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HMS Fly 1776, Erfahrunsbericht zum Bausatz von Victory Models im Massstab 1:64
während den letzten Monate habe ich an einem Modell der HMS Fly gebastelt. Hier ein kurzer Erfahrungsbericht zu diesem Bausatz von Victory Models.
Im Vergleich zum letzten Bausatz, einer Albatros von Mantua, begeistert mich bei der Fly die Vielfalt an Materialien, die verwendet werden. Für jede Anwendung eine eigene Holzart, ein passendes Metall, viele verschieden Garne, unzählige Ätzteile. Alles macht einen qualitativ recht hochwertigen Eindruck und ist sauber verpackt. Kleine Fehler haben sich allerdings auch eingeschlichen, so wurde beim schwarzen Garn, entgegen der Beschreibung, nur eine Dicke mitgeliefert. Bei zwei Formen der Blöck wurde mit der Menge so sehr gespart, das ich dazu kaufen musste. Etwas grob sind auch einige Metallteile für die Heckverzierungen geraten. Insgesamt hat der Bausatz bei mir aber einen guten Eindruck hinterlassen. Die Arbeit damit macht Spass.
Bei der Bauanleitung bin ich zwiegespalten. Einerseits werden 12 wirklich schöne und genaue A2 Pläne beigelegt, andererseits ist die textuelle Beschreibung etwas mager, und nur in Englisch verfügbar. Für mich als Anfänger war auch das Fehlen von Fotos ein Problem. Ohne die vielen Bauberichte im Web, und das ausgezeichnete Buch von Mondfeld, hätte ich sicher noch viel mehr Fehler eingebaut.
Als Fazit kann ich den Bausatz weiterempfehlen, allerdings weniger als Erstlingswerk, sondern eher vor dem Übergang vom Bausatz zum Eigenbau nach Plänen. Zudem ist etwas Zusatzliteratur empfehlenswert.
Neben seiner Aufgabe als Staubfänger, dient mir das Modell nun als Vorlage für ein Fahrmodell im Massstab 1:32. Im Moment bin ich daran, die Pläne der Fly für ein CAD Modell zu digitalisieren.
Hallo Thomas, ein wunderhübsches Modell. Gut gefällt mir auch Deine Bewertung zu Materialien und Vorgaben. Ich weiß nicht, ob Du bereits Erfahrungen mit Fahrmodellen gesammelt hast. Wenn nicht, solltest Du nicht mit so einen Dreimaster beginnen. Da empfehle ich Dir doch erst mal einen Kutter oder Schoner. Die fahren auch in 1 : 32 gut und Du kommst mit wenigen Servos aus. Die meisten meiner Schoner fahren mit 2 Servos -Ruder und Segelansteuerung- . So kommst Du in die Materie rein. Kannst mich immer fragen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
danke für das Feedback und die Tipps. Ich verfolge deine genialen Bauberichte schon eine Weile mit Begeisterung, sowohl im Forum, als auch in den Fachzeitschriften. Mein erstes Fahrmodell war ein Schoner. Ich hab ihn vor einigen Monaten hier vorgestellt, mein Profilbild zeigt ihn auf Jungfernfahrt. Für diesen US-Baltimore-Clipper möchte ich jetzt den historischen Gegner in freier Wildbahn bauen, eine britische Sloop. Als Rahsegler werden die Segeleigenschaften wohl recht bescheiden bleiben, daher setze ich auf einen Flautenschieber. Diesmal vermutlich in Form einer Wasserpumpe im Innern, vielleicht ein starkes Querstrahlruder, das ich längs einbauen möchte. Bei Fragen wende ich mich gerne an dich.
Dann solltest Du aber nicht die Pläne von Victory Models nehmen. Die Rumpfform passt nach meiner EInschätzung nicht besonders gut. Die maximale Breite des Bausatzes liegt vor dem Hauptspant. Auf den Baubericht Deines Großmodells freue ich mich.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Zitat von AnobiumPunctatum im Beitrag #6Dann solltest Du aber nicht die Pläne von Victory Models nehmen.
Hallo Christian,
vielen Dank für den Hinweis. Ich verfolge und bewundere deine enorme Präzision bei Planung und Bau schon eine Weile, und beneide dich um die Geduld die du dafür aufbringst.
Ich bin am Überlegen, ob ich die Pläne bei Admiralty Models, oder beim National Maritime Museum in England bestellen soll. Allerdings weiss ich auch, dass ich für ein Fahrmodell so viele Kompromisse eingehen muss, dass die Unterschiede zu den Plänen von Victory Models ein Detail bleiben. Interessant wären aber Pläne als digitale Vektorgrafik (dxf, stl..), da ich mir so eine Menge langweiliger Arbeit sparen könnte. Leider habe ich bisher noch nichts entsprechendes gefunden.
danke für den Tipp. Allerdings bin ich mit der Fly leider schon bei der maximalen Grösse für ein Fahrmodell angelangt, ohne ein neues Auto kaufen zu müssen. Bei einer Fregatte müsste ich den Massstab ändern, was ich ungern tue, weil es dann nicht mehr zu meinem schon gebauten Schoner passt.
Ich verfolge Alexanders Baubericht aber, ein wahres Kunstwerk entsteht da.
Auch wenn ich momentan nicht mit Holz arbeiten kann, verliere ich meine beiden Projekte nicht aus den Augen. Ich arbeite mich gerade in ein 3D CAD ein, um die Schnitte und Spantzeichnungen einfacher generieren zu können
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Zitat von AnobiumPunctatum im Beitrag #10Ich arbeite mich gerade in ein 3D CAD ein, um die Schnitte und Spantzeichnungen einfacher generieren zu können
Das ist interessant, welches CAD verwendest du?
Ich habe beim letzten Modell die 2D Vektorgrafiken mit Inkscape aus den Plänen erzeugt. Die automatische Konvertierung der Vektoren aus den Bitmaps hat leider unbrauchbare Resultate geliefert, so dass hier viel Handarbeit drin steckt. Danach habe ich die Teile ins FreeCad importiert und dort in 3D zusammengesetzt, vor allem um ein Gefühl zu erhalten, wie ich die Technik im Rumpf platzieren kann. Danach habe ich die 2D-Teile ins CAM-Programm (EstlCam) exportiert, und dann mit CNC gefräst.
Diesmal verwende ich für die 2D Arbeit QCAD. Als 3D CAD wollte ich 'Autodesk 123D' verwenden, da die Bedienung intuitiver als bei FreeCad schien, aber leider haben Import- und Export-Funktionen versagt. Ich müsste ausschliesslich 'Autodesk 123D' verwenden, bis hin zum CAM. Diese Abhängigkeit ist mir zu riskant, daher bleibe ich vermutlich bei FreeCad.
Ich experimentiere gerade mit Turbocad. Wenn ich demit nicht zurecht komme, wollte ich einen Blick auf Freecad werfen. Die Linien, die ich mit Autocad entworfen habe, sind die Grundlage für die weitere Arbeit. Als Grundlage für die Tests habe mir ich einen Originalplan eines 18ft Kutters ausgesucht.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali