RE: Niederländische Statenjacht Mary 1660 Maßstab 1:22 - 2

Mein Like bezieht sich auf das Modell, nicht auf die defekte Maschine. Der große Maßstab ist schon genial, nur wohin mit den fertigen Modellen ...

Das ist schon in Ordnung so Christian. Die Statenjacht mit 90cm Rumpflänge (ohne Steven) ist nun nicht ungewöhnlich; dass der Hz mit 2,7m Länge ü.a. nicht im heimischen Wohnzimmer hingestellt wird ist klar, sollte sich kein Ausstellungsort finden bleibt er in der Werkstatt. Manche Leute regen an, das der HZ ins neue Berliner Stadtschloss soll, da das Original auch da war. Aber ich finde das Modell passt dem Humbold-Forum überhaupt nicht ins Konzept. Vielleicht sollte ich sie einfach mal kontaktieren. Aber: das neue Schloss soll 2019 fertiggestellt werden; bis dahin schaff ich es im Leben nicht den HZ fertigzustellen.

Peter

Kiel ist dran, Steven auch und Kanonenpforten sind angelegt.



Ich bin dann mal weg (für ne Woche) :)

VG
Peter

Schönen Urlaub, Peter

Ich werde die Mary Rose etc. von euch grüßen! :)

Bring bitte reichlich Fotos mit.

Schöne Tage in England. Die Mary R. ist sehenswert.

Mit Peters Erlaubnis darf ich mich hier zu Wort melden. Letztes Jahr hatte ich gleich nebenan ein Umbauprojekt vorgestellt. Ich wollte meine etwas ramponierte Mary aus einem Mamoli Bausatz etwas mehr an das Vorbild anpassen:

Mary von Mamoli - Ein Umbaubericht

Ich hatte dann angedeutet, dass das Projekt eine Metamorphose durchlaufe - und hier sind wir jetzt angekommen. Statt die kleine Mary aufzuarbeiten, gibt es eine große. Es war schon lange mein Wunsch, ein barockes holländisches Schiff im Stil der Zeit zu bauen, und wer könnte dafür besser die Grundlage liefern als Peter, der sich ja gerade an einem der ganz herausragenden Vorbilder dafür versucht. Wir wurden einig, und ich denke, Peter genießt das Gefühl, das man hat, wenn man einen ganzen Rumpf in der Zeit baut, die man sonst für ein paar Planken braucht. Ich werde das Schiff von der Werft übernehmen und dann die Ausstattung und Takelung betreiben, wahrscheinlich wieder mit der Hilfe von Fachleuten.
Noch ein paar Worte zu dem Projekt, eine Mary zu bauen. Interessanterweise (und leider) gibt es von diesem historisch so bedeutenden Fahrzeug kein adäquates Modell im größeren Maßstab. Das liegt vermutlich daran, dass die Holländer es nicht so mit dem Modellbau hatten. Als die Mary, ein Geschenk der Stadt Amsterdam für den aus dem Exil nach England zurückkehrenden König Karl, in England anlangte, war sie dort eine Sensation. Einen ähnlichen Schiffstyp gab es bislang in England nicht; aber die Mary wurde das Vorbild für die anschließend entstehenden englischen Jachten und damit die Urmutter des englischen Jachtsports überhaupt. Das GMM hat eine Reihe von Jachtmodellen aus der Zeit, aber nur englische, die sich von der Mary durch größeren Tiefgang, schnittigere Formen und fehlende Schwerter unterscheiden. Ein Modell, das die Mary zeigen soll, ist recht simpel und reicht nicht einmal an den Mamoli Bausatz heran. Die große Mary ist übrigens ein paar Jahre später gesunken, und heute weiß man, wo das Wrack liegt.
Zurück zum Projekt. Eigentlich gibt es nur die zwei Zeichnungen, die Van de Velde gemacht hat, als die Mary noch in Amsterdam lag. Danach kann man den Schmuck rekonstruieren, aber keinen Plan davon abnehmen. Peter hat daher entschieden, einen Plan zu nehmen, der eine fast zeitgleich gebaute Jacht zum Vorbild hat. Der Amateurmarinehistoriker Jaeger hat ihn in seinem Buch reproduziert, und er ließ sich tatsächlich auf Peters Gardemaß 1:21 hochkopieren. Welche Vorlage die Konstrukteure des Mamoli Bausatzes gewählt haben, ist wahrscheinlich nicht mehr zu eruieren. Natürlich macht man sich damit angreifbar. Wir werden nicht beweisen können, dass die Mary exakt diese Formen hatte; aber ich denke, es wird auch niemand den Gegenbeweis antreten können. Außerdem geht es mir vor allem um ein möglichst authentisch wirkendes Modell. Ich habe in den letzten Jahren viel mit Ölfarben experimentiert und möchte meine Erfahrungen jetzt einmal auf ein größeres Holzmodell übertragen.
So. Demnächst darf ich Peter vielleicht beim Beplanken zusehen. Darauf freue ich mich schon sehr. Ihm auch von dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank für die Kooperation. Niemand wäre in der Lage gewesen, meine Vorstellungen besser umzusetzen.
Schmidt

Hallo Schmidt,

hast du weiterführende Lit.? Mir liegt das Buch:
De jachten der Oranjes, 1937, von G.C.E. Crone vor. Seite 6 bis 10 hatte Crone einiges über die Jacht berichtet.

Den Titel habe ich schon gehört, bin dem aber nicht weiter nachgegangen. Ich gehe davon aus, dass der akribische Jaeger alle Informationen über die belegbaren Jachten des 17. Jahrhunderts, deren er habhaft werden konnte, in seinem Buch aufgenommen hat. Zur Mary finden sich neben den Maßen dort u.a. die Kostenaufstellungen für die Ausgestaltung. Nichstdestoweniger wäre ich natürlich an einem Scan der entsprechenden Seiten interessiert, wenn machbar.
Schmidt

Kann ich machen, dauert aber noch.

Hier auf die Schnelle einige Fotos.

Weitere Seiten:

Bei Bedarf würde ich die Seiten scannen.

Jäger hatte wohl den Crone zum Vorbild genommen und die Infos aus Crones Buch übernommen. Es lohnt also kaum, Crone erneut auszuwerten.