Spantlinie 30 (rot) ikurz hinter der Back hat die größte Breite, Spantlinie 22 (grün) kurz vor dem Ende der Kuhl ist deutlich breitere im Flach und der Kimm. Die beiden Spantlinien haben immerhin einen Abstand von 8 METERN!
Grob gemessen müsste der Rumpf bei Linie 22 circa 20cm schmäler, das Flach bzw. die Kimm aber 40 cm weiter sein als bei Linie 30. Keine rießige Sache, aber doch sehr auffallend, wenn man den Rissen glauben darf.
Mir scheint, wir beziehen uns auf den gleichen Plan.
Die Linie VL 1 1/2 in diesem Plan liegt etwas überhalb des äußeren Endes des "geraden" Flachs.
Vl 2 hat ihre größte Weite sogar noch näher an Spant 22. Vl 3 hat ihre größte Weit wieder bei etwa Spant 24. Vl 4 hat ihre größte Weite etwa bei Spant 26. Vl 5 hat ihre größte Weite etwa bei Spant 30.
Also wandert die Stelle der größten Weite fast kontinuierlich, je tiefer wir von Wasserlinie zu Wasserlinie schauen, nach achtern. Daraus folgt, dass der "Hauptspant" nicht auf jeder Höhe die weiteste Stelle des Rumpfs darstellt. Ein Punkt, der außserordentlich beachtenswert ist.
Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen:
1. Die haben das so gebaut. oder 2. die Bordwand hat sich nach oben zu Spant 30 hin im Laufe der Zeit geweitet. das sollte aber doch im Gesammtgefüge sichtbar sein. Zum Beispiel zu kurze Decksbalcken, oder deutliche Lücken in der Decksbeplankung im Bereich der vorderen Kuhl.
Immer malwieder, unter hinzunahme einiger Charakteristika der Vasalinien, ein wenig an den Linien geändert, ergibt sich nun dieses Bild. Die Wasserlinien haben sich jetzt etwas geändert. Die Seitenlinien sind noch nicht auf die Wasserlinien abgestimmt.
die breiteste Stelle befindet sich bei Spant 0 auf der 13. Wasserlinie.
In der Tat sehen die untersten Wasserlinien merkwürdig aus. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass das Flach im mittleren Breich eine im Vergleich relativ ebene schräge Fläche ist, die wegen der Steuerlastigkeit auch von den Wasserlinien noch schräg geschnitten wird, dann ergibt sich ein solcher Verlauf. Einzig wie ausgeprägt die Form ist wäre noch eine Frage. In der Zeichnung setzt die erste Linie an der Oberkante Kiel bei Spant 0 an und schneidet dann den tiefer tauchenden Teil des achterliche Flachs. Die MUSS nach achtern zwangläufig breiter werden. Linie 5 ist die erste Linie, die durch den gebogenen Teil der Kimm läuft und deren breiteste Stelle liegt etwas hinter Spant 3. Genau das zeigen auch die Linien der Vasa, wie ich weiter oben angedeutet habe. Bei den Linien der Vasa, die Peter zeigt, gibt es keine die durch das Flach verläuft. Die erste geht bereits durch die Kimm.
Wenn man bei den Vasa-Rissen eine Wasserlinie beim "Hauptspant" auf Oberkante Kiel legt ist deren größte Weite bei Spant 18. Spant 18 liegt hinter dem Großmast und hinter der Mitte des geraden Kiels!
Über Details wie stark eine Linie gekrümmt sein sollte, oder eben nicht kann man nachdenken. Das Phänomen der sich nach achtern verschiebenden Weiter der Linien je tiefer sie liegen, zumindest bei Betrachtung der Vasa (die ja eine verlässliche, zeitlich und geographisch recht nahekommende Quelle ist) ist aber nicht von der Hand zu weisen.
Mir fiel gerade auf, dass in meinem jetzigen Entwurf der "Hauptspant" in Verhältnis der Länge über Steven etwas weiter hinten liegt, als bei der Vasa. Lege ich ihn einen Spantabstand weiter vor, käme es dem Verhältnis bei der Vas ziemlich nahe. Dann lägen die Weite ebenfalls etwas weiter vorne (bei schneller steigendem Flach sogar noch etwas mehr) und der Vorschiffbereich würde etwas völliger werden.
Wären die Wasserlinien parallel zum Kiel angelegt und nicht zur KWL, würde der Wasserlinienriss ganz anders aussehen und Werners Vorstellungen entsprechen.
