wer den Begriff "Mittelalter" mit Käse assoziiert, ist hier falsch dran. Es geht - o Wunder - um Modellbau.
Wie es dazu kam: Durch das Wikingerschiff mit den Figuren von @Falco 2014 war ich innerlich ja schon ziemlich angefixt. Dann kam hinzu, daß ich langsam vor mich hingesunde (mit meiner Krankengeschichte verschone ich euch, bevor hier wieder die Burg brennt. Obwohl brennende Burgen ja wieder zum Thema passen.) Und als mein Sohn (13) mich mit seinen blauen Knopfaugen bat, mit ihm mal so eine richtig coole Burg zu bauen, hab ich mal angefangen.
Wir einigten uns auf Modulbauweise, dann gibt es Zwischenerfolge, läßt sich gut aufräumen und immer wieder neu zusammenstellen.
Außen soll ein Palisadenzaun als erste Verteidigung stehen. Wahlweise kann man sie umdrehen und als Feldlager der Belagerer nutzen.
Also begannen wir mit dem ersten Modul: Gerader Palisadenzaun mit Tor. Grundplatte aus Pappelsperrholz gesägt. Erdwall aus Styrodurplatte (Hartschaum) geschnitten und geschliffen. 20190216_214038.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schaschlikspieße auf Kreissäge KS230 auf Länge gesägt, aber ohne Anschlag, um leicht unterschiedliche Längen zu erhalten. An einem Schleifband in der MF 70 die Spitzen angeschliffen. 20190216_214333.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit Ponal alles zusammengeleimt, Holzteile braun trockengemalt. Erdwall grün angepinselt und mit Busch statisches Gras die noch feuchte Farbe bestreut. Dann getrocknetes Moos als Sträucher angeklebt. Das Tor läßt sich mit dem Balken verriegeln und die Flügel hängen an Scharnieren aus Leukoplast. Die Höhe der Zarge ist so gewählt, daß ein Reiter hindurch passt. 20190215_175648.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Wikinger stammen von Emhar. Die Runen auf dem einen Schild sollen "Thor" bedeuten. Der blau-weiß Schild hat was mit Fußball zu tun. Kleine Eitelkeiten meinerseits, pardon 20190215_175734.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Sehr schön, eine Kooperation von Vater und Sohn. Meiner ist ja noch nicht ganz so weit, als ich heute auf der Terrasse den Ständer für das Buddelschiff geschliffen habe schaue er aber durch die Tür zu und sägte und feilte mächtig an Restholz mit.
Vielen Dank für euren Zuspruch und eure 'gefällt mir', Leute
Die Darstellung von gewissen Persönlichkeiten - auch erfundene wie z. B. Wickie gehören für mich dazu - hat für mich einen großen Charme. Mit dem Adam von Preiser lassen sich aber eben nur Männer modellieren.
Es ist derzeit allerdings schwer, mittelalterliche Figuren in dem Maßstab zu beschaffen. Mit etwas Glück ist es mir aber gelungen, 18 Figurenrohlinge aufzutreiben. Zwei sind jetzt bemalt.
Als nächstes möchte ich mich an etwas Neuem versuchen: Figurenrohling 'Adam' von Preiser, und daraus eine bekannte Figur modellieren. Spannend für mich.
Kann ich dich nur zu ermuntern, Thorsten. Habe ich auch schon mehrfach gemacht, mit unterschiedlichen Modelliermassen. Neben dem Adam von Preiser gibt es auch eine Eva, du könntest also auch ein Burgfräulein bauen.
Hatte ich bei deinen Wikingern gelesen, Kurt. Das war auch die Initialzündung bei mir. Als Modelliermasse habe ich mir Milliput Standard zugelegt. Ich weiß gar nicht, wie ich mein bisheriges Modellbauerdasein ohne diesen genialen Stoff bestreiten konnte.
Als erstes Opfer habe ich mir keinen Geringeren als Robin Hood auserkiesen. Ein Hauch von Erol Flynn.
Also ich finde den jetzt nicht zu statisch. Ist wohl auch Geschmackssache. Oder Eitelkeit - für die Pose stand ich selbst Modell vor dem Spiegel. Für den durchtrainierten Körper auch.
Jedenfalls gibt es schon mal zwei Anekdötchen. #1: Meine zwölfjährige Tochter bekam einen Kulturschock, als sie sah, daß ich einen gänzlich unbekleideten Mann zusammengebaut hatte. Da hat sie ja recht. Also zog ich ihm etwas an. Zum wiederholten male schlug sie sich mit den Worten "Au Papa!" mit der flachen Hand vor die Stirn. Muß schon ganz schön was durchmachen, das arme Ding.
#2: Ihr seht den Modellierspachtel. Also das war so: Bei meinem allwöchentlichen Raubzug durch den Baumarkt meines Vertrauens geriet ich in die Kunstabteilung. Ich interessierte mich sehr für die dort feilgebotenen verschiedenen Spachtelformen, als ich auf hart backbord eine Dame Mitte 50 bemerkte, die sich offensichtlich mit auf die Nasenspitze geschobener Brille sehr für mich interessierte. Ich ergriff den erstbesten Spachtel und eilte hurtigen Schenkels zur Kasse.
Außer bei Indoor-Altherrenveranstaltungen stehen die Schützen meist etwas breitbeiniger, gibt einen sichereren Stand. Manchmal ist auch der vordere Fuß leicht ausgedreht.
Auch sollte der Kopf leicht eingedreht und abgeneigt sein, so dass in der Achse des Pfeiles geschaut werden kann. Die Zughand ist dementsprechend gegen die Backe gedrückt, Auge hinter der Sehne und beide Hände sind dabei in einer Ebene, das Auge entsprechend etwas Höher. Manchmal ist der Ellbogen der Zughand leicht nach oben gewinkelt.
Bei den Outdoorschützen - Robin zählt da wahrscheinlich dazu - kommt meist noch eine etwas dynamischere Bewegung dazu, entweder um unebenes Terrain auszugleichen, aus der Deckung oder an Hindernissen vorbei müssend oder weil man aus der Bewegung schießt wie Galadriels Elben :-)