Lustigerweise hatten die Organisatoren auf dem kleinen Beschreibungsschild vor meinem Modell alle Hinweise auf den Bausatz entfernt. Hony soit qui mal y pense :-)
Zitat von Maik.L im Beitrag #106Hat einer von euch schon mal Haare verarbeitet?
@Maik.L Moin! Jupp, ich habe schon Haare bei meinen Buddelschiffen verarbeitet: Sind zwar sehr dünn und ausgesprochen gut mit Sekundenkleber zu verkleben, aber das war's dann auch mit den Vorteilen. Sie dehnen sich eben auch gerne (vor allen bei schwankender Luftfeuchtigkeit, was allerdings bei meinen Dimensionen und bei Abschluss in einer Flasche weniger ins Gewicht fällt), splissen manchmal an den Enden - und reißen vor allem gerne. Bei unbelasteten Teilen der Takelage kein Ding, bei belasteten wie dem stehenden Gut (das beim Buddelschiffbau das Rigg hochzieht) hingen echt die Pest. Trotzdem verwende ich immer noch dann und wann mal Haare um besonders dünnes, laufendes Gut abzubilden.
@hanseat Hey danke für die Info. Kunsthaar (Extensions) hast du auch schon getestet? Ansonsten habe ich jetzt den Hinweis von @wefalck gespeichert - Nano-Takelage: Fliegenbindegarn (nicht das Monofilament).
Nee, Kunsthaar habe ich noch nicht ausprobiert. Kann mir aber vorstellen, dass es einen Tacken besser geeignet sein könnte, aber bestimmt nicht so gut wie dieses Fliegengarn, das, so vermute ich, zum Angeln verwendet wird und von daher besonders reißfest sein müsste.
Danke für das Zeigen der Fotos und den Schilderungen der Ereignisse.
Nach längerer Dienstreise bin ich wieder zurück und arbelte mich durch die Neuigkeiten im Forum. Die Bilder sind beeindruckend und man (ich) waäre gerne dabei gewesen. Die Leistungen der Japaner ist wunderschön, auch als nicht Victory Fan bin ich begeistert. Da haben die französischen Modellbau-Kollegen eine tolle Veranstaltung gemacht. Leider haben mich fehlende französische Sprachkenntnisse immer davon abgehalten Frankreich und die Sehenswürdigkeiten und Museen dort zu besuchen.
Daher meine Frage ob Ihr nur mit französischer Sprache durchgekommen seit oder ob man auch mit englisch kommunizieren konnte ?
PS: hiermit ein großes Like an alle Teilnehmer
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Es ging auch ohne Französische Sprachkenntnisse - mit Händen Füßen und vor allem Augen - und manchmal halfen ein paar Kollegen die (etwas) französisch sprechen. Ich bin ja aus Wien gefahren - gesamt 4.000 km, die Hälfte der Strecke mit dafi (im Gepäck) - definitiv jeder km war es wert zu fahren - Tolle Modelle, super Rahmenprogramm und extrem nette Kollegen
die Sprache war eigentlich kein Thema... Lustig war allerdienst die Unterhaltung mit einem italienischen Kollegen Tiziano: ich fast kein Englich, er gar kein Englisch, sein Freund etwas Englisch. Google Übersetzer hilft
Danke Euch beiden. Das macht Mut mal nach Frankreich zu fahren. Wahr fiel mit dem Motorrad da doch mehr als nach einem Zimmer und Essen fragen ist nicht drin bei mir.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Zitat von wefalck im Beitrag #113Wir haben uns da übrigens in heißem Wasser bewegt: im April 1809 wurde zwischen dem (damals noch nicht existenten) Fort Boyard und der Île d'Aix eine wichtige Seeschlacht ausgefochten. Leider gibt es keinen deutschen Wikipedia-Artikel dazu, nur einen englischen (https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_the_Basque_Roads) und einen französischen (https://fr.wikipedia.org/wiki/Bataille_de_l%27%C3%AEle_d%27Aix). Heiß auch deshalb, weil dort in größerem Umfang von den Briten Brander eingesetzt wurden, um die vor Anker liegenden Franzosen auszuräuchern.
Ich wollte an der Stelle nur anmerken, daß es sich hier bei dem (im englischen Wikipedia Artikel) erwähnten Lord Cochrane, um den Namensgeber meines Forums-Nicknames handelt. Das Bild zeigt ihn während seiner Zeit als Fregattenkapitän, also durchaus in zeitlicher Nähe zu den hier beschriebenen Ereignissen.
Der Wikipedia Eintrag ist durchaus lesenswert.
Die Kurzfassung: Die Briten hatten lanmge die französische Küste blockiert und hatten vor, den Franzosen (Napoleon insbesondere) einen schweren Verlust beizubringen, indem sie diesen gut gesicherten Hafen der Franzosen angreifen und einen möglichst großen Schaden erzielen wollten.