Zitat von bela im Beitrag #172Mir fiel gerade auf, dass in meinem jetzigen Entwurf der "Hauptspant" in Verhältnis der Länge über Steven etwas weiter hinten liegt, als bei der Vasa. Lege ich ihn einen Spantabstand weiter vor, käme es dem Verhältnis bei der Vas ziemlich nahe. Dann lägen die Weite ebenfalls etwas weiter vorne (bei schneller steigendem Flach sogar noch etwas mehr) und der Vorschiffbereich würde etwas völliger werden.
Bei der Gelegenheit habe ich mir nochmal den Verlauf der größten Breite an der Vasa angeschaut. Besonders wie sie zu den Schiffsenden hin steigt, aber auch die konvexen Bereiche der hinteren Spanten haben mich zu kleinen Änderungen veranlasst.
Erstaunlich welche Veränderung allein schon dadurch eintrat, dass ich den "Hauptspant" um einen Spantabstand nach vorne gerückt habe. Die unteren Wasserlinien sehen ganz anders aus. Ich denke so könnte ich es erstmal lassen.
Ein schönes Stück Arbeit die Risse! Ich habe mich dabei an der Vasa orientiert. Auffallend dabei war, dass bei der Vasa die größte Breite im Hauptspantbereich, wie schon gesagt mit jeder nächsthöheren Wasserlinie weiter nach vorne wandert. Es gibt also keine "Spantlinie", die auf ihrer ganzen Länge die größte Breite des Rumpfs vorgibt. Das habe ich übernommen und so wandert die gr. Breite bei meinem Entwurf etwa von Spantlinie 4 in der Kimm bis Spantline a am oberen Ende der Auflanger.
Soweit die Linien des Rumpfs. Jetzt beginnt die weitaus diffizilere Aufgabe eine überzeugende innere Aufteilung zu finden.
Das Modell zeigt einen eigentümlichen Verlauf der Pforten. Offensichtlich zwei Decks, doch keine Gänge zwischen den Pfortenreihen. Eine Vereinfachung des Modells? Doch wie damit umgehen? Die obere Reihe Pforten anheben. Doch stehen die Kanonen dann auf dem Oberdeck, oder hat man sich das Schiff mit 3 Decks vorzustellen? Da habe ich noch ein kleines inneres Fragezeichen.
diese Linien gefallen mir sehr gut. Noch etwas zu der größen Schiffsweite. Damit meinte man ja nicht, das ab einem X-Wert von hinten nun das Spant von unten bis oben die größte Weite hatte. In den Bestecken wurde "immer" eine Schiffsweit in Höhe X angegeben. So kann durchaus das passieren, was Du jetzt bei der Vasa festgestellt hast. Ich habe mir nie große Gedanken darüber gemacht. Wenn ich einen Linienriss entwickel, versuch ich die Rahmenbedingungen einzuhalten. Der Rest entsteht dann.
ZitatDas Modell zeigt einen eigentümlichen Verlauf der Pforten. Offensichtlich zwei Decks, doch keine Gänge zwischen den Pfortenreihen. Eine Vereinfachung des Modells? Doch wie damit umgehen? Die obere Reihe Pforten anheben. Doch stehen die Kanonen dann auf dem Oberdeck, oder hat man sich das Schiff mit 3 Decks vorzustellen? Da habe ich noch ein kleines inneres Fragezeichen.
Stimmt, das ist schwer zu verstehen. Vereinfachung und mehr künstlerische als sachlich/technische Darstellung wären möglich. Vielleicht geht aber auch eine Interpretation wie bei der bekannten Baker-Fischzeichnung oder seinen Galeassen. Von letzteren habe ich leider keine Bilder im Netz gefunden. Mondfelds Tygar in der Sammlung Tamm basiert aber auf den Baker Galeassen (EDIT, an dem Modell ist es gerade nicht zu sehen, hatte ich nicht mehr in Erinnerung). Hier befindet sich über der Hauptartillerie noch eine leichtere im gleichen Deck auf "Gestellen" installiert. Die Rohre ragen dann durch Pforten oberhalb der Berghölzer.
Denbar ist natürlich auch, dass der Modellbauer einfach eine zweite Geschützreihe dazu fantasiert hat. wo gar keine hingehört. Zwei höhenversetzte Lagen auf einem Deck sind auch sehr spekulativ. Gibt es für solch eine Anordnung andere Belege? Mir ist soetwas bisher nicht begegnet.
Jedenfalls sind die Linien jetzt zwar recht nett geworden, aber die Rumpfproportionen gefallen mir so nicht mehr. Mir scheint Rumpf jetzt zu kurz. Oder zu hoch, je nach dem.
Ich werde wohl erst in mich gehen und das Ganze eine Weile geistig bewegen. Womöglich stellt sich eine Lösung nach und nach ein.