dem Auftrag Australien südlich zu umfahren und möglichst weit in den Stillen Ozean vorzudringen. Er soll dort Inseln und Ländereien erkunden, Gebiete kartographieren, Handelsbeziehungen aufbauen. Das Führungsschiff ist die Pinas "Heemskerck", eine schnelle, bewaffnete Jacht, das Begleitschiff ist die größere Fleute "Zeehaen" (200 Tonnen). Sie soll die erwarteten Reichtümer aufnehmen. Die beiden Schiffe sind 10 Monate unterwegs. Ohne das Südland (Australien) zu berühren, stößt die Expedition auf eine Insel. Tasman nennt sie zu Ehren des Gouverneurs Van Diemen Land (heute Tasmanien) . Sie erreichen Neuseeland und werden in Kämpfen mit Maoris verwickelt. Die Schiffsartillerie muss eingesetzt werden. In nördlicher Richtung segelnd werden die Fitschiinseln angelaufen. Anschließend schlägt Tasman einen Westkurs ein , fährt nördlich an Neu-Guinea vorbei und erreicht schließlich Batavia. Der Beweis für eine südliche Route um Australien ist somit erbracht, der gewaltig große Stille Ozean hält die VOC aber von den geplanten Überfällen auf die spanischen Silberschiffe ab. Wirtschaftlich war die Expedition kein Erfolg, aber sie war eine gewaltige Leistung. Viele Historiker wollen Tasmans Schiffe in einer Gallerie mit der Santa Maria, der Halve Moon, der Golden Hind oder der Endeavour sehen. IMG_4997.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_4998.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Kaufmann und Kartograph Izaack Gilseman hat an Bord der "Zeehaen" die Reise mitgemacht. Die Darstellung ist wohl authentisch. Quelle: Die Schiffe Abel Tasmans, Ab Hoving und Cor Emke, Hilversum, 2000
Zur "Zeehaen": Die Fleute wurde 1639 auf der Amsterdamer VOC Werft an der Rapenburg auf Stapel gelegt. Sie war für die Atlantikfahrt vorgesehen und daher besonders sorgfältig und robust gebaut. Ihre Maße waren 100x22x11 feet. Im September 1640 erreicht sie Kambodia. Schon zu Begin der Tasmanexpedition ist sie in einem schlechten Zustand, Die Takelage ist verwittert, die Rundhölzer verrottet. Nach der Expedition verbleibt sie in Asien. 1645 erreicht sie den Fluss Jamby auf Sumatra. Hier wird ein Umbau (?) vorgenommen. Spätere Eintragungen existieren nicht mehr.
Das zweite Bild zeigt eine Umrisskarte vom Südland/ von Australien und die Stellen, wo niederländische Schiffe Landkontakt hatten. Bisher war Kapitän James Cook für mich der "Entdecker Australiens". Was hat er gemacht? Er ist an einigen Stellen an Land gegangen (Patamatta River) und hat den Ostküstenverlauf kartographiert. Die Niederländer kamen an die Küste, aber das abweisende und kahle Land war für sie wirtschaftlich nicht interessant.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hab was probiert - ging daneben. Aber hier habe ich was:
IMG_4999.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das Photo ist aus der SZ de. vom 17.06.2015. Es zeigt Abel Tasman mit seiner ersten Frau und der gemeinsamen Tochter. Tasman hatte sich als Seefahrer bei der VOC einen Namen gemacht. 1637 kehrte er aus den Niederlande wieder mit der Fleute "Engel"nach Batan zurück. Diesmal mit Ehefrau und im Rang eines "Piloot major" Dies war eine Auszeichnung für gute Seemannschaft und wissenschafliche Kenntnisse (Navigation, Kartographie, Forschung)
Gruß Jörg
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Glücklicher Besitzer von elektrisch angetriebenen Rolläden, frohgemuter Modellfreund, @Marten
ich schreibe das jetzt nicht um unbedingt Recht zu haben (natürlich hat ein Lehrer a. D. immer Recht) , aber es muss gesagt werden. Da hat mir ein trinkfester Kollege aus dem Miriquidel (Usedomer Pilsner) ein Buch von Ab Hoving geschickt. Mit Plänen von der Fleute "Zeehaen, 1639" drin. 1. Oberste Abbildung: Da ist kein kleiner Ankerspill, der Spill reicht von einer Bordwand zur anderen. 2. Mittlere Abbildung: Vor dem Spill ist die Back. Es ist eine geschlossene Back. Also mit Schott. 3. Untere Abbildung: Nun schauen wir auf den Spill und auf das dahinterliegende Schott. Aus dem großen dunklen rechteckigen Loch kommen die Ankerkabel raus. Ab Hoving hat es mir nachgemacht und die Öffnung hochgelegt, damit die Jungs die Spaken ziehen können. @amateur@Tarjack
Ach, was bin ich wieder so gut!
