Zitat von Ecki im Beitrag #3... ich bin jetzt nicht sooo der Fan von der Vic,aber genau so, gefällt sie mir am besten... und nur so würde ich sie bauen. (an die Vic traue ich mich nicht ran)
"Tolles Modell"
Nach der Wasa und der Corsair,habe ich mich an die Victory rangetraut.Ich muß schon sagen die fordert einem schon ganz schön. Ich denke mal an der werde ich länger bauen als an der Wasa.
ist ein tolles Modell dafi und tolle Fotos. als ich für mein Heck Informationen gesucht habe, habe ich nichts richtiges gefunden. da finde ich liege ich mit meinem Heck recht gut. heck 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) heck 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Daniel gebührt besonderen Dank dafür, dass er dieses Modell hier nochmals "aus dem Keller" geholt hat! Einerseits für die Liebhaber von Navy Board Modellen ein Highlight, andererseits ein weiterer Beweis dafür, dass die "moderne Vic" tatsächlich, obwohl millionenfach nachgebaut (?), als hässliches Entlein dagegen abfällt. Besonders mystisch an diesem Kunstwerk ist nicht allein die detailreiche Fertigung, auch die Bauart unterscheidet sich von den üblichen Dockyardmodellen. Ursprünglich zeigten sie alle, je nach Epoche, ein gewisses Grundschema in ihrer Darstellung (sichtbares Spantgerüst der Gesamtkonstruktion, Spantgerüst lediglich im Rumpfbereich, Blockmodell, "Georgian Style" mit geschlossenem Schiffskörper und teilbeplankten Decks). Diese "offenen" Bauweisen ermöglichten eine 3-dimensionale Vorstellung der Schiffskonstruktion und dienten häufig der Admiralität als "Muster". Ausnahmsweise wurden Modelle abweichend von der üblichen Fertigungsmethode als reine Schmuckstücke bzw. Anschauungsobjekte für Privatpersonen als Zeichen besonderer Wertschätzung oder Anerkennung gebaut (bspw. HMS Centurion für Lord Anson). Hierzu scheint auch das von Daniel vorgestellte Modell zu gehören: Im Gegensatz zur Standardbauweise sind hier die Decks geschlossen, bewegliche Kleinteile wie Leitern, Kompasshäuschen, mariners walk, Boote, Kuhlbalken u.v.a.m. werden fein gearbeitet dargestellt und selbst der historisch inkorrekte "launching way" dürfte als besonderer Blickfang gedient haben. Insofern müsste dieses Modell für private Hand gefertigt worden sein und es wäre spannend herauszufinden, um wem es sich hierbei handelt. Auch würde mich interessieren, ob das Interieur des Schiffes, wie bei Modellen im Georgian Style üblich, ebenfalls ausgestaltet war. In diesem Sinne ein wirklich spannend-mystisches Objekt! Danke, Daniel, für die Vorstellung!
Mit dem Modell HMS VICTORY (1765) und seiner Provenienz hast Du tatsächlich mit Deiner Meinung und Vermutung in`s Schwarze getroffen!
Laut offizellen Sammlungskatalog (Cat. No : 1765 - 1) wurde das Modell 1923 u.a. an das Victory Museum, Portsmouth und später an das National Maritime Museum, Greenwich abgegeben.
Geschenkt wurde das Modell aus dem Privatbesitz von HRH Prince, George, Frederick, Ernest, Albert of Wales (3.6.1865 - 20.1. 1936), dem späteren King George V (6.5.1910 - 20.1.1936)
Quelle: WAITE, A. H. , NATIONAL MARITIME MUSEUM -CATALOGUE OF SHIP MODELS - PART 1 London: HMSO, o.J.
