Zitat von Marten im Beitrag #3 Die Planken waren i.d.R. 6 m lang..
Achtung: das ist ein Wert, den Mondfeld wahrscheinlich in die Welt gesetzt hat. Erstens: Plankenn hatten durch aus größere Längen, historisch sind auch die dreifache Länge davon belegt. Zweitens: da die Abstände der aspanten nicht gleichmäßig sind, hat auch jede Planke eine individuelle Länge.
Bei 1:70 würden 6m rund 8,6 cm entsprechen. D.h. bei einer Einmalbeplankung eines Spantmodells mit Sperrholzspanten sicherlich schon aus o.g. Gründen nicht ohne weiteres umsetzbar. Bei einer Zweitbeplankung aber auf jeden Fall anwendbar. Wie von Mondfeld auf die definitiv von ihm propagierten 6m kommt, würde ich auch gerne wissen wollen.
Das fragt man sich bei vielen seiner Details im Buch auch. Genannt seien auch die links und rechts geschlagenen Wannten.
Sein Buch ist ein guter Einstieg die Komplexität des Segelschiffbaus, auch heute nehme ich es immer wieder kurz als Referenz zur Hand. Aber sehr sehr sehr viele Details sind einfach fachlich und seemännisch nicht nicht richtig. Wenn an einem Schiff eine Flanke 6 m Länge hatte, war dies reiner Zufall.
Irgendwo hier im Forum gibt es auch einen Faden namens „über die Planke“. Da gibt es mehr zum Thema.
auch als Modellbauer empfiehlt es sich die Planken wie im original Schema zu verlegen. Nachfolgend die Gründe:
1. war im Original auch so ( wichtigster Grund ) 2. leichtere Handhabung ( Anbringung, Verleimung ) 3. sich verändernder Querschnitt ( gerade bei stärken Planken )
Damit der Plankenverlauf harmonisch und ohne Knick ist, empfiehlt es sich eine durchgehende Anschlagleiste anzubringen, welche später wieder entfernt wird.
Die Aussage wenn man eine Planke in einem Stück anbringt, sei man ein guter Modellbauer höre ich nach 47 Jahren zum ersten Mal.
Also die Aussage war von mir keineswegs ironisch gemeint. Mir nötigt das wirklich Respekt ab und zeugt schon von viel Geschick, wenn man sieht wie akkurat einige das hinbekommen und andere eben absolut nicht. Aber die Aussage beinhaltet nicht, dass jemand der es nicht so macht, nicht trotzdem über enorme Fähigkeiten verfügt. 😉
Zitat von dafi im Beitrag #19Das fragt man sich bei vielen seiner Details im Buch auch. Genannt seien auch die links und rechts geschlagenen Wannten.
Sein Buch ist ein guter Einstieg die Komplexität des Segelschiffbaus, auch heute nehme ich es immer wieder kurz als Referenz zur Hand. Aber sehr sehr sehr viele Details sind einfach fachlich und Saemann nicht nicht richtig. Wenn an einem Schiff eine Flanke 6 m Länge hatte, war dein reiner Zufall.
Natürlich muss man Daniel hier zustimmen. Ich bitte jedoch zu bedenken, dass Mondfeld vor 50 Jahren noch keinen Zugang zum Internet und damit zu neueren Erkenntnissen hatte. Auch für mich waren damals seine Bücher die "Bibel" des historischen Schiffsmodellbaus. Erst im Laufe der Jahre erkannte man viele Ungereimtheiten in seinem Werk, die er stets mit Vehemenz vertrat. Er "vermutete" nicht, sondern "wusste " es. Deshalb vermisste ich entsprechende Literaturangaben in seinen Büchern doch sehr. Sein Ruf als Koryphae für die Geschichte des historischen Schiffbaus hat sicherlich, auch durch seine komplexe Persönlichkeit, gelitten. Trotzdem ist er für mich einer der "Großen" unseres Fachs.
Servus, kaum ist man ein paar Tage nicht da, platzt der Zugang.
Die Plankenlänge, -breite und -dicke variiert im Schiffbau mitunter ganz erheblich. Dafür gibt es verschiedene fachlich bedingte Gründe.
Es gibt viele Dinge in Mondfelds Büchern, die korrekt wiedergegeben sind, allerdings auch sehr viele Aussagen, die schlichtweg aus der Luft gegriffen sind. Die Angabe mit 6 m Länge ist eine ca-Angabe aus dem 20. Jahrh. Allerdings schneidet kein Schiffszimmerer von einer 7 m langen Planke einen Meter ab. Je weiter zurück in den Jahrhunderten wurden die Planken manchmal vogelwild aufgebracht....siehe VASA
Die Aussenhaut eines Schiffes ist ein komplexes Gebilde, das einiges an recherchetechnischen Vorleistungen vorausetzt. Hier im Forum gibt es ca. 3 Dutzend korrekt geplankter Schiffsrümpfe. Hier kann man sehen wie der Unterbau gestaltet werden kann. (Stichwort: gefüllter Augsburger) KLICK
Hier im Forum gilt: Fragen....immer her damit. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Wir hatten dieses Thema der Plankenlänge auch früher schon. Für eine ca Angabe von 6 Metern sprechen verschiedene Aspekte. Zum einen die Handbarkeit eines Stammes und dessen Gewicht. Er muß gefällt und transportiert werden. Nadelhölzer bekommst du länger und das Holz ist auch leichter als wie zum Beispiel Eiche. Hier im Schwarzwald gibt es in den alten Häusern Ständer die vom Boden bis unter den First gehen, ca. 8 Meter mit einem Durchmesser bis 50 cm, welche sich stark nach oben verjüngen-aber das ist Weichholz. Will einfach sagen- schau dir die Möglichkeiten der Holzgewinnung und des Transportes an, dann erahnst du auch wie es zu solchen Größenangaben kommt. Meines Wissens nach wurde die erste dampfbetriebene Säge von Donald Mc Kain genutzt, davor war alles Arbeit in der Grube. Leg dich also nicht zu sehr fest was die Länge betrifft. Es kann mal kürzer, mal länger gewesen sein.