bIMG_5029.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Es ist wie früher in der Schule.....der Lehrer liest immer nur halb....isch habe gesagt, das manche einen Stabmotor haben, weil dieser für dein Bratspill hilfreich wäre. Ich vertraue weiterhin auf Muskelkraft bei Rollläden
Ja, wenn der Hansi bei seinem letzten Besuch für dich nicht was mitgenommen hätte, dann könnte ich selbst nachschauen. ......
wünsch dir morgen viel Spass.
Auf Usedom sind die Kneipen voll und alle Leute sind entspannt..... Ich glaube, hier schaut keiner Nachrichten und aus den Zeitungen interessieren sie sich auch nur über die Wetterangaben.....die Wissen noch gar nichts von der ausgebrochenen Phobie. Glückselig sind die Unwissenden.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Zitat von Gebbi im Beitrag #26Glücklicher Besitzer von elektrisch angetriebenen Rolläden, frohgemuter Modellfreund, @Marten
ich schreibe das jetzt nicht um unbedingt Recht zu haben (natürlich hat ein Lehrer a. D. immer Recht) , aber es muss gesagt werden. Da hat mir ein trinkfester Kollege aus dem Miriquidel (Usedomer Pilsner) ein Buch von Ab Hoving geschickt. Mit Plänen von der Fleute "Zeehaen, 1639" drin. 1. Oberste Abbildung: Da ist kein kleiner Ankerspill, der Spill reicht von einer Bordwand zur anderen. 2. Mittlere Abbildung: Vor dem Spill ist die Back. Es ist eine geschlossene Back. Also mit Schott. 3. Untere Abbildung: Nun schauen wir auf den Spill und auf das dahinterliegende Schott. Aus dem großen dunklen rechteckigen Loch kommen die Ankerkabel raus. Ab Hoving hat es mir nachgemacht und die Öffnung hochgelegt, damit die Jungs die Spaken ziehen können. @amateur @Tarjack
Ach, was bin ich wieder so gut!
b
Gruß Jörg
Doch, Du willst unbedingt recht haben... Da ist aber keine Tür zu sehen, oder täusche ich mich jetzt......
Mach den Murks weg und gut is
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Zitat von Gebbi im Beitrag #26................... Ab Hoving hat es mir nachgemacht und die Öffnung hochgelegt, damit die Jungs die Spaken ziehen können. ................... Ach, was bin ich wieder so gut!
Gruß Jörg
Da musste schon früher aufstehen:
Schau mal bei Marquardt: wie läuft das Ankerkabel über das Spill???????
Spill.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
IMG_5046.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Guter Uwe, @Marten da mache ich experimentellen Modellbau, steigere mich zu wichtigen Erkenntnissen und Du willst, dass ich noch früher aufstehe. Hätte mich über ein Lob gefreut. In Augsburg hat mir Robert eine ältere Ausgabe vom Logbuch aufgedrängt - Heft 4, 2016-. Ab Hoving stellt hier den Bau einer Walfangfleute von 1680 aus Papier vor. Abb. 26 zeigt das Schott von der Back mit rechteckiger Öffnung für die Kabel, davor den Spill. Und Augsburg sagt: Mach den Murks weg. Es ist sehr traurig.
Gruß Jörg
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