Ich puste hier mal den Staub weg und frage in die Runde, ob jemand mal ein paar dieser Figuren fertiggestellt hat. Und wenn ja, womit klebt ihr die Arme an, und womit füllt ihr eventuelle Lücken an den Klebestellen?
Zinnfiguren und Kunststoffiguren (absichtlich nicht mit fff geschrieben) klebe ich mit Sekundenkleber. Bei Weichplastik setze ich zusätzlich einen Stift aus ca. 1mm Messingdraht.
Dann schabe ich mit dem ganz flach geführten Cuttermesser die Übergänge bei. Als Spachtel für die dünnen Schlitze verwende ich Holzleim bei Zimmertemperatur: Läuft gut in die Ritzen, härtet transparent aus und lässt sich sogar mit Lackfarben problemlos überstreichen.
Grundsätzlich muß man schauen, ob Figuren verschiedener Hersteller innerhalb einer Szene kombiniert miteinander aufgestellt werden können. Der Emhar-Riese neben dem Airfix-Zwerg? Geht ja mal gar nicht.
Oft geht es aber doch, wie @Mr. Pett in seinem Wittenberg-Diorama sehr anschaulich zeigt. Und bei Figurenumbauten gibt es kaum Grenzen, wie wir beispielsweise bei @Gebbi, @walter oder @Falco 2014 bewundern dürfen.
Doch beschränken wir uns hier zunächst einmal auf Figuren in 1:72 für unsere historischen Segler (mit 1:48 oder 1:64 kann ich leider nicht aufwarten).
Wahllos aus meinem Figurenvorrat von links nach rechts oder auch von unten nach oben: - a) Revell Miliz AIW - b) hät British Marines and Sailors - c) Orion Pirates (nein, das hat nichts mit einem einschlägig bekannten Versandhaus zu tun)
Wir sehen, daß alle drei Figuren ein Gardemaß von 24mm halten. Die Körperteile sind akzeptabel gleichmäßig. Von daher würden sie als Gruppe gut posieren - wenn da nicht die Mode wär. a) 1750 -1790, b) 1800 - 1820, c) 1680 - 1720. Ungefähr.
Wenn jemand ein Muster als Stellprobe benötigt: Gerne. Einfach P. N.
Umbauen ist mit diesen Softplastikanten aber eher schlecht - Kleber hält nicht, Spachtel auch nicht, Feilen issenicht. Dann lieber gleich nach dafinistisch-frankensteinerischen Fassong aus Preiserleins schnitzen. Geht wenn in übung recht fix und die gibt es in vielen Maßstäben für akzeptables Geld.
Ich bin grad aus dem Urlaub zurück, und werde mich vermutlich bald an diese und andere Figuren dran machen. Dafi muss ich völlig recht geben, aus den genannten Gründen sind die Weichplastikfiguren nicht ewinfach zu verändern. Bis zu einem gewissen Grad geht es aber.
Wie dafi sagte hält Spachtel nicht, ich habe allerdings schon 'Kleidchen' aus dünn gewalztem Wasserlöslichen Fimo gemacht, aufgepresst, um der Form anzupassen und dann mit Sekundenkleber befestigt. Was mich beide Dingern am meisten nervt, sind die Fetzen die beim Feilen oder Beschneiden entstehen und kaum loszuwerden sind.
Die 'harten Jungs', wie die von Dusek, sind allerdings auch nicht ohne, ganz leicht bricht da ein Fuß ab, wenn man sie von der Platte trennt.
Die am besten verwendbaren Figuren sind übrigens solche, die keine Seeleute der entsprechenden Periode darstellen. Völlig unverwendbar sind die diversen Piraten der Karibik. Alle in wallenden Fantasiegewändern und 'typischen' Posen. Für normale Seeleute kaum zu gebrauchen.
Ich meld mich demnächst im 'Surprise' Tread zu dem Thema.
Ich habe mir sagen lassen, dass z. B. Milliput - www.amazon.de/Milliput-Standard-gelb-gra...k/dp/B001OBBTMW hervorragend zum Verkleben von Körperteilen ist. Viele Dioramenbauer schwören da drauf. Wirds kritisch, wird vorher mit 0,6 mm Klavierdraht gestiftet. Hab es selber aber nicht versucht, da ich fast ausschliesslich Zinnfiguren auf meinem Dio einsetze.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
So um 1972 herum habe ich mir in London ein Buch zum Figurenmodellbau gekauft (wahrscheinlich eine der frühesten Publikationen auf diesem Gebiet). Der Autor empfiehlt 'banana oil', um Weichplastikfiguren zu verändern. Damals hatte ich keine Ahnung, wie man als Teenager an so etwas kommt. Inzwischen hat mich Wikipedia belehrt, was das wirklich ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Essigs%C3%A4urepentylester. Aber immer noch keine Ahnung wo man das hier kaufen kann.
Vor ein paar Jahren fiel beim Besuch einer Gewürzfarm auf Sansibar ein Fläschchen mit der Aufschrift 'banana oil' in die Hände. Außer dem Test, daß es wirklich nach Bananen riecht, habe ich aber noch nichts weiter damit gemacht, da ich von Weichplastik eher die Finger lasse und der übliche Maßstab eher auch nicht so nützlich ist.
Ich habe mich heute mal etwas zeitaufwändiger mit diesen Figuren beschäftigt und muss sagen, dass ich so gar nicht glücklich bin damit. Teilweise sind die Körper noch derartig an die Gußform gebunden, dass es schwer bis unmöglich ist, sie schadfrei herauszutrennen. Einige abgebrochene Füße oder ganze Beine dezimieren die Zahl der arbeitsfähigen Topgasten enorm. Auch die einzelnen Arme sind nicht wirklich dazu geeignet, sich die Wunschposen zu basteln. Ich hatte zumindest bei den Kameraden, die ich in der Mache hatte, das Gefühl, dass man die Arme einfach nur abgeschnitten und dann auf den Sockel geklebt hat - die jeweilige Länge des Armes, Größe der Schnittstelle sowie Handhaltung definieren relativ starr die Haltung des Armes. Der Kunststoff ist extrem hart, was gut geht, ist Feilen, was schlecht geht, ist Schneiden.
Also hoffe ich weiterhin darauf, dass es irgendwann mal einen wirklich guten Anbieter von Figuren gibt, die genau das machen, was Seeleute auf Segelschiffen üblicherweise so machen (aufentern, in den Fußpferden stehen und Segel bergen, an Tauen ziehen...). Und ein wenig zufrieden wäre man ja, wenn Preiser endlich mal wieder diesen Satz unbemalter Figuren (gehende und stehende Passanten) zum Verkauf anbietet - Dr. dafi hat ja gezeigt, wie gut man diese bearbeiten kann...
Bonden hat schon recht, das Material der Figuren ist extrem spröde. Ich benutze natürlich genau eine solche Resinsäge, aber damit ist der Schnitt schon so breit, dass man einen Teil des Fußes mit absägt. Die Detaillierung der Gesichter etwa ist auch nicht so gut wie bei den (aus anderen Gründen) leidlichen Weichplastikfiguren. Das schönste ist und bleibt halt Zinn, aber da gibt es keine entsprechenden Sets, man kann kaum etwas verändern und der Preis ...