Ich will den Kriegskutter "Le Renard" bauen und habe schon mal angefangen. Nicht mit dem Rumpf, sondern mit der Mastkonstruktion. Dazu einige Vorbemerkungen: Ich habe bereits ein sehr ähnliches Fahrzeug in meiner Sammlung, die Virginia Sloop. Sie hat auch die gleiche Besegelung: ein mächtiges Gaffelsegel, Stagfock, Klüver und zwei Rahsegel an der Stenge. Die Rahsegel sind hier geborgen ausgeführt. Diesmal will ich sie mit einsetzen und sie müssen schwenken. Zur Verwirklichung gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Vor dem Mast baue ich unter Deck einen Servo mit doppelseitigem Hebelarm ein. Die Anlenkseile treten vorne links und rechts vom Vordersteven aus, führen zur Spitze des Bugspriets und hoch zu den Rahen. Michael 2 in RC-Modellbau-Schiffe hat diese Ausführung bei seiner Renard -Maßstab 1 : 22,5 gewählt und nur die mittlere Rah angelenkt. Im Fahrbericht sagt er, dass es funktioniert und dass die anderen Rahen ( und Segel) mitschwenken. Ich habe diese Ausführung auch schon eingesetzt und bin nicht überzeugt. Die Anlenkseile kommen von sehr weit unten. Sie ziehen die Rah(en) nicht nur nach vorn, sondern auch nach unten. So stehen die Rahen bei der Schwenkung nicht mehr horizontal. Der Einsatz des Servos mit doppeltem Hebelarm ist hingegen bei einem Zweimaster o.k. Da kann ich die Seile am anderen Mast hochführen und horizontal zu den Rahen führen.
2. Ich verwende den drehbaren Mast. Die Rahen sind fest mit dem Mast verbunden, während das Gaffelsegel frei schwingt. Hier zeige ich Euch die Mastkonstruktion. Auf einem Miniservo -etwas kleiner als ein Standardservo- habe ich ein Zahnrad gesetzt. Hierbei muss man sehr sorgfältig arbeiten. Das Loch im Zahnrad wird erweitert und muss zentrisch bleiben, der eingesetzte Sekundenkleber darf nicht in den Servo laufen. Der Mast wird von einem zweiten Zahnrad umschlossen. Dessen Durchmesser ist geringer. Der Ausschlag des Servos berträgt insgesamt 60 Grad, die Zahnradkombination bewirkt einen Ausschlag von 160 Grad. Soweit kann ich meine Rahen anbrassen, also 80 Grad nach beiden Seiten. Geführt wird der Mast oben durch ein Kugellager, unten steht er in einem Lager, das aus einem Messingstab und einem Messingrohr besteht. Der Mast ist gedrechselt, die Antenne ist eingelegt und abgedeckt. Eine Bireme braucht so ein Machwerk natürlich nicht! Einen Nachteil dieser Konstruktion will ich nicht verschweigen. Die Saling wird ebenfalls hin und her schwenken. Das verraten wir aber niemanden! Einen weiteren Nachteil kann man leicht beheben. Der Mast durchbricht das Deck. Wenn auf dem Deck Wasser steht, läuft es am Mast ins Boot. Um das zu verhindern, werde ich den Mast unten mit einer Hülse umschließen.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Jörg, wenn Du den Mast bis zur Saling aus einem Rohr machst, und die Stenge durch den Untermast nach unten fährst, könntest Du Saling, Masttop und damit auch den Ansatzpunkt der Wanten starr lassen. Nur Eselshaupt und das Gedöns gaht dann nicht. Es sei denn Du baust da oben auch noch ein Getriebe ein. Schönen Gruß, Matthias
Hallo Matthias, Deine Idee mit dem Untermast als Rohr habe ich auch schon mal verwirklicht. Hier bei der Renard gibt es wieder Schwierigkeiten, denn die unterste Rah ist am Untermast, die beiden anderen an der Stenge befestigt. Sollen aber gleich schwenken. Jetzt mach ichs so. Wenn das Boot ein paar Meter vom Ufer ist, sieht es eh keiner.
IMG_0675.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_0676.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Somit ist der Kutter halb fertig, also so ungefähr.
