Hallo Klaus, und vielen Dank! Bei den Rohren konnte ich auf den Fundus zurückgreifen, 2 Messingkanonen hatten genau die richtige Größe. Der Rest ist Holz und Draht. walter
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Hallo Walter, Schöne Pivotkanone. So muss es sein. Schau Dir noch mal Marquardts Plan an. Vorn und hinten war die Bordwand hochgezogen und die Kanonen schossen aus einer Art "Fenster" Der Bugspriet war am Fockmast angesetzt un d lag auf dem Querbalken des Fensters. So habe ich es in Erinnerung. Hab mein Kanonenboot jetzt gerade nicht dabei, aber...
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Lieber Jörg, ich danke Dir! Es muss einmal gesagt werden: Da fährt ein illustres Mitglied dieses Forums quer durch Europa in diese verarmte Ecke unseres Kontinents ( vielleicht buddelt er dort nach den Milliarden, welche die Banken und Euro- Staaten dort vergraben haben?) und könnte sich damit vergnügen, in den Kanal von Korinth zu spucken, Illios zu trinken oder in Extra Vergine zu baden, und was macht er? Er steht uns bei mit Rat und Tat, beobachtet unsere Pfriemeleien, und wir dürfen mit seiner konstruktiven Kritik rechnen....
Danke, Jörg!
Ich weiß, was Du meinst, und der Bugbereich ist heute entstanden, schau mal:
Der Heckbereich ist in Arbeit. Übrigens habe ich mir Gedanken gemacht, warum wohl das Heck einen Pfortenverschluss hat, das Bugfenster jedoch nicht. Logisch kommt mir das zwar nicht vor, aber ich mach's so, o. k.?
Ich wünsche Euch schöne Tage!
walter
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Brav, Walter, brav! Ja, so muss es aussehen. Heckseitig war da dieses Spiegelheck und da ließ sich halt leichter ein Deckel dranmachen. Du hast es richtig erkannt. Selbst hier in Lakonien ist der alte Lehrerimpetus aktiv. Da kann man nichts machen. Soll ich Dir mal was erzählen über den Arbeitsethos der Peloponneser? Bestürzend!
Gruß Jörg
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Ein herzliches Hallo in die Runde! Eine immer wieder knifflige Sache ist das Steuerrad. Leider habe ich die Centmünze vergessen, aber das Rad hat einen Außendurchmesser von 1 Zentimeter, sowas ist immer eine Herausforderung, aber bitte, seht selbst:
Einen schönen Nachmittag wünsche ich allen Anwesenden, trotz des nun schon 24 Stunden andauernden Regens in den Wienerwaldbergen!
Eine Besonderheit der Kanonenboote stellte die Steuerung dar; nachdem der sonst übliche Platz wegen der Rundumlafettenkanone nicht zur Verfügung stand, verwendete man ein eher filigranes Konstrukt, welches von außen einwirkte. K.H. Marquardt stellt es in seinem Buch "Schoner in Nord und Süd" so dar:
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Wenn es einen Bereich des Modellbaus gibt, um den ich gerne einen Bogen mache, dann ist es die Metallbearbeitung, hier musste es einmal sein, aber bitte, seht selbst:
Hallo Walter, vielleicht hab ich das überlesen aber ich frage mich, wo der Plansatz herkommt, nach dem Du baust. Magst Du uns was dazu sagen ?
Im Rigsarkivet haben sie zu dem Typschiff HOTHER gleich mehrere Plansätze. Es scheint dasselbe Schiff zu sein, aber einige deutliche Abweichungen zu Deinem Bau kann man doch ausmachen, beispielsweise in der Artillerie.
