...oder Pech! Wenn deine ganze Arbeit inklusive der Laschungen unter dem Kupfer verschwinden würde :-( Aber diese Detailverliebtheit kenne ich auch von mir. Es macht einfach Spaß, solche Dinge durchzuziehen, auch wenn man sie später nicht mehr sieht. Man weiß jedenfalls, daß sie da sind :-) Ne spannende Sache isses auf jeden Fall, diesen Bau zu verfolgen. Daß sich dein Galionsscheg nach oben hin verjüngt ist auch schon mal ein Zeichen für höchste Authentizität :-)
Das Stern Deadwood habe ich analog zum Lower Apron wieder aus einem Mittelstück auf welches später die Stufen laminiert werden, aufgebaut. Zuerst wurde das Mittelstück aus 5 Einzelteilen zusammengebaut – auch wenn man davon später nichts mehr sehen wird, weiß ich, dass ich die Konstruktion vorbildgetreu nachempfunden habe.
Ab hier wird die Konstruktion etwas kompliziert. Das Stern Deadwood hat die Stufen für die Kantspanten und verjüngt gleichzeitig von oben nach unten und von vorne nach hinten; unterhalb der Stufen hat es eine konstante Breite von 15‘‘, an seinem hinteren unteren Ende sind es nur noch 5‘‘. Bevor die Stufen aufgeklebt werden habe ich den Kern entsprechend geschliffen. Die aufgeklebten Schablonen geben die Form vor und dienen zum Schutz des Bereichs der nicht bearbeitet werden darf.
Das folgende Bild zeigt das fertig vorbereitete Mittelstück.
Die Stufen habe eine Breite von 1,5‘‘ (0,8mm); um Toleranzen beim Setzen der Kantspanten besser ausgleichen zu können, habe ich sie erst einmal in 1,2mm ausgeführt. Die letzten 3 Bilder zeigen die fertige Baugruppe.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Und das bringt mich wieder zu der Erkenntnis, dass ich den Deadwood meiner Ontario vielleicht noch einmal neu machen sollte. Alleine um etwas weniger Stufen zu haben, denn auch der Schliff des Mittelteils ist bei meiner Ontario nicht so ausgeprägt... ach ja, immer diese Rückschritte...
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Zitatund den Steven? Damit ich mal sehen kann, was ich an dem Steven der Ontario noch wegschleifen muss...
Jetzt bitte nicht beschweren
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Vor dem Bau des Achterstevens wurde es Zeit sich über die Helling Gedanken zu machen.
Beim Bau eines Spantgerüsts mit Doppelspanten verwenden viele Modellbauer eine Helling mit einer zweiten Ebene, bei der englischen Single-Frame Bauweise habe ich eine entsprechende Konstruktion bisher noch nicht gesehen. Auf meine Frage, ob es technische Gründe für den Verzicht gibt, wurde die zweite Ebene als nicht erforderlich bzw. störend empfunden. Ein Modellbauer verglich sie mit Stützrädern an einem Kinderfahrrad. Ob ich die Helling im Bereich der Parallelspanten später noch mit einer zweiten Ebene ausstatte, lasse ich offen – wenn man nicht Fahrrad fahren kann, verhindern die Stützräder das Umfallen.
Um ein Durchbiegen der Grundplatte bei einer Bauzeit von wahrscheinlich mehreren Jahren für den Rumpf zu vermeiden, sollte die Unterkonstruktion möglichst stabil sein. Daher habe ich das Grundbrett der Helling auf einen Rahmen aus senkrechten Sperrholzplatten geschraubt. Nach dem Lackieren des Bretts wurden die Mittellinie und die Lage der beiden Lote markiert. Um die Lage der übrigen Spanten und insbesondere der Kantspanten festzulegen, habe ich den Wasserlinienriss der nur die Backbordseite zeigt, kopiert und gespiegelt und anschließend neu zusammengesetzt. Die fertige Zeichnung wurde entlang der bereits aufgezeichneten Linien auf dem Grundbrett ausgerichtet. Alle Spanten habe ich nach außen verlängert und beschriftet. Die Zeichnung wurde nicht verklebt sondern mit zwei Leisten auf dem Grundbrett festgeklemmt.
Als nächstes wurden die Halteklötzchen für den Kiel ausgerichtet und auf das Grundbrett geschraubt. Obwohl der Kiel einen sicheren Halt hat, werde ich ihn später noch mit der Helling verschrauben.
Die beiden Steven werden durch eine kleine Konstruktion zusätzlich abgestützt. Um die Haltevorrichtung der Steven auszurichten, habe ich eine habe eine Schnur gespannt.
Insgesamt erwies sich der Bau der Helling als erheblich aufwendiger als ursprünglich erwartet. Nachdem ich den fertigen Vordersteven für die letzten Bilder in auf die Helling gesetzt hatte, wusste ich, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Der Vordersteven passt mit einer Toleranz von weniger als 0,2mm in Halterung.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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Sternpost und Inner Post vervollständigen den Achtersteven, nur zwei Bauteile, die es aufgrund der komplizierten Form in sich haben. Um mir die Arbeit zu erleichtern, habe ich sie wieder in der bewährten „Laminier“-Technik erstellt. Um zu vermeiden, dass man den Trick am fertigen Modell sieht, habe ich den Sternpost zusätzlich im Bereich der Sponung vertikal geteilt.
Nach dem Trockenanpassen der um das Deadwood ergänzten Baugruppe an den Kiel habe ich sie in Form geschliffen
Nach dem Verkleben mit dem Kiel, wurde der Kiel gekürzt und zusätzlich verjüngt. Wenn man die folgenden beiden Bilder miteinander vergleicht, erkennt man, dass das Deadwood nicht 100% mittig sitzt.
Das letzte Bild zeigt das mit Ausnahme der Sponung fertige Backbone meiner Sloop
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Dieses Wochende habe ich mich der Sponung gewidmet, die im mittleren Bereich des Kiels eine V-Form besitzt. Am Apron wird die Sponung verdreht, um der Form der Spanten zu folgen; am hinteren Deadwood dagegen läuft die Sponung rechtwinklig aus. Die Sponung endet bei englischen Schiffen dieser Epoche nicht am hinteren Ende des Kiels sondern ein Stück vorher am Deadwood. Die beiden Bilder zeigen das Ergebnis meiner Bemühungen. Am Übergang zu den Spanten muss ich die Sponung zu einem späteren Zeitpunkt noch vorsichtig nachbearbeiten, die Unterkante ist fertig.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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zuerst habe ich den Kiel mit Zeichenkarton abgeklebt. Danach habe ich mit einem V-örmigen Stechbeitel und verschiedenen dreieckigen Feilen die Sponung eingearbeitet. Am Deadwood und am Apron habe ich Material zusätzlich mit einem Stechbeitel abgenommen. Alle Arbeiten wurden ohne Druck durchgeführt, um zu vermeiden, dass zu viel Material abgetragen wird.
Der Rest ist Geduld. Ich habe an jeder Seite etwa 4-5 Stunden gearbeitet
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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