Übrigens- Planke in einem durchgelegt ist eine interessante Herrausvorderung aber historisch nicht korrekt.
Tarjack, kannst Du mir erklären warum Du die Spannten beim gefüllten Augsburger mit Kuli markiert hast? Die einzige Erklärung die mir eingefallen ist, ist das man damit vermeidet beim straken versehentlich Höhe weg zu nehmen. Ansonsten einfach Mal Danke an alle für das Bemühen Dinge, die für Euch selbstverständlich sind, so geduldig zu erklären. Und den freundlichen und wertschätzenden Umgangston, dass kennt man aus vielen Bereichen leider ganz anders. Ist wirklich eine sehr nette Gemeinschaft hier 👍👍👍
Jemand der meint, 1000 Jahre und mehr Schiffbaugeschichte in der nötigen Breite und Tiefe im Alleingang abdecken zu können ist immer suspekt. Solche Bücher werden gerne als Hilfe zum Einstieg empfohlen. Das birgt aber immer auch das Risiko, daß sich dann im Hirn falsche Vorstellungen festsetzen, die man dann nur schwer wieder los wird. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Man löst sich nur ungern von den eigenen, liebgewonnenen Vorstellungen.
Es ist wirklich schwer einem Neuling Empfehlungen für den Einstieg zu geben, vor allem, wenn man selbst über mehr als sechs Jahrzehnte langsam in das Thema und seine Praxis hineingewachsen ist. Vielleicht sollte man sich von der eignenen Ästhetik oder dem historischen Interesse leiten lassen und sich dann für einen Zeitabschnitt entscheiden, mit dem man sich dann intensiver beschäftigt. Die Modellbautechniken sind davon dann losgelöst und dafür gibt es genügend Bücher (angefangen vom guten alten Orazio Curti bis zu manchmal allerdings etwas fragwürdigen YouTube-Videos).
Zum Thema Beplankung: Die Altvorderen konnten nicht einfach in den Baumarkt gehen und Holz kaufen ... der Bau eines Schiffes erforderte viel Logistik und Vorbereitung, u.U. über Jahre im Vorlauf. Was wie verwendet wurde hing von zwei wichtigen Faktoren ab, zum einen, welche Bäume in welcher Größe verfügbar waren und zum anderen wieviel Energie zum Transport und zur Vorbereitung des Holzes zur Verfügung stand. Bis zum industriellen Zeitalter war Energie extrem teuer und nicht unbedingt auf Kommando verfügbar. Deswegen wurde möglichst wenig Energie zur Bearbeitung aufgewendet (meist menschliche Arbeitskraft, manchmal auch Wind in Sägemühlen). Die beschränkte Transportenergie hatte auch eine Einfluß darauf, welche Bäume von wo beschafft werden konnten. Deswegen und wie Robert schon anmerkte, wurde das Holz so lang wie irgendwie verfügbar verwendet. Je weniger Stöße, desto stabiler das Ganze. Allerdings wurden die Stöße möglichst an Stellen gelegt, an denen sie die Stabilität am wenigsten beeinträchtigten. Das sind aber Regeln, die im 19. Jh. aufgestellt wurden, in denen maschinell gesägtes Langholz verfügbar war. Davor, war das nicht immer so möglich, sondern es mußte genommen werden was eben auf der Werft verfügbar war.
manchmal fragwürdig ist aber liebenswert formuliert . Es gibt zweifelsohne sehr gute Videos aber viele wo Du Dir sagst: "What the hell ..." 😂 Ich werde definitiv mit einem Bausatz anfangen und mich dann einfach "durchkämpfen. Bewusste historische Fehler möchte ich schon vermeiden, aber mir geht es um den Spaß am bauen, ich habe nicht den Anspruch, dass alles perfekt wird. Erstmal ein wenig beim bauen lernen, damit bin ich vollkommen zufrieden 😊
Guten Morgen wünsche ich. In den Bausätzen sind viele Teile ja im Ruhezustand und damit aus meiner Sicht unnatürlich hell. Insbesondere bei den Blöcken und Belegnägeln fällt mir das immer auf, aber eigentlich gilt das ja sogar für die Decksblanken. Ich würde gerne erfahren wie ihr damit umgeht, ich vermute Beize. Aber welche Farbtöne bringen da ein realistisches Aussehen? Und welches Finish verpasst ihr Euren Modellen? Öl, Klarlack, Schellack oder doch etwas anderes? Ein für jeden Tipp dankbarer Glumpf 🙂