Schön, dass es solche wandelnde Enzyklopädiker wie Dich hier gibt, Peter! Danke! Vielleicht haben die Vorfahren Seiner RH das Modell, etwas aufgehübscht, direkt vom Navy Board bekommen? :-)
Zitat von achilles im Beitrag #25 Vielleicht haben die Vorfahren Seiner RH das Modell, etwas aufgehübscht, direkt vom Navy Board bekommen? :-)
Viele Grüße Volker
Hallo Volker,
ich glaube eher, daß dieses Modell, das sogar ein perfekt gebautes, ausgerüstetes und bemaltes Beiboot zeigt, eine typische Arbeit einer Modellwerkstatt aus dieser Zeit, oder eine private Arbeit ist. Tatsache ist, daß sich der Erbauer ganz genau mit dem Schiffbau, der Verzierung, der Ausstattung und der Bemalung usw., auskannte. Natürlich kann man annehmen, daß es gerade zu dieser Zeit noch viele schiffbauinteressierte Leute gab, auch viele, die auf Werften oder dem Navy Board tätig, oder sonst irgendwie damit verbunden waren. Die Möglichkeiten, Fähigkeiten, Unterlagen und das angeborere Fachwissen eines Modellbauers im 18. Jhdt., zusammen mit dem Duft, der Ausstattung und dem allgemeinen Flair einer solchen professionellen Modell-Werkstatt, mal erleben zu können, wäre jede Gefahr einer Zeitreise wert !
Da die Verzierungen aus Birne geschnitzt sein dürften, wage ich mal eine Beteiligung des Navy Board als unwarscheinlich zu erklären. Dort wurden nur die allerfeinsten und teuersten Materialien verwendet - Buchsbaum ! Auch ist die Beplankung dieses Victory-Modelles wohl kein Buchsbaum. Was Peter @peternavalis und mir aufgefallen ist, ist das durchgehende Weglassen jeglicher Belegstellen für das Laufende Gut eines sochen Schiffes. Weder Kreuzhölzer, noch Klampen, noch Nägel sind an diesen Modellen vorhanden. Einzig den später getakelten Modellen wurde eine "Belegstellenkur" verpasst - ob nun takeltechnisch korrekt oder nicht !
Es ist also schwer zu sagen, welches Modell nun alles richtig zeigt und welches alles falsch oder teilweise falsch oder richtig. Da würde man sich zu weit aus dem Fenster lehnen !
Was man aber festhalten kann ist, daß es an jedem Modell unterschiedliche Versionen der Ausstattung und Ausrüstung gibt. Das hier gezeigte Modell der Victory von 1765 ist, zusammen mit wenigen anderen Modellen (wie der "Balchen"-Victory von 1737 im Maßstab 1:36), eine positive Überraschung.
Es bleibt nun zu hoffen, daß das NMM noch viele der schmerzlich vermissten Detailfotos auch anderer Modelle, nachliefert. Damit könnten viele der wichtigen Fragen (die z.B. unser @dafi hier so fleißig postet) geklärt werden, oder zumindest an eine objektive Diskussion herangeführt werden.
Ich wünsche Euch Allen noch einen schönen Sonntag !
Vielen Dank, Tom, für Deine interessanten Ergänzungen. Meine hingeworfene Bemerkung über die Herkunft des Modells hatte keinen historischen Hintergrund. Ich vermute demgegenüber, ähnlich wie Du, dass es in Hinblick auf das verwendete Material und die fehlenden Belegstücke in Kommission gebaut wurde und nicht zur Vorlage beim Navy Board gedacht war. Ich befürchte, dass sich Dein Wunsch nach detailreicheren Aufnahmen vom NMM kaum erfüllen wird. Das Interesse und die Aufmerksamkeit für Modelle dieser Art schwindet weiterhin. Im Science Museum wurde die entsprechende Abteilung bereits aufgelöst und/oder, wie ich von einem örtlichen Kurator erfuhr, teilweise in private Hände verkauft. Beispielsweise ging das Originalmodell der HMS Queen Charlotte für 60tsd Dollar in die USA. Unersetzbare Schätze werden demnach in pekuniärer Panik verramscht. Traurig!
Hallo liebe Modellbaufans, dieses ist mein erster Bericht den ich schreibe, ich hoffe es klappt. Bin schon länger im Forum gemeldet und verfolge eure berichte. Vor allen über die „VICTORY“ und da besonders ihr Aussehen vor den ersten Umbauten und Änderungen. Leiter habe ich kein englisch gelernt und habe manchmal Probleme euren Ausführungen zu folgen. Zur Frage ob Blindfenster in den Taschen oder nicht? Wenn man die Aufnahmen vom Heckspiegel und den Taschen vergrößert und genau ansieht, es könnte Licht zu sehen sein, aber auch Reflexionen. Werde eure berichte weiterhin verfolgen. L. G. Hartwig