Nachdem es ihnen lange Zeit nicht gelang, kam jemand auf die glorreiche Idee, doch den Fregattenkapitän und Lord Sir Thomas Cochrane dafür anzufordern. - Das alleine war bereits eine Art Falle für Cochrane, denn die Hafenanlage galt als uneinnehmbar. Viele schwer bestückte Festungsanlagen auf hohen Klippen und strategisch günstig gelegenen vorgelagerten Inseln, machten es unmöglich, daß Feinde ohne schweren Beschuß sich nähern konnten, während die eigenen Schiffe durch die Inseln Deckung finden konnten und vielleicht sogar flüchten könnten. Das gesamte Hafengebiet war mit schwersten Geschützen gesichert. Und nicht nur ein paar, sondern "gefühlt", die gesamte lange Hafeneinfahrt entlang. - Zu einer Zeit, wo man auf den Wind als Antrieb angewiesen war, war man so eine sehr lange Strecke dem Geschützfeuer ausgeliefert. Glühende Kugeln und Brandbomen, die man vom Land aus sehr sauber und gezielt abfeuern konnte, taten ein übriges, dem Hafen einen entsprechenden Ruf zu geben.
Allerdings hatte sich Cochrane bereits lange, durch viele Eroberungen von "uneinnehmbaren" Häfen in Spanien (bereits zur Zeit der Speedy! Und noch danach...), den Ruf erarbeitet, solche "unmöglichen" Angriffe erfolgreich ausführen zu können.
Eigentlich war es ein Himmelfahrtskommando, bei dem die Admiralität folgende Optionen vor sich sah:
1. Cochrane greift an, verliert - Verliert möglicherweise in dem zu erwartenden Geschützfeuer der Festungskanonen sein Leben. - Also ist man ihn entweder ganz los, oder er ist "nautisch" erledigt, weil er seine Aufgabe nicht erfolgreich ausgeführt hat. - Eine schwere Schramme in seine Karriere, wäre das geworden. - Admiral Lord Gambier hätte die Schuld alleine Cochrane zugeschoben.
2. Cochrane gewinnt für die Briten. Da er nur ein Fregattenkapitän war, würde der Ruhm dem kommandieren Admiral Lord Gambier zugeschrieben werden. - Und mit etwas "Glück" wäre Cochrane, so nebenbei, bei der Sache gestorben...
3. Cochrane, greift an und es wird eine Art "unentschieden" erzielt. - Vielleicht wäre Cochrane dabei gestorben. Hätte er überlebt, wäre er "entzaubert" gewesen. - Ein "ganz normaler" Fregattenkapitän eben. Nicht besser als die Anderen. Er wäre damit genug "abgestraft" gewesen. -> Reih' dich mal schön wieder ein! - Lord Gambier hätte seine Ruhe vor Cochrane gehabt.
Mit der Realität hat mal wieder keiner gerechnet. - Cochrane hat ausführlich die Festungsanlagen *persönlich* in Augenschein genommen. - Er ist oft mit einem kleineren Schiff oder Beiboot weit in die Bucht hinein gefahren, um genau herauszufinden, welche Geschütze überhaupt feuern *konnten*! - Die ganze Anlage galt nämlich nur als "Uneinehmbar", in Wahrheit hatten die Franzosen bereits viel Geschütze durch Attrappen oder schwächere Geschütze ersetzt, weil die woanders dringender gebraucht wurden, wir befinden uns ja mitten im Krieg gegen Napoleon und der kämpfte gegen ganz Europa...
Dazu kam, daß Cochrane sich als EINZIGER (!) britischer Kapitän, französische Seekarten des Hafens besorgt hatte, die er durch eigene Testlotungen überprüfte.
Die britischen Karten des Hafens waren schlicht falsch und höchst ungenau, da sich ja niemand hinein trauen konnte und in Ruhe überall Loten konnte, da man ja ständig Beschuß ausgeliefert war.
Nachdem Cochrane sich, in der ihm eigenen Weise, ein ganz genaues Bild von der Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der französichen Küstenartillere verschafft hatte, erarbeitete er einen recht guten Angriffsplan, den er auch vorstellte.
Noch einigem hin und her erlaubte man ihm die Aktion, wobei aber gerade die schweren Linienschiffe, die Cochrane als Unterstützung für seinen Plan gebraucht hätte, eher draußen gelassen wurden. Lediglich mit ein paar Fregatten und Brandern sollte er angreifen. - Man sieht schon, was das werden sollte. - Ein Himmelfahrtskommando, bei dem man sich selbst keiner Gefahr aussetzen wollte.
Cochrane griff trotzdem an. - Eine Weigerung wäre Hochverrat gleich gekommen, gleich nach Meuterei.
Cochranes Plan ging auf.