Ich lege hier mal verkleinerte Abbildungen hinein. (Kopie der Werftabnahmezeichnung C-0396b; die Abnahmezeichnung ist G-0646)
Im Text in der Werftabnahmezeichnung ist dann neben den 2 24-Pfünder Kanonen auch noch die Rede von 4 24-Pfünder-Haubitzen. Da ist mir noch nicht ganz klar, wo die gestanden haben, aber ich vermute mal, das die doppelt gebogenen Eisenwinkel zwischen den beiden Masten etwas damit zu tun haben. (Spant 3 und Spant C )
Ausgegangen bin ich vom Plansatz KH. Marquardts, der seinem Buch "Schoner in Nord und Süd" beiliegt. Allerdings war mir das zu groß (Rumpflänge 30 cm), ich aber zu faul, in ein Copyshop zu fahren. Dann fand ich unter "Norwegian Gunships" auf wikipedia einen Plan der Axel Thorsen, den habe ich auf 20 cm verkleinert, ausgedruckt, und die Rumpfform danach gearbeitet. Ich hätte auch den Marquardt- Plan so bearbeiten können, hätte ihn nur ablichten müssen. Grundsätzlich gebe ich zu bedenken, dass bei einem Schiffsrumpf von 20 cm Länge, der am Ende auch noch bis zur Wasserlinie versenkt wird, eine gewisse Großzügigkeit angebracht ist, was die Linien anbelangt. Auch diesmal habe ich zwei Holzarten benutzt, Oberteil aus Paulownia (18 mm), Unterteil aus Balsa(15 mm). Der Unterteil muss keine Nägel halten, der Oberteil schon, das wäre mit Balsa schwierig, obwohl sich das natürlich besser formen lässt. Wenn die beiden Schichten verleimt sind schneide ich den Umriss mit der Stichsäge aus, zeichne mir die wichtigsten Linien an, und schneide, feile, rasple dann solange daran herum, bis ich zufrieden bin, das kann schon mal 1-2 Tage dauern. Eigentlich ist das auch die einzige Arbeit, bei der Schmutz entsteht, danach bleibt die Werkstatt sauber. Diesmal habe ich ein Verfahren angewandt, dass sich sehr bewährt hat: Selbst bei noch so gründlichem Schleifen wird die Oberfläche nicht glatt genug. Man müsste einen Porenfüller oder Schnellschleifgrund einsetzen, aber den habe ich nicht. Ich habe mir aus Malerkrepp Planken geschnitten und den Rumpf damit beplankt, danach Plakafarbe mit Weißleim gemischt aufgetragen und so eine perfekte Oberfläche erreicht, die auch eine gewisse Struktur hat.
Jetzt bin ich ein wenig vom Thema abgekommen; Du wolltest wissen, nach welchen Grundlagen ich baue: 1. Marquardt's Plan ( Maße dividiert durch drei mal zwei ergibt meine Wunschgröße) bzw. der Plan aus wikipedia, 2. Das Modell aus der Homepage des AK, 3. Ein Modell von Modellships, bei dem mir allerdings nicht alles gefällt, und ein wenig Kreativität bei der Suche nach "Alternativmaterialien".
Ich hoffe, damit kannst Du etwas anfangen! Man muss auch immer bedenken, was das Ziel ist: ein handliches Diorama auf einer Grundfläche von ca. 40 x 25 cm, auf dem zwei Schiffe sich bekämpfen, da gebe ich der Optik den Vorzug vor der korrekten Linienführung....
walter
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Soweit bin ich mit der AT, gestern entstanden diese Stützen für die Riemen, zwei Pumpen, ein Niedergang und die Kappe für die Ladeluke. Heute möchte ich die Riemen herstellen, dann fehlen noch 2 Ankerbetinge, die Anker, die Rüsten, dann kann ich takeln:
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walter
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Die Kanonen, (Bug und Heck) sind laut Werftplan auf Montierungen gelagert, die nur etwa 15Grad aus der Längsachse ausgeschwenkt werden konnten. Für Breitseiten gab es 4 Haubitzen. Das sind doch Details, die man in 1:350 noch zeigen könnte und die in Deinem Modell definitiv anders sind. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass sich später an der Bewaffnung etwas geändert hat, dein der gezeigte Plan ist von 1805.
