nachdem am gestrigen Samstag das Material für den Bau einer Bermuda Sloop nach der Plantafel LVII No. 15 aus der Architectura Navalis Mercatoria angekommen ist, habe ich heute voller Elan begonnen, die Planunterlagen zu vervollständigen. Als kleine Hilfe, dienen die Pläne der HMS Mediator aus dem Netz, da sich beide Schiffchen recht ähnlich sind.
Recht schnell, zeigte sich ein kleines Problem. Die Mediator besitzt ein Plattgatt, dass in den Zeichnungen bei Chapman fehlt. Allerdings glaube ich nicht, dass die Bermuda Sloop ein Rundgatt hatte. Also muss die Form ergänzt werden, genauso wie das Aussehen des Heckspiegels. In der Seitenansicht war das schnell geschehen, wie auf dem Bild zu sehen. Im Spantriss ist das nicht ganz so einfach, weil ja anschließend der Rumpf straken muss!
image.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Cedergren
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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Die Form des Plattgatt wurde mit einem Kurvenlineal und ein bisschen freihandzeichnen auf der linken Seite ergänzt und mittels einer erstellten Papierschablone auf die andere Seite übertragen. image.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt kann ich die Heckbalkenkonstruktion erstellen und den Heckspiegel zeichnen.
wie bin ich vorgegangen? Tja, ich habe mir das Plattgatt auf dem Plan der HMS Mediator angesehen und die relevanten Punkte aus dem Plan in den Chapman Plan übertragen.
1. Tiefster Punkt 2. Schnittpunkte mit der KWL 3. Oberste Begrenzung
Dann habe ich mit den Kurvenlineal eine Spantkurve nachgezogen, die möglichst ähnlich dem vorherigen Spant ist. Danach eine Schablone aus Pappe erstellt und das Ganze auf die andere Seite gespiegelt.
Hallo Jürgen Ich fürchte fast, das wird so nichts. Dein Plattgatt könnte passen, wenn es lotrecht stünde, wie die anderen Modellspanten auch, aber dummerweise tut es eben genau das nicht, sondern es ist wie der Achtersteven geneigt. Dadurch verzerrt sich die Ansicht im Riss. Tatsächlich müsste das Plattgatt/der Unterspiegel größer sein, als seine Darstellung im Riss.
Ich würde vielleicht daran denken, das Spantgerüst zunächst mal mit den "normalen" Spanten aufzubauen, dann einen Unterspiegel mit reichlich Übermaß, evtl. erst mal aus Pappe zu fertigen und anschließend Straklatten darauf auslaufen lassen, um mit ihrer Hilfe die Außenkontur abzunehmen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
normalerweise würde man den Spiegel, egal ob platt oder rund überwiegend aus dem Wasserlinienriss und der Seitenansicht entwickeln. Wenn du den sicher vorhandenen Plan mit diesen Ansichten hier zeigen könntest, würde ich versuchen, dir zu erklären, wie man vorgehen sollte. Ich denke, Willi hat recht, wenn er deine Vorgehensweise in Frage stellt.
Habe mir gerade den Plan in Chapmans A. angesehen. Das Schiff hatte ein Rundheck. Wenn du nun dieses Schiff mit einem platten Spiegel ausstatten möchtest, reicht es nicht, nur die vermeintliche Kontur in den Spantenriss zu zeichnen. Du wirst vermutlich in Teilbereichen ein anderes Hinterschiff bekommen. Die Änderungen beginnen zwischen Spant 18 und 21 und werden sich bis unterhalb der unteren Wasserlinie auswirken. Nebenbei müsstest du die untere Begrenzung des dann platten Spiegels festlegen. Der kann vermutlich nicht aus den alten Linien abgeleitet werden, da es bei einem runden Heck diesen nicht unbedingt gibt.
Mal so nebenbei als Laie gefragt, was ist ein Plattgatt und Rundgatt?
Gruß Joachim
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Hallo Werner, Danke für deine Unterstützung. Wenn die Sloop ein Rundheck hat, dann ist Sie von ihrer Bauweise her aber Grundverschieden zur HMS Mediator! Woran hast du erkannt, dass dieses Schiff ein Rundheck hat? Es würde Sinn machen, weil ich nicht glaube, dass ein Schiffsbaumeister wie Chapman so etwas "vergessen" oder "übersehen" haben könnte.
FSC_Zombie@ ein Plattgatt oder Spiegelheck ist das was die Niederländer im 17. Jahrhundert gebaut haben. Die englische Schiffbauer haben sehr früh schon die Planken bis zum Achtersteven herumgezogen. Das nennt man Rundgatt oder Rundheck.
Wenn du dir die beiden Pläne in Chapman ansiehst, kannst du in Nr. 14 erkennen, wie ein Schiff mit platten Spiegel in der Seitenansicht/ Wasserlinienriss aussieht. Man kann die äußere Kontur des unteren Spiegels erkennen. Die Nr. 15 hat dieses nicht. Platter Spiegel bedeutete nicht unbedingt gerade. Man musste auch bei diesen Schiffen darauf achten, dass die Konstruktion dem Wasserdruck standhielt. daher waren diese Konstruktionen leicht nach vorne gewölbt. Je nach Nation und Zeit mehr order weniger.
Ich hab mir das entsprechende Planblatt nochmal angesehen und ich glaube du hast Recht! Ich hab mir überlegt, dass ich Willi@ und deinen Vorschlag kombiniere. Erst einmal die Spanten Aufbauen und den Kiel fertigen und dann mit der Straklatte das Ganze kontrollieren.😊