Natürlich nehme ich auch deine Einwände ernst, gudster Robert. Inzwischen ist die Besatzung um 500 % angestiegen und die sind jetzt alle an Deck. Die "Donna Januaria/ 8 de febrero" war ein Kriegsschiff. Die Crewstärke war hoch um die Geschütze bedienen und um feindliche Schiffe entern zu können. Heute ist domingo, da wird nicht geentert. Die anderen Jungs sind in den Mannschaftsquartieren und haben estudio biblica.
Da gab es eine andere Bergantin-Goletta, die "Mary Celeste". Sie wurde verlassen auf halber Strecke zwischen den Azoren und Gibraltar von der Brigg "Dei Gratiae" aufgefunden. Das war im Dezember 1872 und die "Mary Celeste " war mit einer Ladung von Etanolfässern auf dem Weg von New York nach Italien. Sie hatte eine Rumpflänge von 31 m und verdrängte 282 Tonnen. Die Brigantine "8 de febrero" war länger (33,2 m), ihre Verdrängung betrug jedoch nur 200 Tonnen. Sie war als schnelles Kriegsschiff entworfen worden und benötigte wenig Laderaum.
Während die Herren vom Augsburger Stammtisch (knöcherner Modellbau) noch immer außerirdische Lebensformen verdächtigen, die Besatzung entführt zu haben, nehmen geerdete Schiffshistoriker an, dass die Besatzung nach einer Verpuffung der Alkoholdämpfe in das geschleppte Beiboot flüchtete und sich das Seil löste.
Die nur mit 8 Mann besetzte "Dei Gratiae" schickte den ersten Maat Oliver Deveau und 2 Matrosen an Bord der "Mary Celeste". Diese 3 wackeren Seeleute segelten das Schiff trotz heftiger Winterstürme nach Gibraltar. Hier erfuhren sie viel Unbill, denn sie und der Kapitän der "Dei Gratiae" wurden verdächtigt die Personen an Bord des "Geisterschiffs" beseitigt zu haben.
Wir lernen daraus, lieber Robert, dass auch einige wenige beherzte Fahrensleute ein Schiff dieser Größe beherrschen können. Sicher nicht für einen langen Zeitraum.@Tarjack
Mit hilfreichem Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Während Frankreichs Käsekultur in der Krise steckt, ist in der heimischen Werkstatt Hochbetrieb. Die Toppnanten, Unterrahfallen und Wanten wurden angebracht.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ich muss da mal eine Lanze brechen - für uns Puristen. Wir bauen ja möglichst alles selbst. Das erste Bild zeigt Glieder der Ankerkette. Natürlich sind sie gelötet, müssen schließlich was aushalten bei den Fahrmodellen. Nun werden sie befeilt und dann werden weitere Glieder eingefügt, die wo auch gelötet werden müssen. Ist halt mühseelig, aber selbstgefertigt. Im zweiten Bild präsentiert sich die Bergantin mit den Webleinen. Die Stegs waren wieder gar viele. Wir Puristen pflanzen ja jetzt unseren Hanf selbst -drei Exemplare pro erwachsenem Kopf- und spinnen uns die Fäden zurecht. So, wie es sein muss. Die Taue habe ich nach dem Anbringen mit der Heißluftpistole abgeflämmt. In der Macroaufnahme sieht man aber immer noch Fussel. Liegt wohl an der Hanfsorte.
Gruß Jörg
PS. : Ich muss da was beichten: Ankerkette bekomme ich vom Robert. Der hat da noch einige Teile übrig. Er und Mondfeld wollten damals im Mesozooikum mal einen Modellteilehandel betreiben. Einfach ihn mal anmailen und fragen, ob er das Gewünschte hat. Die Ringe brauche ich für die Rüsteisen. Das stimmt jetzt aber!