Lieber Thomas, weder das AK- Modell, noch Marquardt oder Modelships zeigen zusätzliche Bewaffnung zu den Rundumlafetten, deren Effizienz mir allerdings auch ein wenig schleierhaft ist. Wozu rundum? Platzvergeudung! Aber ist nun mal so, wobei sicher auch kleinere Geschütze an der Reling denkbar wären. Ich habe ja noch den Briten zu bauen, da möchte ich es ein wenig anders machen. walter
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Alles eine Frage des Metazentrums, des Krängungsmomentes und des Platzes. Wie sollte man auf einem so kleinen Schiff so schwere Artillerie in Breitseitenaufstellung unterbringen ? In Breitseitenaufstellung, selbst in Schlittenlafetten, hätten die Geschütze nur einen sehr geringen Bestreichungswinkel.
Daneben spielen einsatztaktische Überlegungen eine Rolle. Wenn die Richtmöglichkeiten der einzelnen Geschütze beschränkt sind, muß ich mit dem ganzen Schiff richten, was bei einem Segelschiff schwierig oder gar unmöglich ist, vorallem wenn wenig Raum zum Manövrieren ist. Ein Großteil der taktischen Manöver in den alten Seeschlachten hatte den Zweck in eine Position zu kommen, bei der man seine Geschütze auch einsetzen konnte. Wenn ich das Geschütz auf eine drehbare Plattform stelle, habe ich da mehr Flexibilität. Ich kann dann ich Richtungen feuern, die ich mit Breitseitgeschützen nicht erreichen könnte, weil ich z.B. nicht hoch genug gegen den Wind aufkreuzen kann o.ä.
Geschätzter Wefalck/ Eberhard, es stellen sich bei Überlegungen zur technischen Handhabbarkeit dieser Einrichtungen eben immer wieder Fragen, wie das dann tatsächlich gemacht wurde. Wenn ich Dich richtig verstehe, schließt Du seitliche Geschütze, wie sie von Thommie reklamiert werden, aus verschiedenen, auch aus Platzgründen, aus. Dem kann ich nur zustimmen. Ich erinnere mich an ein Modell, ich glaube es hieß "Le Hussard", allerdings aus den 1840er- Jahren. Ich habe es nicht gebaut, aber da gab es niederlegbare Bordwände am Heck, das scheint mir sinnvoll. Bei meiner AT habe ich den Bugteil der Reling aus Metall gemacht, angenommen, man hat seine eigene Reling irgendwie beschädigt oder in Brand gesetzt und danach in Eisen neu montiert ( in Wirklichkeit habe ich nur kein geeignetes Material gefunden, um diese zwei Bögen herauszuschneiden...). Konsequenterweise hätte ich das heckseitig wohl auch so machen müssen. Bei allen Modellen der AT habe ich die Munition vermisst; keine Kugelracks oder ähnliches, wie und wo lagerte man die doch recht großen Pulverladungen usw. Der Rückstoss soll vom Brootau aufgefangen werden; auf Grund der Drehbarkeit sind diese Taue aber nicht an den Bordwänden, sondern an der Vorderseite des Schlittens befestigt, kann das funktionieren? walter
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Ladungen wurden grundsätzlich unter Deck gestaut. Irgendwo muß es eine Pulverkammer gegeben haben. Kugeln wurden möglicherweise auch unter Deck gestaut, um das Metazentrum niedrig zu halten. Irgendwo wird es aber sicher ein Kugelrack für etwas 'Bereitschaftsmunition' gegeben haben.
Bereits bei den Karronaden des späten 18. Jh. wurden mechanische Bremsen eingeführt. Irgendwo in dem System konnte ein mit der Oberlafette verbundener Holzblock von unten mit einer Schraube gegen die Unterlafette gedrückt werden - als Bremsklotz. In Dafi's HMS VICTORY-Bericht wird das irgendwo diskutiert. Ab ca. den 1820er Jahren wurde das System weiter verbessert und schließlich wurden Lamellenbremsen - mehrere Stahlblätter zwischen die ein Kamm-ähnlicher hölzerner Bremsklotz griff, eingeführt, die sogenannten Kompressoren. Das war die letzte Version bevor dann ölhydraulische Rückstoßbremsen in den 1870er Jahren aufkamen.
Ich kann mal in meinen französischen Quellen schauen, ob es etwas Passendes aus der Zeit um 1810/20 abgebildet ist. Meine Informationen gehen allerdings meist so erst um 1850 los.