Er konnte ein paar strategisch wichtige Punkte erobern und dran so mit seinen Schiffen bis weit in die Charente ein. - Dort lagen haufenweise französische Linienschiffe in ziemlich seichten Gewässern. Die Schiffe waren zu einem guten Teil unbewaffnet, weil die Geschütze an Land waren. - Die Schiffe sollten dort überholt werden. Auch die Takelagen waren aus diesem Grund nicht unbedingt vollständig.
Cochrane schickte seine Brander auf diese Schiffe los, mit dem Erfolg, daß die französischen Schiffe im eigenen Hafen versuchen mussten, zu fliehen.
Um zu verhindern, daß die Briten die Schiffe einfach losschnitten und als Prise mit nach England nehmen konnten, wurden die meisten Schiffe auf das flache Ufer gesetzt (ziemlich ähnlich dem Wattenmeer). Ich glaube, etwa 9 von 12 oder 14 Schiffen wurden so auf den Strand gesetzt oder strandeten unfreiwillig.
Cochrane signalisierte mehrfach an Gambier, daß der Angriff ein Erfolg sei und er nun, mit weiterer Verstärkung weiter in den Hafen eindringen könnte und man das zu einem großen Sieg machen könnte.
Gambier blieb dagegen mit seinen Linienschiffen weiter draußen, in Sicherheit.
Cochrane gelang es, mit seinen Fregatten, drei oder vier französische Schiffe aus dem Hafen zu holen. - Damit war das bereits ein großer Sieg für die Briten!
Aber, wenn Gambier da getan hätte, was Cochrane verlangte und wenn die Briten alle die französischen Seekarten genutzt hätten, wie Cochrane, dann wäre den Briten mit Sicherheit ein vernichtender Schlag gegen die französische Marine gelungen.
Man hätte nicht nur drei, vier Schiffe, sondern vermutlich 9-12 Schiffe erbeuten und weitere vernichten oder zumindest schwer beschädigen können.
Selbst Napoleon hat später Gambier als "imbecile" (Dummkopf/Blödmann) bezeichnet, daß er da nicht nachgesetzt ist.
Mit den paar erbeuteten Schiffen hätte sich die britische Öffentlichkeit ja bereits zufrieden gegeben. Man empfand das bereits als großen Sieg!
Cochrane war jedoch Mitglied im Parlament und griff Gambier öffentlich an. - Schnell stand Gambier in dem Ruf ein Feigling gewesen zu sein. Die öffentliche Meinung begann, sich gegen Lord Gambier zu wenden.
Gambier blieb nur die Flucht nach vorne und so ließ er selbst ein Kriegsgerichtsverfahren gegen sich selbst eröffnen, um sich von jeder Schuld rein zu waschen.
In dem Verfahren stand es nun schlecht für Cochrane. - Ein "kleiner" Fregattenkapitän, gegen einen Admiral...
Cochrane hat sich über Monate auf das Verfahren vorbereitet. Er suchte akribisch Unterlagen zusammen, die Gambier belasten und ihn reinwaschen sollten. Und so kam er am ersten Verhandlungstag, an dem er angehört werden sollte, mit einem Berg an Unterlagen in den Saal.
Als erstes wurden ihm die Unterlagen regelrecht aus der Hand geschlagen und man verbat ihm, diese vorzulegen. Ihm wurde kein Anwalt zugestanden, mit dem er sich hätte beraten können. Und er wurde vom schärfsten Anwalt dieser Zeit, von der Gegenseite "befragt". - Dieser Anwalt hatte zusätzlich die Taktik, wenn Cochrane auch nur ansetzte, etwas zu sagen, ihm immer wieder ins Wort zu fallen und jedes Wort im Munde zu verdrehen.
Die Richter in diesem Prozess waren alles hohe Admiräle und der Termin wurde so angesetzt, daß alle Admiräle, die für Cochrane gestimmt waren, nicht im Lande waren. Das heisst, die Richter waren alle gegen Cochrane voreingenommen.
Heutzutage kaum noch vorstellbar.
Es kam, wie es kommen musste. - Lord Gambier wurde in jedem Punkt freigesprochen und Lord Cochrane wurde aus der Royal Navy unehrenhaft entlassen.
Daß damit die Geschichte für Lord Cochrane noch lange nicht zu Ende ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ich glaube, er wurde Admiral in so vielen Navies auf der Welt, wie niemand vor oder nach ihm. Und erfolgreich dazu!
Und seine Erfolge im Ausland verhalfen ihm zu einer triumphalen Rückkehr nach England, wo er letzten Endes sogar wieder in die Navy aufgenommen und zum Admiral wurde.
Kann man alles nachlesen. - Es gibt auch ein seeeeehr gut geschriebenes Buch darüber. Zwar auf Englisch, aber definitiv eines meiner absoluten Lieblingsbücher. "The real Master and Commander"
VG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
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