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Rüsteisen sind angebracht, 22 Stück habe ich verbaut. Neben den gelöteten Ringen sind dabei zurechtgeformte Heftklammern wichtige Komponenten. Auch das Beiboot ist in Arbeit. Es ist wieder die geklinkerte Ausführung vom Andi. Diesmal sind viele Luftblasen eingeschlossen worden, da muss ich viel verspachteln. @zackermann
Bald muss ich dann wieder zu meiner TOOM Filiale. Zur Papierausgabe, links vor dem Eingang. Wegen der Segelschablonen.
Gruß Jörg
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Keine Stahlhelme, Frank, die Kopfbedeckung ist ja oben abgeflacht.@Frank Es ist nämlich so. Die Männer früher trugen Hüte. Sieht man immer wieder auf Gemälden oder frühen Fotographien. Meine Großväter/ mein Vater waren/war eigentlich immer mit Hut unterwegs. Heute ist das nicht mehr üblich, früher gehörte es zum guten Ton. Für Seeleute eigneten sich Hüte mit breiten Krempen. Ständig turnten sie im Rigg rum und waren damit beschäftigt, die Taue zu labsalen. Diese Konservierung mit einer Mischung aus Leinölfirnis und Holzteer war notwendig und das Zeug tropfte. So schützten sie Haare und Kopf. Oft waren diese Hüte auch geteert. Aus diesem Hutklassiker entwickelten sich später der Stetson, die Melone oder der Bowlerhut. Trägt Mann heute nur noch zu Fasching.
Gruß Jörg
Bildquelle: Schiffbau im 17. Jh. , W. zu Mondfeld, Herford 1987, S. 42
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Während unser Uwe @Marten sich auf seine Wurmhaut fokusiert, haben der Andi und ich die Segelschablonen angebracht. Wobei ich tatsächlich ein Segel (Topsegel am Großmast) vergessen habe. Im Mittelalter bis hin ins frühe 17. Jh. waren Segel gelegentlich mit Wappen, Figuren oder Ornamenten bemalt. Es gab hochwertige Prunksegel aus gelbem Damast. Die brasilianisch/argentinische Bergantin hat noch Relikte dieser Heraldik, die eigentlich im 19. Jh. unüblich war. Darstellungen von Brot und Nahrung sind durchaus symbolträchtig und können als Hinweise auf die Eucharistie gewertet werden. Bemerkenswert ist, dass bereits die griechische Fruchtbarkeitsgöttin Demeter häufig mit Ähren (Ährengold) dargestellt wurde. Die Besegelung werde ich jetzt erst mal eine Weile auf mich wirken lassen...
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Stoffsegel wurden zugeschnitten, gefalzt und gereiht. Gerade näht mein Weiberl die ersten beiden Rahsegel. Nein, diesmal gibt es kein Bild mit Hansi und den Gurkenzangen...
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Es hat keinen Mehrwert, bester Uwe. Hansi in der Küche mit den Zangen, dem Wasserkocher und der Schüssel mit den eingeweichten Segeln. Haben wir doch schon mal gesehen...
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Gut das ich meinen beigen leinen Stoff habe, der sich schon mehrfach bewährt hat. Mir sagte mal einer, der wäre zu dick und zu steif. Mir erspart er das färben.
Ähmm und der arme hansi. Im Süden gibt es bestimmt einen, der ihn noch viel mehr vermisst.
Ein Leben ohne 3D Druck ist möglich, aber nicht sinnvoll
Nein, sie ist noch keine Bergantin - Goletta, sondern erst ein Protector de vela superior (Toppsegelschoner). Erst, wenn die Fock und der Klüver angeschlagen sind, wird sie eine Brigantine werden. Mit dieser Segelausstattung jetzt ist sie voll funktionstüchtig, aber bis zum Wochenende sind die restlichen Segel dran. Morgen mach ich mal nix. Da ist der Tag der Arbeitslosen - "Wir haben Zeit".
In der Tat, Andi, in der Tat! Unser Robert hat ein recht ambivalentes Verhältnis zu seinem gefiederten Freund.
Gruß Jörg
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