Gruß Jörg
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Sebastian, das wird klappen. Das ist jetzt das 5te Modell mit drehbarem Mast, ich hab da eine Lösung. Zeig ich dann.IMG_0679.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Hier ist die Saling der Rahgaleasse. Sie ist gedreht, die Rahen sind angebrasst. Die Wanten machen keine Schwierigkeiten. Gruss Joerg
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Ah, der Jörg baut einen Kutter. Bitte alles ganz detailliert zeigen. Ich habe da noch Pläne für einen wunderschönen englischen Kutter - allerdings in 1/32
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Hallo Christian,@AnobiumPunctatum Eigentlich bin ich beim Aufriggen der Galeasse, sehr diffizil. Muss mal eine Pause einlegen. Diese "Le Renard" war vermutlich auch britischer Herkunft, werde ich dann noch in der Recherche ausführen. In der MBH war mal der Plan von einem Kanalkutter. Der Name war "Fly" (!), sie wurde 1763 von der britischen Marine angekauft und vermessen. Den Takelriss erstellte David MacGregor. Auch sie hätte ich bauen können, aber die "Le Renard" ist gestreckter und ihre Historie ist interessanter. Das ist für den ehemaligen Geschi-Lehrer immer ein wichtiger Aspekt. Ja, ich werde viel zeigen, Du willst ja Deine "Alert" bauen.
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Gruß Jörg
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Hallo Jörg, Ich würde Dir ein weiteres Lager unterhalb des Decks empfehlen, dan hast Du eine gute Zweipunktlagerung welche stabil und sicher den Mast führen kann. dazu würde ich ein Gleitlager auf Metall (Messing oder Bronze) nehmen oder sogar ein Kugellager falls Du diese günstig bekommst oder s owie ich noch welche vom Motorrad übrig hast. lager von der Felgen passen vermutlich vom Durchmesser und können günstig erworben werden. Nicht bei Honda und Co. sondern beim Maschinenteile Händler, gibt es in jeder Stadt.
Die Hauptsache ist Du hast wieder ein Projekt und wir dürfen dem speedbauer über die Schulter schauen, sinnfreie Lebenshinweise eingeschlossen.
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Hallo Willi, @Willi da war mal ein Thread. Es ging um das Aufholen des/der Anker. Du hast Dich vehement für einen Spill ausgesprochen und das Aufholen mit Takeln verworfen. Hier zeige ich Dir zwei Decksansichten.
IMG_0682.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Kanalkutter von 1763 hat einen Bratspill unter dem Bugspriet. Der "Le Renard" hat keine Vorrichtung (großes Bild). Auch die Bausätze der "Renard" von Artesania Latina und von Soclaine zeigen keinen Spill. Ich könnte einen aufrechtstehenden Spill hinter der Großluke und vor dem Oberlicht aufstellen. Was würdest Du machen?
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Da schau ich mal wegen Enkelhüten nicht so rein, der Gebbi ist ehe noch beim Koffer suchen...oder auspacken,..... nee, es geht schon wieder los. Mit drehbaren Mast! .......Als nächstes wird er doch nicht noch Ruder einbauen.....
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Gutster Uwe, Habe gestern und heute auch tüchtig Enkel gehütet. Wir haben uns gegenseitig unsere Schrammen und blauen Flecken gezeigt. Da muss man durch!
Natürlich bekommt das Modell ein Ruder. Es hatte auch 7 Riemen -wir Veteranen des Modellbaus sagen Riemen, frag den Cheffe- auf jeder Seite. Die lagere ich an der Außenseite. Ist historisch korrekt!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Der "Le Renard" hat keine Vorrichtung (großes Bild).
Gruß Jörg
....das, mein lieber Jörg, ist nicht richtig. ......setz mal die geputzte Brille auf und schau was da am Mastbeting achtern dranhängt.......das ist ein Spill, genauso sieht das Spill auf der Phantom aus;.... mit dem Unterschied, dass das Spill im Vorschiff am Ankerbeting befestigt ist.
Edith....eigentlich müsste das Spill der "Le Renard" auch am Ankerbeting im Vorschiff befestigt sein.......
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Arbeitswütiger Robert, Diese Winde an der Mastbetting habe ich auch gesehen. Dachte, dass sie für Ladearbeiten und Heißen von Rahen Verwendung findet. Die sieht so rachitisch aus.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!